BVES stellt Leitfaden für Brandschutz bei großen Lithium-Ionen-Batteriespeicher vor

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In Deutschland gibt es jetzt einen Leitfaden zum Brandschutz bei großen Lithium-Ionen Speichern. Bereits in der Vergangenheit haben Brände von großen Batteriespeichern für Schlagzeilen gesorgt. Lithium-Ionen-Batteriespeicher verbrennen bei extrem hohen Temperaturen, lassen sich nicht ohne Weiteres mit Wasser löschen und stellen so auch eine Gefahr zu für Feuerwehrleute dar. Hinzu kommt, dass in der Vergangenheit Unklarheiten über Risikobewertungen dazu geführt haben, dass der zügige Ausbau von Speicherprojekten seitens der Geldgeber und der Baubehörden gehemmt wurde, erklärt der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES), während der Vorstellung des Leitfadens.

Um die Gefahren eines Batteriefeuers zu verringern und besser einschätzen zu können, hat der BVES gemeinsam mit Experten aus relevanten Bereichen wie dem Deutschen Feuerwehrverband, einer Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren auf Bundesebene, Gesamtverband der Versicherungswirtschaft, VdS Schadenverhütung GmbH, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse an der Ausarbeitung eines Leitfadens gearbeitet. Außerdem habe man auch die Hersteller und Experten aus der Speicherbranche zurate gezogen.

Seit gut zwei Jahren arbeiten die teilnehmenden Institutionen mit dem Ziel für Planer, Bauherren, Einsatzkräfte, Versicherungen und Genehmigungsstellen einen einheitlichen Informationsstand herzustellen, der auch periodisch erneuert werden soll. Explizit werden in dem Leitfaden stationäre Lithium-Ionen-Speicher ab einer Kapazität von 50 Kilowattstunden betrachtet.

Alle auf dem gleichen Stand

So finden sich zum Beispiel Informationen zu verschiedenen Chemikalien, die beim Brand unterschiedlicher Zelltypen entstehen, oder zu Löschanlagen und Löschmitteln sowie deren Wirksamkeit bei der Brandbekämpfung in dem Papier. Darüber hinaus lassen sich die aktuellen regulatorischen Vorgaben und Kennzeichnungspflichten in dem Dokument nachlesen. Bei den Bewertungen der Risikoanalysen und den entsprechenden Vermeidungsstrategien wurden zwischen den Bereichen Sachwertschutz, Umweltschutz, Schutz vor Betriebsunterbrechung und Präventionsmöglichkeiten sowie dem Personenschutz unterschieden, da sich hier je nach Ziel unterschiedliche Strategien anbieten.

Darüber hinaus wurden auch Schutzziele für vier verschiedene Szenarien, also zum Beispiel einem direkten Brand der Batterien oder dem Brand der Leistungselektronik in Batterienähe, definiert. So lassen sich projektspezifisch Risikobewertungen vornehmen, die auch den Aufstellungsort oder den Löschmitteleinsatz und baulichen Verordnungen, die ein bestimmtes Projekt betreffen, berücksichtigen.

„Der BVES-Leitfaden ist ein wichtiger Schritt, nicht nur für den richtigen Betrieb von Lithium-Ionen Großspeichersystemen, sondern auch für den sicheren Umgang mit diesen Anlagen durch Sicherheitskräfte, Planer und Anwender,“ sagt Urban Windelen, Geschäftsführer des BVES. „Als Branchenverband ist es uns ein besonderes Anliegen, den langfristigen Marktzugang zu ermöglichen. Hierzu definiert der BVES-Leitfaden eine neue und stabile Grundlage.

Keine Einheit

Zurzeit gebe es kaum einheitliche Normen, die den Brandschutz und das Risiko bei großen Batteriespeicher regeln. Hier gibt es dem BVES zufolge einen großen Bedarf zur Harmonisierung. Auf Grundlage des Leitfadens ist zumindest eine Verbesserung der derzeitigen Situation zu erwarten. Zwar sei das Dokument rechtlich nicht bindend, doch die mitwirkenden Institutionen betonten während der Pressekonferenz, dass in der Vergangenheit eine Einhaltung auf der Basis von Freiwilligkeit bei ähnlichen branchenspezifischen Leitfäden gut funktioniert habe.

Peter Bachmeier, der der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren dem Fachausschuss vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz angehört, erklärte, dass es ein bis zwei Jahre dauern kann, bis die Richtlinien an die Feuerwehrleute, besonders bei den ehrenamtlichen,  richtig vermittelt werden können.  Hierfür wären weitere Kommunikationsanstregengungen notwendig. Allerdings sei es auch so, dass ehrenamtliche Feuerwerhleute aktiv nach solchen Informationen suchen würden. Aber auch die Anwesenden der Versicherungsbranche zeigten sich optimistisch, dass durch ihr Mitwirken an dem Leitfaden dieser auch mit entsprechendem Interesse von den Betreibern aufgenommen werde.

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