Reliance investiert 25 Millionen Euro in Nexwafe

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Der indische Konzern Reliance scheint nicht zu stoppen. Erst am Wochenende hat die Reliance New Energy Solar Limited den Photovoltaik-Hersteller REC für etwa 770 Millionen US-Dollar vollständig übernommen. Nur zwei Tage später investierte die 100-prozentige Tochtergesellschaft des indischen Konzerns 25 Millionen Euro in den deutschen Wafer-Hersteller Nexwafe. Sie sei mit der strategische Hauptinvestor in der C-Serien-Finanzierungsrunde, hieß es von den Unternehmen. Insgesamt sammelte Nexwafe 39 Millionen Euro ein, wobei sich unter Innoenergy, Lynwood und Saudi-Aramco Energy Ventures beteiligten. Zudem werde Innoenergy auch seine Beteiligung von vier Millionen Euro in Nexwafe in Eigenkapital umwandeln. Dies werde zum gleichen Preis wie die Aktien der Serie C erfolgen, hieß es weiter.

Der deutsche Wafer-Hersteller erhofft sich durch die Investition von Reliance eine Beschleunigung seiner Produkt- und Technologieentwicklung, inklusive des Abschlusses der kommerziellen Entwicklung seiner Produkte auf den Prototypen-Fertigungslinien in Freiburg. Denn die beiden Unternehmen haben zusätzlich ein strategisches Partnerschaftsabkommen geschlossen. Es sieht die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung der hauchdünnen monokristallinen Wafer von Nexwafe vor. Dafür werde Reliance Zugang zu der patentierten Technologie gewährt. Der indische Konzern will sie in seiner geplanten Gigawatt-Fertigung in der Heimat einsetzen.

Nexwafe entwickelt und produziert monokristalline Wafer, die direkt aus preiswerten Rohstoffen in der Gasphase gezogen werden. Dieses patentierte Verfahren macht kostspielige und energieintensive Zwischenschritte wie die die Herstellung von Polysilizium und das Ziehen von Barren überflüssig, auf die die traditionelle Waferherstellung angewiesen ist. NexWafe nutzt die Inline-Fertigung, sowohl für die Bildung einer Trennschicht als auch für die epitaktische Abscheidung von Silizium in einem atmosphärischen chemischen Gasphasenabscheidung.

Das von Nexwafe entwickelte Produktionsverfahren gilt als vielversprechend, um die Kosten für die Waferproduktion drastisch zu senken. Daher auch die Investition von Reliance. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, Indien zum weltweit führenden Anbieter von grüner Energie weltweit zu machen, indem es mit bestehenden Technologien in großem Maßstab für die kostengünstigsten und energieeffizientesten Photovoltaik-Verfahren sorgt. Zugleich will Reliance damit die Energiewende in seiner Heimat beschleunigen.

„Wir glauben, dass die innovativen ultradünnen Wafer von Nexwafe den Solarherstellern einen signifikanten Vorteil gegenüber bestehenden Photovoltaik-Technologien bieten“, erklärte Mukesh Ambani, Vorstandschef von Reliance. Davor Sutija, CEO von Nexwafe, ergänzte: „Durch die strategische Partnerschaft mit Nexwafe kann Reliance die neuesten Innovationen im Bereich der Solarwafer nach Indien bringen und gleichzeitig die das globale Spielfeld für Photovoltaik-Hersteller ebnen, die Produktion über den Markt mit nur einer Quelle hinaus auszuweiten.“ Zudem sei Reliance für seine Fähigkeit bekannt, Qualitätsprodukte zu wettbewerbsfähigen Preisen zu produzieren. Davon werde auch die Nexwafe-Technologie im Zuge der Kommerzialisierung profitieren, so Vorstandschef Bart Markus.

Neben der Pilotlinie in Freiburg plant Nexwafe auch den Aufbau von 400 Megawatt Produktionskapazitäten in Bitterfeld, die im Laufe der Jahre auf bis zu 3 Gigawatt ausgebaut werden könnte. An diesen Plänen hält der Hersteller auch weiterhin fest. „Der Standort in Bitterfeld ist sehr attraktiv und wir haben ein strategisches Abkommen mit Evonik bezüglich der Lieferung von Chlorsilan“, wie ein Sprecher von Nexwafe auf Anfrage von pv magazine erklärte. Zudem gebe es in der Region eine Reihe potenzieller Kunden, die von einer Produktion der Wafer in Europa profitieren würden. Nexwafe verfolge die Strategie mit strategischen Partnern, seine Produktentwicklung zu beschleunigen. Auch mit der Vorstandsebene von Meyer Burger befinde man sich in einem „engen und guten Dialog“, aber es gebe noch keine formale Vereinbarung, so der Sprecher weiter. Mit der nun abgeschlossenen C-Finanzierungsrunde sei der Hersteller finanziell gut aufgestellt, um die Kommerzialisierung seiner Wafer zu erreichen.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten von Nexwafe sind am 14.10.2021 nachträglich in den Artikel eingefügt worden.

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