Der Referentenentwurf für das sogenannte EEG-„Osterpaket“ des Bundeswirtschaftsministerium befindet sich aktuell in der Ressortabstimmung. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) nutzt dies, um „erheblichen Nachbesserungsbedarf“ anzumelden. Zwar sei die Anhebung des Photovoltaik-Ausbauziele zu begrüßen, doch es brauche dafür auch geeignete Maßnahmen, um die höheren Ziele zu erreichen. Nach einer ersten Analyse weist der Entwurf Mängel insbesondere bei der Neujustierung der Fördermechanismen für Photovoltaik-Dachanlagen und der weiterhin zu stark eingeschränkten Flächenkulisse für Solarparks auf, moniert der Verband am Montag.
„Die von der Ampel-Koalition geplante Vervierfachung der jährlich neu installierten Solarstromleistung ist nur erreichbar, wenn jetzt auch die gewährten Förderanreize daran ausgerichtet werden. Ihre Höhe sollte so nachjustiert werden, dass sie den Erwartungen potenzieller Investoren entspricht“, erklärt BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Hemmnisse müssten vollständig abgebaut werden, damit der „Solarturbo“ für mehr Klimaschutz und Energiesicherheit gezündet werden könne.
Mit Blick auf die Photovoltaik-Dachanlagen fordert der BSW-Solar eine stärke Anhebung der Fördersätze. „Die aktuellen Vorschläge aus dem Ministerium irritieren: Schon ein Blick in die jüngere Vergangenheit belegt, dass sich mit vergleichbaren Marktprämien nicht annähernd die gewünschten Investitionsimpulse erzielen lassen“, so Körnig. Im EEG-Entwurf ist vorgesehen, die Solarförderung für Volleinspeiser anzuheben. Der BSW-Solar fordert, dass im Falle der Nutzung von Photovoltaik-Eigenverbrauch auch der Überschussstrom aus diesen Anlagen in etwa selber Höhe vergütet werde. Die derzeitigen Regelungen reichten nicht aus, um Unternehmen oder Endkunden zu Photovoltaik-Nachrüstungen ihrer Dächer zu bewegen. Der notwendige Ausbau der Dachanlagen werde nicht in dem Maße erreicht, wie er für die neuen Photovoltaik-Ausbauziele notwendig wäre. Diese Lücke könne nach Ansicht des Verbands auch nicht durch die geplante Photovoltaik-Pflicht auf gewerblichen Neubauten nur zu einem geringen Teil geschlossen werden.
Die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums, die Ausschreibungsvolumina für Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu steigern, begrüßt der BSW-Solar ausdrücklich. Allerdings sei gleichzeitig notwendig, dass „aktuelle Standortkorsett“ zu lockern. Die geplanten Erleichterungen für die Doppelnutzung von Agrarflächen für Photovoltaik-Anlagen sei „kein Ersatz für die generelle Ausweitung der Flächenkulisse“. Zudem müssten die Agri-Photovoltaik-Anlagen wegen der höheren Kosten für ihre Errichtung gesondert ausgeschrieben werden.
Die vorgesehene Steigerung der Auktionsvolumen für ebenerdig errichtete Solarparks wird vom BSW hingegen ausdrücklich begrüßt. „Dies erfordert, dass das aktuelle Standortkorsett für die Errichtung von Solarparks nun bundesweit hinreichend gelockert wird“, so Körnig. Auch hier sieht er Nachbesserungsbedarf im vorliegenden Gesetzesentwurf. Geplante Erleichterungen für die innovative Doppelnutzung von Agrarflächen zur Solarstromerzeugung mittels sogenannter Agri-PV seien erfreulich, aber kein Ersatz für die generelle Ausweitung der Flächenkulisse. Aufgrund konstruktiver Mehrkosten sollten die Agri-PV-Anlagen zudem getrennt von konventionellen Solarparks ausgeschrieben werden.
Der BSW-Solar hofft darauf, dass diese Nachbesserungen im weiteren Gesetzgebungsverfahren noch berücksichtigt würden. Anfang April und damit noch vor Ostern soll das Bundeskabinett die EEG-Reform beschließen. Vor der Sommerpause soll sie dann auch von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Angesichts der notwendigen beihilferechtlichen Notifizierung durch die EU-Kommission geht das Bundeswirtschaftsministerium davon aus, dass die Änderungen dann erst gegen Jahresende greifen werden.
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Der explodierende Strompreis wird Anreiz genug sein. Das Problem, das dringend gelöst werden müsste, wäre die fehlende Möglichkeit, Strom an Nachbarn oder andere Nahe Dritte liefern zu können. Smart-Meter und virtuelle Microgrids sind da, man müsste nur ein paar Zeilen Gesetz ändern. Aber die Lobby der Netzbetreiber erfriert oder verarmt sicher zuletzt…
Warum legen Sie nicht ein Kabel zum Nachbarn?
Warum sollten einige wenige das Netz kostenlos auf Kosten anderer nutzen dürfen?
Selbst wenn ich ein Kabel zu meinen Nachbarn legen würde, wäre dies
A. nicht einfach abzurechnen.
B. Weiterhin nicht einfach legal zu betreiben, da man so zum Stromvertreiber wird.
Höhere Einspeisevergütung für Überschusstrom und eine Speicherförderung wie zuletzt von der n-bank, allerdings diesmal mit größeren Fördertopf. Das ist eigentlich das worauf wir warten. Anders muss man ja leider sagen dass die schwarzen fast schon grüner waren als die grünen.
Der Verband hat recht – wir benötigen nicht nur Eigenversorgungsanlagen, die den Bürger gegen hohen Strompreis schützen, wir benötigen volle Dächer bei allen die es wollen.. mit 6,9ct -04ct also 6,5ct/kwh kann man auf einem Hausdach keinen Strom produzieren – folglich wird jeder nur das nötigste errichten.. das passt so absolut garnicht, wie ich ja auch in meinen YT Videos zum Thema bereits vorgerechnet habe.
Energiewende wird es nur geben wenn es gerecht zugeht – dieser Entwurf ist mindestens im Punkt Überschusseinspeisung absolut ungerecht – eventuell müsste man beide Sätze anheben. Überschusseinspeisung und Volleinspeisung ca 3/4 ct höher als angedacht – durch den hihen Börsenpreis, der so schnell auch nicht wieder fallen wird ist das alles darstellbar.. grüsse vom YT aus „Weissnichs Welt“
Wenn man unbeschränkte Vermarktungsmöglichkeiten für den Strom vom Dach hätte, wären die Dächer voll. Das Zeitalter von gesetzlich festgelegten Einspeisevergütungen für 20 Jahre wird alleine schon durch die anziehende Inflation als völlig überholt erkennbar.
Wo sollen denn die voll Dächer herkommen? Solarteure haben Wartezeiten von über sechs Monaten. Das wird sich aber nicht zeitnah ändern. Das schaffen nur Solarparks und das zu einem Drittel der Kosten und mit Maschinen und sehr wenig Manpower. Das wir Speicher und Wind und Elektrolyseure dazu brauchen, steht außer Frage, aber wenn genug Strom aus Sonne da ist, dann kommt das Andere nach.
Hallo Ernst Gruber,
dieses Argument höre ich immer wieder. Ich sehe gar keinen Grund, die beiden Anlagentypen gegeneinander auszuspielen. Jeder Anlagentyp hat seine Vorteile.
Es wird aber heutzutage in Deutschland immerhin die größte Leistung auf Dächern verbaut.
Die Intallation von Hausdachanlagen bindet auch keine Kapazität für Freiflächenanlagen.
Dachanlagen sind zwar teurer, verursachen aber später nicht so große Strom-Übertragungskosten, da der Strom in unmittelbarer Nähe verbraucht wird, die Strombelieferung von außen unnötig macht und Übertragungsverluste eliminiert.
Jeder qm PV trägt zur Energiewende bei.Ich habe Dächer und Flächen.Solange ich den Strom nicht unbürokatisch an meine Mieter weiterverkaufen kann kommt mir nichts aufs Dach.Wo ist eigentlich das Problem.Ich habe die Investitionskosten und versteuere den Gewinn.Das aktuelle Mieterstrommodel ist kein Anreiz.Unser Bürokratie wird die Energiewende verhindern.
Wenn eine Solaranlage Erweiterung will geht das nicht nach 12 Monaten. Nur Neuanlage. Das ist Preislich nicht interessant. Meine Anlage 33 Zellen hat 19200 Euro gekostet. 10 Zellen 9200 Euro. Rechnet sich nicht. Hier muss Gesetz geändert werden.
FreilandPV Anlagen und Dach PV sind 2 verschiedene Pferde. Warum nur ein Eins setzen.
