Die energiebedingten CO2-Emissionen sind in diesem Jahr in Deutschland um etwa 4 Prozent gestiegen, was etwa 25 Millionen Tonnen CO2 entspricht. Für diesen Anstieg seien ein höherer Primärenergieverbrauch aufgrund einer sich erholenden Konjunktur, sowie ungünstige Witterungsbedingungen maßgeblich gewesen, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, die die Zahlen zum Primärenergieverbrauch über das ganze Jahr 2021 berechnet hat.
Wichtiger Treiber für den Anstieg seien der Analyse zufolge die Witterungsbedingungen gewesen. Der Primärenergieverbrauch für das ganze Jahr stieg um 2,6 Prozent auf 12.193 Petajoule an. 2020 waren es noch 11.890 Petajoule. Während der ersten fünf Monate des Jahres blieben die Temperaturen ungewöhnlich tief, mit knackigem Frost im Januar und Februar, und vereinzelten Schneeschauer sogar noch im Mai. So stieg der Heizwärmebedarf entsprechend an. Bereinigt man den Anstieg des Primärenergiebedarfs der Witterungsbedingungen, lag der Anstieg nur noch bei 0,6 Prozent.
Unter den witterungsbedingten Veränderungen fällt nicht nur der höhere Heizwärmebedarf, sondern auch ein geringeres Windaufkommen. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch sank um 0,2 Prozent auf 1962 Petajoule und lag somit bei 16,1 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 16,5 Prozent. Grund für den Rückgang ist, dass die Windkraftanlagen elf Prozent weniger Strom lieferten und auch auf See die Produktion um neun Prozent zurückging. Die anderen erneuerbaren Energieträgern legten hingegen leicht zu. Die Biomasse konnte ihren Anteil an den Erneuerbaren Energie um vier Prozent steigern, Wasserkraft und Photvoltaik sogar um fünf Prozent.
Zu den großen Gewinnern zählt die Steinkohle, die in diesem Jahr ihren Anteil am Primärenergieverbrauch um 17,9 Prozent auf 1052 Petajoule steigern konnte. Hauptabnehmer hierfür war die Eisen- und Stahlindustrie, die ihre Energienachfrage um satte 13 Prozent auf dem Rücken eines Konjunkturaufschwungs erhöhten. Hinzu kommt, dass die gestiegenen Erdgaspreise dafür sorgten, dass die Versorger teilweise bei der Wahl der Energieträger von Erdgas auf Kohle umschwenkten.
Der Erdgasverbrauch stieg trotz der hohen Preise um 3,9 Prozent auf 3258 Petajoule an. Den Berechnungen zufolge lag das vor allem an dem gestiegenen Heizwärmebedarf und an der Versorgungslücke, die durch die geringere Windkrafterzeugung entstand. Allerdings machte sich der Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar, sodass der Verbrauch von Erdgas, wo möglich, vermieden wurde. So stieg Anteil von Erdgas am Primärenergiebedarf von 26,4 Prozent im Vorjahr auf 26,7 Prozent an.
Eine leichte Verbesserung gab es beim Verbrauch flüssiger Treibstoffe, was allerdings nicht auf große Schritte in der Mobilitätswende zurückzuführen ist. So sank der Mineralölverbrauch 2021 um 5,1 Prozent auf 3877 Petajoule. Der Anteil des Mineralöls am Gesamtenergieverbrauch sank damit auf 31,8 Prozent; im Vorjahr waren es noch 34,4 Prozent. Der Verbrauch von Diesel sank um ein Prozent, doch der Verbrauch von Ottokraftstoff stieg um 0,6 Prozent. Absatz von Heizöl sank um stolze 27 Prozent. Allerdings lag das wahrscheinlich daran, dass die Menschen in Folge des Preisanstiegs ihre Lagerbestände aufbrauchten, kommentiert die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Der Verbrauch von Flugbenzin stieg kräftig um 22 Prozent an.
