Der Höhenflug der Preise für Solarstrom setzt sich weiter fort. Nachdem im September erstmals ein zweistelliger Marktwert Solar zu verzeichnen war, erreichte er im Oktober einen neuen Höchststand von 12,804 Cent pro Kilowattstunde. Dies veröffentlichten die Netzbetreiber auf ihrer Plattform Netztransparenz. Auch der Marktwert für Windkraft auf See erhöhte sich binnen Monatsfrist leicht weiter auf 12,556 Cent pro Kilowattstunde, während der Marktwert für Windparks an Land im Oktober leicht rückläufig war und auf 10,982 Cent pro Kilowattstunde sank. Der Monatsmittelwert für Stundenkontrakte an der EPEX Spot stieg leicht auf 13,949 Cent pro Kilowattstunde.
Im Oktober gab es am Tag der deutschen Einheit eine Periode mit negativen Strompreisen an der Börse. Sieben Stunden lang zwischen 1 und 8 Uhr waren die Preise negativ. In dieser Zeit erhalten Betreiber von EEG-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung. Dies werden sie angesichts der hohen Marktwerte jedoch wohl verschmerzen können. Viele Anlagenbetreiber, die die gleitende Marktprämie erhalten, entlasten derzeit das EEG-Konto und können sich über zusätzliche Einnahmen freuen. Alle Photovoltaik-Anlagen, deren EEG-Vergütung unter den 12,804 Cent pro Kilowattstunde liegen, finanzieren sich quasi über die Einnahmen aus dem Stromverkauf und eine zusätzliche Zahlung der Förderung durch die Netzbetreiber wird nicht notwendig. Dies ist bereits seit einigen Monaten der Fall.
Zu Ende Oktober stieg der Überschuss auf dem EEG-Konto auf fast acht Milliarden Euro an. Ganz genau betrug das Plus 7.964.722.283,63 Euro, wie aus der Aktualisierung der Übertragungsnetzbetreiber hervorgeht. Dies ist eine Steigerung um knapp 3,42 Milliarden Euro gegenüber dem September, wobei in der Rechnung auch ein neuerlicher Zuschuss aus dem Bundeshaushalt in Höhe von fast 2,7 Milliarden Euro enthalten ist. Insgesamt hat die Bundesregierung damit zur Stützung des EEG-Konto – die sie in ihrem Corona-Hilfspaket beschlossen hatte – in diesem Jahr 10,8 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln zugeschossen.
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Zitat aus dem Artikel.
Zu Ende Oktober stieg der Überschuss auf dem EEG-Konto auf fast acht Milliarden Euro an. Ganz genau betrug das Plus 7.964.722.283,63 Euro, wie aus der Aktualisierung der Übertragungsnetzbetreiber hervorgeht. Dies ist eine Steigerung um knapp 3,42 Milliarden Euro gegenüber dem September, wobei in der Rechnung auch ein neuerlicher Zuschuss aus dem Bundeshaushalt in Höhe von fast 2,7 Milliarden Euro enthalten ist. Insgesamt hat die Bundesregierung damit zur Stützung des EEG-Konto – die sie in ihrem Corona-Hilfspaket beschlossen hatte – in diesem Jahr 10,8 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln zugeschossen. Zitat Ende.
Die „Nebelkerze“ EEG Konto lässt grüßen. Fast 8 Milliarden auf dem Konto, – so viel hatten wir nicht zu besten Zeiten – für die negativ Zinsen anfallen. Die alte Weisheit bewahrheitet sich mal wieder die da lautet, es ist nichts einfacher, als anderer Leute Geld auszugeben. Anderer Leute Geld in Form von EEG Umlage. Da steckt nämlich all das drinnen, was auf der monetären Spielwiese der Netzbetreiber, ausgeklügelt und den Stromverbrauchern untergejubelt wird.
Warum der Staat da noch 2,7 Milliarden zuschießt, macht einmal mehr deutlich, dass da wenig Sachkenntnis vorhanden scheint.
