So wie der griechische Superheld Herkules aushilfsweise das Firmament auf seinen Schultern trägt, so soll „H2ercules“ eines Tages dauerhaft die heimische Wasserstoffwirtschaft stützen – unter diesem Namen wollen RWE und der Gasnetzbetreiber OGE das Rückgrat einer Wasserstoff-Infrastruktur von der Nordseeküste bis nach Süddeutschland schaffen. Das Konzept sieht vor, Elektrolyseure sowie Speicher- und Importmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Norden einzurichten und diese mit industriellen Endverbrauchern im Westen und Süden Deutschlands zu verbinden. Weitere in Entwicklung befindliche Importrouten aus dem Süden und Osten sollen bis 2030 angeschlossen werden.
Den Investitionsbedarf beziffern RWE und OGE auf etwa 3,5 Milliarden Euro. Über H2ercules könnten zwei Drittel des für 2030 erwarteten Wasserstoffbedarfs in den Verbrauchszentren entlang des empfohlenen Korridors gedeckt werden, erwarten die beiden Unternehmen. Die Partner betonen, dass das Projekt offen ist für weitere Akteure entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Die beiden Unternehmen wollen nun mit der Politik über die für das Projekt notwendigen Rahmenbedingungen sprechen.
„Das Konzept ist als umsetzbarer Vorschlag zu verstehen, um die Hercules-Aufgaben Dekarbonisierung und Diversifizierung der Energieversorgung zu lösen“, sagt Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung von OGE.
Zwei Gigawatt wasserstofffähige Gaskraftwerke
Konkret plant RWE in diesem Kontext, bis 2030 neue Elektrolyse-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu einem Gigawatt zu bauen. Zudem will der Konzern große Mengen an Wasserstoff importieren. Auch beabsichtigt RWE, wasserstofffähige Gaskraftwerke mit einer Leistung von mindestens zwei Gigawatt in Anschlussnähe zur geplanten H2ercules-Trasse zu errichten. Zudem sollen die konzerneigenen Gasspeicher nahe der niederländischen Grenze an die Wasserstoffleitung angebunden werden.
OGE wiederum will bestehende Erdgasleitungen für den Wasserstofftransport umrüsten sowie ergänzend neue Leitungen bauen. So könne ein Leitungsnetz von circa 1.500 Kilometern entstehen. Über den Abstimmungsprozess für den Netzentwicklungsplan Gas (NEP Gas) sei das Zusammenspiel mit den Wasserstoff-Aktivitäten der anderen Marktakteure sichergestellt. Die Nutzung bestehender Leitungen ist kostengünstiger und zudem deutlich schneller zu realisieren als ein kompletter Neubau, so die Partner.
RWE und OGE zufolge eröffne H2ercules neue Möglichkeiten, um Deutschland an wesentliche Importrouten anzuschließen – zunächst über Pipelines aus Belgien und den Niederlanden, später über Norwegen sowie aus Süd- und Osteuropa; perspektivisch auch über Importterminals für grüne Moleküle im Norden Deutschlands. Damit trage das Projekt zum Entstehen eines europäischen Wasserstoffmarktes bei.
„Um ihre Klimaziele erreichen zu können, braucht die Industrie große Mengen an grünem Wasserstoff – und das so schnell wie möglich“, sagt RWE-Chef Markus Krebber. „RWE will deshalb bis 2030 an küstennahen Standorten im Nordwesten Deutschlands zusätzliche Elektrolysekapazitäten errichten und betreiben.“ Der erzeugte grüne Wasserstoff solle dann vom Norden dorthin transportiert werden, wo er gebraucht wird, etwa zu Stahlerzeugern, Chemieunternehmen und Raffinerien im Ruhrgebiet und in Süddeutschland.
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Nur zur Erinnerung: „wasserstofffähige Gaskraftwerke“ sind Erdgaskraftwerke (Frohe Kunde fuer Laender, die Erdgas verkaufen muessen, um ihre Waffen aufzustocken), die eventuell irgendwann umgeruestet werden koennten. Bis ausreichend Wasserstoff fuer den stabilen Betrieb aus erneuerbaren Quellen kommt, werden etwa 15-35 Jahre vergehen, was „wasserstofffähige Gaskraftwerke“ zur Zeit zur Farce macht und im Prinzip nichts anderes heisst, als wir brauchen unbedingt mehr blauen/grauen Wasserstoff (Frohe Kunde fuer Laender, die Erdgas verkaufen muessen, um ihre Waffen aufzustocken) oder wir verbrennen weiterhin das Erdgas direkt (Frohe Kunde fuer Laender, die Erdgas verkaufen muessen, um ihre Waffen aufzustocken).
Für ein 100%-EE-System brauchen wir 150 GW H2-Gaskraftwerke (siehe Fraunhofer ISE). Wann wollen Sie anfangen diese zu bauen?
Der Ansatz von OGE ist vollkommen zielführend: industrielle Verrbaucher, Speicher und H2-Gaskraftwerke mit einem starken Backbone verbinden. Das wird auf jeden Fall benötigt und muss nun angegangen werden.
Viele Politiker und Verbände werden jetzt klatschen und die Hände schütteln. Genau so funktioniert zentrale Energieversorgung! Das Ziel ist natürlich erst 2030 erreicht. Vielleicht gibt es in 9 Jahren RWE überhaupt nicht mehr . Wir brauchen diese Anlagen im kleinen deutschlandweit. Es darf nicht entscheidend sein, ob ein Windrad etwas mehr Strom erzeugt oder nicht, denn dafür wird im Süden mehr Solarenergie erzeugt, wenn es da weniger Wind gibt. Die Kombination aus beidem sichert 95% der benötigten Energie über das ganze Jahr gesehen. Überschuss wird in Wasserstoff für den Winter umgewandelt und später zurück verstromt. Dabei entsteht Abwärme, die man für die Fernwärme die Stadt oder Gemeinde verwenden kann. So wird Wasserstoff wesentlich effektiver und die Gemeinde ist je nach Auslegung zu 100% autark! Diese kleinen Anlagen gibt es schon in Serie und man kann sie skalieren. Große Stromtrassen und Wasserstoffleitungen, welche 10 Jahre Bauzeit haben brauchen wir nicht. Wir brauchen Energie für den nächsten Winter und da muss viel passieren. Ich war auch der Meinung weiterhin Gas aus Russland zu importieren, da dies nur bis zum nächsten Winter reicht. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass wir das Embargo komplett vollziehen sollten und den Schwindel mit Zahlungen in Rubel nicht mitmachen. Dadurch ist die Chance viel größer Putin bis zum Herbst weg zu haben. Dadurch können vielleicht wieder Lieferungen durch Nord Stream 1 zur Aufrechterhaltung unserer Wirtschaft solange stattfinden, bis unser Energiesystem komplett umgebaut worden ist. So könnte es gehen. Das eigene Volk in Russland muss aufstehen, wenn die Lebensumstände nicht mehr erträglich sind , umso schneller dies geschieht umso schneller ist er weg. Dauert die Herrschaft doch noch länger, dann müssen uns von westlichen Partnern so gut es geht helfen lassen. Flüssiggas kann jetzt schon über Holland zu uns geleitet werden. Bis unsere sinnlosen Terminals
fertig sind, brauchen wir diesen ökologischen Blödsinn sowieso nicht mehr.