Innerhalb eines Jahres ist die monatliche Anmeldung neuer privater Ladepunkte im Bereich der Netze Baden-Württemberg (BW) von etwa einem Dutzend auf mehr als 1.500 pro Monat angestiegen. Auch wenn viele dieser Investitionen durch das KfW-Förderprogramm ausgelöst wurden und noch nicht an jeder Wallbox oder Ladesäule wirklich regelmäßig ein Elektroauto geladen wird, müssen sich die Verteilnetzbetreiber doch künftig auf einen höheren Leistungsbedarf einstellen. Erste Studien zeigen, dass viele Ladevorgänge in den Abendstunden stattfinden werden, wenn auch der sonstige Stromverbrauch ansteigt.
In diesem Podcast diskutiert pv magazine-Redakteurin Cornelia Lichner mit Markus Wunsch, Leiter Netzintegration Elektromobilität, der Netze BW, welche Möglichkeiten Verteilnetzbetreiber in dieser Situation haben. Neben dem Netzausbau in Regionen mit voraussichtlich stark steigender Belastung hat das Unternehmen auch getestet, wie das Laden netzfreundlich koordiniert werden könnte.
Als vorteilhaft stellte es sich in den Tests auch heraus, wenn Kunden ihren eigenen Strombezug durch Photovoltaik und Speicher reduzieren und managen. Unser zweiter Gast im Podcast ist Chief Product Officer beim Batteriespeicherhersteller Senec, Peter Becker-Pennrich. Er erläutert, warum solaroptimiertes Laden und die Arbeit des Batteriespeicher zwar koordiniert werden müssen, ansonsten aber unabhängig funktionieren und zeigt auf, wie solare Überschüsse die Fahrzeugladung auch unterwegs und im Urlaub bezahlen können.
Senec ist Initiativpartner dieses Podcasts.
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Hallo Frau Lichner,
die Diskussion über die Netzauslastung bei den privaten Ladestationen könnten man sich sparen, wenn den Menschen klar gemacht würde, dass es dieses nicht braucht. Weil mein Auto nur vorheizt, wenn es geladen wird, lade ich jetzt jede Nacht mit 5 Ampere (1,15 kw/h). Da ich doch 10 Stunden zuhause bin, sind also 11 kw am nächsten morgen mehr in der Batterie. Das reicht für mich nicht ganz (90 km tgl.), aber für 90% der Pendler reicht es und die meisten sind auch länger zuhause und man kann ja auch mit 16 Ampere laden. All dies belastet keine Netzte und die Diskussion wäre nicht nötig.
Eventuell können Sie dies ja mal im Forum veröffentlichen in einem eigenem Text.
Wenn das Fahrzeug im freien geladen wird, können im Winter durch eine langsame Ladung große Verluste entstehen, da die Batterie länger auf Temperatur gehalten wird.
Langsames laden ist selbst im Sommer mit größeren Verlusten behaftet, weil der Wirkungsgrad sich auf die Nennleistung bezieht aber der selbe Verlust meist auch bei kleinen Leistungen auftritt.
Mit den 1,15kW Last liegen Sie nur dreimal höher als die übliche durchschnittliche Haushaltsstrom-Last (400W). Auch Sie machen sich offensichtlich lieber keine Gedanken, wer den Strom aus der Steckdose produziert. Gegenwärtig sind das noch Kohle- und Kernkraftwerke, die nachts so viel Überschuss produzieren, dass im Normalfall ein wesentlicher Anteil davon exportiert wird, wenn der Wind in der Nacht kräftig weht, sogar alles. Mit nächtlichem Laden verlängern Sie deren Laufzeit weit über 2038 hinaus.
Und in Zukunft?
Da hat man nachts nur Wind, wenn er weht. Ansonsten müssen dafür Batterien herhalten mit der gleichen Kapazität (und entsprechender Investition) wie das E-Auto, Biogaskraftwerke (mit enormem Flächenverbrauch und ökologischen Schäden) und Wasserkraft. Wenn es ganz schlimm kommt auch noch H2-Gaskraftwerke. Außer Wind und 2-3GW Wasserkraft (welch letztere für’s Greenwashing des sonstigen regelmäßigen Nachtstrombedarfs verplant ist) sind alle Nachtstromsorten überproportional teuer. Und teuer sind Dinge, weil sie viel Ressourcen (Rohstoffe, Fläche, Arbeitskraft) benötigen. Regelmäßigem Aufladebedarf muss auch eine regelhaft zur Verfügung stehende Stromquelle gegenüberstehen. Die PV könnte das bieten, aber nur, wenn man sein Pendelauto tagsüber beim Arbeitgeber laden kann.