PV auf Dachanlagen gehören ebenso zur Energiewende wie Freiflächen wenn sie vom Bauern nicht genutzt werden können. Die Menge der vielen kleine PV Anlagen machts
Eine Dach PV produziert Strom egal ob der selbst verbraucht wird oder durch jemand anderes irgendwo anders am Ende der Leitung.
„Du hast ha schon den Vorteil durch Selbsversorgung“ als Argument für eine de facto halbierung eines Volleinspeisers ist eine krankhafte Neiddiskussion und führt dazu das Dächer nicht mehr sinnVOLL belegt werden sondern sich am Eigenverbrauch orientieren. Völlig ad absurdum ist es für 12 ct/KWh morgens durch einen Zähler im Haus zu verkaufen und gleichzeitig durch den anderen Zähler zu 35ct/KWh wieder einzukaufen. Psychologisch völlig daneben.
Wir brauchen schnellstmöglich nicht nur im Freiland sondern jedes Dach voll.
Weniger Bürokratie ist gefordert, wollen die uns mit dem aktuellen Entwurf verarschen?
In 2022 on Top als Regel aufzustellen man muss dem Netzbetreiber vorab zusätzliche Erklärungen abgeben und auf Antwort warten das man ein Angebot annehmen darf, wo sich doch viele der ca 900 NB in Deutschland nicht mit Ruhm bei der Inbetriebnahme bekleckern.
Von einem Grünen Ministerium das die EE fördern will hatte ich mir bei einem ersten Entwurf mehr erhofft. Nachbesserung dringend empfohlen.
Eine Überschusseinspeiseanlage geht linear mit ihrer Größe in eine Volleinspeiseanlage über. Jedes kWp das den Eigenverbrauch übersteigt entspricht einem Volleinspeiseanteil.
Warum sollte Deutschland jetzt wieder anfangen, mit komplizierten Gesetzen und harten Vergütungsgrenzen völlig verstümmelte Anlagen stimulieren.
Weitsicht ist gefragt. Mit etwas größeren Anlagen lässt sich sehr viel schneller Leistung zum kleinen Preis produzieren. Diese Leistung kommt allen zugute, da derzeit der Marktpreis Solar höher als deren Vergütung ist, d.h. der Staat derzeit am Verkauf von Solarstrom verdient.
Das viel beschworene und sicher notwendige exponentielle Wachtum von erneuerbaren Energien kann doch am einfachsten generiert werden, indem man den Gewinn aus erneuerbaren Energien zum rechten Zeitpunkt wieder in erneuerbare Energien investiert und eine zusätzliche Investition seitens der Betreiber zulässt.
Irgendwo scheint dem Staat entgangen zu sein, dass der Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage zum maximalen Umsatz führt, wenn er weiterhin versucht mit allen Mitteln den Preis zu drücken.
Wollen wir den Fehler vergangener Jahre denn wirklich so weiter verfolgen?
Es geht nicht mehr darum, die Erneuerbaren auf ein niederes Preisniveau zu bringen. Es geht jetzt darum, die größte Menge Energie zum kleinsten Preis zu produzieren.
Wenn man Volleinspeiser und Eigenverbrauchsanlagen diametral ihrer Wirtschaftskraft entgegen gegenüberstellt, erreicht man das Gegenteil.
Volleinspeiseanlagen sind isoliert berachtet eine völlige Fehlentwicklung, da Speicher exkludiert sind.
Kraftwerke produzieren 365 x 24 Stunden Strom.
Meine 10 kWp PV und 9,2 kWh Speicher versorgten mich 2019 zu 95,6%, 2020 zu 96,7%, 2021 zu 91% und 2022 bereits zu 96,9%. Dabei verwende ich nur 1/4 des Stromes für mich selbst (Kompfort und BEV).
Trotz allem gebe ich bei einer Vergütung von 10,3 Cent 1 Cent mehr als diejenigen, die den Strom zum günstigsten Tarif aus dem Netz beziehen.
Ich möchte hier nur vor einer völligen Fehlentwicklung warnen! Es müssen unbedingt auch Mehrwert betrachtet werden.
Sie sehen das falsch: nicht die Volleinspeiser, sondern die Speicher auf Haushaltsebene sind eine völlige Fehlentwicklung. Volkswirtschaftlich komplett unsinnig. Gut dass das jetzt korrigiert wird.
@ Sebastian.
Ihr Kommentar wäre aussagekräftiger wenn Sie auch eine Begründung nennen würden, warum die Speicher ihrer Meinung nach eine Fehlentwicklung ist.
Hallo Sebastian,
Warum sehe ich denn das falsch. Erklären Sie mir mal bitte die volkswirtschaftlichen Vorteile von Volleinspeiseanlagen.
Agri PV und schwimmende Solaranlagen in der Sonderausschreibung müssen Speicher besitzen. Was reitet denn da der Staat?
Ich finde Selbstläufer sollte man endlich laufen lassen. Es kostet keinen zusätzlichen Penny!
https://www.klimareporter.de/strom/autarkie-ist-eine-voellig-sinnlose-loesung
In diesen Interview ist es sehr schön erklärt. Bei den Innovationsausschreibungen geht es um Speicher ganz anderer Größenordnung, die stellen Regelleistung bereit was der Heimspeicher nunmal nicht tut.
@ Sebastian.
Die Diskussion über Heimspeicher ist ja nicht neu hier, und hat zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen. Man muss tiefer einsteigen um sie zu verstehen.
Ich sage es jetzt mal mit einfachen Worten.
Ein Prosumer der nicht will, dass sein selbst produzierter, wertvoller Ökostrom an der Börse als Graustrom verramscht wird, schafft sich einen Heimspeicher an, damit er so wenig wie möglich, einspeisen, und diesem für die Energiewende kontraproduktiven Spielchen an der Börse opfern muss. Denn nur so kann man als Verfechter der Energiewende dem „Faulen Ei“ begegnen, das 2010 mit einer Ermächtigungsverordnung der Energiewende ins Nest gelegt wurde.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Es wurde damit also die Nachfrage für Ökostrom in Deutschland massiv verringert, was ein deutliches Absinken der Börsenstrompreise zur Folge hatte und dadurch die ..„EEG-Umlage verteuerte“… Zitat Ende.
Dieser, von Lobbyisten geforderten Abschaffung des Verbrauchsvorranges, kann man als Verfechter der Energiewende mit einem Heimspeicher entgegenwirken.
Abschließend ein Beispiel, was der Herr Lackmann – der in Ihrem Link interviewt wird – zum Ausdruck bringt, ohne auf die Hintergründe einzugehen.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Weil der Ökostrom an der Börse verramscht werden muss haben sich z.B. von 2011 bis 2016 die Strom Beschaffungskosten für die Versorger fast halbiert. Und genau aus diesem Grunde hat sich für die Verbraucher die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht.
Da die Politik nicht in der Lage ist dieses Paradoxon zu ändern, hilft nur ein Heimspeicher der verhindert, dass weniger wertvoller Ökostrom an die Börse zum Verramschen kommt.
Der Johannes Lackmann, hat zwar die Folgen erkannt, aber die Wurzel des Übels nicht genannt..
Zitat Lackmann:…Mit den Erneuerbaren haben wir jetzt eine Technologie, die – sogar global gesehen – sehr günstig Strom liefern kann. Wir müssen den Widerspruch auflösen, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen immer günstiger wird, aber der Strom für die Verbraucher immer teurer wird. Mit dieser Entwicklung gefährden wir die bisher breite Zustimmung zur Energiewende. Die Kostenvorteile müssen bei den privaten Verbrauchern und den kleinen und mittleren Unternehmen endlich ankommen. Zitat Ende.
Wenn die Politik nicht in der Lage ist dafür zu sorgen, dass der Vorteil, dass Sonne und Wind keine Rechnungen schicken den Verbrauchern zugute kommt, müssen die EE Erzeuger mit den Heimspeichern selbst dafür sorgen. Bevor jetzt jemand die Solidargemeinschaft ins Spiel bringt, möchte ich drauf hinweisen, dass alle profitieren. Ich erinnere an den Mieterstrom Dazu kommt, wenn weniger EE Strom an die Börse kommt, kann der dort auch weniger die Preise senken, und dadurch für.. „Alle“.. die Umlage weniger erhöhen.
@Hans Diehl
Das sogenannte „EEG-Paradox“ kenne ich gut – schon alleine weil Sie den Zusammenhang hier geschätzte fünfzigtausendmal unter sämtlichen Artikeln gepostet haben. Tut aber nichts zur Sache: Deutschland hat sich nunmal entschieden für EEG-geförderten Strom keine Herkunftsnachweise auszustellen. Daher ist der Photovoltaikstrom mit Erhalt der Vergütung als Graustrom ausgewiesen. Na und?
