1999 gab es schonmal ein 100.000-Dächer-Programm, um den Ausbau der Photovoltaik zu fördern. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DSTGB) fordert jetzt eine Neuauflage – allerdings speziell für öffentliche Gebäude. Der kommunale Spitzenverband weist darauf hin, dass viele Gemeinden bereits in Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern ihrer Verwaltungs- und Wohngebäude, Kitas oder Sportstätten investiert haben. Eine weitere Nutzung kommunaler Dächer sei sinnvoll, um die ambitionierten Ausbauziele des Klimaschutzgesetzes weitgehend flächendeckend zu erreichen. Ohne zusätzliche Förderung könnten die Kommunen das angesichts eines Investitionsrückstandes von insgesamt 149 Milliarden Euro jedoch nicht leisten.
Wie DStGB-Hauptgeschäftsführer der Osnabrücker Zeitung sagte, müsse die Bundesregierung fünf Milliarden Euro für ein Sofortprogramm zur Installation von 100.000 Solardächern auf öffentlichen Gebäuden bereitstellen. Mit dem 100.000-Solardächer-Programm könnten die Kommunen Vorbild für private Eigenheimbesitzer, aber auch für die Wirtschaft werden. Das Programm wäre zudem ein Beitrag zur Stärkung des Handwerks und der lokalen Wirtschaft.
Der Verband fordert zudem mehr Flexibilität. Eine der ersten Maßnahmen einer neuen Bundesregierung müsse deshalb ein Klimaschutzbeschleunigungsgesetz sein, heißt es auf der Homepage – samt schnellerer digitaler Planungsvorhaben, Verzicht auf naturschutzrechtliche Ausgleichsregelung, wenn eine Maßnahme dem Klimaschutz dient, sowie wirksamer Präklusionsvorschriften, um die Umsetzung nicht zu verzögern. Zudem sei die Entbürokratisierung der Förderprogramme sowie entsprechender Regelungen in allen Bundesländern notwendig. Und es müsse sichergestellt sein, dass Kommunen auf ihren Dächern mehr Energie produzieren dürfen, als im Gemeindegebiet benötigt wird.
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Solche spektakulären Vorschläge sind zu kurz gedacht, und es stellt sich für mich – aus Erfahrung – immer wieder die Frage wer steckt dahinter. Es bleibt die Frage offen, wie und wo wird der eingespeiste Ökostrom in den Handel gebracht.
Nach der gegenwärtigen Gesetzeslage muss er am Spotmarkt der Strombörse außerhalb der Bilanzkreisen separat verkauft werden. Genauer gesagt als „Überschuss“ verramscht werden.
Die Börsenpreise sinken, für die Verbraucher steigt deshalb die EEG Umlage, und der atmende Deckel sorgt kontinuierlich für weniger Einspeisevergütungen.
Profiteure sind nach dem gegenwärtigen System ausschließlich die Folgenden.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft… Zitat Ende.
Verlierer sind die Verbraucher, die zahlen nämlich bei sinkenden Börsenpreise höhere EEG Umlage.
Womit wir wieder an der Stelle wären, wo ich mich wiederholen muss wenn ich sage, so lange der Ökostrom nicht wieder – wie vor 2010 der Fall – zwingend in den Bilanzkreisen integriert, verbraucht werden muss, wirken solche spektakulären Forderungen nicht im Sinne der ursprünglichen Energiewende, sondern ausschließlich zum Wohle der „Altgedienten“
Leider sind ihre Aussagen nicht korrekt:
-Jeder Strom der ins öffentliche Netz eingespeist oder entnommen wird muss einem Bilanzkreis zugeordnet sein.
-Der EEG-Strom kann normal an der Börse oder im OTC Handel verkauft werden.
-Bei kleineren Anlagen besteht die Möglickkeit einer Vermarktung durch die ÜNB (Übertragungsnetzbetreiber). Große Anlagen werden immer direkt vermarktet.
-Die Börsenpreise sind so hoch wie seit Jahren nicht, deshalb ist auf dem EEG-Konto zur Zeit ein riesen Überschuss und die EEG-Umlage wird im nächsten Jahr sinken.
-Bis 2010 wurde der EEG-Strom per Fahrplan (Quote) von den Netzbetreibern an die Stromlieferanten geliefert. Gut das dieser bürokratische Irrsinn abgeschaft wurde.
Lieber Herr Diehl,
ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass in diesem Zitat, das Sie schon öfter gepostet haben, ein Fehler steckt? Da werden „Versorgungsunternehmen, Stromhändler, …“ den Unternehmen EON, RWE, usw. als Gegensatz entgegengesetzt. Aber was sind „EON, RWE usw.“ denn anderes als Versorgungsunternehmen und Stromhändler? Im Ergebnis ist das Zitat völlig aussagelos.