Trotz eines leichten Anstiegs des Primärenergieverbrauchs zeigt die Analyse noch mal auf die historischen Werte und konstatiert, dass die Verbräuche in der Vor-Corona-Zeit auf einem höheren Niveau gelegen hätten. 2019 lag der Verbrauch bei 12.805 Petajoules, 2018 waren 13.000 Petajoule, und 2017 sogar 13.523 Petajoule.
Ob der Verbrauch wieder auf dieses Niveau ansteigen wird, sei unklar. Im letzten Quartal hätte sich zunächst gezeigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung beziehungsweise Erholung sich nicht analog auf den Energieverbrauch auswirkt. Daran wären aber auch Lieferengpässe, eine abschwächende Baukonjunktur sowie ein Auslaufen von Nachholeffekten verantwortlich gewesen. Daher zeige sich zurzeit eine Stagnation bei der Erholung. Insgesamt sei die wirtschaftliche Leistung um 2,4 Prozent angestiegen, während sich der witterungsbereinigte Primärenergieverbrauch nur um 0,6 Prozent erhöhte.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Zitat aus dem Artikel.
Die energiebedingten CO2-Emissionen sind in diesem Jahr in Deutschland um etwa 4 Prozent gestiegen, was etwa 25 Millionen Tonnen CO2 entspricht. Für diesen Anstieg seien ein höherer Primärenergieverbrauch aufgrund einer sich erholenden Konjunktur, sowie ungünstige Witterungsbedingungen maßgeblich gewesen, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, die die Zahlen zum Primärenergieverbrauch über das ganze Jahr 2021 berechnet hat.
Zitat Ende.
Was die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen dabei verschweigt, dass es nicht immer das Wetter ist, sondern in erster Linie die konventionellen Erzeuger die bestimmen welcher Strom im Netz ist.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Und wen es interessiert wer die Arbeitsgemeinschaft ist.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsgemeinschaft_Energiebilanzen
Fazit: So lange die Konventionellen selbst bestimmen können welcher Strom ins Netz kommt, muss man solche Erhebungen mit Vorsicht genießen..
Wenn die Energiewende in Deutschland an etwas scheitert, so wird es die deutsche Attitüde sein, Verordnungen höher zu werten als Naturgesetze und die physische Wirklichkeit……
Der steigende Anteil von Wind und Sonne ließ vor dem Hintergrund der Versorgungssicherheit drei Optionen. Ich schalte sie ab wenn ich sie nicht integrieren kann, ich hätte Speicher bauen sollen ( bei Biomasse Flexibilität fördern oder Gaskraftwerke oder oder) oder ich nutze Regelkapazitäten im europäischen Netz.
Die erste Option sollte die letzte Option sein, denn wir betreiben den ganzen Aufwand zur CO Reduktion, für die Möglichkeitengruppe Zwei hättes es einer Zeitmaschiene bedurft also blieb nur drei. Es lässt sich sicherlich immer über Details streiten, wie sinnvoll dieses nach 10 Jahren ist sei dahingestellt.
Dass Speicher 10 oder mehr Jahre verschlafen wurden, ist in der Tat sehr ärgerlich. Angeblich ist das nicht nur die Schuld der CDU, sondern genauso der SPD, die um ihre Kohlekumpels als Wähler fürchtete.
Ansonsten ließ sich der Export/Import bisher problemlos organisieren. Der PV-Strom ist in den Nachbarländern als preiswerte Alternative zu mit Gas betriebenen Spitzenlastkraftwerken beliebt und gut bezahlt.
Mit weiter steigendem Zubau wird der Austausch mit dem Ausland noch zunehmen, weil der direkte Verbrauch immer günstiger ist als die Zwischenspeicherung, als die Abregelung sowieso.
Ich kann auch nicht erkennen, dass es Verordnungen gäbe, die an der physikalischen Wirklichkeit vorbeigehen. Der Umbau des Strommarktes hinkt allerdings der technischen Entwicklung hinterher, und das behindert auch manches, was sonst zügiger käme – bestes Beispiel die mit EEG-Umlage und Stromsteuer belegten Speicher, was deren Betrieb unmöglich teuer macht. Aber das spielt sich auf der monetären Ebene ab, die Physik bleibt davon unberührt.