Der deutsche Strommix wird trotzdem mit jeder Kilowattstunde Photovoltaikstrom sauberer – egal ob sie ihn vor dem Zähler direkt selbst verbrauchen, ob sie ihn teuer einspeichern und später selbst verbrauchen, ob sie ihn als Volleinspeiser einspeisen und physikalisch über den neben dem Einspeisezähler hängenden Bezugszähler gleich wieder selbst verbrauchen. Also geht es darum, viel Photovoltaik zuzubauen. Der Ausgleiche erfolgt volkswirtschaftlich effizienter auf Netzebene. Der Heimspeicher füllt lediglich die Taschen der Hersteller, einen wirklichen Beitrag zur Energiewende liefert er nicht. Und er lohnt sich auch meist ökonomisch nicht: eine Photovoltaikanlage ohne Speicher rechnet sich meist besser als mit Speicher. Die Verkäufer wissen das nur gegenüber den unbedarften Kunden geschickt zu verschleiern.
So lange ein Speicher aus netzdienlicher Sicht nicht notwendig ist, vernichtet er lediglich Energie. Aus wirtschaftlicher Sicht ist er auch nicht notwendig.
Es ist doch aus umwelttechnischer Sicht auch völlig egal ob ich meinen PC Strom verbrauchen oder die Fabrik nebenan. Wichtig ist, dass so viel Öko Strom wie möglich im Netz ist und das geht nur mit 2 Dingen:
1. So viele Anlagen wie möglich bauen
2. Netze so ausbauen, dass der Strom auch transportiert werden kann.
Speicher werden irgendwann auch gebraucht werden aber vieles lässt sich auch mit regelbaren Lasten, ggf Elektrolyse regeln.
@ Alter Falter. Ich möchte Solarparks mit Sicherheit nicht gegen Dachanlagen ausspielen. Ich denke aber, dass wir ein Energienotstandsgesetz bekommen werden. Es wird darum gehen grüne Energie so schnell wie möglich zu realisieren. Dachanlagen werden sicherlich auch massiv gebaut werden, aber ich glaube nicht an eine wesentlich höhere Einspeisevergütung, da Wind- und Solarparks wesentlich preiswerteren Strom liefern. Je nach Kapazitäten der Handwerker werden auch die Dachanlagen dazu kommen müssen. 12 Cent für Volleinspeiser sollen sicherlich Besitzer von großen Hallen und Lagern, wo kein Eigenverbrauch machbar ist, zu einer Belegung animieren. Die riesigen Preissteigerungen für Energie werden auch zu einer großen Nachfrage führen. Flaschenhälse werden Fachkräfte und Material aus China sein.
In Deutschland wohnen sehr viele zur Miete. Die Installation von Photovoltaik auf Mietgebäuden ist extrem umständlich für deren Besitzer hier gibt es viel Potenzial.
Die vorhandene Fläche auf Mietshäusern muss genutzt werden. Aber der Großteil der Energie muss dezentral am Stadtrand mit Wind und Sonne und Speichern realisiert werden. Quartierspeicher für mehrere Gebäude sind preiswerter und effektiver als einzelne Hausspeicher. Herr Habeck ist hier massiv gefragt.
Solaranlagen benötigen keine Förderung mehr. Die Energiewende mit Solar braucht Geschwindigkeit und Menge. Also keine Dachanlagen, sondern Freiland-PV. Um die Artenschutzkrise zu bewältigen, direkt in Form von Biodiv-Solarparks im Agrarland. Dachanlagen sind asozial, weil dadurch weniger Netzentgelte entrichtet werden. Im übrigen haben wir schon jetzt und künftig noch mehr einen Fachkräftemangel. Weil wir aber für die Energiewende nicht viel Zeit haben, sollte man nur das tun, was schnell und gut ist. KEINE DACHANLAGEN! Das bremst die Energiewende und ist – mit Verlaub – asozial, wenn kein Ausgleich für die Netzentgelte gefunden wird.
@Ralf Schnitzler; was ist los?
Sie sollten schon ein paar Argumente ausführen, warum Sie für die von Ihnen vertriebenen Freiland- installationen so vehement eintreten.
Auch die Nutzung von bereits versiegelten Flächen sollte in einer Abwägung nicht fehlen.
Was wir nicht vergessen dürfen, jeder Bürger mit einer PV Anlage auf dem Dach, wird zum Unterstützer der Energiewende.
Man beschäftigt sich mit dem Thema, freut sich wenn die Sonne scheint und der Stromzähler für die Einspeisung hochläuft. Man fängt an seinen Eigenverbrauch nach den Tageszeiten zu optimieren, beschäftigt sich mit der Anschaffung einer Wärmepumpe und eines Elektroautos.
Aus einem Otto Normalverbraucher wird so ein begeisterter Fan für die Energiewende.
Also lasst uns die Dächer voll machen und die Leute mitnehmen.
xxcmxx sagt:
Was wir nicht vergessen dürfen, jeder Bürger mit einer PV Anlage auf dem Dach, wird zum Unterstützer der Energiewende.
@ xxcmxx
Richtig, …das vergessen einige hier wenn sie die Solidargemeinschaft ins Spiel bringen.
Denn die Energiewende ist mehrheitlich das Ziel dieser Gemeinschaft. Wer sich daran beteiligt, dieses Ziel zu erreichen, kann man doch nicht als asozial bezeichnen.
@Ralf Schnitzler
Das mit Ihrem Argument mit den Dachanlagen, die seien assozial wg verringerter Netzentgelte habe ich nicht verstanden.
Könnten Sie Ihre Argumententation ein wenig deutlicher ausführen? Danke!
Das ist eine einfache Gleichung: Wenn ich viel Strom aus dem Netz beziehe, zahle ich viel Netzentgelte über die verbrauchsabhängige Preiskomponente. Wenn ich wenig beziehe, dann weniger. Wenn nichts, dann nichts. Solange ich aber Netzstrom benötige, nutze ich das Netz und lasse es von denjenigen finanzieren, die sich den Luxus einer eigenen Stromproduktion im Haus nicht leisten können. Das ist asozial, weil die tendenziell „reicheren“ Haushalte sich an der Finanzierung des Infrastruktur weniger beteiligen. Asozial mag ein wenig radikal klingen, aber mir fällt noch kein besseres Wort ein. Vorschläge für eine andere Gestaltung der Finanzierung der Netzinfrastruktur sind willkommen.
Ich bin so radikal, weil ich denke, dass eine Energiewende viel schneller kommen muss, als sie bisher funktioniert. Das geht aber mit Dächern nicht, weil zu kleinteilig, viel zu wenig Potenatial und zu wenig Fachkräfte, usw. Auch kein Gewinn für die Biodiversität. Darum mein immerwährendes Plädoyer für Biodiv-Solarparks. Wie ich das genau meine, steht hier: https://www.pv-magazine.de/2022/03/07/aiwanger-fordert-100-milliarden-euro-an-gezielter-foerderung-fuer-energiewende-linder-verweist-auf-200-milliarden-euro-in-seiner-haushaltsplanung/ und auf meiner Website http://www.gemeinsameinfachmachen.de
Bitte verstehen sie mich nicht falsch, wenn wir keine Probleme (Klimakrise, Artensterben, zunehmende soziale Ungleichheiten) hätten, dann wäre mir völlig egal, was auf deutschen Dächern und Kellern passiert. So ist es mir nicht egal und ich kann nicht alles gut finden.
Ralf Schnitzler sagt:
Das ist eine einfache Gleichung: Wenn ich viel Strom aus dem Netz beziehe, zahle ich viel Netzentgelte über die verbrauchsabhängige Preiskomponente. Wenn ich wenig beziehe, dann weniger. Wenn nichts, dann nichts. Solange ich aber Netzstrom benötige, nutze ich das Netz und lasse es von denjenigen finanzieren, die sich den Luxus einer eigenen Stromproduktion im Haus nicht leisten können. Das ist asozial, weil die tendenziell „reicheren“ Haushalte sich an der Finanzierung des Infrastruktur weniger beteiligen
@ Ralf Schnitzler.
Ich habe mal unter „Asozial“ gegooglt, und bei Wiki das Folgende gefunden.
Zitat: Nicht fähig oder nicht willig, in einer Gemeinschaft zu leben und einer solchen Gutes zu tun Zitat Ende.
Nun streben wir eine von der Solidargemeinschaft mehrheitlich gewollten Energiewende an.
