Mercedes-Benz beteiligt sich an ACC – Acht Batteriezell-Werke mit 120 Gigawattstunden bis 2030 geplant

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Mercedes-Benz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 vollelektrisch zu werden – zumindest da, wo es die Marktbedingungen zulassen. Auf diesem Weg braucht der deutsche Autokonzern bis zum Ende des Jahrzehnts Kapazitäten von mehr als 200 Gigawattstunden an Batterien für seine Elektroautoflotte. Daher beteiligte sich das Unternehmen nun mit 33 Prozent an der Automotive Cells Company (ACC). Mercedes-Benz werde damit gleichberechtigter Anteileigner neben Stellantis und Total Energies an dem Batteriezell-Hersteller, hieß es am Freitag. Gemeinsam wollten die Partner bis 2030 weltweit insgesamt acht Werke mit 120 Gigawattstunden Zellkapazität aufbauen. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt üblicher Vollzugsbedingungen und behördlicher Genehmigungen.

„Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren – maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz“, sagt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG. Dies lässt sich der Stuttgarter Autokonzern einiges kosten. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf mehr als sieben Milliarden Euro – in einer Kombination aus Eigenkapital, Fremdkapital und öffentlicher Förderung –, um bis Ende des Jahrzehnts Kapazitäten von mindestens 120 Gigawattstunden in Europa zu erreichen. Im kommenden Jahr werde Mercedes-Benz einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag investieren. In Summe blieben die Investitionen unter der Marke einer Milliarde Euro, hieß es weiter.

Als gleichberechtigter Anteilseigner wird Mercedes-Benz künftig zwei der sechs Sitze im Aufsichtsrat von ACC übernehmen. „Wir werden unsere EQ-Modelle weiterhin nur mit den fortschrittlichsten und nachhaltigsten Batteriezellen ausstatten. Dafür bringen wir uns mit Technologie und Produktions-Know-how bei ACC ein“, erklärte Daimler-Vorstand Markus Schäfer. „Mercedes-Benz wird die High-End-Zellentwicklung ab 2023 mit seinem neu geplanten Pilotwerk ‚Mercedes-Benz Drive-Systems Campus‘ in Stuttgart ergänzen.“ Ab Mitte des Jahrzehnts soll ACC dann Batteriezellen und -module an den deutschen Autokonzern aus seinen Produktionsstandorten liefern. Derzeit werde der Ausbau um weitere Standorte in Europa geprüft.

Die Partner wollen gemeinsam zudem an weiteren Technologiesprüngen forschen. Dabei hätten sie unter anderem Hochsilizium-Anoden- und Festkörperbatterien im Blick. Zugleich muss sich ACC als Zulieferer von Mercedes-Benz den Anforderungen stellen, dass der Autokonzern bis 2039 eine CO2-neutrale Fertigung entlang der gesamten Wertschöpfungskette erreichen will. ACC werde daher vorrangig Strom aus erneuerbaren Energien zur Herstellung seiner Hochleistungsbatterien beziehen, zudem auf einen verantwortungsvollen Rohstoffbezug und schonenden Umgang mit Ressourcen achten. Gleichzeitig sei es das Ziel der Partner, den Einsatz kritischer Materialien mit neuen Technologien zu reduzieren. Nach ihrem Lebensende könnten die Batterien von ACC zu über 95 Prozent recycelt werden.

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