Solche defätistischen Äußerungen ignorieren, dass Deutschland weiter gekommen ist, als die meisten anderen Länder, und gleichzeitig seine Abhängigkeit vom Ausland auf dem Energiesektor und die CO2-Emissionen erheblich reduzieren konnte. Die Abhängigkeit vom Gas ist jetzt für einige Jahre noch eine Achillesferse, insbesondere wenn man die zunehmende Verengung auf Russland als Hauptlieferanten berücksichtigt. Aber auch das wird besser werden. Im Übrigen sind Handelsbeziehungen, von denen beide Seiten profitieren, die beste Versicherung gegen Krieg.
@JCW
Ja der erste Satz ist etwas missverständlich, da ich die Zitierfunktion nicht richtig verwendet habe. Sie bezog sich auf die Argumentation von Hans Diehl und die Ausgleichsmechanismusverordnung. Faktisch ging es mir darum, dass die Verordnung notwendig wurde, da aufgrund der sich veränderten Verteilung es physikalisch notwendig wurde Strom in den Europäischen Markt zu exportieren. Wie gut oder wie schlecht die Verordnung das macht kann man Diskutieren aber nach 10 Jahren ist auch das etwas seltsam. Die Grundlage war eben die Physik und hätte die Politik nichts gemacht, dann wären dadurch die Herausforderungen nicht verschwunden. Die Idee auf welcher das EEG basiert funktioniert zum als Anschubfinanzierung solange man etwa 15 bis 25% Wind und Sonne im Netz hat. Steigt es darüber an funktioniert es eben nicht mehr (Sobald faktisch mehr Strom mit fester Vergütung produziert wird als überhaupt verbraucht werden kann (Hier spielt mit hinein welche Art von Regelkraftwerken verwendet werden und natürlich gibt es Optionen hier etwas zu optimieren Z.B. entgegen in EEG z.B. durch eine Finanzierung von Biogasanlagen, welche eine Regelung interessanter macht etc.) . Durch die Öffnung zum europäischen Strommarkt konnte man diese Grenze erhöhen, denn damit kann der Strom auch im Ausland verbraucht werden. Es ist eben nicht die Verordnung welche die Herausforderung oder das grundsätzliche Problem darstellt, sondern sie kommt aus der materiellen Grundlagen (Physik, Struktur der Stromherstellung und Industrie)
Ein weitere Punkt in dieser Richtung ist, dass sich immer über das „red Tape“ bei der Zulassung von neuen Solaranlagen beschwert wird. Das Problem ist nicht, dass die Verwaltung auf einmal ineffizienter geworden ist. Es ist schwerer geworden neue Anlagen in das Netz zu integrieren. Auch hier liegen „physikalische, technische“ Probleme zugrunde. (Natürlich kann man argumentieren, dass die jetzt vorhanden infrastrukturellen Grundlagen durch die Investitionsanreize (vornehmlich durch das EEG) erzeugt wurden. Aber was ihre Gründe waren ändert nichts an ihrer Existenz)
Aussagen wie wir haben „Abhängigkeit vom Ausland auf dem Energiesektor (…) erheblich reduziert“ sind ebenso faktisch falsch. Wir sind deutlich stärker abhängig vom Europäischen Strommarkt als jemals zuvor. Und gerade 2022 wir es wahrscheinlich eine deutliche Zunahme unserer Abhängigkeit von Erdgaslieferungen geben. Eine Integration in den Strommarkt stellt natürlich eine massivere „Abhängigkeit“ dar, da es hier um sekundengenau Versorgung geht. Importiere ich ein Auto aus den USA habe ich keine wirkliche Abhängigkeit von den USA. Würden sie mir niemals wieder ein Auto verkaufen, hätte ich damit erst ein Problem wenn das Auto den Geist aufgibt. Kaufe ich aber meine Nahrung oder Kleidung wäre ein Import-Stop sofort ein Problem. Selbst wenn eine rein finanzielle Betrachtung dazu führen würde, dass ich für das Auto wesentlich mehr Geld ausgegeben habe. Abhängigkeiten sind aber auch nicht grundsätzlich problematisch. D.h. wären wir in den letzten 50 Jahren zu irgendeinem Zeitpunkt von allen Importen von Kohle/Uran ausgeschlossen worden, wäre das ein Problem. Würden die Europäischen Staaten uns aus dem Stromnetz ausschließen, wäre dies zur Zeit eine Katastrophe. Um 2000 wäre es weit weniger katastrophal gewesen. Unsere Interdependenz hat sich meiner Meinung eher erhöht. (Das Wort klingt doch viel netter als Abhängigkeit) Ob das jetzt ein Problem ist oder nicht ist in meinen Augen eine deutlich komplexere Diskussion.
