Die EU-Kommission hat am Dienstag ihre neuen Leitlinien für staatliche Beihilfen für Klima, Umweltschutz und Energie (CEEAG) veröffentlicht. Die Neufassung der seit 2014 geltenden Regelungen tritt ab Januar 2022 in Kraft. Erfreulich dabei, es ist ausdrücklich die Bagatellgrenze für Ausschreibungen von einem Megawatt für Photovoltaik-Dachanlagen festgeschrieben. Zudem dürften auch 100-prozentige Erneuerbare-Energien-Gemeinschafts- oder KMU-Projekte bis zu 6 Megawatt nicht durch Ausschreibungsverfahren belastet werden, wie Solarpower Europe unter Berufung auf die neuen Richtlinien berichtet. „Dies gibt mehr europäischen Bürgern und Unternehmen die Möglichkeit, in Solarenergie zu investieren, und beschleunigt die von den Verbrauchern getragene Energiewende“, erklärte Naomi Chevillard, Senior Policy Advisor bei Solarpower Europe.
Zudem ermöglichten die neuen CEEAG-Leitlinien staatliche Beihilfen für spezielle Anwendungen. Damit würden Ausschreibungen für bestimmte Erneuerbaren-Anlagen befördert, etwa schwimmende oder Agri-Photovoltaik-Anlagen. Die Förderung für erneuerbare Energien falle künftig unter die Kategorie „Beihilfen zur Dekarbonisierung“. Dagegen würden nun im Einklang mit dem EU-Green-Deal die Beihilfen für fossile Brennstoffe verhindert oder bei Erdgas zumindest weiter eingeschränkt.
„Da immer mehr Mitgliedstaaten auf Solar- und Speicherkraftwerke setzen, um sich von den schwankenden Gaspreisen unabhängiger zu machen, werden die mit den neuen Förderregeln eingeführten Hybrid-Solar-Ausschreibungen das Wachstum dieser Technologien fördern“, erklärte Claire Couet, Policy Director von Solarpower Europe. Sie betonte, dass staatliche Beihilfen immer noch eine wichtige Rolle für Investitionen in erneuerbare Energien spielten. „Der neue Beihilferahmen bietet den Mitgliedstaaten viel mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Beihilfemechanismen und stellt ihnen das richtige Instrumentarium zur Verfügung, um das EU-Klimaziel für 2030 zu erreichen, die Treibhausgase um 55 Prozent zu reduzieren“, so Couet weiter.
Gute Nachrichten für die Solarenergie in Deutschland: PV-Anlagen bis zu 1 MW dürfen eine feste Vergütung bekommen, ohne Auktion.
Ein wichtiger Schritt zu >17GW Zubau pro Jahr!https://t.co/NsiRU6erXP— daniel fuerstenwerth (@fuerstenwerth) December 21, 2021
Mit Blick auf die ambitionierten Ziele beim Photovoltaik-Ausbau – 200 Gigawatt bis 2030 – der neuen Bundesregierung ergeben sich damit zusätzliche Möglichkeiten für Nachbesserungen im EEG. Dort ist mit dem EEG 2021 eine Ausschreibungspflicht für Photovoltaik-Dachanlagen ab 300 Kilowatt Leistung verankert, sofern die Betreiber die komplette Solarstrommenge vergütet bekommen wollen. Alternativ erhalten Betreiber von Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt nur für 50 Prozent die EEG-Vergütung und können dafür den Solarstrom auch direkt selbst verbrauchen. Ab 750 Kilowatt Leistung ist die Teilnahme an der Ausschreibung zwingend. Das Segment für die gewerblichen Dachanlagen ist nach Auslaufen der Übergangsregelung zum 1. April 2021 deutlich eingebrochen. Viele Dachanlagen werden seither auf 299 Kilowatt begrenzt, um die Ausschreibungspflicht zu vermeiden. Damit wird aber viel Potenzial auf großen Dächern verschenkt, was allerdings für das Erreichen der 200 Gigawatt dringend erschlossen werden muss.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Das wird ja auch Zeit! Wie viel Energie wollen wir denn noch mit Bürokratie verplempern? Paneele aufs Dach soviel es geht.
Es muß deutlich einfacher werden.
Eine Solaranlage zu installieren ist keine Kunst. Dachflächen gibt es noch zu Genüge.
Es braucht keine Förderung – die Bürokratie und Auflagen müssen weg.
Wenn der Staat etwas tun will, muß er sich darum kümmern Speicher zu bauen und die Netze ausbauen.
Genau so ist es!
Vor lauter Formalitäten vergeht einem die Lust.
Die alte Bundesregierung hat durch die Bürokratie einige Ziele auch erreicht, um den Bürgern die Eigenproduktion von Strom madig zu machen. Trotzdem haben sehr viele dies auf sich genommen und trotzdem gebaut. Wir könnten schon die doppelte bis dreifache Menge von Photovoltaik auf unseren Dächern haben, wenn sich nicht sehr viele Politiker, aus was für Gründen auch immer, von der alten Energiewirtschaft beeinflussen hätten lassen.
Hier hat zwar schon lange keiner mehr geschrieben, aber ich setze trotzdem mal einen Kommentar ab.
Jetzt wo Putin zum Adolf mutiert und alles knapp und teurer wird, werden die Anlagen noch vergoldet. Habe meine alte PV-Anlage bei Ebay vertickt. Das hat mehr gebracht als 20 Jahre EEG incl. Anschaffung. Es lebe die Bürokratie und das Finanzamt. 🙁