Schaut mal was ich bei 4 Milliarden minus auf dem Konto, im Folgenden geschrieben habe.
https://www.pv-magazine.de/2020/12/14/minus-auf-eeg-konto-erreicht-fast-45-milliarden-euro/
Zitat:…Nach Adam Riese beginnt das Konto sich ab 2021 wieder zu normalisieren. Die Netzbetreiber sind nun 3 mal infolge, für 2018, 19. und 20 bei ihren Prognosen der Umlagen von steigenden Börsenpreisen ausgegangen, die so nicht eingetroffen sind. Es waren somit für Erlöse aus dem Verkauf der EE mehr Einnahmen prognostiziert, als tatsächlich auf dem Konto eingegangen sind. Was natürlich den Saldo negativ werden lässt. Ich gehe mal davon aus, dass den Netzbetreibern das nicht wieder passiert, und sie noch einmal steigende Börsenpreise prognostizieren. Für die Umlage 2021 liegen ja bereits wieder sinkende Börsenpreise bei der Prognose zugrunde. Wenn sich am System nichts gravierendes ändert, wird es nun wieder 2 bis 3 Jahre dauern bis das Konto – auf Basis sinkenden Börsenpreisen – wieder so stetig zunimmt, wie es bis 2019 der Fall war. Zitat Ende.
Wenn ich damals geschrieben habe es wird 2 bis drei Jahre dauern bis das Konto wieder Milliarden Überschuss ausweist, bin ich ausschließlich von sinkenden Börsenpreisen in den Prognosen für die Umlagen ausgegangen. Sinkende Börsenpreise, die die eingehende Umlage erhöhen, für die es aber auf dem Konto keine Ausgaben gibt.
Jetzt sind aber, entgegen der Prognose, und auch entgegen meiner Annahme, in 2021 die Börsenpreise rapide gestiegen.
Eine gerade gegensätzliche Situation zu den Prognosen hat sich ergeben. Die Umlage wurde aufgrund von prognostizierten „niedrigeren“ Börsenpreise, höher, das heißt es ging mehr Geld auf dem Konto ein. Dazu kam, dass die Börsenpreise ..„stiegen“.., und deshalb auch für die EE Erlöse mehr Geld, als veranschlagt, auf dem Konto einging.
Für die EE wurde erheblich mehr eingenommen als prognostiziert, so dass das Konto wieder wesentlich früher überläuft.
Warum der Staat da trotzdem noch 2,7 Milliarden zuschießt, macht einmal mehr diese energiepolitische „Volksverdummung“ deutlich, wo die Verantwortlichen Politiker offenbar selbst nicht mehr durchblicken.
Für diejenigen, Leser hier, die sich mit der Materie nicht so intensiv beschäftigen, in Kurzfassung.
Wenn der Staat keine 2,7 Milliarden zugeschossen hätte, wären heute nicht 7,9 Milliarden Überschuss auf dem EEG Konto, sondern nur 5,2 Milliarden. Das würde doch auch reichen. wo für die Stromverbraucher Negativzinsen bezahlen müssen.
Ob der Bundesrechnungshof da mal dahinter Kommt ????
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@Hans Diehl
Unglaublich interessant. Vielen Dank für diesen Beitrag.
@Hans Diehl
alles richtig; ich möchte anregen, zur besseren Veranschaulichung, die beschriebenen Vorgänge in einer Grafik besser sichtbar und verständlich zu machen.
Wäre das hinzukriegen?
@ Thomas.
Gesamt gesehen, hat das was ich hier energiepolitische Volksverdummung nenne der Ex Chef vom Fraunhofer Institut in dem bekannten Video eindrucksvoll dargestellt. Was ich Volksverdummung nenne, bezeichnet der Prof. – so ab Minute 1.40 – als größte Schweinerei in der deutschen Energiewirtschaft.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Bis 2009 war die Welt noch in Ordnung sagt der Prof.
Dann kam die bekannte Ermächtigungsverordnung.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Die EEG Umlage besteht seit dem nicht mehr aus den „Mehrkosten“ zwischen einem Versorger Portfolio mit und ohne EEG Anteil, sondern lediglich aus der „Nummerischen “ Differenz zwischen den Börsenpreisen und den EE Vergütungen. Das heißt wenn die Börsenpreise sinken, geht auf dem EEG Konto höhere Umlage ein, wo für es „Keine“ Ausgaben gibt. So entsteht zwangsläufig Überschuss. Im Video stellt es der Prof, dar in dem er zeigt, „Die Vergütungen haben sich gerade mal „Verdoppelt“ während sich die Umlage „Verfünffacht“ hat.
