Der italienische Photovoltaik-Hersteller Futurasun hat ein rotes Solarmodul für gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen (BIPV) als anspruchsvolle architektonische Lösung entwickelt. Das „Silk Pro Red“-Modul besteht aus 120 monokristallinen Multi-Busbars-Halbzellen und kann mit einer individuellen Rahmenfarbe hergestellt werden. Es ist in vier Versionen mit einer Ausgangsleistung von 230 bis 245 Watt und einem Wirkungsgrad von 12,63 bis 13,45 Prozent erhältlich. Die Leerlaufspannung liegt bei 40,21 bis 40,81 Volt und der Kurzschlussstrom bei 7,27 bis 7,48 Ampere.
Das neue Produkt hat eine Größe von 1755 mal 1038 mal 35 mm und wiegt 19,7 Kilogramm. Es besteht aus einer Rückwand aus mehrschichtiger Verbundfolie und einem eloxierten Aluminiumrahmen mit Befestigungs- und Entwässerungslöchern. Futurasun bietet eine 15-jährige Produktgarantie und der Betriebstemperaturkoeffizient beträgt -0,35 % pro Grad Celsius. Die Degradation im ersten Jahr wird mit 3 Prozent angegeben, und soll nach 25 Jahren nicht weniger als 87 Prozent der garantierten Nennausgangsleistung sein. Die maximale Systemspannung liegt bei 1000 Volt und der maximale Rückstrom bei 20 Ampere.
Das rote Solarmodul ist Teil einer neuen Serie farbiger Produkte, zu der auch silberne und orangefarbene Module gehören. Das silberne Produkt hat Wattleistungen von 280 bis 295 Watt und das orangefarbene Modul von 240 bis 255 Watt.
„Diese farbigen Solarmodule eignen sich gut für konservative Gebäude, für Renovierungen, bei denen auf traditionellen Dächern mit Ziegeln und Ziegelsteinen installiert werden muss, oder für den Einsatz zur Flankierung historischer Architektur in Stadtzentren, wo es notwendig ist, eine Gesamtharmonie zu gewährleisten“, so der Hersteller in einer Erklärung. „Sie sind ideal für den Einsatz auf Schrägdächern, aber auch für Kompositionen auf Fassadenelementen in innovativen Kontexten, auch in Bezug auf Licht und Farbe.“
Das Unternehmen hat seinen Sitz in Cittadella in der norditalienischen Provinz Padua. Futurasun betreibt eine 1-Gigawatt-Modulfabrik in China. Die italienischen Mitarbeiter des Unternehmens konzentrieren sich auf Forschung und Entwicklung in Bereichen wie Zellen mit interdigitalem Rückkontakt (IBC), zylindrische Bänder, Glas-Glas-Lösungen und Spezialmodule, wie es weiter hieß.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Man fragt sich, ob bei einer Effizienzreduzierung von fast 50% der Einsatz von teuren Zellen mit hohem Wirkungsgrad überhaupt noch gerechtfertigt ist. Schließlich rechtfertigt sich der hohe Preis der Hocheffizienz-Zellen allenfalls aus dem ganzen Mehrertrag, aber wohl kaum aus dem halbierten.
Im Übrigen gilt natürlich zur Frage der Legitimität von modisch motivierten Effizienzreduzierungen auch hier das bereits zu diesem Artikel gesagte:
https://www.pv-magazine.de/2021/09/29/farbige-solarmodule-pilotprojekt-mit-76-kilowatt-in-der-schweiz-realisiert/?unapproved=163172&moderation-hash=0e6fb0f4d8721503e770c383dd5f094c#comment-163172
Besser eine ansonsten unbelegte Fläche wird mit weniger effizienten Modulen belegt, als sie wird garnicht belegt.
Man muss dazu verstehen: in Italien ist an vielen Orten die Regulierung ein Thema. Bei unserem Haus am See war es bspw extrem schwierig bei der Sanierung PV Module einzusetzen, weil die Kulturbehörde (ja, tatsächlich) da immer mit spricht und darauf achtet, dass der optische Gesamteindruck gewahrt bleibt. Das war mit blau oder schwarz glänzenden Modulen kaum zu bewerkstelligen. Sie mussten so flach aufs Flachdach gelegt werden, dass die Effizienz deutlich drunter leidet. Diese farbigen Module schaffen sicher Einsatzräume in denen bislang der Einsatz schlicht unmöglich war.
Und: Italien fördert regenerative Energie mit bis zu 110% (ja, tatsächlich). Die 110% Förderung gibts eher selten, aber 60-70% ist nicht unüblich, so dass auch eine deutlich teurere oder ineffizientere Zelle durchaus wirtschaftlich sein kann.