Natürlich werden Gesetze ineffizient wenn sie nicht mehr den Grundlagen der Wirklichkeit entsprechen. Daher denke ich auch, dass es sinnvoll ist die Umlage abzuschaffen und durch einen anderen Finanzierungsmechanismus. Aber auch hier handelt es sich um eine Reaktion auf die technischen Grundlagen der Infrastruktur. Man kann darüber diskutieren wie gut diese Anpassung ist. Klar, kann man immer argumentieren, dass man es hätte von Anfang an besser machen können bzw. im vorhinein hätte wissen sollen. Wie sinnvoll das nach 10 bis 20 Jahren sein mag…. Die monetäre Ebene lässt sich zwar grundsätzlich bei der betrachtung von der physikalischen Ebene trennen. Nur irgendwie muss ich die physische Infrastruktur eben finanzieren. Es gibt daher eine massive Beeinflussung des einen durch das andere. Bei ihrem Beispiel durch die Speicher stellt sich z.B. die Frage ob eine Freistellung von Batteriespeichern einfach möglich ist (ohne negative Anreize) oder ob dafür die Umlage faktisch abgeschafft werden muss.
Biglose schreibt am. 31. Dez. um 11.47 Uhr.
Ja der erste Satz ist etwas missverständlich, da ich die Zitierfunktion nicht richtig verwendet habe. Sie bezog sich auf die Argumentation von Hans Diehl und die Ausgleichsmechanismusverordnung. Faktisch ging es mir darum, dass die Verordnung notwendig wurde, da aufgrund der sich veränderten Verteilung es physikalisch notwendig wurde Strom in den Europäischen Markt zu exportieren. .
@ Bioglose.
Sie haben die Argumentation von mir nicht zu Ende gedacht. Es ist ja physikalisch nichts einzuwenden, so lange die Erneuerbaren „Vorrangig“ im Lande verbraucht werden. Das ist aber seit 2010 nicht mehr der Fall.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden.[13] Es wurde damit also die Nachfrage für Ökostrom in Deutschland massiv verringert,
@Hans Diehl
Gehen wir das mal anhand ihrer Quellen durch:
Wenn man sich durch ihre Quellen durchließt landendet man erst bei:
http://www.jarass.com/Energie/B/ZNER%2006-2013,%20vpublished.pdf
Und damit bei
„Im Gegensatz zu den gesetzlich festgelegten energiepolitischen
Zielen der Energiewende soll das Stromnetz für eine unbeschränk-
te Einspeisung fossil erzeugten Stroms auch bei gleichzeitig hoher
Einspeisung von Erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Bei der Netzausbauplanung bleibt nämlich weiterhin ein Herunterregeln
konventioneller Kraftwerke bei Netzengpässen („Redispatch“)
unberücksichtigt mit der fragwürdigen Begründung: „Redispatch
und Countertrading sind präventive und kurative Maßnahmen des
Netzbetriebs. Diese dürfen in der Netzplanung nicht angewandt
werden.“25 Dies klingt nach einem gesetzlichen Verbot, doch ein
solches Verbot existiert mitnichten. Die Verweigerung von „Re-
dispatch“ bei der Netzausbauplanung widerspricht grundlegend der
Energiewende, die mehr Erneuerbare Energien und weniger Kohle-
strom als Ziel hat. Bei ausreichend Erneuerbarem Energieangebot
muss demnach zwingend die Kohlestromproduktion heruntergefah-
ren werden.“
Das ist in etwa was sie sagen. Zumindest die zweite Hälfte. Wichtig ist aber die erste Hälfte, denn sie liefert die Grundlage für die Argumentation.
