RWE will 50 Milliarden Euro in Erneuerbare, Wasserstoff und Speicher investieren

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RWE will in der kommenden Dekade seine Photovoltaikkapazitäten um den Faktor acht vergrößern. In dieser Dekade soll kräftig in den Ausbau der erneuerbaren Energie investiert und das globale Anlagenportfolio gleichzeitig vergrößert und emissionsfrei umgebaut werden, heißt es von dem Energieriesen. Der Konzern selbst nennt sein Investitionsprogramm „Growing Green“.

Bis 2030 sollen 50 Milliarden Euro in das Kerngeschäft, also in die Stromproduktion investiert werden. Das soll die Produktionskapazität aus erneuerbaren Energien von 25 auf 50 Gigawatt verdoppeln. Davon werde auch das Geschäft mit der Photovoltaik profitieren. In Nordamerika und Europa verfüge der Konzern eigenen Angaben zufolge über knapp ein Gigawatt Photovoltaik-Leistung und will diese bis 2030 auf acht Gigawatt ausbauen. Desweiteren soll auch die globale Speicherkapazität von derzeitig 600 Megawatt auf drei Gigawatt ausgebaut werden. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll außerdem die Elektrolyseurkapazität auf zwei Gigawatt steigen. Bei Offshore-Windkraft sieht RWE eine Kapazitätssteigerung von 5,6 Gigawatt, von jetzt 2,4 auf 8 Gigawatt, vor.

Die geplante Investitionssumme von 50 Milliarden Euro werde auf die unterschiedlichen Regionen, in denen RWE tätig ist, aufgeteilt. Das betrifft neben dem europäischen Markt auch den nordamerikanischen und asiatische-pazifischen Markt. Doch der deutsche Markt stünde für den Energieversorger aufgrund der Besonderheit, gleichzeitig aus Kohle und Kernkraft auszusteigen, besonders im Fokus. So würden 10 bis 15 Milliarden Euro in hiesige erneuerbare Stromproduktionsanlagen investiert.

Die Finanzierung für das Vorhaben soll fast vollständig über den operativen Cashflow ermöglicht werden, gibt RWE an. Außerdem würde aus der Vergrößerung des Kerngeschäfts das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuer und Abschreibungen (EBITDA) im Schnitt jährlich 9 Prozent steigen und bis 2030 auf etwa fünf Milliarden Euro verdoppelt werden. Zurzeit trage die Kern- und Kohleverstromung noch 56 Prozent zu dem Ergebnis von RWE bei. Allerdings könnte schon 2023 dieser Wert auf weniger als fünf Prozent fallen. Trotzdem soll das bereinigte Ergebnis von jetzt 1,9 Milliarden auf 2,9 bis 3,3 Milliarden Euro steigen.

Zuletzt war das EBITDA-Ergebnis in den Geschäftsbereichen Onshore-Wind und Photovoltaik deutlich von 373 Million auf 36 Millionen eingebrochen, was sich an den Quartalszahlen des Konzerns vergangene Woche zeigte. Wie aus Informationen des „Handelsblatt“ hervorging, prüft RWE derzeit den Verkauf des Photovoltaik-Projektierers Belectric. Erst 2020 erwarb RWE Belectric als Innogy-Tochter. Bisher habe das Unternehmen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 3,8 Gigawatt installiert, und hat Projekte mit insgesamt 729 Megawatt, die noch im Bau sind. Eine pv magazine-Anfrage die Absicht Belectric zu verkaufen zu bestätigen blieb unbeantwortet.

„Unsere umfangreiche strategische Neuausrichtung ist erfolgreich abgeschlossen. Wir sind bestens aufgestellt, die Schlüsseldekade der Energiewende aktiv zu gestalten,“ sagt Markus Krebber, Vorstandschef von RWE. „Die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft braucht Unternehmen, die sich dieser Aufgabe mit ganzer Kraft stellen. RWE tut das und kann dabei auf die Energie, die Leidenschaft, die Erfahrung und die Expertise ihrer Beschäftigten bauen.“

Zurzeit muss sich RWE wieder mal gegenüber Klimaschützern und Dorfbewohnern rund um den Braunkohletagebau Garzweiler verantworten. Eigentlich soll die Ortschaft Lüzerath den Aktivitäten des Tagebaus weichen, doch Klimaaktivisten hatten zur Besetzung der Ortschaft aufgerufen. Die Räumung des Ortes wurde durch eine Einigung zwischen dem Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen und dem Konzern RWE erst mal bis Anfang Januar aufgeschoben.

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