Die Übertragungsnetzbetreiber haben am Donnerstag sowohl die Marktwerte für Solar und Wind als auch den aktualisierten EEG-Kontostand für November veröffentlicht. Demnach hat sich der Marktwert Solar im vergangenen Monat um fast 5,5 auf 18,3 Cent pro Kilowattstunde nochmals kräftig erhöht. Im September hatte er erstmals die Marke von 10 Cent pro Kilowattstunde überschritten. Auch die Marktwerte für Wind onshore und offshore stiegen im November weiter an und lagen bei 14,1 und 15,6 Cent pro Kilowattstunde. Den Monatsmittelwerte für Stundenkontrakte EPEX Spot gaben die Übertragungsnetzbetreiber mit 17,6 Cent pro Kilowattstunde an – nach knapp 14,0 Cent pro Kilowattstunde im Oktober. Stunden mit negativen Strompreisen sind für den November nicht verzeichnet.
Mit den steigenden Marktwerten finanzieren sich viele EEG-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung über die Erlöse aus dem Stromverkauf. Das EEG-Konto wird damit weniger belastet. Die Zahlungen für Einspeisevergütungen und Marktprämie lag bei rund 1,06 Milliarden Euro – der niedrigste Stand im laufenden Jahr. Der Überschuss legte so bis Ende November um fast 1,1 Milliarden Euro zu. Der Stand des EEG-Kontos wies ein Guthaben von knapp 9,05 Milliarden aus. Dabei flossen keine weiteren Bundesmittel an das EEG-Konto. Der extra ausgewiesene Kontostand für die ausgeförderten EEG-Anlagen weist Ende November ebenfalls ein Plus von mehr als 3,555 Millionen Euro aus. Er verdoppelte sich damit gegenüber dem Vormonat.
Das EEG-Konto weist für November 2021 einen positiven Monatssaldo von 1.08 Mrd. Euro aus.
Seit November 2020 ist der Kontostand um ca. 13,5 Mrd. Euro gestiegen. Zieht man die Sonderzahlungen des Bundes ab, ergibt sich eine Steigerung um ca. 2,7 Mrd. Euro innerhalb eines Jahres. pic.twitter.com/jVuIBIp03H— Bruno Burger (@energy_charts_d) December 10, 2021
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Eine ausgeförderte PV Anlage wird nach dem PV Marktwert vergütet, oder?
Wie geht das für eine neue kleine PV?
Die ausgeförderten PV-Anlagen erhalten in diesem Jahr 2,458 Cent pro Kilowattstunde, was dem mengengewichteten Jahresmarktwert Solar aus dem Jahr 2020 entspricht. Im kommenden Jahr dürften der Wert dann deutlich ansteigen für Ü20-Anlagen.
https://www.netztransparenz.de/EEG/Marktpraemie/Marktwerte
Die große Trägheit, mit der die Vergütung dem Marktwert folgt, wird dann wieder zu großen Schwankungen von Jahr zu Jahr im EEG-Fonds führen. Im Augenblick ist das noch kaum sichtbar, weil es nur wenige Ü20-Anlagen gibt. In 10 Jahren wird man es dann schon deutlicher sehen. Entwickelt sich der Zubau allerdings, wie angestrebt, werden die Marktwerte wieder sinken. Die Speicher werden auch nur wirtschaftlich zu betreiben sein, wenn der Strom zum Einspeichern fast zum Nulltarif kommt. Trotzdem wäre es sinnvoll, den Anpassungsmechanismus zu beschleunigen, damit die Preise auch klare Marktsignale senden, und nicht sagen: „Letztes Jahr wäre es so passend gewesen“.
Zitat aus dem Artikel:
Mit den steigenden Marktwerten finanzieren sich viele EEG-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung über die Erlöse aus dem Stromverkauf. Das EEG-Konto wird damit weniger belastet. Zitat Ende.
Das ist zu begrüße, man an kann aber auch nicht oft genug auf die Kehrseite hinweisen.
Das EEG Konto wird nicht nur, wegen der hohen Erlöse für Ökostrom, weniger belastet, sondern auch noch mit zusätzlicher Umlage überschwemmt. Die Prognosen für die 2021er Umlage basieren nämlich auf sinkenden Erlösen, die von der Umlage ausgeglichen werden. Dieser Doppeleffekt ist mit der Grund, dass wir unterdessen bei über 9 Milliarden Überschuss auf dem Konto sind, für die übrigens Strafzinsen anfallen. Nichts ist einfacher als so, mit anderer Leute Geld umzugehen. Wenn das in den eigenen Bilanzen zu Buche schlagen würde, wäre man wahrscheinlich etwas sorgfältiger. Es wird höchste Zeit, dass die Umlage wegfällt, und hoffentlich die monetäre Spielwiese der Netzbetreiber, samt der Nebelkerze EEG Konto ausgemistet wird.
Nur dummerweise habe ich im November nichts eingespeist, sondern alles selbst verbraucht.
Selbst an einem sonnigen Tag schalte ich lieber den Heizlüfter ein und entlaste die Heizung anstatt den Strom für ein paar Cent praktisch ins Netz zu verschenken.
Bei kleinen Anlagen trifft das sicher zu, aber bei Ausschreibungsanlagen ist Eigenverbrauch nicht zulässig. Trotzdem sind die Menge des Solarstroms sicher enorm hoch, die im November in das Netz eingespeist werden.