Das im Oktober 2019 in Piolenc im Departement Vaucluse in der südostfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d'Azur eingeweihte Kraftwerk „O'Mega 1“ ist eine der größten schwimmenden Photovoltaik-Anlagen in Europa. Es ist das erste Projekt von Akuo, das auf dieser Technologie basiert. Es verfügt über eine Kapazität von 17 Megawatt, die durch das Erweiterungsprojekt „O'Mega 1 bis“, das derzeit auf dem Gelände gebaut wird, innerhalb weniger Monate auf 22 Megawatt erhöht werden soll.
Am 30. Januar 2022 brach unter dem Einfluss eines von der Nordsee kommenden Sturms ein Feuer in der Photovoltaik-Anlage aus. Knapp einen Monat nach dem Vorfall hat Akuo die ersten Schlussfolgerungen der intern durchgeführten Analyse veröffentlicht. pv magazine konnte die Anlage besichtigen, um sich ein Bild von den Schäden und den vom Projektentwickler ergriffenen Maßnahmen zu machen.
Ursprung des Vorfalls
Ende Januar 2022 war das Gewässer, in dem sich die Anlage befindet, mehrere Tage lang heftigen Winden ausgesetzt, die in Böen bis zu 80 Kilometer pro Stunde erreichten. Durch den Seegang und die wiederholte Reibung wurden die Kabel, die die Module mit den Verteilerkästen verbinden, freigelegt, was zu einem Kurzschluss an einem der Drei-Modul-Schwimmer des Kraftwerks führte. Die betroffenen Wechselrichter wurden abgeschaltet, aber drei Schwimmer der Anlage entzündeten sich.
Der durch das Feuer freigesetzte Rauch alarmierte einige Passanten, die die Feuerwehr riefen. Vor Ort war ein Eingreifen aus Sicherheitsgründen nicht möglich, da das Feuer von einer elektrischen Quelle in einer wässrigen Umgebung ausging. Akuo schaltete daraufhin die Anlage manuell und vollständig ab. Zu diesem Zeitpunkt waren die drei Schwimmer, auf denen sich die Kabel befanden, bereits überflutet, wurden aber von der Struktur gehalten. Das Feuer erlosch. Nach dem Vorfall wurden die intakten Teile der Anlage – etwa 15 der 17 Megawatt – wieder in Betrieb genommen.
Schlussfolgerungen
Die Wartungsteams konnten den Brandherd schnell identifizieren. Tatsächlich waren seit Oktober 2021 Abnutzungsspuren an den Kabeln, die die Module mit den Übertragungsstationen verbinden, festgestellt worden. Akuo räumte ein, die Auswirkungen des Verschleißes mittelfristig unterschätzt und auch die Wetterrisiken unterschätzt zu haben. Als die Baustellenteams von der Reibung der Kabel erfuhren, ging es vorrangig darum, die Anpassungen in den neuen 5-Megawatt-Block zu integrieren, der sich derzeit im Bau befindet.
Die erforderlichen Anpassungen sind recht einfach. Die Kabel wurden mit einer Ummantelung versehen, um die Metallstruktur, auf der sie liegen, zu schützen. „Das Problem liegt eher in der Lieferung und Größenanpassung aller Kabel als in der Änderung der Technologie“, erklärt Raphaël Chevrier, Leiter des Solar Asset Management bei Akuo und Leiter des Standorts „O'Mega 1“. Hinzu kam der Umfang der durchzuführenden Arbeiten, da die Maßnahme die Entfernung aller Kabel vom Standort erfordert und diese Lösung daher nicht sofort in Betracht gezogen wurde. Aus diesem Grund setzte sich die Abnutzung fort, und zwar stärker als veranschlagt, und während der starken Winde Ende Januar kam es zu dem Bruch.
Um die Arbeiten so schnell wie möglich abschließen zu können, ist auch stabiles Wetter erforderlich. Diese Arbeiten dürften fast zeitgleich mit der Inbetriebnahme der Erweiterung „O'Mega 1 bis“ Ende des ersten Halbjahres 2022 beginnen. In der Zwischenzeit soll der beschädigte Teil der Photovoltaik-Anlage schnell wieder in Betrieb genommen werden. „Wir tun alles, was wir können, um unter den für uns ungünstigen Bedingungen zu reparieren, sei es wegen des Wetters oder wegen der derzeitigen Stromversorgungsprobleme“, erklärte Chevrier.