Jemand beteiligt sich aktiv daran, in welcher Art auch immer. Dann tut er doch „Gutes“ für die Gemeinschaft. Mit welcher Begründung bezeichnen Sie denjenigen, im Hinblick auf das gesteckte Ziel Energiewende, als asozial ???
Herr Schnitzler geht bei seiner Stellungnahme ohne es ausdrücklich zu erwähnen davon aus, dass, wer zZ eine PV-Dachanlage installieren lässt, diese nur mit den Vorteilen, die man bei Selbstverbrauch erzielt, finanzieren kann. Selbstverbrauch ist zwar nicht asozial, schließlich gibt es gesetzliche Regelungen, die ihn nicht nur erlauben, sondern geradezu fordern, aber ein bißchen unsolidarisch ist es schon. Die Vorhaltungskosten, die im Netz für den Bezug des Reststroms durch den Teil-Selbstverbraucher entstehen, müssen derzeit von allen Stromverbrauchern bezahlt werden, auch von denen, die, weil sie beispielsweise Mieter sind, nicht von den Einsparmöglichkeiten dank Selbstverbrauchs profitieren können. Das ist aber nicht die Schuld der Selbstverbraucher. Die Politik hat da Fehlanreize gesetzt. Diese sollten möglichst schnell korrigiert werden. Dazu muss die Einspeisevergütung für PV-Anlagen so weit angehoben werden, dass diese auch für Volleinspeiser ohne Selbstverbrauch mit einer angemessenen Rendite betrieben werden können.
Für den Bezug des Reststroms sollten die Selbstverbraucher-Tarife verursachergerecht dahingehend geändert werden, dass die Grundgebühr erhöht wird, um die Vorhaltekosten der Reservekraftwerke zu finanzieren, und der Arbeitspreis so weit erhöht wird, dass er widerspiegelt, dass der Reststrom meist zu Zeiten bezogen wird, in denen der Börsenpreis überdurchschnittlich hoch ist. Die lokalen Versorger müssen verpflichtet werden, solche Sondertarife anzuwenden, um Kostensteigerungen auf Kosten derer, die bspw als Mieter ihren Strom nicht selbst erzeugen können, zu verhindern.
Die gesetzlichen Regelungen im Osterpaket sollten auch vorsehen, dass bisherige Selbstverbraucher, wenn ihnen das zu teuer wird mit dem verursachergerechten Sondertarif, in die Volleinspeisung zurückkehren können, und dafür während der Restlaufzeit eine anständige Garantievergütung bekommen.
@Ralf Schnitzler,
dann sagen Sie sicher auch das die Kleingartenbesitzer und jeder der sich selbst Gemüse anbaut assozial ist, weil er dann das Gemüse nicht im Supermakt kauft? Weil dadurch nicht die komplett Lieferkette vom Anbau bis hin über den Transport auf Strasse genutz wird. Sorry, völlig ga.a.
Jeder der es kann und Bock hat soll versuchen sich völlig Energieautark zu machen. Microgrid wird kommen, einzig die Speichertechnologie fehlt. Sich aus der Gleichung raus nehmen. Ich freu mich jetzt schon auf bidirektionales Laden vom AutoV2H oder das die H2 Anlagen bis 5KW kleiner, leistungsfähiger und günstiger werden.
Wozu dann noch nen Stromanschluss.
nein, das mit dem gemüseanbau zu vergleichen ist ein sehr hinkender Vergleich. Energieversorung ist eine Infrastruktur, die es nur einmal gibt. Also sollten sich alle an der Finanzierung beteiligen. Das gilt auch für die Wasserversorgung. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder seinen eigenen Brunnen bohren würde? Jeder kann seinen Strom selber machen, wenn er sich solidarisch an der Finanzierung des Stromnetzes beteiligt. Das will ich zum Ausdruck bringen.
Ralf Schnitzler sagt:
nein, das mit dem gemüseanbau zu vergleichen ist ein sehr hinkender Vergleich. Energieversorung ist eine Infrastruktur, die es nur einmal gibt.
@ Ralf Schnitzler.
Eben… und diese Infrastruktur soll mehrheitlich gewollt mit der Energiewende verändert werden. Da können Sie doch nicht jemand der sich – wie auch immer – daran beteiligt, als asozial bezeichnen.
Das ganze als asozial zu betiteln halte ich auch für sehr kurzsichtig.
Man muss das ganze doch so sehen: Überhaupt in Frage für den Dachausbau kommt ja eh nur der Immobilienbesitzer. Wenn ich ein Einfamilienhaus als Sicherheit habe kann ich die pv-Anlage bei den aktuellen Energiepreisen und einer entsprechenden Förderung ja schon fast mit den Einsparungen tilgen. Wichtig ist hier, dass man die pv-anlage auch finanziert bekommt, was aber durch Wertsteigerung des als Sicherheit geltenden Hauses aber eigentlich auch kein Hindernis darstellt. Fehlt also nur die Förderung, damit das ganze noch in absehbarer Zeit abbezahlt werden kann.
Wenn du mit „Leuten die sich das nicht leisten können“ Mieter meinst, dann ist das Problem einfach, dass es für den immobilienbesitzer noch nicht rentabel genug ist, die Anlagen für Bestandsimmobilien nachzurüsten. Wenn die ganzen Wohngenosssenschaften den Strom an die Mieter einfach verkaufen dürften, gehen sie in Konkurrenz mit den Versorgern was sich unwillkürlich positiv auf den Strompreis aus Sicht des Mieters auswirken würde. Die Anlage müsste also so weit gefördert werden, dass sie sich in wenigen Jahren amortisiert, denn dann würden alle Immobilienbesitzer umrüsten, und alle hätten auch etwas davon (auch die Mieter) . Allerdings ist die Rendite bei den aktuellen Mietpreisen einfach wesentlich höher, wenn ich mir statt ner pv-Anlage einfach das nächste Mehrfamilienhaus kaufe. Als Immobilien Hai investiert man eben dort wo die höchste Rendite erwartet wird. Das Ergebnis ist, der Versorger steht in keinem Preisdruck und die Mietpreise steigen weiter. Also asozialer als es jetzt ist, kann es eigentlich kaum sein oder?
Für eine Anlage wie ich sie brauche 25000,-€ aus zu geben und dann im Sommer meinen zu viel produzierten Strom zu verramschen für 6,9cent und im Winter wenn die Anlage zu wenig produziert ihn für 40cent zu kaufen, nein Danke.
Eine günstige Cloud wäre die beste Lösung um meinen gesamten Strom selbst zu nutzen
@Hubert Renner
Zur Erläuterung:
für 25000€ bekommen Sie 20kWp installiert (1250€/kWp).
Selbst bei Ost/West Dächern sind Erträge von 800kWh/kWp im Jahr realistisch (bei PVGIS prüfen).
Selbstverbrauch nur mal geschätzt 2000kWh/a (die erreiche ich mit 17,7kWp in 3 Ausrichtungen)
Rechnung:
Einspeisung: 14000kWh/a zu 0,069€/kWh = 966€/a
Selbstverbrauchsvorteil: 2000kWh/a x (0,39-0,069-0,045)€/kWh =552€/a
(Eingesparte Stromkosten – entgangene Einspeisevergütung – UeWA[<-grob geschätzt])
Macht 1518€/a oder 30360€ nach 20 Jahren.
Gewinn 5360€ nach 20 Jahren, da ist auch ein neuer Wechselrichter drin.
Nach 20 Jahren ist die Anlage auch noch lange nicht am Ende.
Nur die reine Einspeisevergütung fördert Ihre Anlage also zu 77,28%
Welche andere Anschaffung fördert Ihnen der Staat zu diesem Prozentsatz?
Hier von "verramschen" zu sprechen wird den Tatsachen nicht gerecht!
Noch vor wenigen Jahren bekam man die PV Anlage innerhalb von 10-12 Jahren sogar über die garantierte Vergütung amortisiert und damit zu 100% geschenkt. Warum also ist Ihr Dach nicht längst voll? 😉
Zu der Rechnung darf man ja auch nicht vergessen, dass man die komplette Anlage via AFA komplett abschreiben kann (sogar innerhalb von 5 Jahren) und somit diese quasi geschenkt bekommt!
@sirrocool
Stimmt, 6,1 ct/KHh (6,5 ct – 0,4 ct) gegen 12,5 ct/kWh ist mehr als nur verramschen. Jemanden die Hälfte anzubieten für etwas wo das doppelte der Marktpreis ist und was Volleinspeiser bekommen sollen ist nicht verramschen sondern Wucher oder gelinde gesagt „dreiste ABZOCKE“.
PV Strom ist PV Strom und beim Argument ja du benutzt ja deinen eigenen Strom, sind wir wieder beim eigenen Gemüsegarten oben und das ich im Garten wirklich Bio habe .
