Swissolar: Photovoltaik zur tragenden Säule der Schweizer Energieversorgung machen

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In der Schweiz haben die Beratungen zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien begonnen. Aus Sicht von Swissolar sind die darin bislang vorgesehenen Zielwerte für die Stromproduktion jedoch zu niedrig angesetzt, um sowohl die Versorgungssicherheit sicherstellen als auch das Netto-Null-Ziel 2050 zu erreichen: Statt 39 Terawattstunden Produktion im Jahr 2050 sollten 50 Terawattstunden anvisiert werden, wovon 45 Terawattstunden aus Photovoltaik-Anlagen stammen. Damit sei das Solarpotenzial der Schweiz nicht mal zur Hälfte ausgeschöpft.

Wie dieses Ziel erreicht werden kann, beschreibt Swissolar in einem 11-Punkte-Programm. Zum einen fordert der Verband eine leichte Erhöhung des Netzzuschlags um 0,5 Rappen pro Kilowattstunde (0,48 Euro-Cent) sowie eine einheitlich geregelte Abnahmevergütung, die sich nach dem Marktpreis richten, aber gleichzeitig eine Untergrenze aufweisen soll. Weitere notwendige Maßnahmen sind demnach eine optimale Integration der Photovoltaik in die Stromnetze und der Bau von Photovoltaik-Anlagen mit lokalem Eigenverbrauch, die ohne zusätzliche Fördergelder und teure Netzausbauten realisiert werden können. Einen besonderen Fokus legt Swissolar auf die Rolle der Elektromobilität. „Die verfügbare Tagesspeicherkapazität in Elektroautos wird größer sein als die heutige Tagesproduktion aller Schweizer Atomkraftwerke“, schreibt der Verband. Um dieses Potenzial zu nutzen, müssten die technischen Standards und politischen Rahmenbedingungen angepasst und Tarifanreize zur Regelung der Flexibilitäten am Netzanschlusspunkt geschaffen werden.

Die weiteren vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen die Vereinfachung der Bewilligungspraxis auch für Freiflächenanlagen, die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, die Beteiligung der Schweiz am Wiederaufbau einer europäischen Solarindustrie sowie den Abbau von unnötigen Zusatzkosten und administrativen Hemmnissen. Und in den Kantonen wäre es laut Swissolar sinnvoll, über die vielerorts bereits eingeführte Eigenstrompflicht bei Neubauten hinaus eine Pflicht zur Nutzung aller geeigneten Flächen auf Neubauten und bei Sanierungen einzuführen. Denn auf den Dach- und Fassadenflächen bestehender Bauten könnten 66 Terawattstunden Strom produziert werden und damit mehr, als die Schweiz zurzeit verbrauche.

Greenpeace Schweiz fordert vom Parlament einen Solar-Sprint und legt ein Gesamtenergieszenario für die Alpenrepublik vor. Bei der anstehenden Revision des Energie- und des Stromversorgungsgesetzes müsse der Ausbau der Solarenergie deutlich schneller vorangetrieben werden als vom Bundesrat vorgeschlagen. Zurzeit sei die Schweiz im Schneckentempo unterwegs. „Machen wir weiter so, verpassen wir unsere Klimaschutzziele und gefährden eine sichere Versorgung mit Strom“, so die Umweltorganisation. „Ein schnellerer Ausbau der Solarenergie ist zentral für mehr Klimaschutz und die Versorgungssicherheit in unserem Land. Dafür braucht es weder neue Gaskraftwerke noch längere Laufzeiten für die bestehenden Atomkraftwerke – und schon gar keinen Ausbau der Atomenergie.“ Die Politik müsse ein Umfeld schaffen, das massive Investitionen ermöglicht – in die Photovoltaik, aber auch in Speichertechnologien. Greenpeace: „Das Trio der sicheren und klimaverträglichen Energieversorgung heisst also: Solarenergie, Wasserkraft und Wasserstoff.“

 

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