Die Einsparungen durch den Klimaschutz im Gesamtzeitraum bis 2045 können der McKinsey-Studie „Net-Zero Deutschland“ zufolge die Kosten der Dekarbonisierung ausgleichen. Voraussetzungen dafür sei der konsequente Umstieg auf grüne Technologien in allen Wirtschaftssektoren und Lebensbereichen sowie eine erheblich höhere Veränderungsgeschwindigkeit beim Klimaschutz.
Die für die Klimawende benötigten Sachinvestitionen bis 2045 beziffert McKinsey auf eine Billion Euro Zusatzinvestitionen in umweltverträgliche Sachgüter wie neue Anlagen, Fahrzeuge und Wärmetechnik. Weitere rund fünf Billionen Euro werden demnach für Ersatzinvestitionen fällig, also für die turnusmäßige Erneuerung bereits bestehender Infrastruktur, Anlagen und Gebäude – beispielsweise bei Fahrzeugflotten den Kauf von Elektrofahrzeugen statt von Verbrennern. Bis 2045 wären damit durchschnittlich 240 Milliarden Euro Investitionen pro Jahr nötig – rund 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dem gegenüber stehe die Reduzierung von operativen Kosten, etwa Energiekosten von Gebäuden oder Kraftstoff- und Wartungskosten von Fahrzeugen.
„Gelingt die Transformation rechtzeitig und erfolgreich, kann Deutschland die Technologieführerschaft in kritischen Exportsektoren aufrechterhalten und deren Beitrag zu Beschäftigung und Wohlstand absichern“, ist die Unternehmensberatung überzeugt. Dies betreffe bis zu 20 Prozent der Arbeitsplätze und bis zu 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Gleichzeitig werde es Verschiebungen von Arbeitsplätzen geben, beispielsweise von thermischer Stromerzeugung hin zur Wasserstoffproduktion oder von der Herstellung von Verbrennungsmotoren zur Batterieproduktion. In Summe erwartet das Beratungsunternehmen aber einen Zuwachs an Beschäftigung, unter anderem durch die vermehrten Renovierungen und Installationen von Wärmepumpen im Gebäudesektor oder die Herstellung und Installation von Photovoltaik- und Windkraftanlagen.
Zehn Kerninitiativen in den fünf emissionsstärksten Sektoren Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft hat McKinsey identifiziert, um bis 2045 die Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen. Im Energiesektor beispielsweise müsse der jährliche Ausbau der Erneuerbaren-Kapazität gegenüber 2020 verdreifacht sowie Ausbau und Flexibilisierung des Energienetzes vorangetrieben werden. „Die kommenden zehn Jahre sind erfolgskritisch, um die Energiewende langfristig als echte Chance für Deutschland zu gestalten, zum Beispiel mit der Schaffung von Arbeitsplätzen beim Ausbau erneuerbarer Energien – und das zu sozial gerechten und wettbewerbsfähigen Kosten“, heißt es in dem Report.
Im Industriesektor werde es entscheidend sein, die Dekarbonisierung der Grundstoffindustrie wie Stahl und Chemie durch Innovationen in Prozessen und Anlagentechnik voranzutreiben. Zudem müsse der Aufbau von sogenannten Cleantech-Enablern vorangetrieben werden, etwa eine wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft oder eine grüne Batteriewertschöpfungskette sowie eine effiziente Kreislaufwirtschaft. Im Verkehrssektor steht laut McKinsey der flächendeckende Einsatz nachhaltiger Antriebstechnologien im Individual- und Güterverkehr im Zentrum. Bis 2030 sei beispielsweise für die Elektromobilität nach Berechnungen von McKinseyein Zubau von rund 2000 Ladepunkten pro Woche nötig.
Im Gebäudesektor wird es nach Ansicht von McKinsey vor allem darauf ankommen, den gesamten Gebäudebestand zu modernisieren, insbesondere durch den Ersatz fossil befeuerter Wärmequellen durch nachhaltige Technologien wie Wärmepumpen und Fernwärme. In der Landwirtschaft könnten CO2-Emissionen durch den Einsatz bereits existierender Technologien wie zum Beispiel die anaerobe Güllevergärung in Biogasanlagen reduziert werden. Darüber hinaus gelte es, in der Gesellschaft nachhaltiges Konsumverhalten zu unterstützen. Zentral seien hier der Ausbau von Regionalität, die Reduktion der Lebensmittelverschwendung sowie die weitere Förderung des bereits existierenden Trends, nachhaltigere Lebensmittel und weniger Fleisch zu konsumieren.
McKinsey weist darauf hin, dass auch der Bankensektor eine wesentliche Rolle für die Transformation zur Klimaneutralität spielt, weil er die Finanzierung und Begleitung der Netto-Null-Transformation über den Aufbau eines grünen Portfolios und den Ausbau grüner Finanzinstrumente unterstützen könne. „Einzelne deutsche Institute nehmen bereits heute eine Vorreiterrolle in Europa ein, wenn es um die Finanzierung erneuerbarer Energien geht“, so McKinsey. Im Zuge der bis 2045 zu leistenden Investitionen sollte dieses Engagement weiter ausgebaut und über den Energie- und Infrastruktursektor hinaus auf die Industrie und den Mittelstand ausgeweitet werden.
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In vielen Gesprächen stelle ich fest, das eine grün geführte Regierung nur massiv Schulden macht und es dem Staat nichts bringt. In über zwei Drittel der Gespräche höre ich diese Meinung. Grüne Energie kann man so extrem günstig herstellen, damit würde ein riesiger Wettbewerbsvorteil für die Industrie den Mittelstand und auch die Kleinbetriebe in unserem Land entstehen. Wenn ein Betrieb seinen Energieverbrauch zum Großteil aus selbst erzeugter Energie auf seinen Fabrikhallen generieren kann und diese satt 17 bis 20 Cent nur acht bis zehn Cent pro kWh kostet, dann frage ich mich warum die bürokratischen Hürden noch so hoch sind dass viele das einfach nicht tun können, oder der Strom nicht selber verbraucht werden darf. Die Grünen sind aber auch zu doof diese Wirtschaftlichkeit klar herauszustellen. Mir kommt da viel zu viel ideologisches Geschwafel und keine harten Fakten die viel einleuchtender wären.
Egal welches Argument die Grünen bringen, es wird entweder nicht veröffentlicht oder von Industrievertretern verdreht. Die Industrie vernichtete fast 200 000 Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren um die Milliarden für die Kohle einzustreichen.
Wenn die Regierung so weiter macht wie bisher, haben wir 2045 ganz andere Probleme.
ach ja – McKinsey….waren das nicht die, mit 80% Senator Card Anteil unter den Mitarbeitern? Umherjetten was das Zeug hält? Die CDs mit Taxis haben ausliefern lassen? Und allgemein einen Lebensstil gepflegt haben, der alles andere als CO2 verträglich ist?
Mir wäre es lieber, wenn sich solche Firmen erstmal damit präsentieren, wie sie die vergangenen 10 Jahre vor Corona gedenken zu kompensieren, bevor sie andere wieder mal gute Ratschläge geben.