Dena-Monitoringbericht: Verkaufzahlen von Elektroautos in diesem Jahr verdoppelt

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Der Marktanteil von sogenannten alternativen Antrieben im Mobilitätssektor nimmt in Deutschland weiter zu. So lag der Marktanteil der alternativen Antriebe bei Neuzulassungen von Januar bis Oktober 2021 bei 41,2 Prozent. Im Vorjahreszeitraum waren noch 21,8 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Monitoringbericht der Deutschen Energieagentur (Dena) zur Mobilitätswende hervor. Zu den alternativen Antrieben zählen in dem Dena-Bericht auch Fahrzeuge mit Hybrid-, Plug-in Hybrid-, Brennstoffzelle- und mit CNG- oder LPG-Antrieb. Dabei gab es erhebliche Unterschiede bei den Absatzzahlen der verschiedenen Antriebe.

Zwischen Januar und Oktober seien 361.601 Fahrzeuge mit Hybridantrieb neuzugelassen worden. Das entspreche einem Marktanteil von 48,1 Prozent und verleiht dem umstrittenen alternativen Antrieb die Spitzenreiterposition unter den alternativen Antrieben. Ein Marktanteil von 12 Prozent und ein Wachstum von 119 Prozent im Vergleich zum Vorjahr legten die batterieelektrischen Fahrzeuge hin und nehmen so die Spitzenposition bei der Absatzsteigerung ein. Bei den Zulassungsstellen wurden laut Dena-Bericht die Papiere von 267.255 neuen batterieelektrischen Fahrzeugen eingereicht.

Plug-in Hybride erfuhren ein Wachstum von 102,5 Prozent, und kommen so auf einen Marktanteil von etwa 12 Prozent. In der Dena Auswertung kamen CNG-betriebene Fahrzeuge nur auf einen Marktanteil von 0,2 Prozent bei den Neuzulassungen, bei den LPG-Fahrzeugen waren es 0,3 Prozent. Zwischen Januar und Oktober wurden zudem noch 395 Autos Brennstoffzellenantrieb zugelassen. Sie kommen so auf 0,02 Prozent der Neuzulassungen.

Auch bei den unterschiedlichen Fahrzeugtypen gab es große Unterschiede bei den neu verkauften Antrieben. Sogenannte Mini-Wagen, von denen 135.000 verkauft wurden hatten mit über 40 Prozent den höchsten Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen. Die oberen Mittelklassewagen, von denen 66.000 verkauft wurden, hatten zwar mit 85 Prozent den höchsten Anteil an alternativen Antrieben, allerdings waren es hier fast ausschließlich Hybrid- und Plug-in hybrid-Fahrzeuge, die neu zugelassen wurden. In dem Marktsegment der Großraum Vans lag der Anteil der alternativen Antriebe bei 6,8 Prozent und somit besonders niedrig. Mit knapp 545.000 neuzugelassenen Fahrzeugen sind die SUVs weiter auf der Überholspur, was die Beliebtheit bei den Verbrauchern angeht. Rund 40 Prozent dieser Wagen hatte einen alternativen Antrieb, etwa 15 Prozent war davon batterieelektrisch.

Im Ländervergleich hat Berlin die Nase vorn. 46,9 Prozent der Neuzulassungen in der Hauptstadt fielen auf alternative Antriebe. In Baden-Württemberg lag die Rate bei 45,3 Prozent. Den dritten Platz belegt Nordrhein-Westfalen mit 45 Prozent. Bayern hat zwar in absoluten Zahlen am meisten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben neu zugelassen, belegt im relativen Vergleich mit 42 Prozent jedoch nur einen durchschnittlichen achten Platz. Das Schlusslicht im Ländervergleich bildet Hamburg, wo nur 31,1 Prozent der Neuzulassungen auf alternative Antriebe entfielen.

„Der weiterhin steigende Anteil von alternativen Antreiben ist erfreulich“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. „Es ist jedoch wichtig, diesen Trend kontinuierlich zu steigern, damit die Ziele der neuen Bundesregierung von 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 erreicht werden können. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur mit einem Ziel von mindestens einer Million Ladepunkten ist elementar für ein weiteres Wachstum des Anteils alternativer Antriebe.“

Den Fortschritt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aufgegriffen. In einer Auswertung der bei der Bundesnetzagentur neu angemeldeten Ladepunkten zählten der BDEW 10.000 in diesem Jahr. Auf den öffentlichen Raum verteilen sich somit 50.000 Ladepunkte, schreibt der Verband.

Auch der Ausbau der Schnellladesäulen kommt voran. So entfallen von den 10.000 installierten Ladepunkten 1.700 auf die Kategorie Schnelllader. Davon zählen sogar 1.551 in die Kategorie High Power Charger (HPC), die mit mehr als 150 Kilowatt laden können. Von ihnen gibt es nun 2936 im öffentlichen Raum. Zudem wurden noch 53 Ladepunkte an 25 Standorten zu einem HPC-Schnellladepunkt nachgerüstet.

„Bei der Ladeleistung von Fahrzeugen und Ladesäulen gibt es nach wie vor enorme technologische Sprünge“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Konnten die Fahrzeuge bis vor einigen Jahren in der Regel mit maximal 50 Kilowatt laden, steigt seit 2019 die Zahl der Fahrzeugmodelle mit einer Ladeleistung ab 100 Kilowatt zunehmend an und wir sehen eine Entwicklung hin zu 150 Kilowatt. Das ist eine Verdreifachung der Ladeleistung innerhalb weniger Jahre, die während des laufenden Aufbaus der Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden muss. Die Ladesäulenbetreiber haben bereits vorausschauend auf die höheren Ladeleistungen der Fahrzeuge reagiert und bauen verstärkt HPC-Schnellladesäulen aus“, sagte Andreae.

Für die nächsten Schritte des Ladeinfrastrukturausbaus brauche es einen verlässlichen regulatorischen Rahmen, Unterstützung bei der Flächenverfügbarkeit und schnellere Genehmigungsverfahren, so die Hauptgeschäftsführerin weiter. Beim Ausbauziel gibt sie allerdings auch zu bedenken, dass der tatsächliche Bedarf bis 2030 noch unklar sei. Der genaue Bedarf richte sich nach Technologieentwicklung und Nutzungsverhalten. Daher sollten die Infrastrukturziele „dynamisch“ gefasst werden. Schon jetzt zeige sich zum Beispiel der Trend, dass eine Mehrheit der Menschen in der eigenen Garage oder am Arbeitsplatz laden wollen und verweist auf die bereits mehr als 800.000 durch dir KfW geförderten privaten Wallboxen. Bei so einem Nutzungsverhalten eine Million Ladepunkte in den öffentlichen Raum zu installieren, würde nicht bringen, so die Andreae.

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