Fünf-Gigawatt-Modulfabrik in Frankreich geplant

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von pv magazine Frankreich

Das französische Start-up-Unternehmen Carbon kündigt ein Projekt für eine Gigafabrik für Solarmodule in Frankreich an. Ab 2025 wird es 5 Gigawatt an Modulen in Frankreich herstellen, ab 2030 sollen es dann 15 Gigawatt sein. Die Gesamtinvestitionen werden auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Um seine Pläne zu verwirklichen, sucht das im Februar 2022 von drei Partnern gegründete Unternehmen derzeit nach Investoren. Wir werden Ende des Jahres eine erste Finanzierungsrunde durchführen, die 10 Prozent der Investitionssumme, also 100 Millionen Euro, ausmacht“, erklärt Pascal Richard, ehemaliger Gründer von SMA France und Mitbegründer von Carbone, im Gespräch mit pv magazine. Danach werden wir eine Reihe von Fundraising-Runden machen, die drei Arten von Investoren offenstehen: strategischen Partnern aus der Industrie, privaten Investmentfonds sowie regionalen, nationalen und europäischen öffentlichen Geldgebern“.

Topcon- und IBC-Technologien

Ziel ist es, 2024 eine Pilotanlage mit 1,5 Gigawatt und 2025 eine erste Fabrik mit 5 Gigawatt in einer noch auszuwählenden Region in Frankreich in Betrieb zu nehmen. Ausgehend von europäischem CO2-armem Silizium will der Hersteller einen Großteil der Wertschöpfungskette (Ingots, Wafer, Zellen und Module) integrieren. Die Fabrik wird zunächst die Topcon- und später die IBC-Technologie nutzen, die Carbon mithilfe umfangreicher Investitionen in Forschung und Entwicklung auf Industriemaßstab bringen will. „Die Produktionslinien werden so konzipiert sein, dass sie skalierbar sind und die verschiedenen Technologien ohne Reinvestitionen integrieren können“, so Pascal Richard weiter.

Letztendlich wird das Unternehmen auch die Bau- und Automobilmärkte mit hocheffizienten Solarzellen beliefern, die direkt in die Struktur ihrer Produkte integriert werden können – also gebäudeintegrierte und autointegrierte Photovoltaik (BIPV und VIPV). Es wird mit der Schaffung von 2000 direkten und 4000 indirekten Arbeitsplätzen gerechnet. Unsere Einzigartigkeit besteht darin, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette vom Silizium bis zum Modul integrieren wollen, um Photovoltaik-Module und -Komponenten in Europa herzustellen, die den Erwartungen des Marktes in Bezug auf Qualität und Wettbewerbsfähigkeit entsprechen“, erklärt Pierre-Emmanuel Martin, Mitglied des Verwaltungsrats von Carbon und Präsident und Gründer der Gruppe Terre et Lac. Dies setzt eine echte industrielle Vision voraus, die sowohl „traditionelle“ Herstellungsverfahren (chemische, metallurgische, elektronische) als auch eine hochmoderne Produktionskette, die sich auf ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Solarzellen der Zukunft stützt, miteinander verbindet“.

Bezüglich der Kosten versichert Pascal Richard, dass „alles so berechnet ist, dass die Produkte, auch wenn sie hochwertig sind, im Vergleich zu den Preisen der asiatischen Konkurrenz wettbewerbsfähig sind“, insbesondere dank der Skalenvorteile. „Ohne wettbewerbsfähige Preise ist es unmöglich, Abnehmer anzuziehen und somit die Investitionen zu sichern“, versichert Pascal Richard. Das Unternehmen beabsichtigt übrigens, in Kürze die offizielle Unterstützung der ersten französischen und europäischen Käufer bekannt zu geben.

Ein gemeinsames europäisches Projekt

Einigen Prognosen zufolge wird sich die derzeit installierte europäische Photovoltaik-Leistung von 199 Gigawatt bis 2025 verdoppeln und bis 2030 vervierfachen. „Die Nachfrage nach Solarmodulen wird also weiterhin massiv ansteigen und 2025 etwa 60 Gigawatt pro Jahr und 2030 dann 100 Gigawatt pro Jahr auf europäischer Ebene erreichen. Doch angesichts der asiatischen Konkurrenz, die die Preise nach unten drückt, bleibt die europäische Solarindustrie anfällig und unterdimensioniert. Es besteht also dringender Handlungsbedarf, um die Größenordnung zu ändern“, heißt es von Carbon.

Als Projekt mit europäischer Dimension wird Carbon vom Solarforschungszentrum ISC Konstanz in Deutschland, einem anerkannten europäischen Entwickler der Topcon- und IBC-Technologien, sowie vom Becquerel-Institut in Belgien und Frankreich unterstützt, mit denen es in den Bereichen Technologie, Wettbewerbsfähigkeit und Marktzugang zusammenarbeitet.

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