Bosch und Volkswagen unterzeichneten in dieser Woche eine Absichtserklärung zur Gründung eines europäischen Anbieters für die Ausrüstung von Batteriezellfabriken. Diese solle bis zum Jahresende vorbereitet werden. Die Konzerne streben damit eine Kosten- und Technologieführerschaft bei der Industrialisierung der Batterietechnologie und der Serienfertigung an. Der geplante „local for local“-Produktionsansatz sei dabei ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine CO2-neutrale Mobilität.
Allein in Europa hat der Volkswagen-Konzern bis 2030, den Bau von sechs Batteriezellfabriken angekündigt. Auch weitere Unternehmen planen den Aufbau von Gigawatt-Fabriken, die sich auf eine jährliche Gesamtkapazität von rund 700 Gigawattstunden summieren.
Das sogenannte Projekthaus, das jetzt mit Bosch gegründet werden soll, soll das Potenzial zur Ausrüstung der Batteriezellfabrik ermitteln. Dabei gehe es um das gesamte Spektrum an Prozessen und Komponenten, die für die Herstellung von Batteriezellen und -systemen im großen Maßstab erforderlich sind. Bosch bringe sein Know-how bei der Fabrikautomation und Systemintegration in die Partnerschaft ein. Volkswagen wolle ein bedeutender Batteriezellhersteller werden.
„Gemeinsam mit Volkswagen suchen wir nach einem Weg, Produktionsprozesse für Batteriezellen mit standardisierter Ausstattung zu industrialisieren“, erklärte Rolf Najork, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch Rexroth. Bosch verwies dabei auf seine Kompetenzen in der Fabrikausrüster, Zulieferer der Autoindustrie und in der Batterietechnik. „Die europäische Industrie hat das Potenzial, ein Technologietreiber für den ökologischen Umbau der Wirtschaft zu werden“, so Najork.
„Europa hat die einmalige Chance, in den kommenden Jahren ein globales Kraftzentrum für Batterien zu werden. Es gibt eine starke und wachsende Nachfrage nach allen Aspekten der Batterieproduktion, einschließlich der Ausrüstung neuer Gigafactories“, ergänzte Thomas Schmall, Technik-Vorstand des Volkswagen Konzerns und Vorsitzender der Geschäftsführung der Volkswagen Group Components. Es bestehe die Chance, gemeinsam mit Bosch die „kommende Multi-Milliarden-Industrie“ zu entwickeln. „Aus der Entscheidung, aktiv in die vertikale Integration entlang der Wertschöpfungskette der Batterieherstellung einzusteigen, erwachsen erhebliche neue Geschäftsmöglichkeiten. Wir arbeiten daran, eine vollständig lokalisierte europäische Lieferkette für E-Mobilität ‚made in Europe‘ aufzubauen – eine historische Chance in der Wirtschaftsgeschichte“, sagte Schmall.
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Spart das Geld, ihr habt verloren ! Spendiert es besser in die Suche nach anderen Speichertechnologien. Wenn man jahrelang gewartet hat, kann man nicht mit Lichtgeschwindigkeit aufholen.
Die Batteriezellenforschung steht doch erst am Anfang und natürlich auch die Maschinen zur Herstellung der neuesten Produktion. Tesla hat auch neue Batteriesysteme entwickelt, warum soll das VW, Bosch oder Varta nicht gelingen? Im Schwerlastverkehr ist die Forschung auch erst am Anfang. Der neue 40 Tonner von Volvo hat schon 350 Kilometer Reichweite. Daimler Truck arbeitet auch mit Hochdruck an mehr Leistung und weniger Gewicht. Vielleicht brauchen wir in zehn Jahren auch bei europaweiten Strecken keinen Wasserstoff mehr im LKW. Wer hätte vor 3 oder 5 Jahren gedacht, dass wir heute Ladeleistungen von über 300 kWh haben.