Meyer Burger ist mit seinen Photovoltaik-Produktionsstandorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt sehr von den stark steigenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie in Deutschland betroffen. Wegen eines „überdurchschnittlich hohen Krankenstands“ oder behördlich angeordneter Quarantäne seiner Mitarbeiter kündigte der Schweizer Hersteller am Donnerstagabend eine Einschränkung seiner Modulproduktion im sächsischen Freiberg an. Voraussichtlich bis Ende Januar 2022 werde nur eine von zwei Produktionsstraßen im Werk betrieben.
Der reduzierte Ausstoß habe nur einen geringfügigen, kurzfristigen Einfluss auf eine kleine Zahl von bestätigten Bestellungen, hieß es von Meyer Burger weiter. Dies liege auch an der „konservativen Planung der Lieferungen an die Kunden“. Dabei entwickle sich der Auftragseingang weiter positiv. Allerdings müssen sich die Kunden auf höhere Preise für die Heterojunction-Solarmodule einrichten. „Aufgrund der generellen Kostenentwicklung und analog zu Wettbewerbern hat Meyer Burger die Preise ab dem kommenden Jahr erhöht und die Kunden entsprechend informiert“, so das Unternehmen.
Ungeachtet der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie verlaufe der Hochlauf der Produktion technologisch nach Plan. Die Produktionsmaschinen hätten den geplanten Durchsatz demonstriert. Die Solarzellen und Solarmodule würden in der erwartet hohen Qualität gefertigt und ausgeliefert. Allerdings sei die Produktionskapazität in Freiberg aufgrund notwendiger Arbeiten für den geplanten Ausbau auf ein Gigawatt Jahreskapazität zusätzlich zeitweise eingeschränkt, wie Meyer Burger erklärte. Dies habe einen negativen Einfluss auf den Umsatz in diesem Jahr. Der Ausblick für das Jahr 2023 bleibt Meyer Burger aber gültig. Auch der angekündigte Kapazitätsausbau an den Standorten in Freiberg und Thalheim sowie der Produktionsaufbau in den USA seien durch die Corona-Pandemie nicht beeinträchtigt.
Meyer Burger versucht zugleich, Optimismus zu verbreiten. Die Entwicklung des Photovoltaik-Marktes im kommenden Jahr werde „sehr positiv“ eingeschätzt. Die Nachfrage nach Hochleistungsmodulen „bleibt ausgezeichnet“, so das Unternehmen. Dabei wird Meyer Burger wohl auch von der Ankündigung der neuen Ampel-Regierung profitieren können, die den geplanten Photovoltaik-Ausbau bis 2030 auf 200 Gigawatt verdoppeln will. Dadurch rechne das Unternehmen mit positiven Effekten auf die Geschäftsentwicklung. In den USA liefen zudem Verhandlungen über ein Reformpaket, mit dem die heimische Solarindustrie und der Klimaschutz weiter gestärkt werden sollen.
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Krass… MB kann nicht liefern und erhöht die Preise… woher kommt mir das bekannt vor? Ach ja…TESLA…
Leider hat MB keinen so großen Technologievorsprung und liegt auch preislich heute schon weit vor dem Wetbewerb (+100%). Wird ein erster Test für das Unternehmen.
Tatsächlich 100%? Dann muss die nächste Bestellung also doch mit kleinem Pinsel geschrieben werden. Schon vor Jahren in Frankreich ging mit dem lokalen Patriotismus bis 20%, ab 30% Preisunterschied haben sie zu gemacht.
Da, wo wir kaufen, ist der Preisunterschied bei 15-25 % zum Wettbewerb. Wir vergleichen dabei natürlich nicht Äpfel mit Birnen, sondern schauen, bei vergleichbarer Leistung, auf zumindest ähnliche Qualität.
Wenn es tatsächlich 100% wären, würden wir diese Module deutlich seltener in Projekten verkaufen können.