Der Marktwert Solar steigt und steigt: Wie die Übertragungsnetzbetreiber mitteilen, lag er im August bei 7,681 Cent pro Kilowattstunde, so hoch wie nie zuvor. Im Juli waren es 7,409 Cent, im Mai 6,864 Cent und im April 4,187 Cent. Im Sommer des vergangenen Jahres bewegte sich der Wert noch zwischen 2,473 und 3,321 Cent pro Kilowattstunde. Der Jahresmittelwert 2020 betrug 2,879 Cent.
Der gegenwärtig sehr hohe Marktwert entlastet das EEG-Konto, da erfolgreichen Bietern aus den Photovoltaik-Ausschreibungen, die sich einen Zuschlag unterhalb dieses Wertes gesichert haben, keine Vergütung gezahlt werden muss. Und auch die Anlagenbetreiber selbst profitieren, da sie mir ihrem Strom höhere Erlöse erzielen. Warum diese Situation eine Zeitenwende bedeutet, erläutert Solarpraxis-Chef Karl-Heinz Remmers in einem Beitrag für pv magazine im Detail.
Der Überschuss auf dem EEG-Konto stieg nach Angaben der Netzbetreiber im August um 210 Millionen Euro auf 4,732 Milliarden Euro. Die Vermarktung von Strom aus ausgeförderten Anlagen – vor allem Windenergieanlagen – brachte im August 2,52 Millionen Euro ein.
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Für die Energiewende leider kein Grund zur Freude, so lange das EEG Umlagen Paradoxon von 2010 nicht korrigiert wird. Die Strompreise werden steigen, obwohl die Umlage sinkt.
Einziger Unterschied, als Begründung für steigenden Strompreise wird man nicht mehr die EEG Umlage verantwortlich machen können. Man darf gespannt sein, was den Zauberern der konventionellen Stromwirtschaft dieses mal einfällt.
Zitat aus dem Artikel:
Warum diese Situation eine Zeitenwende bedeutet, erläutert Solarpraxis-Chef Karl-Heinz Remmers in einem Beitrag für pv magazine im Detail. Zitat Ende.
Bitte aber auch die Kommentare dazu beachten..
„…hohe Marktwert entlastet das EEG Konto…“
Ja prima, ein niedrigerer Marktwert durch ein größeres Solarstrom Angebot würde ja nur das CO2 „Konto“ entlasten.
@ Kai
Das kann man so nicht sagen, denn das Solarstromangebot ist ja da. Hauptgrund für den gegenwärtigen Marktpreis, sind die hohen Preise für die Zertifikate.
Dazu muss man wissen wie der Marktpreis nach dem Merit Order Prinzip entsteht.
Siehe hier. https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Schauen Sie sich die bunte Grafik an. Ganz links, noch vor der gelben Kernenergie, wird der Solarstrom zum Nulltarif, ( bezahlt wird der an anderer Stelle mit der Umlage ) eingespeist, und verdrängt rechts die teuersten Kraftwerke bis die Nachfrage gedeckt ist.
Das letzte noch für die Deckung der Nachfrage benötigte Kraftwerk ( Grenzkraftwerk ) bestimmt den Börsenpreis, sprich Marktpreis. Seither wurden Öl und teure Gaskraftwerke verdrängt und die weitaus billigere Kohle hat als „Grenzkraftwerk“ den Preis bestimmt. Die Börsenpreise sind stetig gesunken. Nun sind die Zertifikate für Kohle teurer geworden, und somit auch die Kohle Grenzkraftwerke.
Fazit: Wenn die Zertifikate für Kohle teuer genug sind, können Sie noch so viel Solarstrom einspeisen ohne den Marktwert niedriger zu bekommen. Denn.. „ein“.. Kohlekraftwerk das den Preis bestimmt wird immer noch benötigt. Es sei denn wir hätten 100% Erneuerbare, dann sieht die Sache wieder wesentlich anders aus.