@Skipper
Es steht Ihnen ja frei auf die EEG Förderung zu verzichten und mit Ihrer (um beim Beispiel zu bleiben 20kWp) Pipifax Anlage einen Abnehmer zum Marktpreis zu suchen. Viel Glück dabei!
Wie heißt es doch: „Einem geschenkten Gaul….“….aber manche kriegen den Hals anscheinend nicht voll genug!
Ich bin da hin und her gerissen. Einerseits ist die persönliche Autarkie in der Tat gesellschaftlich betrachtet langsamer und längst nicht so gewinnbringend, wie große gemeinschaftliche Anlagen für alle. Andererseits hilft es dem Spirit nicht, wenn zwar Mega-Anlagen ohne Ende gebaut werden, der direkte (persönliche) Vorteil aber nicht (direkt) ersichtlich ist.
Ich denke, es muss beides gehen… aus meiner Sicht benötigen wir keine generell hohe Förderung für die Einspeisung, sondern nur dann, wenn der Ökostrom knapp im System ist. Wir benötigen endlich ein flexibles Strommarkt-Design, das den Verkauf des Ökostromes über Grenzen hinweg erlaubt und genauso die netzdienliche Rückspeisung aus Speichern lukrativ möglich macht. Ich habe PV und habe gerne dazu einen dynamischen Stromtarif mit einem fixen monatlichen Anteil, wodurch ich preisgetrieben meine PV und meinen Speicher netzdienlich einsetze. Das sollte die Politik meines Erachtens noch viel mehr im Fokus haben, dass zusätzlich eine marktgerechte Rückspeisung und netzdienliches Verhalten umso mehr belohnt werden. So baut jeder gerne ohne Ende zu und es kostet den Staat nicht mehr, sondern weniger, weil viel zielgerichteter die teuren Lücken allseits gefüllt werden.
Streitereien über asozial oder nicht, Privilegien für besserverdienende Hausbesitzer. Was soll das alles? Was kommt auf uns zu? Kalte Heizungen im nächsten Winter? Ich sehe nur eins, wir brauchen schnellstmöglich erneuerbare Energien. Wenn einer sein Dach voll machen will, dann soll er das tun. Der Staat hat riesige Aufgaben zu erledigen mit Speichern und Wasserstoff und Netzausbau. Jeder private kann sein Haus mit PV voll machen wie er will. Auf viel Einspeisevergütung wird man verzichten müssen, der Staat hat andere Aufgaben. Die Einspeisevergütung braucht es auch nicht mehr. Strom wird die wertvollste Energie werden. Wir werden sie für alles brauchen, ob Strom, Heizung, E- Auto inklusive netzdienliches Laden oder Kühlung. Eine große Anlage, auch mit 20 kWp und mehr mit Speicher wird jeder benötigen um im Winter mehr Energie zu ernten und alle Sektoren so gut wie möglich abzudecken. Diese Energie ist so wertvoll, was braucht man da noch 6 oder 10 Cent für die Einspeisung. Das kann man dann als Solidarbeitrag anschauen. Entscheidend ist dass man seine eigenen Energiekosten super im Zaum halten kann. Wind und Solar und E- Speicher decken über 95% das Energiebedarfs ab. Deswegen ist extrem schneller Ausbau von Windrädern und Solarparks enorm wichtig. Dachanlagen kann jeder bauen, wenn er eine Firma dafür findet. Wartezeiten von über einem Jahr werden keine Seltenheit sein. Windräder liefern pro Stück bis zu 15 MW. Ein großer Solarpark kann innerhalb eines halben Jahres ein GW auf den Maisacker bringen. Von diesen großen Anlagen brauchen wir viele. 1 Gigawatt Leistung bringt eine Terawattstunde Strom. Jede Anlage entfernt uns von der Abhängigkeit von Putin und zwar in Tesla- Geschwindigkeit. Die Landwirtschaft muss man dabei auch umbauen und die Bauern aus der Abhängigkeit der Konzerne führen und sie von Umweltzerstörern zu Umweltschützern machen. Dafür kann man auch gutes Geld ausgeben und sinnlose Subventionen in diesem Bereich streichen.
@Hans Diehl schreibt: „Da können Sie doch nicht jemand der sich – wie auch immer – daran beteiligt, als asozial bezeichnen.“
„Wie auch immer“ ist das Thema. Jemand der sich weniger an den Netzentgelten beteiligt als andere, ist nicht sozial. Denn es gilt doch folgendes: Grundsätzlich werden die Netzkosten auf die Stromkunden im Netzgebiet eines Netzbetreibers umgelegt und dem Verbrauch entsprechend verteilt. Wen weniger verbraucht, weil er selber Strom inhouse erzeugt zahlt weniger also derjenige, der nur Verbraucher ist. Asozial ist schon der richtige Begriff, denn Menschen mit Dach, die sich eine PV-Anlage leisten können, sind vermutlich sozial stärker und beteiligen sich weniger am Netzausbau, als der sozial schwächere, der sich ein Dach plus Photovoltaik nicht leisten kann. Wie soll ich das denn nennen?
@ Ralf Schnitzler
….nennen sie es doch Versagen der vergangenen Regierung(en)!
Dass ein Prosumer sich nach den gesetzlich möglichen Regeln richtet und für sich die erlaubten Vorteile in Anspruch nimmt, kann und muss man ersteinmal zur Kenntnis nehmen.
Eine Bewertung ist unter dem Aspekt der Gerechtigkeitsdebatte eher moralischer Natur.
Warum also bezeichnen Sie pauschal eine Anzahl von vielen Einezlpersonen (Prosumern) als asozial (zumal sich vermutlich gar nicht alle dieser ‚Ungerechtigkeit‘ bewusst sind), während sie dies z.B. für eine Jahrzehntelange Befreiung der EEG Umlage von sogenannten energieintensiven Unternehemen nicht tun. Der wirtschaftliche und solziale Schaden durch letztere ist vermutlich enorm viel größer, als der durch den Eigenverbrauch von Prosumern verursachte.
Wohlgemerkt verhalten sich auch die energieintensiven Unternehmen ja gesetzeskonform, wenn sie diese vom Gesetzgeber gegebenen Vorteile -zu Lasten der Allgemeinheit- nutzen!
Es geht mir um folgendes:
Einen Missstand zu benennen und auf die ungerechte Verteilung von Vor- und Nachteilen hinzuweisen ist ja per se in Ordnung und auch wichtig. Nur so wird man auf Missstände aufmerksam und kann sie beheben. Aber auch hier macht der Ton die Musik.
Man muss den Missstand nicht dadurch unnötig eskalieren, dass man Formulierungen wählt, die einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung diskreditieren und damit die Diskussion emotionalisieren. Das führt meiner Erfahrung nach meist nicht zum gewünschten Ziel.
Es ist doch ganz einfach… stellt man einen Rückkanal zum Netz her und gestaltet den Markt entsprechend, dass jeder daran lukrativ bzw. marktgerecht teilnehmen kann, dann ist da nichts mehr asozial. Wenn es sich lohnt, nicht nur auf sich selber und den eigenen Verbrauch zu schauen, sondern genauso das Netz oder die Nachbarschaft zu bedienen, dann ist doch allen geholfen. Dazu bedarf es aus meiner Sicht nicht die antiquierte pauschale Förderung zu jeder Zeit, sondern nur dann, wenn die Gesellschaft den Strom gebrauchen kann… um Spitzenlasten zu vermeiden und in knappen Zeiten eine ordentliche Rückspeisung im Schwarm zu gewährleisten. Da mit dieser lokalen Nutzung und Dezentralität das Netz für alle entlastet wird, dürfen da allerdings schon aus meiner Sicht das Netzentgelt und/oder die Steuern heruntergesetzt werden. Der riesige Vorteil von diesem Modell ist, dass man noch viele Jahre gar nicht genug PV oder Speicher (auch bidirektional vom E-Auto demnächst) dafür haben kann und ganz von selbst ohne jegliche Schranken zugebaut wird… weil es sich monetär lohnt, zusätzlich für die Gesellschaft zuzubauen. Der schöne Nebeneffekt ist, dass man (für die Not) auch für sich selber noch autarker werden kann, der deutsche Michel steht da drauf… passt.
Ralf Schnitzler sagt“
„Wie auch immer“ ist das Thema. Jemand der sich „ WENIGER““ an den Netzentgelten beteiligt als andere, ist nicht sozial.
@ Ralf Schnitzler.
Und wer sich „MEHR“ als andere an der Energiewende beteiligt ist in Ihren Augen Asozial. ???
