Die Tage der EEG-Umlage sind wohl gezählt – sowohl Olaf Scholz als auch Armin Laschet wollen sie streichen, wenn sie zum neuen Bundeskanzler gewählt werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geht nun davon aus, dass die Umlage zum 1. Januar 2022 um bis zu einem Drittel sinken wird. Das sei aber nur der erste Schritt, so der Minister gegenüber der Rheinischen Post – innerhalb von drei Jahren müsse die EEG-Umlage komplett abgeschafft werden.
Ein Minus von einem Drittel wäre der größte Rückgang seit Einführung des EEG. Möglich wird das vor allem, weil sich die Erneuerbaren zunehmend am Strommarkt finanzieren. So ist der Marktwert Solar wegen der hohen Preise im Strom-Großhandel im vergangenen August auf einen Rekordwert von 7,681 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Im Juli waren es 7,409 Cent, im Mai 6,864 Cent. Der hohe Marktwert entlastet das EEG-Konto, da erfolgreichen Bietern aus den Photovoltaik-Ausschreibungen, die sich einen Zuschlag unterhalb dieses Wertes gesichert haben, keine Vergütung gezahlt werden muss.
Agora Energiewende hat im vergangenen Mai vorgerechnet, dass die EEG-Umlage 2022 gar mehr als halbiert werden könnte, wenn der CO2-Preis für die nicht dem ETS-Emissionshandel unterliegenden Sektoren Verkehr und Wärme statt wie vorgesehen auf 30 auf dann 45 Euro steigen würde. Das würde zusätzliche Einnahmen von 4,5 Milliarden Euro bringen, mit denen sich die EEG-Umlage auf 2,5 Cent pro Kilowattstunde senken ließe.
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Alles planloses Gewurschtel um Tatsachen herum.
Dabei hat doch die Bundesregierung selbst schon mal ermitteln lassen, wie viel Milliarden da nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, die Umlage entlasten könnte, wenn man jenseits von lobbyistischen Beratern nur dazu bereit wäre…
Siehe im folgenden Video so ab Minute 3.30
https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Müssten diese Milliarden Einsparungen nicht an der Förderung abgezogen werden, fragen die Journalisten da zu Recht.
Diese Einsparungen werden in der Praxis bestätigt. Da kann man von den maßgebenden Stellen erfahren, dass ein Durchschnittshaushalt jährlich mit einer EEG Umlage von 220 bis 230 Euro belastet wird. Von gleichen Stellen wird empfohlen zu den Stromanbietern zu wechseln, die diese Einsparungen an ihre Kunden weiter geben, weil man da bis zu 300 Euro im Jahr sparen könnte.
Dieses Einsparungspotential hat man leider längst vergessen, man verweist lieber auf das von den Netzbetreibern eingerichtete EEG Kontos, das durch den steigenden Wert des EEG Stromes entlastet würde. Ja das EEG Konto wird in der Tat entlastet, aber doch nicht zu Gunsten der Stromverbraucher. Oder glaubt jemand die steigenden Börsenpreise – die das EEG Konto entlasten – würden die selbst übernehmen. Es müsste doch endlich an maßgebenden Stellen mal jemand auffallen, dass das EEG Konto lediglich eine „Systemwaschmaschine“ der konventionellen Stromwirtschaft darstellt. Wenn zu viel reinkommt merkt der Stromverbraucher nix, und wenn extrem wenig reinkommt wie im vergangenen Jahr, springt der Staat mit 10,8 Milliarden ein, damit die Waschmaschine funktioniert, und die Umlage nicht um über 3 Cent hat steigen müssen.
Die Frage warum muss die Umlage um 3 Cent steigen, wo sich doch im Vergleich zu den Jahren nichts an Vergütungen verändert hat, ist hinter der Waschmaschine kein Thema geworden.
Leider wird es tatsächlich so aussehen, dass der Endverbraucher nicht von einem Wegfall der EEG-Umlage partizipiert. Der Strompreis wird just in dem Moment des Wegfalls um mindestens den gleichen Betrag steigen. Vielleicht nicht offensichtlich , aber über explodierende Netzentgelte oder Zählergebühren wird das schon passend dargestellt. Stellt sich also die Frage wer tatsächlich profitiert – meine Meinung nach ist es lediglich eine Subvention der von Altmeyer so geliebten Stromkonzerne.
Hallo zusammen,
noch tragischer wird es mit Berücksichtigung der eichrechtskonformen Messung für Eigenverbrauchsanlagen die ab dem 01.01.2022 gilt. Hier werden hohe Investitionen getätigt um den neuen rechtlichen Grundlagen für die Privilegierung der EEG Umlage machzukommen. (§62b EEG) Die Industrie wird genötigt CO2 einzusparen und wird nur drangsaliert bei der Umsetzung eines möglichen „klimaneutralen“ Weg mithilfe von regenerativen EZA. Warum wird dies jetzt noch gefordert, obwohl in Aussicht gestellt wird, dass die EEG Umlage abgeschafft wird. Bei einem großen Unternehmen mit mehreren Firmierungen und weiteren Dritten am Standort sind wir schnell im sechsstelligen Bereich. Ziele ja, aber bitte RICHTIG durchdacht und zu ENDE gedacht!
es sieht so aus, als würde eine dicke Nebelmaschine angeworfen werden!
Von wem bloß?
Wer hat Interesse?
@ Thomas.
Da gibt es mehrere Vernebelungsexperten.
Lesen Sie mal im Folgenden, was da z.B. über die INSM geschrieben steht.
https://www.sonnenenergie.de/index.php?id=30&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=287
@Hans Diehl, danke für den Link! Sachverhalt ist weitestgende bekannt.
Neu war mir die eindeutige darstelleng der Einflussnahme von div. Interessensverbänden;(2.Teil)
Alle Beteiligten reden von Abschaffung des EEGs, Niemand zeigt auf, was daraufhin folgen sollte.
Wäre es nicht ziehlführender, den Sachverhalt von einem späteren Jahr ohne fossile Stromproduktion rückwärts zu entwickeln?
Welche Vergütung werden wir spätestens im Jahr 2039, nach Abschaltung der letzten KKWs, haben?
Welche Vergütung wird in den davor liegenden Jahren einer Stromwirtschaft, bestehend aus KKWs, zu zahlen sein, um über die Runden zu kommen.
Vorrang für PV und Wind; Versorgungssicherheit durch KKWs, bezahlt nach Tarifen der Regelenergie???
Wäre dieses mit einer zus. Kohleabage zu bewerkstelligen?
Es wird an der Willenskraft der politischen Parteien sein, hier eine Lösung so bald als möglich nach der anstehenden Regierungsbildung zu formulieren.