Vor knapp drei Jahren hat Sonnen vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet erstmals die Präqualifikation für sein virtuelles Kraftwerk erhalten, so dass ein Pool aus miteinander vernetzten Photovoltaik-Heimspeichern des Allgäuer Unternehmens genutzt werden konnte, um die Frequenz des Stromnetzes zu stabilisieren. Jetzt hat Übertragungsnetzbetreiber Amprion für einen weiteren Abschnitt dieses Netzwerks die Zulassung für das Erbringen von Primärregelleistung erteilt. Wie Sonnen am Mittwoch mitteilte, werden Stromspeicher von Haushalten im Amprion-Gebiet zu einem virtuellen Großspeicher im Megawatt-Bereich vernetzt und sollen dabei helfen, Frequenzschwankungen im Stromnetz auszugleichen. Sonnen übernimmt demnach das Vernetzen und das Management der geclusterten Batterien, für die Vermarktung ist Next Kraftwerke zuständig.
Sonnen sieht in der Ausweitung seines virtuellen Kraftwerks in das Gebiet von Amprion die Fortsetzung seiner Strategie, die Leistungen seines virtuellen Kraftwerks auszubauen, das Potenzial der Technologie weiter zu erschließen und der Sonnen-Community einen langfristigen Mehrwert anbieten zu können. Für die Teilnahme am virtuellen Kraftwerk bietet Sonnen seinen Kunden den Stromvertrag Sonnenflat an. Dieser umfasst eine Freistrommenge sowie eine Gewinnbeteiligung am virtuellen Kraftwerk. Vor einigen Wochen war das Unternehmen wegen der Kündigung des 2016 aufgelegten Tarifs Sonnenflat home zum August 2022 in die Kritik geraten; den Tarif Sonnenflat gibt es seit 2019.
Amprion integriert bei der Regelleistung immer mehr neue Technologien für die Systemsicherheit. „In jüngster Vergangenheit haben wir unsere Anforderungen überarbeitet, um den Markt für dezentrale Kleinstanlagen durch die Nutzung des Internets als Kommunikationsmedium und die Bildung von sogenannten Reservegruppen zu öffnen“, so Amprions Leiter Energiemarkt und Systembilanz, Markus Stobrawe. Auch Next Kraftwerke wertet die Präqualifikation als ein weiteres Zeichen für die Marktdurchdringung der Batterietechnologie im Markt für Primärregelleistung.
Sonnen weist darauf hin, dass der Einsatz seines virtuellen Kraftwerks nicht auf ein Netzgebiet begrenzt ist. Zudem habe das Unternehmen neben der Primärregelleistung auch mit dem Angebot weiterer Netzdienstleistungen begonnen, etwa der Spitzenlastkappung auf Verteilnetzebene oder der kurzfristigen Beschaffungsoptimierung. Diese Netzdienstleistungen können Sonnen unabhängig von der Präqualifikation für die Primärregelleistung mit seinem virtuellen Kraftwerk durchführen.
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Das Gesamtpaket von Sonnen ist zwar nicht gerade billig, aber der Erfolg gibt ihnen recht. Es gibt halt doch schon sehr viele Menschen, welche eine Solaranlage mit Speicher nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen betreiben. In der neuen Fabrik in Wildpoldsried können jährlich 120 000 Speicher produziert werden! Das würde pro Jahr eine Speicherkapazität um die 1,2 GWh bedeuten. Damit kann man nach ein paar Jahren bei der Stabilisierung des Netzes einen sehr hohen Beitrag leisten. Der Weg ist der Richtige!
@ernst Gruber
bitte nicht unterschlagen:
jeder Speicher erleidet bei jedem Prozess eine gewisse Alterung!
Ebenso sollte erwähnt werde, dass der Wirkungsgrad der Einlagerung multipliziert mit dem Wirkungsgrad der wieder Auslagerung letztendlich den Gesamtwirkungsgrad reflektiert.
Der kann dann schon mal 0,8 oder auch 0,6 betragen.
Ob das in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung dann noch als positiv zu bewerten wäre, steht offen.
@ Thomas.
Bei allen wirtschaftlichen Überlegungen, sollten Sie nicht vergessen, dass jeder „Grünen kWh“ die so genutzt wird, der Weg auf die „Schlachtbank“ erspart bleibt.
Sie wissen doch, dass der Sonnenstrom nach dem gegenwärtigen EEG, sonst zum Verramschen als Graustrom an die Börse eingespeist wird.
Die zusätzliche Systemsicherheit, die aus einem geographisch stark verteilten Batteriekraftwerk resultiert, sollte nicht unterschätzt werden. Gerade läuft die Serie „Blackout“, mit sonnenBatterien wäre das nicht passiert!
Finde dass Werbung auch als solche gekennzeichnet sein sollte.
Auf Google Maps sind Kundenerfahrungen einsehbar
Sonnen? Sie meinen die Greenwashingjünger von Shell!
Meckern kann jeder, aber wo bleibt ihr Lösungsvorschlag? Im Gegensatz zur Politik haben auch große Energiekonzerne wie Shell, BP, RWE und vor allem auch EnBW schon viel länger begriffen, dass sie nur mit der Energiewende bestehen bleiben können! Diese Firmen können kurzfristig Milliarden an Euro in ihren Umbau stecken. Dazu wird auch ganz massiv Know-how eingekauft. Die erfolgreichen Start Ups oder jungen Unternehmen werden von diesen Riesen geschluckt. Mit Greenwashing hat das überhaupt nichts zu tun! Der Wandel geht nicht von heute auf morgen, sondern wird auch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Aber er wird viel schneller gehen als wir alle glauben. Unintelligent daherreden hilft uns auf keinen Fall weiter.
Ich muss mich mit dem Thema noch vertiefter auseinandersetzen, der Weg ist der richtige. Mal sehen ob ich noch einen Sonnen Speicher bei mir dazubaue, wahrscheinlich erst noch einmal 20kW PV Anlage zubauen, dann habe ich die 30kW ausgereitzt. Ohne Batteriespeicher oder Redox Flow Speicher komme wir aber nicht weiter. Die Speicherung muss jetzt parallel zum regenerativen Ausbau laufen.