Die französische Umweltministerin Barbara Pompili hat einen Zehn-Maßnahmen-Plan angekündigt, um die Entwicklung der Photovoltaik zu beschleunigen. Einige der Maßnahmen waren schon bekannt und wurden bereits umgesetzt, beispielsweise die neue Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen bis 500 Kilowatt und die Verpflichtung zur Installation von Anlagen auf bestimmten Arten von Gebäuden. Die neuen Bestimmungen konzentrieren sich jedoch hauptsächlich auf die Nutzung degradierter Flächen und die Beschleunigung der Verwaltungsverfahren.
„Derzeit haben wir eine installierte Photovoltaik-Kapazität von zwölf Gigawatt, die wir bis 2028 verdreifachen und bis 2050 versiebenfachen müssen“, so die Ministerin. „Das ist viel, und wir wollen der Entwicklung der Photovoltaik überall dort Vorrang einräumen, wo es möglich ist, ohne das Land zu sehr zu überformen.“
Frankreich will bis 2028 über 35,6 bis 44,5 Gigawatt Photovoltaik verfügen. Das Ministerium konzentriert sich bei seinen Plänen auf Brachflächen, die nach Angaben der Ministerin ein Potenzial von acht Gigawatt aufweisen. Darüber hinaus sieht der Plan vor, dass bis 2025 rund 1000 Solarprojekte auf öffentlichen Flächen und insbesondere entlang von Autobahnen realisiert werden sollen.
Noch vor Jahresende wird ein Entwurf für ein Dekret zur öffentlichen Konsultation vorgelegt, mit dem Solaranlagen auf bestehenden Gebäuden und Parkplätzen von der Umweltverträglichkeitsprüfung ausgenommen werden. Für kleine Projekte werden keine Baugenehmigungen mehr erforderlich sein.
Darüber hinaus wird das Umweltministerium im Jahr 2022 eine umfassende Prüfung der verschiedenen Kategorien von Projektträgern durchführen, um neue Vereinfachungsmaßnahmen zu ermitteln. Zudem wird in Kürze ein Erlass veröffentlicht, womit die Netzentgeltkosten für kleine Projekte unter 500 Kilowatt ausgeglichen werden.
Der Aktionsplan in Kürze:
- Unterstützung für Photovoltaik auf Gebäuden und degradierten Flächen
- Obligatorische Photovoltaik-Anlagen auf Lagerhallen, Hangars und Carports
- Regelmäßige Ausschreibungen für große Photovoltaik-Dachprojekte und Freiflächenanlagen auf degradierten Flächen
- Installation von 1000 Solarprojekten auf öffentlichen Flächen bis 2025
- Verbesserung der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, den Boden und die Landschaft
- Vereinfachung der Verwaltungsverfahren für kleine Projekte
- Unterstützung von PV-Projektentwicklern
- Senkung der Netzgebühren für kleine Solarprojekte
- Unterstützung von Energiegemeinschaften
- Schaffung eines Labels für Solarstädte und -departments
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Diese Ausbauziele sind keinen Kommentar wert, da sie so gering sind, dass sich die Ministerin eigentlich schämen müsste. Die Atomstromlobby in Frankreich lässt grüßen. Es sollen statt grüner Energie neue Atomkraftwerke gebaut werden. Das wird sicherlich einen Zeitraum oberhalb der zehn Jahre bis zur Fertigstellung nach sich ziehen. Jetzt müssen sie es nur noch schaffen das Atomstrom bei der EU als klimaneutral eingestuft wird. Wenn dies nicht geschieht werden sie nach der Fertigstellung der neuen AKW ihren viel zu teuren Strom aus diesen Anlagen außerhalb des Landes nicht mehr verkaufen können.