BDEW mit 30 Vorschlägen für einen „Photovoltaik-Turbo“

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Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) will den „Photovoltaik-Turbo“ in diesem Jahr zünden lassen. Dazu hat der Verband nun 30 Vorschläge für politische und regulatorische Änderungen veröffentlicht, mit denen ein Nachfrageboom ausgelöst werden soll. Dies sei nicht nur hinsichtlich des erhöhten Ausbauziels für 2030 mit 200 Gigawatt Photovoltaik nötig, sondern auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs. „Um diese Abhängigkeit zu reduzieren und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen, müssen wir beim Erneuerbaren-Ausbau den Turbo einlegen. Die Photovoltaik ist hier ein zentraler Baustein und bietet mit ihren vielfältigen Anlagenformen sehr variable und breit akzeptierte Einsatzmöglichkeiten, erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Allein für das 2030er Ziel ist eine Verdreifachung des aktuellen Zubauniveaus in den kommenden Jahren notwendig. Mindestens 15 Gigawatt neue Photovoltaik-Leistung müssen dafür durchschnittlich bis 2030 installiert werden. Dazu schlägt der BDEW verschiedene Maßnahmen für den Photovoltaik-Ausbau allgemein, Dach- und Freiflächenanlagen sowie die Netzintegration vor.

Damit der allgemeine Photovoltaik-Zubau schneller vorangeht, sollte das Ziel von 200 Gigawatt bis 2030 rechtsverbindlich im EEG verankert werden. Entsprechend höher sollten auch die Ausschreibungsvolumen für Photovoltaik-Freiflächen- und -Dachanlagen ausgestaltet werden. Die gesetzliche Förderung über Einspeisevergütungen sollte dabei uneingeschränkt für Photovoltaik-Anlagen bis ein Megawatt Leistung ermöglicht werden. Zusätzliche Volumina seien auch für Innovationsausschreibungen notwendig, um etwa Agri- oder Floating-Photovoltaik voranzubringen. Außerdem setzt sich der BDEW für die Anhebung der Vergütungssätze ein. Auch die Rahmenbedingungen für Green PPAs müssten verbessert werden.

Hinsichtlich von Photovoltaik-Freiflächenanlagen fordert der Verband, deutlich mehr geeignete Flächen mit verbindlichen Planungshorizonten bereitzustellen. Er schlägt etwa ein Prozent der Landesfläche vor. Zudem müssten Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Dazu sei eine bessere personelle Ausstattung der Behörden, eine Digitalisierung der Prozesse sowie Vereinfachungen im Naturschutz- und Denkmalschutzrecht notwendig. Die Akzeptanz der Photovoltaik-Anlagen solle durch erweiterte Beteiligungsmöglichkeiten erhöht werden. Auch das potenzial innovativer Photovoltaik-Anlagen gelte es stärker zu nutzen.

Bei den Dachanlagen plädiert der BDEW für bundesweit einheitliche Photovoltaik-Standards, darunter auch eine Photovoltaik-Pflicht für öffentliche Gebäude. Insbesondere für kleine Dachanlagen müssten die bürokratischen Hürden abgebaut werden. Gleichzeitig gelte es Prosuming und Mieterstrom zu vereinfachen.

Damit die neuen Photovoltaik-Anlagen effizient ins Netz integriert werden können, müsste der erhöhte Ausbaubedarf der Netze identifiziert werden. Netzanschlussbegehren könnten gebündelt und Bearbeitungszeiten beschleunigt werden. Mit der Digitalisierung sei zudem eine flächendeckende Ausrüstung der Netze mit entsprechender Messtechnik möglich.

Das BDEW-Papier „30 Vorschläge für einen PV-Boom“ fußt auf der im vergangenen Jahr beschlossenen Photovoltaik-Strategie des Verbands. Sie sei um weitere Maßnahmen ergänzt worden, die für einen beschleunigten Zubau sorgen könnten.

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