Der tschechische Energieversorger ČEZ Group hat den Bau eines schwimmenden Photovoltaik-Pilotprojekts mit 22 Kilowatt Leistung auf dem oberen Reservoir seines Pumpspeicherkraftwerks in Štěchovice in Mittelböhmen abgeschlossen. Die Pilotanlage befindet sich während der Lade- und Aufladezyklen des Pumpspeicherkraftwerks auf unterschiedlichen Höhen, wobei der Höhenunterschied bis zu neun Meter betragen kann.
Die in Ost-West-Richtung ausgerichtete Photovoltaik-Anlage wurde auf luftgefüllten Schwimmern installiert, die eine Tragfähigkeit von über sechs Tonnen haben. Die Schwimmer und mehrere Schienen, die an den Wänden des Pumpspeicherkraftwerks befestigt sind, sollen das System stabil gegen ungünstige Wetterbedingungen und die vertikale Bewegung des Wassers halten, so die CEZ-Gruppe in einer Erklärung. „Es gibt große Erwartungen an den Einsatz von Photovoltaik auf geeigneten Wasserflächen, aber erst die Realität wird zeigen, was wir in Tschechien erreichen können“, so das Unternehmen weiter. „Wenn uns die Pilotanlage in Štěchovice überzeugt, möchten wir ihre Leistung im Sommer verfünffachen“, so ČEZ-Vorstandsmitglied Jan Kalina.
Das Pumpspeicherkraftwerk Štěchovice kann in vier Stunden insgesamt 200 Megawattstunden Strom liefern und so zur Stabilisierung des tschechischen Energiesystems beitragen. Das 1947 erbaute und 1996 modernisierte Kraftwerk lässt sich in nur drei Minuten auf 100 Prozent Leistung bringen.
Die ČEZ-Gruppe besitzt und betreibt derzeit 126 Megawatt Photovoltaik in Tschechien. Im November erwarb sie den deutschen Solarentwickler Belectric von RWE für eine ungenannte Summe. Im September 2019 investierte sie zehn Millionen Euro in Zolar, ein deutsches Start-up-Unternehmen, das digitale Lösungen für Photovoltaik-Aufdachanlagen anbietet. Alle tschechischen Anlagen der CEZ-Gruppe wurden in den Jahren 2009 und 2010 in Betrieb genommen, als ein Förderprogramm für große Solaranlagen in Kraft war. Die Gruppe ist auch in Deutschland, Ungarn, Polen, Rumänien, der Slowakei und der Türkei tätig.
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Hat ČEZ wirklich nur 220 Watt Module verbaut? Auf diese leistung kommt man, wenn man die angegebenen 22kWp durch die abgebildeten 96 Module teilt.
Warum so leistungsschwache Module? Warum nur so eine kleine Fläche?
Heißt es nicht analog zu „Macht die Dächer voll“ auch „Macht den See voll“? … und das nicht nur mit Modulen aus der Steinzeit.
@Frank Bleichinger: ich sehe auf dem Bild 48 Halbzellenmodule (2.000 x 1.000 mm) à 440 Watt. Passt also.
Diese Anlage war bestimmt nicht billig und hätte auch auf ein großes Einfamilienhaus gepasst und zwar zu einem Bruchteil der Kosten dieser schwimmenden Anlage. Dieses Land hat Photovoltaikparks bitter nötig um etwas grüne Energie in ihr braunes Stromnetz zu bringen. Diese schwimmende Technik sollten doch erst andere Länder bauen, denn die Wirtschaftlichkeit ist hier ohne hohe Zuschüsse noch nicht gegeben.
@Frederik: Danke für die Korrektur. Die Halbzellenmodule hatte ich nicht als solche erkannt.
Guten Tag,
ich möchte gerne für frei stehendes mein 1 Fa. Haus (ca 100m²) ein Ecomino
Kleinkraftwerk betreiben. wo bekomme ich ein spolches System zu kaufen oder wo gibt es Einzelkomponenten ?
Vielen Dank für Ihre Hlfe