Dass die Versorgergungsunternehmen EON, RWE und andere ihren Strom nicht auf teufelkommraus aus ihren dreckigen Kohlekraftwerken liefern müssen, sondern diese auch herunterfahren, wenn genug Ökostrom an der Börse verfügbar ist, ist doch toll. Das ist es ja gerade, was in Zukunft immer wichtiger wird. Schauen Sie sich mal die Produktionskurven bei Agorameter oder Energycharts an: Die Pumpspeicherkraftwerke werden tagsüber mit PV-Strom geladen, damit sie die Abendspitzen abfedern können. (NB: Die Morgenspitzen decken die gleichen Pumpspeicher mit eingebunkertem Nachtstrom ab, meist kommt der sogar aus dem Ausland.) Früher brauchte man dafür Steinkohle und Gas. Wenn der Wetterbericht mehrere Tage hohe Winderträge vorhersagt, werden sogar die Braunkohlekraftwerke heruntergefahren. Die Strombörse funktioniert also leidlich, auch wenn man in der Vergangenheit öfter vermuten musste, dass die Preise dort auch manipuliert wurden, um den Erneuerbaren das Leben schwer zu machen. Diese Versuche scheinen aber nachgelassen zu haben, so dass jetzt auch der Ökostrom zu realistischen Preisen verkauft werden kann. Ob das so bleibt, bleibt abzuwarten. Mit steigendem Ökostromangebot, könnte es wieder schwieriger werden, aber wenn es genug Speicher gibt, wird auch immer genug Nachfrage dafür vorhanden sein.
An der Strombörse werden wir nicht mehr vorbeikommen, weil die zum Funktionieren des europäischen Strommarktes unverzichtbar ist. Wir haben zwar viel Planwirtschaft im Strommarkt, aber so ein paar marktwirtschaftliche Elemente funktionieren trotzdem noch darin.
JCW sagt:
Lieber Herr Diehl,
ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass in diesem Zitat, das Sie schon öfter gepostet haben, ein Fehler steckt? Da werden „Versorgungsunternehmen, Stromhändler, …“ den Unternehmen EON, RWE, usw. als Gegensatz entgegengesetzt. Aber was sind „EON, RWE usw.“ denn anderes als Versorgungsunternehmen und Stromhändler? Im Ergebnis ist das Zitat völlig aussage los.
@ JCW
Da wird deutlich gemacht, dass Erzeuger wie RWE und EON auch gleichzeitig Händler sind, und das, was sie als Erzeuger an der Börse bei niedrigen Börsenpreisen verlieren, als Händler wieder mehr als ausgleichen. Beim Beobachten der Dinge, ist das nicht aussage los. Unterdessen haben EON und RWE daraus jeder ein separates Geschäftsmodell konstruiert. Sie kennen doch den bekannten Deal EON mit RWE. RWE ist nur noch Produzent, und EON mit dem vielsagenden Namen Netze, Handel und Vertrieb, ist der Händler. RWE produziert nur noch. Und das zunehmend Öko Strom, der senkt die Börsenpreise, und EON kauft und handelt damit. Niedrige Börsenpreise müssen RWE nicht bange machen, weil die sich auf die Produktion von Erneuerbare spezialisieren mit festen Vergütungen. Für ihre auslaufenden Kohlekraftwerke, die dabei Verluste machen, bekommen sie Abfindung, oder die gehen gut honoriert in die Kaltreserve. Dazu gibt es ja auch noch höhere EEG Umlage bei sinkenden Börsenpreisen die unter gebracht werden müssen. So funktioniert die Energiewende der Altgedienten. Unter der gegenwärtigen Gesetzeslage kann man guten Managern gar nicht verdenken wenn sie optimales daraus machen für ihr Unternehmen. Was glauben Sie denn, warum die Mitbewerber gegen diesen Deal klagen.
So viel wie möglich Ökostrom an die Börse lautet die gegenwärtige Devise. Die Börsenpreise müssen niedrig werden. Die PV Pflicht für Häuslebauer lässt grüßen.
Oder schauen Sie mal hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/02/19/im-gespraech-mit-philipp-schroeder-industriestrom-mit-erneuerbaren-energien-billig-machen/
Wenn da nicht wieder mal die INSM dahinter steckt.
Die Händler von EON liegen schon auf der Lauer.