Haben Sie nicht gemerkt, dass auch die Diskussionspartner hier der Frage, wo der Nachtstrom zum Aufladen der E-Autos herkommen soll, ausweichen? Bestenfalls nehmen sie nicht näher benannten „Grünstrom“ in Anspruch, den aber soundsoviele andere auch schon für sich reklamieren. Er kann aber nur einmal verbraucht werden. So lügt man sich in die Tasche.
Es ist ganz einfach.
Wenn viel Solar und oder Windstrom im Netz sind kostet der Strom an der Schnelladestation 10 Cent je KWH.
Bei Dunkelflaute 80 Cent je KWH.
Könnte das nicht der Gesetzgeber regeln ?
Der nächste Schritt muss ein Preissignal an der Steckdose sein, damit wir über die demand-side an der Regelung bzw. Ausgleich teilhaben können.
Die aktuelle Strompreisentwicklung spricht leider nicht dafür, dass der Strom in bestimmten Zeiten billiger wird sondern in großen Teilen des Tages teurer, aber es wäre ein Anfang.
Smart Meter und damit neue Möglichkeiten der Preis- und Marktgestaltung könnten wie in anderen Kommentaren mit der Lenkungswirkung des Preises schon die Sache entspannen. Hmm, wer da nur ein Interesse daran haben könnte, die Umstellung auf SmartMeter zu verhindern oder maximal zu verzögern?
Das ginge super zu kombinieren mit jeder Art von Speicher: Autobatterie, hausbatterie, warmwasserspeicher (Wärmepumpen). Bei viel Wind und oder Sonne werden die Speicher günstig gefüllt. Bei weniger Erneuerbaren wird es halt teurer. Und das funktioniert in Kombi mit Sonne besser als mancher denkt, da witzigerweise besonders von Herbst bis Frühjahr viel Wind weht wo weniger Sonne da ist. Es geht ja nicht drum alles 100% perfekt zu machen (ein Auto ist per se immer eine Umweltsünde), sondern Schritt für Schritt weniger Fossile zu verfeuern. Das geht mit dem Preis am besten. Und es wird dann eben nicht nur teurer, sondern sehr wohl auch günstiger, wenn eben zeitgesteuerte Überschusstarife denn endlich möglich wären.
Auto
Wann man sein Fahrzeug am besten lädt um möglichst viel erneuerbare Energie einzusetzen kann man einfach aus den Energy-Charts des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ablesen.
Für die Leistung der Stomerzeugung oder den Börsenstrompreise findet man dort eine Prognose für den nächsten Tag. Für Langzeitprognosen hilft eine einfache Wetter App.
Den durchschnittlichen Leistungsverlauf findet man unter https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&stacking=stacked_absolute_area&week=-2 . Wie man leicht erkennen kann, gibt es am Wochenende sehr viel Überschüsse bei reduzierter Last.
Mit diesem Wissen kann man die EEG Abgabe bzw. zukünftig die Steuerlast klein halten und somit für günstigeren Strom sorgen.
An die Adresse von Senec hätte ich folgende Feststellung zu tätigen: Meine PV Anlage:9,7 Kwh, Speicher Senec: 10Kwh und Wallbox von Senec- die Investition in die Wallbox war völlig unnötig –
1. weil das Speichermgmt mit einen vollen Speicher keinen Strom an die Wallbox abgibt und nur den Haushaltsstrombedarf berücksichtigt.
2. Über die Wallbox muss ich bei schwacher Sonneneinstrahlung den „dreckigen“ Strom aus dem Netz beziehen und kann nicht über den Speicher beziehen ! 🙁
Infolge dessen lade ich nur noch an der Steckdose werktags am Abend ca. 2 Stunden und dann am Wochenende untertags, wenn die Sonne scheint.
Senec hat berichtet- sie wollen die Software ändern und diesen Missstand beseitigen- wann ?- das steht in den Sternen.