Drei Konzerngesellschaften von Green City haben am Dienstag Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die Gesellschaften Kraftwerkspark II, Kraftwerkspark II und Solarimpuls I. Alle drei haben beim Amtsgericht München jeweils einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Grund ist, dass die Gesellschaften voraussichtlich Zinsen und Tilgungen nicht mehr vollständig bedienen werden können. Dies betrifft auch Kleinanleger, die rund 116 Millionen Euro in die Gesellschaften investiert haben. Green City hatte bereits in den vergangenen Wochen in Pflichtmitteilungen gewarnt, dass die drei Gesellschaften drohten, zahlungsunfähig zu werden.
Anlass dürften Verpflichtungen der ebenfalls insolventen Green City AG gegenüber den drei Gesellschaften sein. „Durch die Insolvenz sind bestehende Forderungen der Tochtergesellschaften gegen die Muttergesellschaft weitgehend wertlos geworden“, heißt es dazu bei der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK).
Die Anlegerschützer begrüßen den Schritt. Im Rahmen einer Eigenverwaltung könnten die Gesellschaften eine Sanierung unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters angehen. So können sie bestehende Projekte fortführen. „Durch eine finanzielle Neuaufstellung der Gesellschaften könnte aus unserer Sicht ein tragfähiges Modell für die Zukunft erreicht werden“, schreibt die SdK.
Das bedeutet aber nicht, dass Investoren ihr Geld vollständig zurückerhalten. Da es sich bei den 116 Millionen Euro um Darlehen handelt, könnte beispielsweise ein Schuldenschnitt die Ansprüche der Anleger reduzieren. Die Bewertungen der börsengehandelten Anleihen sind in den vergangenen Wochen drastisch eingebrochen und notieren teilweise im einstelligen Prozentbereich. (Jochen Bettzieche)
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Sehr bedauerlich wie man zwar das gute Image des wesentlich mitgestaltenden Vereins Green City nutzte aber das engagierte Mitmachen von Kleinanlegern für die Energiewende durch Mißmanagement zugrunde richtet. Schade um meine Investition. So geht grüner Umbau der Gesellschaft jedenfalls nicht.
Ein bißchen seltsam mutet es schon an, wenn solche Unternehmen ausgerechnet dann pleite gehen, wenn die Einnahmen besonders reichlich sprudeln – ein Schelm, wer böses dabei denkt. Jedenfalls in jüngerer Zeit errichtete Windparks erzielen ja zur Zeit wesentlich höhere Einnahmen, als in ihrer Kalkulation zu erwarten gewesen war, weil die in der Direktvermarktung erzielten Verkaufserlöse höher sind als die garantierte Marktprämie.
Ein Leichenfledderer hat es schon versucht, die Anleger über den Tisch zu ziehen. Eine Insolvenz ist immer eine gute Gelegenheit, werthaltige Assets unter Wert zu ergattern. Am besten weiß natürlich das ehemalige Management, was da für Werte zu holen wären. Man darf gespannt sein, welche Verbindungen sich zwischen diesem und potentiellen Käufern finden lassen.