In der Provinz Süd-Holland hat Vattenfall am Dienstag seine erste Kombination von Windkraft, Photovoltaik und Batteriespeicher in Betrieb genommen. Der Energiepark „Haringvliet“ profitiert dabei von Synergieeffekten, der zu geringeren Entwicklungskosten führt und die Auswirkungen auf die Umwelt verringert, wie es von dem Energiekonzern hieß. Vattenfall sieht sein erstes sogenanntes Vollhybrid-Kraftwerk als Blaupause für viele weitere Projekte.
Das Kraftwerk besteht aus einem Photovoltaik-Kraftwerk mit 38 Megawatt und einen Windpark mit 22 Megawatt Leistung, die mit 288 Batterien in 12 handelsüblichen Seecontainern verbunden sind. Alle drei Anlagen teilen sich dabei einen Netzanschluss. Das Know-how aus dem Energiepark „Haringvliet“ will Vattenfall auch in Deutschland einsetzen. „Wir sammeln mit dem Projekt wichtige Erfahrungen, die wir auch hierzulande nutzen wollen“, erklärte Claus Wattendrup, Leiter des Geschäftseinheit Solar & Batteries bei Vattenfall. „Die von vornherein mitgedachte Kombination aus Erzeugung und Speicherung kann beispielgebend sein für eine effizientere Planung und Umsetzung solcher Projekte. Dies kann den Ausbau der erneuerbaren Energien auch hierzulande beschleunigen.“
Dabei ergänzen sich die Erzeugungsanlagen gut. Während die Photovoltaik-Anlage eher tagsüber und von Frühling bis Herbst reichlich Strom liefert, produzieren die Windkraftanlagen besonders viel in den Wintermonaten. Daher sei die gemeinsame Nutzung des Netzanschlusses sinnvoll. Gleichzeitig sorge der Batteriespeicher dafür, dass das Netz stabil bleibe und diene als Zwischenspeicher für den erzeugten Strom. Vattenfall zufolge sorgt eine eigens entwickelte Software dafür, dass die verschiedenen Komponenten optimal zusammenarbeiteten.
Zugleich betont das Unternehmen die Vorteile einer integrierten Planung und Entwicklung solcher Vollhybrid-Kraftwerke. In Deutschland läge die Spanne zwischen Planung und erster Stromerzeugung bei Windparks bei durchschnittlich sieben Jahren. Wenn Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher von Beginn an einbezogen würden, ergebe sich eine wichtige Zeitersparnis bei der Planung. Zudem sei die gemeinsame Realisierung kostengünstiger, als wenn jede Technologie einzeln umgesetzt würde, da sie sich sich das gleiche Umspannwerk, die gleichen Kabel und Wirtschaftswege teilten.
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„In Deutschland läge die Spanne zwischen Planung und erster Stromerzeugung bei Windparks bei durchschnittlich sieben Jahren. “
Das ist ein Wahnsinn! Nach sieben Jahren und diversen Einsprüchen besorgter Bürger ist die geplante Anlage längst nicht mehr Stand der Technik und müsste geradewegs neu geplant werden.
So wird das nichts mit der Energiewende.
genau diesen Zeitraum (5-7 Jahre) hat heute auf BR 5 Radio ein bayerischer Bürgermeister bestätigt – dort hat eine Gemeinde das (fast) unmögliche geschafft und trotz 10H Regel drei Windräder per Bürgerentscheid genehmigen lassen. Jetzt müssen noch zig bedenkentragende Ämter abgegrast werden, mit zahllosen Einsprüchen umgegangen werden, nach Hamstern und Rotmilanen Ausschau gehalten werden…
Das Problem ist, dass die deutsche Gerichtsbarkeit bei Naturschutzfragen immer noch die falschen Szenarien vergleicht: Nämlich a) WKA wird gebaut versus b) sie wird nicht gebaut und alles bleibt wie es ist. Stattdessen müsste realistischerweise verglichen werden a) WKA wird gebaut versus c) Klimawandel, Wald- und Artensterben schreiten beschleunigt voran.
Leider haben Sie Recht Herr Bleichinger. Es wäre so schön wenn man den besorgten Bürgern erstmal den Strom abstellen dürfte. Zumindest solange bis sie sich entschieden haben ob man eine Hochspannungsleitungen, Windräder oder Photovoltaikanlagen in die Nähe ihrer Ortschaft bauen darf.
Wie weit von Ihren Haus entfernt befindet sich das nächste Windrad?
Hubert Rotmilan