Siemens und Fluence bauen 15,6 Megawattstunden Speicher auf Madeira

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Die Atlantik-Insel Madeira, eine autonom verwaltete Region Portugals, drückt weiter aufs Tempo beim Umbau des eigenen Energiesystems. Ein Konsortium bestehend aus dem örtlichen Energieversorger Empresa de Electricidade da Madeira (EEM), Siemens Smart Infrastructure und Fluence kündigte den Bau eines Batteriespeichersystems auf der Insel an.

Schon im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll die Anlage ans Netz gehen können. Der Speicher mit 22,5 Megawatt Leistung und 15,6 Megawattstunden Kapazität werde neben dem Wärmekraftwerk Vitoria gebaut, wie aus der Bekanntmachung hervorgeht. Damit hat der Speicher genug Reserven um 15.000 der 260.000 Bewohner Madeiras für eine Stunde mit Strom zu versorgen.

Ein Speicher – zwei Nutzen

„Mit der Installation dieser Batteriespeicheranlage auf der Insel möchten wir die Anzahl der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Thermogeneratoren senken und mehr erneuerbare Energiequellen nutzen, ohne das Risiko von Stromausfällen zu erhöhen. So soll eine optimale Frequenzregulierung des Energienetzes auf Madeira sichergestellt werden“, sagte Francisco Taboada, Vorstandsvorsitzender von EEM. „Diese Anlage wird nach der Inbetriebnahme eine außerordentlich wichtige Rolle als schnelle Reserveversorgung spielen, die plötzliche Produktions- und Lastschwankungen abfangen kann.“

Der neue Speicher, soll es ermöglichen innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre die Integration von erneuerbaren Energien in das Netz so zu verbessern, dass der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix auf 50 Prozent erhöht werden kann. Dabei soll der Speicher den Strom aus Erneuerbaren nicht nur zwischenspeichern, sondern auch eine tragende Rolle bei der Frequenzregulierung und Bereitstellung von Reserven übernehmen. So würde das Projekt nicht nur beim nachhaltigen Umbau des Energiesystems, sondern auch bei der Verbesserung der Systemverfügbarkeit unterstützen, heißt es weiter. Darüber hinaus wird Speicher auch noch die Fähigkeit erhalten, einen Teil des Netzes schwarz zu starten, um so nach einem Netzausfall die Stromversorgung wiederherzustellen.

Flexibel und widerstandsfähig

„Grid-Edge-Technologien wie Energiespeicher spielen bei der Dekarbonisierung von Inseln und abgelegenen Gemeinden eine Schlüsselrolle“, sagte Stephan May, CEO der Business Unit Distribution Systems bei Siemens Smart Infrastructure. „Sie ermöglichen nicht nur die Integration intermittierender erneuerbarer Energien, sondern erhöhen gleichzeitig die Flexibilität und Widerstandsfähigkeit des Netzes. Das Energiespeichersystem auf Madeira wird in Kombination mit unseren digitalen Lösungen für intelligentes Energiemanagement den Umstieg auf eine nachhaltige und zuverlässige Stromversorgung deutlich beschleunigen.“

Bereits in den vergangenen Jahren haben sich die Regionalregierung und der örtliche Stromversorger EEM um die Energiewende auf dem Archipel bemüht und diverse Projekte, wie zum Beispiel die Einbindung bidirektional ladender und öffentlich nutzbarer Elektroautos, durch Renault und The Mobility House auf der Nachbarinsel Porto Santo, realisiert. In einem ähnlichen Projekt im September 2020, installierten Siemens Smart Infrastrucutre und Fluence einen 15 Megawattspeicher auf der portugiesischen Azoreninsel Terceira.

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