Sascha Koppe (Foto), bislang Europa-Chef beim Photovoltaik-Heimspeicher-Anbieter Sonnen, wechselt als Chief Revenue Officer zu 1Komma5°. Der Gründer des Beteiligungs-Start-ups, Philipp Schröder, holt damit einen weiteren früheren Kollegen in sein Team. Koppe soll sich um die europaweite Expansion bei 1Komma5° kümmern, hieß es am Mittwoch. Zudem solle er sich bei dem Start-up die Verbreitung der eigenen Energie-IOT-Plattform vorantreiben.
Schröder war früher selbst Geschäftsführer bei Sonnen und gründete im vergangenen Sommer nach einem mehrjährigen Ausflug in die Finanzbranche das Start-up. 1Komma5° beteiligt sich an Handwerksbetrieben, um diese beim Wachstum und der Digitalisierung zu unterstützen. Bislang konnte es fünf Installationsbetriebe in Deutschland und ein Unternehmen in Schweden für sein Konzept gewinnen. Es geht vor allem darum, fehlenden Installationskapazitäten für die Umsetzung der Energiewende entgegenzuwirken.
Bereits kurz nach der Gründung von 1Komma5° wechselte der damalige Produktchef von Sonnen, Jannik Schall, zu dem Start-up. Im November verkündeten Sonnen und 1Komma5° dann, künftig bei Vertrieb und Installation von Photovoltaik-Heimspeichern künftig zu kooperieren. Kurz vor dem Jahreswechsel kam dann noch die Meldung, dass Porsche bei dem Start-up einsteigt und so die geplanten Investitionen von 100 Millionen Euro bis Mitte 2023 in Handwerksbetriebe finanziell absichert. Seit Januar 2022 ist die Tochter 1Komma5° Services GmbH zudem als Energieversorger zugelassen, denn das Unternehmen bietet mittlerweile auch einen eigenen mit THG-Quoten verrechneten Grünstromtarif an.
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Koppe zeigte sich von der klaren Mission des Start-ups überzeugt. „Denn das Erreichen der Klimaziele hängt längst nicht mehr von Technologie, Kapital oder weiteren Online-Anbietern ab, sondern davon das wir endliche die Grundlage für die massenhafte, industriell organisierte CO2-neutrale Umrüstung von Millionen von Gebäuden in ganz Europa legen“, erklärte er. Daher könne „eine echte europäische Plattform“, die 1Komma5° derzeit aufbaue, dazu einen wichtigen Beitrag liefern. „Er ist aus unserer Sicht also die perfekte Besetzung um einerseits die europäische Expansion der Gruppe und anderseits das Roll-out unser eigenen Energie-IOT-Plattform zu unterstützen“, erklärte Gründer Philipp Schröder mit Blick auf den Neuzugang. Das Tempo der Umsetzung der sehr ambitionierten Ziele sei dabei hoch.
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Ein Unternehmen, das sich 1Komma5° nennt, kann sich noch so viele Spezialisten aus dem Bereich der regenerativen Energien in das Haus holen. Den Namen kann ich so lange nicht ernst nehmen, solange es Geld vom Automobilhersteller Porsche erhält. Mit Individualmobilität „Made by Porsche“ schaffen wir die 1Komma5° nicht.
Die Sichtweise kann ich überhaupt nicht teilen. Wir werden in 10 Jahren nicht zu Fuß laufen, nur mit dem Fahrrad fahren oder alle mit noch schlechtem Nahverkehr unterwegs sein. E-Autos sind ein sehr wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Es wird auch immer Menschen geben, welche 100 000 € und mehr für ein Auto ausgeben. Das werden wir nicht aufhalten. Autokonzerne investieren zig Mrd. um auch noch in 20 Jahren viele E-Autos verkaufen zu können. Auch Porsche leistet hier gute Entwicklungsarbeit. 1Komma5° versucht dringend benötigtes Personal und Firmen für die Energiewende zu schulen und Kompetenz für den riesigen Bedarf an Fachkräften mit zu decken. Wenn sich Porsche daran finanziell beteiligt, dann ist das eher positiv zu sehen, denn dann kann man von einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell ausgehen. Mir ist so ein Start up-Unternehmen willkommen, im Gegensatz zu den Heuschrecken welche mit Solarmietmodelle den Eigenheimbesitzer das Geld aus der Nase ziehen. Da stehen dann wieder ein paar Großkonzerne aus der E- Branche dahinter, welche nur den Rahm abschöpfen möchten.