JCW sagt:
Dass die Versorgergungsunternehmen EON, RWE und andere ihren Strom nicht auf teufelkommraus aus ihren dreckigen Kohlekraftwerken liefern müssen, sondern diese auch herunterfahren, wenn genug Ökostrom an der Börse verfügbar ist, ist doch toll. Das ist es ja gerade, was in Zukunft immer wichtiger wird.
@ JCW
Sie haben leider meinen Kritikpunkt immer noch nicht ganz verstanden. Natürlich ist es toll, dass die nicht auf teufelkommraus dreckigen Strom liefern, aber seit 2010 der bekannten Ermächtigungsverordnung bestimmen die Altgedienten.. „wann“.. Kohlekraftwerke runter gefahren werden. Nämlich dann, wenn der Preis an der Börse stimmt. Und das Dreiste dabei ist, dass es der Ökostrom selbst ist, der die Preise dort senkt, weil er seit 2010 an der Börse separat außerhalb der Bilanzkreise gehandelt werden „muss“.
. Bis 2010 wurde den Versorgungsunternehmen der Ökostrom in sogenannten Öko Bändern zwingend zugeteilt, und die Menge des zugeteilten Ökostromes bestimmte wann und wie viel ein Kohlekraftwerk noch liefern konnte. Der Ökostrom musste vor 2010, im Sinne der Energiewende noch vorrangig in den Bilanzkreisen „verbraucht“ werden, und ging nicht abgewertet wie gegenwärtig in den Handel. Sinkende Börsenpreise wirkten damals kompensierend auf die Mehrkosten, ( EEG Umlage ) zwischen einem Versorger Portfolio mit und ohne Öko Anteil, und nicht Gewinn optimierend, bei den Altgedienten, wie gegenwärtig.
Sie haben ja Recht wenn Sie sagen, dass es in Zukunft wichtig ist so viel wie möglich Ökostrom im Mix, aber kein Ökostrom, der erst an der Börse Diskriminiert wird, in dem er sich selbst entwerten „muss“
Oft wiederholend habe ich geschrieben, dass Verbannen der EE an die Börse, zieht sich wie ein roter Faden nachteilig durch alle Bereiche der Energiewende. Gerade ist der Faden wieder an einer Stelle angekommen.
Beschäftigen Sie sich mal mit den Zusammenhängen, und ich bin überzeugt, dass Sie an meinen Wiederholungen nicht vorbei kommen.
Was macht öffentliche Gebäude denn zu Gebäuden, auf denen PV besonders gefördert werden müsste? Helfen 300 qm PV auf dem Dach des Rathauses mehr als 300 qm auf dem Dach des Supermarktes? Natürlich sind viel zu viele Dächer „blank“. Aber wenn der öffentliche Bereich hinter den privaten Bereich zurückfällt, braucht es m.E. statt spezieller Förderung entweder Nachhilfeunterricht oder Regeländerungen.
Es gibt schon ein Sofortprgramm für PV Anlagen und das heißt EEG.
Darüber können sich die Kommunen ohne eigenes Geld in die Hand zu nehmen über ihre Stadtwerk oder die lokalen Energiegenossenschaften, Energieversorgen usw. im Contracting oder als PV Mieten usw. PV Anlagen auf ihre Dächen bauen lassen.
Leider sind die Kommunen oft einfach träge, untätig, unwillig, uninfomiert und haben Personalmangel die Stadtwerke haben kein Konzept, keine Ahnung, auch kein Personal und auch keine Lust usw..
Da wird auch kein Förderprogramm helfen, da müsste eine Vorgabe vom Bund oder vom Land kommen das alle kommunalen Gebäude bis z. B. 3035 eine PV Anlagen haben müssen.
Schlaue informiert Kommunen sparen darüber Geld, ahnungslose Kommunen legen noch Geld daruf und oder finzieren so Ihre Stadtwerke quer und behaupten dann alles wäre zu teuer.
Wenn die öffentliche Hand (Bund) in klamme Kommunen investiert, wer bekommt die Einspeisevergütung? Wie werden die 5 Mrd. zurück gezahlt?
Wer jetzt noch nicht merkt, dass die gesamte Klimadiskussion ausschliesslich ein Grund ist, den Bürgern „für eine gute Sache“ das (noch mehr trifft es besser) Geld aus der Tasche zu ziehen, der hätte sich vermutlich auch im Mittelalter Sündenvergebungskärtchen gekauft. Deutschland rettet weder das Weltklima noch das regionale. Es werden derzeit mehr als 40. Mrd. €/a in erneuerbare Stromerzeugung inkl. Nebenschauplätzen von den NiPris aufgebracht. Nur für EE-Strom. Dass ist mehr, als das BIP eines Jahres von mehr als der Hälft der Staaten dieser Erde. (Schätzung des WWF 2019 in US-$).
