Das Redispatch 2.0 hat in diesem Jahr für reichlich Unruhe unter Betreibern von Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt Leistung gesorgt. Die neuen Vorschriften, die ab dem 1. Oktober das bisherige Einspeisemanagement der Erneuerbaren-Anlagen und das Redispatch zusammenführen sollten, gaben den Beteiligten viele Rätsel auf. Daher kam kurz vor dem offiziellen Starttermin eine Übergangslösung, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erarbeitet hat, und die bis Ende Februar 2022 gilt.
Mittlerweile hat die für die Erarbeitung der Vorgaben zuständige Bundesnetzagentur im Austausch mit Unternehmen und Verbänden „ein optimiertes Meldeverfahren in Bezug auf überlastete Netzelemente sowie individuell durchgeführten Redispatch-Maßnahmen konzipiert“, wie es auf der Website heißt. Neu ist demnach, dass die Datenmeldungen separat durch die anfordernden und die anweisenden Netzbetreiber vorgenommen werden müssen. Dagegen soll die Vorschrift einer maßnahmenscharfen Viertelstunden-Meldung der eingesetzten Kraftwerke entfallen. Zudem müssen Geschäft und Gegenschäft in Form von Mengen und Kosten durch die Netzbetreiber gemeldet werden. Auch soll es eine neue Spalte im Erhebungsbogen zu Maßnahmen der Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber geben, um einspeisevorrangberechtigten KWK-Strom zu differenzieren. Das neue Verfahren soll der Bundesnetzagentur zufolge ab dem 1. März 2022 gelten, ab dem es neue Formulare geben soll. Ab dem 1. Juli 2022 seien die Meldungen zu überlasteten Netzelementen dann nur noch im neuen Format möglich.
Was die Betreiber aller Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt Leistung beachten müssen, um die Vorgaben des Redispatch 2.0 zu erfüllen, hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in einem Faktenblatt zusammengetragen. Das FAQ-Papier gebe Antworten auf teilweise noch ungeklärte Fragen aus der Umsetzungspraxis, heißt es vom Verband. Dabei seien neben den Festlegungen der Bundesnetzagentur auch die Ergebnisse der Projektgruppe „Umsetzungsfragen“ beim BDEW sowie aus den Gesprächen des BSW-Solar- und des BEE mit der Bundesnetzagentur eingeflossen.
Dennoch handelt es sich bei dem Merkblatt nicht um ein abgeschlossenes Dokument. Im Gegenteil es solle ständig erweitert werden, da immer wieder neue Fragen bei der Umsetzung der Vorschriften auftauchten. Für Mitglieder des BSW-Solar ist das FAQ-Papier kostenlos verfügbar. Dies sei auch beim Abschluss einer kostenlosen viermonatigen „Schnuppermitgliedschaft“ der Fall. Ansonsten ist das Merkblatt für 40 Euro im Shop des Verbands erhältlich. Im Preis inbegriffen seien alle folgenden Updates.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Zitat aus dem Artikel:….. Die neuen Vorschriften, die ab dem 1. Oktober das bisherige Einspeisemanagement der Erneuerbaren-Anlagen und das Redispatch zusammenführen sollten, gaben den Beteiligten viele Rätsel auf. Zitat Ende.
Die Lösung des Rätsels ist hier gebetsmühlenartig mein Thema..
Einmal mehr fällt den Netzbetreibern jetzt auf die Füße, dass man den Erneuerbaren 2010 den Verbrauchsvorrang genommen hat, und zum separaten Vermarkten an die Börse verbannt hat. Was vor 2010 geregelt war, als EEG Strom Bändern, prognostiziert, den Bilanzkreisverantwortlichen zwingend zugeteilt wurden, sollen jetzt die EE Anlagenbetreiber mit Meldung von Daten übernehmen, um die Netzsicherheit zu gewähren.
Das gegenwärtige Chaos war voraussehbar, als man die Hauptakteure, – nämlich die Erneuerbaren selbst – aus dem Versorgungssystem raus genommen hat, um separat am Spotmarkt der Börse zu verramschen.
Und genau dieser „Bremsklotz“ – von den Energiewende Kontrahenten damals auf den Weg gebracht – liegt ihnen bei immer mehr zunehmenden EE jetzt im Wege, wenn es um die Netzstabilität, Redispatch geht.
Wer es damals gefordert hat, kann man im Folgenden sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat: Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Zitat Ende.
Wie ich hier seitenlang predige, es hilft nur das Eine. Die Erneuerbaren, müssen wieder in die Bilanzkreise der Versorger zwingend integriert werden, und das Rätsel ist gelöst. Denn nur so hat man sie für die Netzsicherheit Daten mäßig im Griff..
Die der Energiewende Wohlgesonnenen praktizieren das doch schon seit Jahren.
Siehe hier:
https://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem/13688974.html
Energiewende „80 Prozent Erneuerbare sind kein Problem“