Die schwimmende Hydrelio-Technologie, die ursprünglich von Ciel et Terre geliefert wurde und seit 2016 in Lizenz von Akuo betrieben wird, steht nicht in Frage. Ganz im Gegenteil. Vielmehr geht es darum, den Wartungsbedarf anzupassen und sich mit der schwimmenden Photovoltaik in großem Maßstab vertraut zu machen, um dieses Modell in Zukunft effizienter einsetzen zu können. Zu den Betriebskosten einer schwimmenden Anlage befragt, schätzt Raphaël Chevrier, dass diese „in etwa denen einer Dachanlage entsprechen“. (Marie Beyer)
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Diese Technik hat einen großen Nachteil. Sie wird über Jahre noch viel zu teuer bleiben. Mit einem Solarpark auf dem Maisfeld kann man die Energie zu einem Drittel des Preises dieser schwimmenden Anlagen erzeugen. Das hier ein paar Module einmal brennen ist den Kinderschuhen zu zu rechnen. Das gab es bei E Autos auch schon und jetzt ist es fast zu 100% Geschichte. Wie werden sehr sehr viel Energie brauchen, da weiß ich nicht ob man sich so teure Spielerein leisten soll.
Klar, daß diese Technik vielleicht noch nicht ausgereift ist und daher sich momentan finanziell weniger trägt, als ein Solarpark auf Ihrem Acker. Es bleibt aber fraglich, ob ein Solarpark auf dem Acker humanitär langfristig tragbar bleibt, wenn solar-abgebaut statt Lebensmittel angebaut wird.
Da ist die nutzbare Fläche bei schwimmenden Anlagen größer und daher m.E. sinnvoller.
Roland Schock, es wird keine einzige Kartoffel fehlen. Wenn Sie die Kommentare über Agri-Photovoltaik und Solarparks auf Raps- und Maisflächen lesen, dann stellen sie fest, dass 2,4 Mio Hektar reine Energiepflanzen auf unseren Äckern stehen. Das ist nichts zu fressen oder zu essen. Durch hohe Vergütungen entstanden immer mehr Biogasanlagen. Der Ansatz war eigentlich Energie zu erzeugen, wenn diese knapp ist. Jetzt laufen diese Anlagen aber an 365 Tagen mit Volllast. Sie können da auch 3 Tage Wartungsarbeiten abziehen. Jetzt wird schon wieder, durch die Lobbyarbeit des Bauernverbandes, diskutiert ob man da nicht reines Methan produzieren könnte und der Wirkungsgrad wäre viel höher. Gas aus Gülle und Bioabfällen herzustellen ist sehr sinnvoll. Alles andere nicht. Ein Solarpark erzeugt die 70- fache Energie eines Maisfeldes auf der gleichen Fläche. Da erübrigt sich jede weitere Diskussion. 10 % dieser 2,4 Mio ha würden ausreichen um ganz Deutschland mit EE bilanziell zu versorgen. Die Kosten pro kWh belaufen sich mit zwei bis drei Cent konkurrenzlos günstig. Für was brauche ich dann noch benachteiligte Flächen oder Agri- Photovoltaik, oder schwimmende Anlagen auf unseren Seen. Dadurch wird die Energie, welche aus unserer Steckdose kommt nur unnütz teuer. Das Raps und Mais Folgekosten der kaputten Böden und des Grundwassers verursachen kommt noch oben drauf. Ich hoffe Sie sind jetzt gut informiert!
@Roland Schock, Agro-PV bedeutet nicht, entweder PV oder Lebensmittelanbau, sondern PV und Lebensmittelanbau.
Wir Bauern müssen ab 2023 4% unserer Äcker sinnlos stilllegen. Zusätzlich noch mulchen, was viel
Diesel kostet. Auf diesen Flächen könnte PV sein und dazwischen Natur!
Wir Bauern müssen ab 2023 4% unserer Äcker sinnlos stilllegen. Zusätzlich noch mulchen, was viel
Diesel kostet. Auf diesen Flächen könnte PV sein und dazwischen Natur!
Marktwirtschaft macht in vielen Dingen Sinn, aber bei Nahrung und Energie hört das auf! Wenn Bauern von Discountern und Großmolkereien gezwungen werden ihre Produkte zu oder unterhalb der Gestehungskosten abzugeben, was sollen dann die Bauern tun? Mir tun die Bauern seit 50 Jahren nur leid. Sie wurden zum größten Teil gezwungen größere Ställe zu bauen und viel Glyphosat und Kunstdünger auszubringen um zu überleben. Andere haben Subventionen clever genutzt und sind reich geworden. Überschüsse aus der Tierproduktion werden weltweit verramscht. Ich habe Bekannte in Dänemark, welche sagen, das Billigfleisch aus Deutschland kaufen wir nicht. Wir brauchen eine große Agrarreform aber nicht zu Lasten der Bauern sondern zugunsten von Natur und Bauern. Mit einem Solarpark verdient man auf seinem Acker wesentlich mehr als mit stundenlanger Arbeit für nichts oder wenig.