Das Emsland bekommt eine Testpipeline für Wasserstoff

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Auf dem Werkgelände des RWE Gaskraftwerks Emsland soll ein Elektrolyse-Demonstrator sowie eine Pipeline für Wasserstoff entstehen. Baubeginn ist sogar noch im Januar. Die Anlage ist Teil des Verbundprojektes „GET H2“ das zu dem Leitprojekt TransHyDE gehört und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Der Transport von Wasserstoff bereitet noch große Herausforderungen, denn er kann nicht ohne Weiteres in das bestehende Gasnetz geleitet werden. Aufgrund der geringen Molekülgröße von Wasserstoff käme es zu Austritten an vielen Ecken und Enden. Parallel zur Entwicklung von größer skalierten Elektrolyseuren befassen sich nun neun Verbundpartner mit dem sicheren und effektiven Transport von Wasserstoff.

„Wenn die Produktion von Wasserstoff in großem Maßstab startet, muss die Transport- und Speicherinfrastruktur zeitgleich bereitstehen. In unseren Arbeitspaketen beschäftigen wir uns mit Fragestellungen, die für den leitungsgebundenen Wasserstofftransport offen sind“, erläutert Projektkoordinator Frank Graf, Bereichsleiter Gastechnologie der Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie.

Dafür stelle das Bundesforschungsministerium insgesamt 11,63 Millionen Euro bereit, wie es in einer Mitteilung von Nowega, Gasnetzbetreiber und Verbundpartner heißt. Neben Nowega sind auch die Unternehmen RWE, OGE, Rosen, Evonik, die Universität Potsdam, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches, Adlares und Meter-Q Solutions an dem Projekt beteiligt.

Als konkrete Forschungsziele nannte Nowega den Aufbau des besagten Elektrolyse-Demonstrators und die Testpipeline. Zudem werden sich die Partner auch mit Technologien zur Qualitäts- und Mengenmessung befassen. Da Wasserstoff sich anders verhält als Erdgas, kündigte Nowega an, den Einfluss von Wasserstoff auf verschiedene Werkstoffe untersuchen zu wollen. Außerdem sollen innerhalb des Projekts neue Verdichterkonzepte für die Einspeisung und den Transport erprobt werden.

Bereits im April 2021 habe Nowega eine Pipeline, die für den Umbau auf Wasserstofftransport vorgesehen war, erfolgreich einer Molchung und Reinigung unterzogen. Dabei wird das Wartungsgerät, auch Molch genannt, in die Pipeline gelassen, um diese zu inspizieren und zu reinigen.

Noch gibt es kein Netz für Wasserstoff-Pipelines in Deutschland. Auch ein Regelwerk, wie so ein Netz zu bauen und zu betreiben ist, fehlt noch. Die Erkenntnisse des Projekts sollen den behördlichen Stellen, die mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Regelwerks beauftragt sind, zur Verfügung gestellt werden.

Ziele sei es, durch die gewonnenen Erkenntnisse den behördlichen Stellen zur Verfügung zu stellen, die das Regelwerk zum Wasserstofftransport und zur Speicherung entwickeln. Unabhängig von dem neuen Projekt werde von Lingen aus eine der ersten öffentlich zugänglichen Wasserstoff-Pipelines abgehen. Unter dem Projektnamen „GET H2 Nukleus“ soll ab 2024 grüner Wasserstoff von Lingen aus zur BP-Raffinerie in Gelsenkirchen transportiert werden.

In drei industriegeführten Leitprojekten arbeiten Wirtschaft und Wissenschaft an den Herausforderungen, die es noch zu überwinden gilt, bis der Sprung in die Wasserstoffwirtschaft klappen kann. Bei dem Leitprojekt „H2Giga“ fördert das Ministerium die Entwicklung zur Serienfertigung von großen Elektrolyseuren. Der Hersteller solcher Elektrolyseure, Sunfire, meldete am Donnerstag, 60 Millionen Euro Zuschüsse für die Entwicklung der Serienfertigung erhalten zu haben. Bei dem Leitprojekt „H2Mare“ befassen sich eine Gruppe von Unternehmen mit der Erzeugung von Wasserstoff auf See. Um den Transport von Wasserstoff dreht sich das Projekt „TransHyDE“.

Bisher beteiligen sich 240 Partnerunternehmen an den drei Leitprojekten. Über einen Zeitraum von vier Jahren werden das Bundesforschungsministerium insgesamt 740 Millionen Euro in die drei Leitprojekt stecken.

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