Sie müssen die Prioritäten anders setzen. Das was Sie schreiben, ist eben nicht das Thema. Das Thema ist die von der Solidargemeinschaft mehrheitlich beschlossene Energiewende, die wir mit allen Mitteln, gemeinsam vorantreiben wollen Das heißt die Infrastruktur muss auf die Energiewende ausgerichtet werden. Und keiner der sich – wie auch immer – daran beteiligt ist asozial. Sonst würde ja der Staat mit den Anreizen die er für dieses Vorhaben setzt, zur Asozialität aufrufen. Das mit den Netzentgelten ist eine Nebenbaustelle der Energiewende, die zu regeln ist. Dabei muss man drauf achten, dass die Anreize nicht beschädigt werden. Sie wissen ja, dass ich mit den Freilandanlagen ganz auf Ihrer Seite bin. Leider haben Sie sich schon so sehr auf das eine konzentriert, dass Sie das andere – die dezentralen Dachanlagen – nur als lästige „Schmarotzer“ betrachten.
Mit dem Satz, das ist aber nicht schön, wenn die Hausbesitzer so viele Vorteile haben und Mieter nicht, kommt man heute nicht mehr sehr weit. Wenn Politiker auf Kosten der Allgemeinheit zum Vorteil weniger entscheiden ist das auch nicht schön. Ich bin vor drei Jahren mit meiner Frau mit Ryanair für 39,96 € an den Gardasee geflogen. Der Preis war für hin und zurück! Bin ich da nicht in diesem Punkt asozial gegenüber dem Rest der Welt gewesen? Oder war es einfach nicht schön, denn ich konnte ja nichts dafür das Ryanair solche Kampfpreise macht. Ich fühlte mich im Nachhinein ziemlich schlecht und mein Gewissen fand das nicht gut. Ich glaube kein Mensch ist komplett asozial, aber er handelt bei manchen Dingen so. Immobilienmakler sind meist ganz angenehme Menschen, aber sie ekeln andere Menschen aus ihren Wohnungen um Profit durch den Verkauf zu erlangen. Das ist dann asoziales Verhalten, oder nicht? Ein bisschen differenzieren ist oft sehr sinnvoll. Herr Schnitzler berät Kommunen und Gemeinden, erneuerbare Energien umweltschonend und mit Vorteilen für Bürger und Gemeinde zu realisieren. Aber es gibt auch immer Kritiker, welche aus unschönen Anlässen gegen das Wohl der Allgemeinheit arbeiten. Mit freundlichen Worten kommt man da nicht weit. Drastische Worte helfender oft viel mehr und rütteln wach, als mit dem Zeigefinger tututu zu machen.
@sirrocool: sehr gute Einwände, vielen Dank dafür – sie haben vollkommen zurecht auf den Mißstand hingewiesen, dass der Gesetzgeber offenbar legales Verhalten fördert bzw. zuläßt, dass sich bei genauerer Betrachtung als nicht ganz fair bzw. grob unfair darstellt. Das ist vermutlich guter Lobbyarbeit geschuldet, wie so einiges seltsame an der Energiewende der letzten 20 Jahre.
@Hans Diehl: „Solidargemeinschaft mehrheitlich beschlossene Energiewende“ das mag ja sein, aber die Gesetze hat dann ja die Legislative schon recht seltsam verbogen. Da weisen Sie ja auch gerne drauf hin. Bezüglich meiner Vehemenz für die Biodiv-Solarparks verweise ich auf die Zeitnot. Wenn wir die Wende in spätestens 15-20 Jahren nicht schaffen , dann wird es sehr, sehr unangenehm werden. Darum sind Dachanlagen zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv, weil sie Ressourcen binden, die effizienter einsetzbar wären. Dach-PV, bzw. Eigenverbrauchs-PV gerne danach.
@Ernst Gruber: Ja – ich polarisiere und streite gerne, weil das weiter hilft, wenn es denn Streitkultur gibt und Standpunkte nicht in Stein gemeißelt sind. Das ist hier im pv-magazine zum Glück der Fall und ich freue mich über jeden fruchtbaren Input, den ich aber jedesmal am Ziel messe, ob es in 15 (spätestens 20) Jahren zur vollständig autarken, dezentral-zellularen Energieversorung unserer Gesellschaft führen kann. Dabei rede ich von 1.300 bis 3.000 Terawattstunden grünen Stroms / Jahr der alle Sektoren (Strom, Wärme, Mobilität, Industrie, Landwirtschaft, etc.) fossilfrei machen soll. Es geht ja auch nicht um Pillepalle, sondern um unsere Freiheit, unsere Werte und unsere Art zu Leben und um alle Lebensformen, welche aktuell unsere Welt bevölkern. Die Biodiversitätskrise ist in meinen Augen noch bedrohlicher, als die Klimakatastrophe, darum bin ich so monoton für Biodiv-Solarparks. Der aktuelle IPCC-Bericht scheint das ja nun endlich auch begriffen zu haben.
Herr Schnitzler ich hätte zwei Fragen an Sie. Glauben sie, dass wir die Materialprobleme lösen können wenn wir so massiv zubauen und ob die Nachfrage für Biodiv-Solarparks durch den Krieg jetzt schon spürbar steigt? Mit handelsüblichen Modulen benötigt man 3 Mio. Module für ein GWp Leistung. Mit den neuen großen Modulen mit 600 bis 700 Watt braucht man immer noch 1,2 bis 1,5 Mio. Module für ein GWp Leistung. Das entspricht einer Terawattstunde Strom pro Jahr, wenn ich richtig gerechnet habe. 500 Terawattstunden werden sicherlich über Photovoltaik kommen müssen. 95% der Modul kommen aus China. Braucht es da nicht das Wirtschaftsministerium um diese riesigen Massen bei uns auf den Maisacker zu bringen?
Ralf Schnitzler sagt:
Ja – ich polarisiere und streite gerne, weil das weiter hilft, wenn es denn Streitkultur gibt und Standpunkte nicht in Stein gemeißelt sind. Das ist hier im pv-magazine zum Glück der Fall und ich freue mich über jeden fruchtbaren Input, den ich aber jedesmal am Ziel messe, ob es in 15 (spätestens 20) Jahren zur vollständig autarken, dezentral-zellularen Energieversorung unserer Gesellschaft führen kann.
@ Ralf Schnitzler..
Zu nächst einmal, das „Ziel“ , dass die Solidargemeinschaft erreichen will, ist nach wie vor die Energiewende, und alle die dahingehend, den Vorgaben entsprechend aktiv unterwegs sind, kann man nicht als asozial bezeichnen. Wenn nun die Geschwindigkeit erhöht werden soll um dort hinzu kommen, ist das eine zusätzliche Herausforderung, die neuen Impulsen bedarf, ohne dabei eine bestimmte Gruppe zu diskreditieren.
Zu mal bei dieser Eigenverbrauchs Gruppe, die Pioniere der Energiewende dabei sind, deren Anlagen seit 2020 aus der Förderung gefallen sind.
In der konventionellen Stromwirtschaft, wird doch auch nicht so akribisch zwischen sozial und asozial unterschieden. Sie wissen doch sicher, warum man ein abgeschriebenes AKW im Volksmund „Gelddruckmaschine“ nennt. Gedruckt mit Sicherheit nicht für die Solidargemeinschaft. Sie merken ich diskutiere auch gerne, zu mal, wenn es auf solider Basis geschieht. Was auch schon mal anders war, als ein „Troll“ mit verschiedenen Nicknamen hier unterwegs war.
@ Hans Diehl. Die Diskussion um die Sache ist viel wichtiger als Wortklauberei. Viele wissen gar nicht, was es für eine riesige Aufgabe ist die Energiewende zu schaffen. Jeder schreit im Moment nach Geld vom Staat. Die Energiewende wird auch eine Billion Euro die nächsten 5 Jahre Kosten, von wem das Geld kommt sei dahingestellt. Ist es da nicht sinnvoll die Mittel so effektiv wie möglich einzusetzen. Mit Solarparks kann man mit den geringsten Mitteln am schnellsten erneuerbare Energien für drei Cent pro kWh auf den Acker bringen. Wind brauchen wir auch in Massen, wenn die Sonne nicht scheint. Der kostet 7 bis 8 Cent komme aber ist auch dringend nötig. Brauchen wir dann wir noch eine Förderung für Hausbesitzer um autark zu werden, oder ist das nicht eine viel zu teure, Mittel- und Facharbeiterverschwendende Angelegenheit?
@ Ernst Gruber.
Da haben Sie meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Mir geht es vordergründig nicht ums Geld, sondern darum, dass ich als Akteur der ersten Stunden, nun nach auslaufen der Förderung, und Eigenverbraucher, als asozial diskriminiert werden möchte.
