Seit März ist der größte förderfreie Solarpark von EnBW im brandenburgischen Weesow-Willmersdorf mit 187 Megawatt nun vollständig am Netz. Der Energiekonzern hatte sich für die Vermarktung des erzeugten Solarstroms zunächst alle Türen offen gehalten – nun schloss er mit Covestro einen ersten langfristigen Liefervertrag. Ab dem kommenden Jahr wird der Werkstoffhersteller den Solarstrom aus dem Photovoltaik-Kraftwerk beziehen. EnBW und Covestro schlossen einen Stromabnahmevertrag (PPA) für 63 Megawatt Leistung, wie die Unternehmen am Montag veröffentlichten. Die Laufzeit der Vereinbarung betrage 15 Jahre. Es sei der erste PPA-Abschluss von Covestro für Solarstrom in Europa, mit dem es seine Standorte in Dormagen und Krefeld versorgen will.
Der Solarstrom soll vorrangig zur Produktion nachhaltigerer, massenbilanzierter Kunststoffe nutzen, die im sogenannten Drop-In-Verfahren unter Einsatz alternativer Rohstoffe hergestellt werden, wie es weiter hieß. Die Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare sei dabei ein zentraler Pfeiler der Covestro-Strategie, zu der auch die vollständige Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft gehöre. Bereits seit 2019 hat das Unternehmen dafür PPAs abgeschlossen, neben Deutschland auch in Belgien und China.
EnBW baut sein Portfolio an förderfreien Photovoltaik-Kraftwerken aktuell auch weiter aus. Unweit des Solarparks in Weesow-Willmersdorf entstehen zwei weitere Solarparks mit jeweils 150 Megawatt, für die der Energiekonzern keine EEG-Förderung in Anspruch nimmt. Sie sollen im Frühjahr 2022 ans Netz gehen. Zudem schloss EnBW erst kürzlich mit der Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport einen Corporate PPA für 85 Megawatt ab.
Den Abschluss eines virtuellen Stromabnahmevertrags gaben am Montag zudem Baywa re und Huhtamaki bekannt. Er sehe für zehn Jahre die virtuelle Lieferung von mehr als 200 Gigawattstunden Solarstrom jährlich aus zwei neuen Photovoltaik-Kraftwerken in Spanien vor. Für den finnischen Verpackungshersteller und den deutschen Konzern sei es der erste PPA dieser Art, der in nur acht Wochen ausgehandelt werden konnte. Während sich EnBW und Covestro nicht zum vereinbarten Abnahmepreis für den Solarstrom äußerten, hieß es von Baywa re: „Er enthält einen innovativen Preismechanismus, der beiden Parteien in Zeiten hoher Stromkosten sowie der aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette für Photovoltaik-Module zugutekommt.“
Der Bau der beiden Photovoltaik-Kraftwerke in Südspanien mit etwa 135 Megawatt Gesamtleistung soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen. Ab dem dritten Quartal 2023 könne dann der Solarstrom an Huhtamaki geliefert werden. Beide Unternehmen hätten sich zudem verpflichtet, beim Bau der Projekte sowie während der Betriebslaufzeit die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern. Dazu gehörten Maßnahmen zur Förderung der Vegetation in der Umgebung des Solarparks sowie das Anlegen von Teichen für Wassertiere und Amphibien, Sitzstangen und Nistplätze für Vögel und Rückzugsgebiete für Reptilien.
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