In der Wüste gibt es sehr viel Platz. Zum Beispiel für ein Hybridkraftwerk so groß, dass die Insel Mallorca und die Stadt München zusammen ohne Probleme auf den Grundriss passen würden. Ein Projekt dieser Größenordnung wird nun in Namibia durch die Projektgesellschaft Hyphen Hydrogen Energy entstehen, wie aus einer Vergabebekanntmachung der Regierung Namibias hervorgeht.
Hyphen wurde als Joint Venture zwischen der südafrikanischen Tochter der Enertrag und Nicholas Holdings Limited als Projektgesellschaft gegründet. Bei dem Projekt sollen pro Jahr 300.000 Tonnen Wasserstoff und andere grüne Treibstoffe, wie grüner Ammoniak und grünes Methan produziert und für den Export verschifft werden. Dafür werde eine Elektrolysekapazität von drei Gigawatt notwendig, die mit fünf Gigawatt Photovoltaik und Windkraft gespeist werden soll. Auch ein Hafen für die Verschiffung des Treibstoffs wird direkt an den Produktionsanlagen entstehen.
Das 8,3 Milliarden Euro teure Projekt entsteht am südlicheren Küstenabschnitt des Landes, im Tsau-Khaeb Nationalpark. Von dort aus wäre selbst der Landweg nach Südafrika nicht zu weit, sodass die Treibstoffe über mehrere Wege an unterschiedliche Märkte geliefert werden können. Bereits 2026 soll ein erster Teil des Projekts in den Betrieb gehen. Dabei werden zunächst Windkraft und Photovoltaik-Anlagen mit einer Kapazität von zwei Gigawatt, die Elektrolysekapazität und die Hafenanlagen fertiggestellt. Bis 2030 werde die Anlage ihre Erzeugungsleistung von 300.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr erreichen.
„Besonders wichtig ist für das Konsortium, dass der Nachhaltigkeitsgedanke nicht auf die Erzeugungsform begrenzt ist“, sagt Tobias Bischof-Niemz, Bereichsleiter Neue Energielösungen bei Enertrag und Direktor der Hyphen Hydrogen Energy. „Das Projekt wird während der Aufbauphasen mit einer Dauer von insgesamt vier Jahren fast 15.000 direkte Arbeitsplätze schaffen und einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Wirtschaft leisten.“
Die Kassen des Landes Namibia sollen bei dem Projekt nicht außer Acht gelassen werden. Auch während der Betriebsphase werden wohl 3.000 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen, die, so sagt das Unternehmen, zu 90 Prozent durch den lokalen Arbeitsmarkt besetzt werden sollen. Darüber hinaus würde Hyphen dem Staat Namibia Konzessions- und Lizenzgebühren und eine Umweltabgabe abtreten. Obendrauf kommt noch ein Beitrag, der an den Staatsfond zu leisten ist. Durch die Ausschreibung wurden dem Projekt eine Laufzeit von 40 Jahren zugesichert.
Der Artikel wurde am 19.11.21 von der Redaktion angepasst, um die geschäftlichen Beziehungen zwischen Enertrag und Hyphen korrekt zu beschreiben.
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Auch wenn bisschen weiter frei von religiösen Problematiken.
Passt. Sommer dort, Winter hier 🎯
Das tönt alles stark nach Desertec 2.0
Stimmt.
Da haben wir gerade einmal in DE 11 % des Potentials der Dachflächen und Fassaden für die Stromproduktion ausgeschöpft und dann bauen wir eine Wasserstoffproduktionsstätte in einem Nationalpark eines fremden Landes. Hoffentlich wird dieser wenigsten statt für Autos, für die Stahl- oder z. B. Chemieindustrie genutzt.
für die globale CO2 Bilanz wäre es günstiger den erzeugten Strom nach Südafrika zu liefern und dafür verbindlich ein Kohlekraftwerk abzuschalten. Südafrika war in Glasgow mit einer der radikalsten Verfechter für die Beibehaltung der Kohle als Stromerzeuger. Bei den klimatischen Voraussetzungen ein Skandal.
Zur Zeit exportiert Südafrika Strom nach Namibia.
Namibia erzeugt gerade mal ein Drittel seines eigenen Bedarfs, 2/3 müssen importiert werden.