Pexapark erwartet grundlegenden Wandel des PPA-Marktes durch jüngste Strompreis-Turbulenzen

Teilen

Das Erneuerbare-Beratungsunternehmen Pexapark aus Zürich ist überzeugt, dass die jüngsten Sprünge bei den Strompreisen die Verfügbarkeit und Preisgestaltung von Stromabnahmeverträgen (PPAs) mit einer Laufzeit von zehn Jahren und mehr auf die Probe stellen werden. Zugleich läuten die derzeitigen Marktturbulenzen die Ära der kurzfristigen PPA ein, heißt es in Pexaparks neuen Report „European PPA Market Outlook 2022„.

Das Volumen der 2021 in Europa abgeschlossenen PPA beziffert Pexapark mit 11,1 Gigawatt. Davon entfallen 6,5 Gigawatt auf Corporate-PPAs. Allein im Dezember verzeichneten die Experten 21 neue PPAs mit einem Volumen von 3,2 Gigawatt.

„Wir haben festgestellt, dass eine Zunahme der Preisabschläge für PPAs mit produktionsabhängiger Vergütung (Pay-as-Produced) eine steigende Nachfrage nach PPAs mit kürzeren Laufzeiten sowie Baseload-Verträgen ausgelöst hat“, sagt Luca Pedretti, Chief Operating Officer von Pexapark. Das bedeute nicht nur eine starke Abweichung vom typischen Risikoprofil herkömmlicher Investitionen in die Erneuerbaren, sondern habe auch Folgen für das tagtägliche Betriebsmodell der Anlage. In vielen Märkten führten Veränderungen des täglichen Strompreises und geringer als erwartet ausfallende Produktionsmengen zu Mittelabflüssen und Verlusten auf den Märkten. Die anhaltend hohe Preisvolatilität mache deutlich, dass ein aktiveres Management der Anlagenerträge erforderlich ist.

„Als Reaktion darauf schaffen Erneuerbare-Fonds und -Investoren das, was wir als die nächste Generation von Versorgungsunternehmen ansehen“, erklärt Pedretti. Diese Akteure zielten darauf ab, ähnliche Kompetenzen im Risikomanagement aufzubauen wie typische Handelshäuser. So können sie die Vorteile eines aktiven Managements ihres Preisrisikos nutzen. Pexapark erwartet, dass aktiv gemanagte Investitionen mit kurzerfristigen Stromabnahmeverträgen den bestehenden langfristigen PPA-Markt – bezogen auf das Volumen – in den Schatten stellen könnten.

Die aktuellen Trends auf dem PPA-Markt machen deutlich, dass ein aktiverer Ansatz für das Risikomanagement immer wichtiger wird, betont Pexapark. Investoren bräuchten Systeme, die sie während des gesamten Geschäftszyklus in die Lage versetzen, die Preisgestaltung, die Analyse, die Ausführung und die Überwachung des Preisrisikos zu steuern.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...