Wenn man sich diese Quelle ansieht:
https://publicus.boorberg.de/stromnetzausbau-wofuer-und-fuer-wen/
Dort landet man wieder bei einer essentiellen Forderung für die Argumentation:
„Für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere auch der Windenergie, ist der Bau von Gas-Reservekraftwerken im südlichen Deutschland dringend erforderlich, um die hohen Fluktuationen – Starkwindphasen und Flauten in häufigem Wechsel – auszugleichen.“
Kurz: 2010 stand die Regierung vor einer Entscheidung:
A: Die Energiewende auszusetzen bis sie die Reserveleistung an Gaskraftwerken bereitstellen kann.
B: Den Export in den Europäischen Strommarkt zu erlauben.
Jetzt kann man natürlich sagen alles Quark, Augen zu und durch, Option C:
Wenn ich aber die Kohlekraftwerke welche für die Versorgungssicherheit relevant sind drossele d.h. runterfahre weil drosseln geht nur in einem gewissen Rahmen, und die Sonne geht halt wie jeden Abend wieder unter, dann ist ganz schnell kein Strom mehr da. Kann ich machen, führt dann eben im schlimmsten Fall dazu, dass es in einer Großstadt für Tage keinen Strom gibt weil ich den Kaltstart des Systems nicht auf die Reihe bekomme. Da damit das ganze Europäische Netz destabilisiert worden wäre, hätte dies zur Folge gehabt, dass sich einige Länder entsprechend technisch reagieren und Phasenschieber einbauen. Und dann wäre man vor der Situation, dass man die Europäischen Netze nicht mehr voll nutzen kann. Dabei ist dann zu beachten, dass die Risikobereitschaft der Nachbarn wahrscheinlich eher gering ist. Daraus folgt, dass man eben schon früher als nötig die Schleusen zu macht. D.h. man hat die Gefahr eine Kaskade loszutreten, die die Energiewende zunächst einmal unmöglich macht, bis man die eigenen Netze faktisch autark organisieren kann.
Damit wäre faktisch Ende Energiewende in Deutschland.
Natürlich kann man jetzt spekulieren, dass mit der Abschaffung des EEGs und dem Beenden der Energiewende 2010-2014 ein sinnvoller Schritt und notwendig gewesen wäre. Das ein Neuanfang, welcher die Fragen der versorgungssicheren Energiewende mehr in den Fokus stellt langfristig erfolgreicher sein würde. Kann ich nicht sagen, was wäre wenn dieser Größenordnung ist immer schwer zu beantworten. Dies erscheint mir dennoch alles in allem der gefährlichste Weg.
Womit wir wieder bei den Optionen A und B sind. B bedeutet aber den gesetzlich finanzierten zubau von Gaskraftwerken. Wenn ich mir jetzt ansehe was die Reaktion auf die EU Verordnung über Gas und Atomkraft ist, kann ich mir ausmalen wie erfolgreich das gewesen wäre. Die zweite Quelle ist von 2013 aber um die Verordnung in 2010 zu verhindern hätte man die Kraftwerke schon 2005 bauen bzw. die Abschaltung von Gaskraftwerken durch Förderung verhindern müssen. Wäre aus ideologischen Gründen mMn nicht möglich gewesen. Daher verstehe ich, dass für einige die Option C recht attraktiv scheint. Nach dem Motto: Wenn es einmal geknallt hat, kann man die Wirklichkeit nicht mehr leugnen. Ich würde mich darauf aber nicht verlassen.
Klar ist es technisch unbefriedigend Kohlekraftwerke als Regelkraftwerke für die Netzstabilität einzusetzen, was nur geht da sie billiger als Gaskraftwerke sind und damit nicht als erste durch die EEs verdrängt wurden.