Korrektur;
Soll heißen „Nicht“ als asozial diskriminiert werden möchte.
@Hans Diehl. Ich habe ihren Beitrag sehr gut verstanden. Bevor ich eine Antwort schreibe, lese ich mir den Artikel auf den ich antworte mindestens noch einmal durch. Wenn Sie meine Beiträge gelesen und verstanden hätten, dann würden sie den Begriff asozial etwas mehr differenzieren. Die Vorreiter der PV waren und sind Helden. Es gab sicherlich 50 Cent Einspeisevergütung, aber die Module und Wechselrichter waren auch extrem teuer. Die deutsche Sprache unterscheidet sehr wohl ob jemand grundsätzlich asozial ist, oder ob der Mensch ab und zu asozial handelt. Um nichts anderes geht es hier! Ob hier jemand Gesetze und Vorschriften ausnutzt, weil sie da sind, hat nichts mit asozialem oder nicht asoziales Handeln zu tun. Das ist Sache des Gewissens.
@Hans Diehl: sie haben offenbar nicht bemerkt, was ich oben an @sirrocool geschrieben habe. Ich ändere mein Wording und habe nun „nicht ganz fair“ und grob unfair als feiner Unterscheidung für verschiedene Sachverhalte. Werde „asozial“ nie mehr benutzen in diesem Zusammenhang. Das ist ein Lernfortschritt, den Sie bitte anerkennen mögen. Darüber hinaus sind die Dächer, welche jetzt aus der EEG-Förderung herauslaufen bezahlt und zwar vermutlich mit einer guten Rendite. Darum bitte keine Forderung nach Förderung mehr stellen. Das wäre doppelte Förderung. Die ist wahrlich nicht notwendig und nicht fair. Die flotte Energiewende wird es nur mit heimischer Modulproduktion viel Speicherung geben. Den Dank an die Macher der ersten Stunde entbiete ich gerne an diese Stelle, aber das ist keine Veranlassung für weitere Vorzugsbehandlung. Die Energie soll ja künftig günstig, sicher und zuverlässig fließen. Hoffe, das findet ihre Zustimmung?
Ralf Schnitzler schreibt.
. Darüber hinaus sind die Dächer, welche jetzt aus der EEG-Förderung herauslaufen bezahlt und zwar vermutlich mit einer guten Rendite. Darum bitte keine Forderung nach Förderung mehr stellen. Das wäre doppelte Förderung. Die ist wahrlich nicht notwendig und nicht fair.
@ Ralf Schnitzler.
Da stimme ich ihnen zu.. Wäre nur schön, wenn das auch für die konventionelle Erzeugung gelten würde. Da fängt das Geldverdienen erst richtig an, wenn die Kraftwerke abgeschrieben sind.
Sie wissen doch warum man abgeschriebene AKW im Volksmund Gelddruckmaschinen nennt.
Das Gleiche gilt – etwas weniger lukrativ — für alle anderen konventionellen Kraftwerke die vom „Mitnahmeeffekt“ profitieren. Denn Fakt ist, das letzte und teuerste, noch für die jeweilige Nachfrage benötigte Kraftwerk, bestimmt für alle anderen den Preis.
Und somit den Richtpreis für alle anderen Handelsformen.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Da müsste man auch mal ran, wenn es um Kosten geht.
@Diskutanten,
Bei aller Diskussion um assozial etc., wie wär es mal mit einem Ansatz für den Leistungsbezuges, der seit Langem bei größeren Anlagen.wie Industrieverbrauchern Gang und Gebe ist?
Jeder Hausanschluß sollte mit seinen verbrauchten kWh, aber auch mit der maximalen Leistung des Bezugzeitraumes, in kW tariflich belegt werden.
Energieversorger müssten ihr Tarif-Modell entprechend umstellen…….
Die seit Jahren umworbenen elektronschen Zähler, die ja suczesive eingebaut werden, sollten den Wert für die Maximalleistung einer Verbrauchstelle problemlos hergeben können.
Dadurch sollte es egal sein, ob eine Entnahme von Eigenstrom einer PV, BHKW oder auch das Einschalten von wesentlichen Verbrauchern, wie Waschmaschinen oder Trocknern zur Unzeit reglementiert werden sollten.
Maßstab wäre die leitungsgebundene Nutzung der Versorgunsleistung, die ja nach bestimmten Kriterien vom Versorger ausgebaut bzw hergestellt werden müssen.
Im Zuge der vorraussichtlichen Leistungssteigerung durch E-Mobility weiter ansteigend.
Weder asozial noch unfair; eher ein dringendes Muß für die Energieversorger.
@Hans Diehl schrieb: „Da fängt das Geldverdienen erst richtig an, wenn die Kraftwerke abgeschrieben sind“ das gilt für alle Kraftwerke, die länger halten, als die Abschreibungsdauer. Ganz besonders für Solarparks, weil die prinzipiell unbegrenzt Laufzeiten haben, denn die beiden notwendigen Bestandteile Boden und Betriebsgenehmigung sind unverschleißbar. Ein gewaltiger Vorteil gegenüber Dachanlagen, wo das Dach verschleißt und noch mehr gegenüber Windrädern, die alle 30 Jahre vollständig verschlissen sind und wo die alte Betriebsgenehmigung nichts bringt.
Das eigentliche Problem liegt in der Liberalisierung des Strommarktes. Das ganze Energiemarktdesign ist wider die Physik, in dem so getan wird, als ob Europa eine Kupferplatte wäre, die verlustfreien Transport ermöglicht. Das ist nicht so und darum bin ich für eine Re-Verstaatlichung des Energiemarktes, wenn es um Netze, Speicher, Versorgung geht. Alles in die Hände der lokalen Kommunalwerke und mit staatlich festgelegten Tarifen, damit die Versorungssicherheit garantiert ist. Die Erzeugung gerne in Privater Hand, wobei die lokalen Kommunalwerke die PPA-Partner sein müssen und somit auch den Einkaufspreis im Griff und Blick haben. Unternehmensgewinne – egal ob mit Strom oder mit anderem Gedöns erwirtschaftet – gehören viel höher besteuert, dann gibt es auch keine goldenen Nasen nirdendwo zu verdienen. Das gilt für die Einkommensteuer, Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer auch. Der ganze „neoliberale“ Scheiss gehört zurückgedreht und abgeschafft. Der hat uns eigentlich nirgendwo etwas Gutes gebracht. Ein Job für die neue Regierung! Bitte erledigen. DANKE
Ralf Schnitzler schreibt.
@Hans Diehl schrieb: „Da fängt das Geldverdienen erst richtig an, wenn die Kraftwerke abgeschrieben sind“ das gilt für alle Kraftwerke, die länger halten, als die Abschreibungsdauer. Ganz besonders für Solarparks, weil die prinzipiell unbegrenzt Laufzeiten haben, denn die beiden notwendigen Bestandteile Boden und Betriebsgenehmigung sind unverschleißbar. Ein gewaltiger Vorteil gegenüber Dachanlagen, wo das Dach verschleißt
@ Ralf Schnitzler..
„Ganz besonders für Solarparks“.., hat aber der Hans Diehl nicht geschrieben.Siehe meinen Beitrag vom 15 März um 15.34 Uhr
Aber kommen wir zum Verschleiß. Da muss ich aus Erfahrung wieder mal eine Lanze für die Dachanlagen brechen.
Unsere erste kleine PV Anlage, 1,5 kWp, ist 1992 auf einer Südgaube ans Netz gegangen. Die damaligen Siemens Module sind zwar nur mit 850 kWp Nennleistung angegeben, bringen die aber heute noch. Und was den Dachverschleiß betrifft, kann ich Folgendes sagen. In 2017 wurde die PV Anlage auf der Gaube kurz abgebaut, aber nicht wegen Dachverschleiß, da musste nichts erneuert werden, sondern weil, vor der Installation unserer Wärmepumpenheizung, das gesamte Gebäude gedämmt wurde. Es stellt sich ohnehin die Frage, was an einem Dach verschleißen soll, wenn es total mit PV Modulen geschützt ist. Als wir wegen der Dämmung die Anlage abgebaut hatten, konnte man an den Ziegeln den Unterschied zu den anderen die nicht von Modulen geschützt waren, deutlich sehen… Bei uns liegen gegenwärtig, von Ost nach West und Süd bis Nord einschließlich Garage alle möglichen Dächer voll, was aus Erfahrung mit der Gaube, mir ein ruhiges Gewissen bezüglich dem Dachverschleiß beschert.
@Hans Diehl: bitte nicht vom Einzelfall auf die Allgemeinheit schliessen – es gibt seriöse Quellen, die sagen folgendes: Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Daches?