Von 2011 bis 2016 war das besonders gravierend.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Die Börsenpreise haben sich fast halbiert, und die Umlage – einnahmen auf dem Konto – ist in dieser Zeit von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen. Das waren Einnahmen auf dem Konto für die es keine Ausgaben gab.
Entscheidend für die Milliarden Überschüsse auf dem Konto ist, wie die Netzbetreiber, oder deren Beauftragte die jeweils folgende Umlage prognostizieren. Wenn sie sinkende Börsenpreise, das heißt weniger Erlöse für die EE prognostizieren, ist immer Überschuss auf dem Konto garantiert.
Weil sie aber mal 3 Jahre hintereinander von steigenden Börsenpreisen ausgegangen sind, kam das t minus auf dem Konto zustande, das der Staat mit 10,8 Milliarden ausgebügelt hat. Ausgebügelt, obwohl sich an den EE Vergütungen – die von diesem Konto bezahlt werden – nichts nach oben verändert hat. Das Gegenteil ist der Fall. Für die Umlage 2021, wo die 10,8 Milliarden benötigt wurden, sind die ersten, und am teuersten vergüteten Anlagen, aus der Förderung gefallen.
Aber das ist wieder eine andere Baustelle. Beschäftigen Sie sich mal mit dem was ich geschrieben habe, und haken Sie gegebenenfalls nach, wenn Sie in dieser „Dunkelkammer“ noch etwas Beleuchtung brauchen.
@Hans Diehl
wann werden sie endlich aus Ihrem Fieber erlöst; unglaublich?
Da macht man einen händereichenden Hinweis , um die Anschaulichkeit des vorherigen Beitrages eventuell zu verbessern, und wird gleich weiter umschafelt, dass von 2020 alles besser gewesen sei……
Ihre sachgerechten Kritikpunkte sind leider mit dem Wechsel der Politikverantwortlichen alles Schnee von gestern.
Vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Na…Na… Thomas, was haben Sie denn da nicht verstanden, Sie waren doch schon mal wesentlich weiter in die Materie eingedrungen.
Sie schreiben wie folgt.
@Hans Diehl
alles richtig; ich möchte anregen, zur besseren Veranschaulichung, die beschriebenen Vorgänge in einer Grafik besser sichtbar und verständlich zu machen.
Wäre das hinzukriegen?
Was wollen Sie denn noch mehr als die Grafik vom Prof. im Video.
Kürzer und deutlicher kann man doch gar nicht „Veranschaulichen“ , was ich hier Volksverdummung nenne, und der Prof. als die größte Schweinerei der Energiewirtschaft bezeichnet.
Auf dieser Grafik vom Prof. basiert doch alles was ich in meinem vorigen Beitrag geschrieben habe.
Thomas sagt:
Da macht man einen händereichenden Hinweis , um die Anschaulichkeit des vorherigen Beitrages eventuell zu verbessern, und wird gleich weiter umschafelt, dass von 2020 alles besser gewesen sei……
@ Thomas.
Meine Antwort ist offensichtlich bei Ihnen falsch angekommen. Das war doch nicht gegen ihre erkenntnisreichen Recherchen in der Dunkelkammer der Energiewende gerichtet, sonder lediglich als Hinweis zu Ihren Bemühungen gedacht.
Beispiel: Wenn Sie wie folgt schreiben
Zitat: Ihre sachgerechten Kritikpunkte sind leider mit dem Wechsel der Politikverantwortlichen alles Schnee von gestern.
Zitat Ende.
Mit dem Wechsel der Verantwortlichen ist das, was ich dargestellt habe eben kein Schnee von gestern. Das Erste was die machen müssen ist, die EE wieder – wie bis 2010 der Fall – zurück ins System zu holen. Sonst entwickelt sich das weiter, was ich hier die zwei Energiewenden nenne.
Die eine für die „Großen“ mit PPA Verträgen, wo der Ökostrom wohlbehalten mit dem Grünstromprivileg zum Kunden kommt, und die seitherige wo der Ökostrom an der Börse als Graustrom verramscht wird. Ohne diese Rückänderung wirken alle Maßnahmen, wie z.B. PV Pflicht für alle Dächer, für die ursprüngliche Energiewende kontraproduktiv.
Und genau das habe ich mit der Grafik vom Prof. verbunden mit dem Hinweis auf die Ermächtigungsverordnung von 2010 in meinem Beitrag versucht deutlich zu machen.
Sie dürfen nicht so dünnhäutig sein.