Aurora Research: Ampel-Pläne senkt Strompreis bis 2030 bei gleichzeitigen Kannibalisierungseffekten bei Marktwerten für Photovoltaik und Windkraft

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Aurora Energy Research hat die Pläne der neuen Ampel-Koalition auf die Strompreise bis 2030 untersucht. Definiertes Ziel von SPD, Grünen und FDP ist es, den Anteil der Erneuerbaren bis zum Ende des Jahrzehnts auf 80 Prozent zu erhöhen. Dies ist ein deutlich ambitioniertes Ziel als der bisherigen Regierung und erfordert einen schnelleren Ausbau von Photovoltaik und Windkraft. Für die Photovoltaik wird bis 2030 eine installierte Leistung von 200 Gigawatt angestrebt – also mehr als 140 Gigawatt müssen in den nächsten neun Jahren zugebaut werden. Bei der Offshore-Windkraft ist eine Anhebung der Ziele von 20 auf 30 Gigawatt vorgesehen und für die Windkraft an Land sollen jährlich zwei Prozent der Fläche bereitgestellt werden, um neue Projekte zu forcieren. In Summe sollen die Kapazitäten von Photovoltaik und Windkraft von aktuell 110 auf 320 bis 350 Gigawatt bis 2030 steigen. Die Pläne der Großen Koalition sahen bis dahin eine installierte Leistung von 191 Gigawatt vor. „Dazu kommen noch das Vorziehen des Kohleausstiegs auf idealerweise 2030, eine Reform des bestehenden Strommarktdesigns, eine Beschleunigung der Wasserstoffstrategie sowie die Abschaffung der EEG-Umlage bis 2023“, resümiert Casimir Lorenz, Energiemarktexperte bei Aurora Energy Research. „All diese Pläne beeinflussen die Entwicklung des Strommarkts erheblich, wie unsere Berechnungen zeigen.“

Die Analysten kommen dabei zu dem Schluss, dass die Großhandelsstrompreise durch den forcierten Erneuerbaren-Ausbau bis 2030 um 13 Prozent niedriger liegen werden als bei einer Fortschreibung des Status quo – und dies trotz einer anzunehmenden stark steigenden Nachfrage. Grund dafür ist, dass der massive Ausbau von Photovoltaik und Windkraft den durch die höhere Nachfrage entstehenden Preissteigerungseffekt überkompensiere. Allerdings ist von erheblichen Kannibalisierungseffekten auszugehen. Nach den Aurora-Modellen werden die Marktwerte für Photovoltaik um 44 Prozent, für Windkraft an Land um 35 Prozent und für Offshore-Windkraft um 31 Prozent sinken. „Allerdings dürfte dieser Effekt sich abschwächen, wenn die Pläne zur Einführung eines gemeinsamen Emissionshandel für alle Sektoren umgesetzt werden und damit die europäischen CO2-Preise ansteigen“, so Lorenz weiter. Allerdings sollte die Entwicklung genau beobachtet werden, da die Finanzierung neuer Anlagen außerhalb der EEG-Förderung bei sinkenden Markterlösen schwieriger werden dürfte.

Aurora hat auch die Auswirkungen der neuen Pläne auf die CO2-Emissionen untersucht. Diese könnten bis 2030 auf 107 Megatonnen CO2 bis 2030 im Stromsektor sinken. Bei einem Weiter so wären es zu diesem Zeitpunkt noch 128 Megatonnen CO2. „Dieser Rückgang ist geringer als durch den starken Erneuerbaren-Ausbau zu erwarten wäre“, sagt Analyst-Lorenz weiter. „Das liegt daran, dass unser Szenario ‚Koalitionsvertrag‘ auch eine höhere Stromnachfrage durch die verstärkte Elektrifizierung anderer Sektoren wie Verkehr und Wärme beinhaltet.“ Dies wiederum würde in diesen Sektoren zu erheblich höheren Emissionseinsparungen führen als bei der Beibehaltung des Status quo.

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