Die Lebenserwartung eines Flachdaches liegt bei 30 – 40 Jahren. Beim Steildach hängt die Lebensdauer von der Dacheindeckung ab. Bei Tonziegeln wird mit 60 – 80 Jahren gerechnet. Dachsteine aus Beton sind mit rund 40 Jahren etwas kurzlebiger. Schieferdächer haben die längste Lebenserwartung, diese können ein Alter von um die 100 Jahre erreichen.
Es geht mir auch um die Pflege- und Wartungskosten, die bei Dächern nicht nur aufgrund der Lebensdauer, sondern auch aufgrund der Kleinteiligkeit und der Gerüstbaunotwendigkeiten regelhaft erheblich höher ausfallen als bei Freilandanlagen. Wie schon des Öfteren gesagt, haben wir keine Zeit für Dächer, wenn die Hütte brennt. Und sie brennt!! Darum bitte zielorientiert (d.h. min. 1.000 Gigawatt Solarleistung in 10 Jahren), fokussiert und konzentriert die Solarmodulproduktion aufbauen, die Flächen für Biodiv-Solarparks nach naturschutzfachlichen Kriterien gemeinsam mit Naturschützern, Kommunalbetrieben, Landeigentümern, Bürgern aussuchen, Biodiv-Solarparks in Betrieb nehmen und endlich die Energiegesetzgebung an eine sozial-verträgliche, dezentrale-zellulare Energiewende anpassen. Dabei bitte das Speicherproblem gleich mit lösen, indem das den Netzbetreibern bzw. den Kommunalwerken (=Stadt-Gemeindewerke) im Rahmen ihres normalen Geschäftsbetriebes incl. Abwärmenutzung (=Königsdisziplin der Energiewende) kostendeckend honoriert wird.
Ralf Schnitzler schreibt.
@Hans Diehl: bitte nicht vom Einzelfall auf die Allgemeinheit schliessen – es gibt seriöse Quellen, die sagen folgendes: Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Daches?
@ Ralf Schnitzler.
Ich muss immer wieder betonen ich bin nicht gegen Freilandanlagen, denn ohne die bekommen wir die Energiewende nicht hin. Ich halte lediglich dagegen, wenn Sie – geleitet von Ihren Freiland Aktivitäten – bei dezentralen Dachanlagen so akribisch nach Nachteilen suchen, als wenn es die bei Freilandanlagen nicht auch gäbe. Wie schon gesagt, wir brauchen Beides, und nach welcher Richtung die Manpower die Entwicklung treibt, wird sich zeigen. Was die Zeit betrifft, die wir nicht mehr haben. Ich denke mal, dass es – unter fachlicher Aufsicht – einfacher ist beim Dachdecken zusätzlich ein Solar Modul zu befestigen, als den Dachdecker beim Bau einer Freilandanlage einzusetzen.
@Ralf Schnitzler,
Ich halte die Dachinstallation von PV entgegen Ihrem obrigen Beitrag weiterhin als die grundsätzlich als die zu bervorzugenste Variante.
Angesichts des Termindruckes für die Realisierung der EE muß ich Ihnen leider zustimmen, daß PV in den nächsten Jahren auch auf Ackerflächen stattfinden in größerem Umfang stattfinden sollte. Zweigleisig zur Erreichung der Klimaziele……Eine Umwerbung von dachflächen ist hiervon ausdrücklich vorzuziehen.
PV auf Ackerflächen lassen sich ja, so kostengünstig diese offensichtlich errichtet werden können, ja später auch wieder demontieren.
Nur der Netzversorger mit seinem Leitungsanschluß dürfte das nachsehen haben.
@Hans Diehl @Thomas: Augehend von diesen Vorgaben: min. 1.000 Gigawatt in 10-15 Jahren, brauche ich nicht nach Nachteilen von Dachanlagen zu suchen, um sie nicht zu bevorzugen. Wir benötigen hoffentlich den Solarstrom länger als Dachanlagen halten und darum sehe ich auch keine Rückbaunotwendigkeit. Es sei denn, jemand erfindet eine bessere, preiswertere Form der Stromgewinnung. Solange bleibe ich glasklar und eindeutig für Biodiv-Solarparks, weil das Artenschwundproblem in der Agrarlandschaft noch ein größeres als der Klimawandel ist. Auf Dächern würde ich Gewächshäuser bauen, um vor den kommenden Unwettern geschützt ein wenig Gartenbau und Freizeitvergnügen zu ermöglichen. Zum Bau von Freilandanlagen werden wir bei dieser notwendigen Menge sicherlich auch mehr Teil-Automatisierung benötigen. Ein Job für deutsche Maschinenbauer. Eigentlich kann jeder Handwerke dabei mithelfen, wenn der Bauleiter richtig gut ist.
Ralf Schnitzler schreibt.
@Hans Diehl @Thomas: Augehend von diesen Vorgaben: min. 1.000 Gigawatt in 10-15 Jahren, brauche ich nicht nach Nachteilen von Dachanlagen zu suchen, um sie nicht zu bevorzugen.
@ Ralf Schnitzler.
Eben…Sie suchen aber trotzdem. Lassen Sie doch fairerweise der Entwicklung „Unbevorzugten“ Lauf.
@Hans Diehl: doch es scheint notwendig zu sein, auch die Nachteile von EE-Arten klar zu benennen. In Berlin reden nämlich viele relevante Leute noch solche Sachen, wie: „Erst mal alle Dächer, Fassaden, Parkplätze, dann Freifläche“. Oder es werden Solarfplichten für Gebäude erlassen. Das ist alles kontrproduktiv, wenn man die Energiewende wirklich will… darum geht es mir. Nach mehr als 20 Jahren EEG darf ich doch ein Fazit ziehen und klar die Vor- und Nachteile der diversen Techniken benennen. Warum nicht?
@Hans Diehl: doch es scheint notwendig zu sein, auch die Nachteile von EE-Arten klar zu benennen. In Berlin reden nämlich viele relevante Leute noch solche Sachen, wie: „Erst mal alle Dächer, Fassaden, Parkplätze, dann Freifläche“. Oder es werden Solarplichten für Gebäude erlassen. Das ist alles kontrproduktiv, wenn man die Energiewende wirklich will… darum geht es mir. Nach mehr als 20 Jahren EEG darf ich doch ein Fazit ziehen und klar die Vor- und Nachteile der diversen Techniken benennen. Warum nicht?
Ich habe mich nun einige Zeit mit den Beiträgen und Kommentaren beschäftigt. Vieles ist gut, vieles Schwachsinn. In meinen Augen könnte man das so zusammenfassen:
a) Wir brauchen Freilandanlagen UND Dachanlagen mit Eigennutzung. Bei großen Freilandanlagen kann man schneller größere Energiemengen erzeugen, Dachanlagen sind ergänzend und haben weitere Vorteile.
b) Es braucht Anreize für die Leute, die sich Anlagen aufs eigene Dach setzen, damit sie mehr produzieren als sie verbrauchen, z.B. eine ausreichende Einspeisevergütung. Unsere Anlage die 2019 erreichtet wurde, produziert ungefähr doppelt soviel wie wir verbrauchen. 50% des Stroms wird selbst genutzt. Bei einer Einspeisevergütung von 12,31 ct/kWh hebt die Einspeisevergütung die Stromkosten auf.
c) Eine eigene Anlage motiviert den Strom dann zu verbrauchen, wenn gerade viel produziert wird. Das entlastet das Netz und es wird weniger Speicher benötigt. Dann läuft der Trockner eben am frühen Nachmittag und nicht in der Nacht.
d) Selbst erzeugter Strom motiviert auch, sich ein E-Fahrzeug anzuschaffen, das man vorwiegend lädt, wenn Überschussstrom vorhanden ist, wobei ich für Plug-in-Hybrid plädiere, weil die meisten Leute selten große Stecken fahren und es mir unsinnig erscheint, eine Batterie für eine Reichweite von 500km und mehr mitzuschleppen, wenn sie nur 2 mal im Jahr benötigt wird. Noch gibt es keine langlebigen und umweltfreundlichen Batterien.
e) Der Netzausbau und Erhalt sollte durch die Grundgebühr gedeckt werden und nicht über den Stromverbrauch. Falls das noch nicht so ist, sollte das geändert werden. Bei einer höheren Grundgebühr könnten dann die Strompreise gesenkt werden.
f) Es sollte die Möglichkeit geben, seinen Überschuss-PV-Strom an die Nachbarn oder über eine Cloud an die eigenen Kinder abzugeben, die einen eigenen Haushalt haben, ohne große bürokratische Hürden.
Es gibt sicher noch weitere gute Gründe, die mir im Moment nicht einfallen.