@Hohi
Zitat: „Wer jetzt noch nicht merkt, dass die gesamte Klimadiskussion ausschliesslich ein Grund ist, den Bürgern „für eine gute Sache“ das (noch mehr trifft es besser) Geld aus der Tasche zu ziehen…“
Wenn sie immer noch nicht wahr haben wollen, dass Weltweit zigtausende von Wissenschaftlern übereinstimmend den Klimawandel gemessen und bewiesen haben, welchen diese mehr als 20 Jahre lang genau so vorausgesagt haben, können sie auch genauso gut behaupten, die Welt sei eine Scheibe und die Sterne seien nur Nadelstiche im Mantel der Nacht.
Dann behaupten sie vermutlich auch, die extreme Häufung von weltweiten Waldbränden und Überschwemmungen, wie aktuell vor unserer Haustüre passiert, wären alles nur zufällige Wetterphänomene.
Damit machen sie allerdings für alle hier mitlesenden und mit diskutierenden deutlich, was man von Ihren ‚Beiträgen‘ halten muss.
Wir nehmen Sie ernst:
Woher kommen die Bilder des Planeten Erde, als kugelförmiger Zusammenballung von Materie, im physikalisch definierten Universum?
Die Frage, welche dem Grundsatz der Energiewende auch gerecht wird, zeigt sich in der Einordnung, wie 1. die 5Mrd. Steuergelder erhoben werden und 2. ob der derzeitige Zeitpunkt mit allen zusätzlichen Belastungen aus diversen „interessierten“ Kreisen, der richtige Zeitpunkt dafür ist („für alle Staaten dieser Erde“)?
Die Wahl der „Strategie“ mit den Multikonzernen der Energieversorgungsbranche, als „Konkurrenten“ der lokalen, dezentralen EEG-EinspeiserInnen ist ein anderes Themenfeld, welches in Teilen der Bevölkerung als „zu einseitig in der Darstellung“ oder auch als gerechtfertigt eingeschätzt wird. Das kann aus eigenen Erfahrungen der Einzelnen MarktteilnehmerInnen entstehen.
@schilt BürgerInnen vor der Zukunft?
Ihre Fragen stellen sich zum Teil nicht, und sind zum anderren Teil auch rasch beantwortet, wenn man mal 5 min drüber nachdenkt.
Wenn der Bund STEUERgelder verwenden will, sagt das bereits wie die Erhebung stattfunden hat.
Wer sollte wohl anderes die Vergütung für den eingespeisten Strom erhalten, als der Betreiber der Anlage? So ist es gesetzlich im EEG 2021 §19 vorgesehen. Ich denke nicht, dass man das hier anders handhaben kann. Ist der Betreiber sinnvollerweise die Kommune, wird dort das Geld auch für kommunale Aufgaben verwendet werden. Alles andere macht übrigens schon wegen der Eigenverbrauchsregelung keinen Sinn (siehe §3 Abs. 19)
Zum Zeitpunkt bleibt lediglich festzuhalten, dass es lieber zu spät, als gar nicht durchgeführt werden sollte. Denn das hätte man vor zig Jahren angehen sollen, als es noch weit weniger dringlich, aber dennoch bereits bekannt gewesen ist, dass wir an unserer bisherigen Art der Energieerzeugung nicht dauerhaft und nicht unbeschadet festhalten können.
Wir sind bereits bei vom Menschen verursachten +1,1°C erhöhter mittleren Jahresdurchschnittstemperatur angekommen. Diese Auswirkungen zeigen sich bereits weltweit, auch in Deutschland.
Und zu den interessierten Kreisen gehört damit jeder einzelne Mensch, egal wo auf dieser Erde.
Denn jede kWh, die aus EE erzeugt und verwendet wurde, vermeidet CO2 Ausstoß durch fossile Erzeugung. Das wiederum lässt die schädliche Klimawirkung weniger stark ansteigen. Letztlich nutz das jedem Menschen.
Hans Georg Sendt sagt am 24 Aug. um 22.58 Uhr
Leider sind ihre Aussagen nicht korrekt:
-Jeder Strom der ins öffentliche Netz eingespeist oder entnommen wird muss einem Bilanzkreis zugeordnet sein.
@ Hans Georg Sendt.
Das „muss“ gilt leider seit 2010 nicht mehr.
Schauen Sie mal hier unter Auswirkungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:….Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Natürlich wird der einem Bilanzkreis zugeordnet und verbraucht, aber seit 2010 nicht mehr vorrangig und „Zwingend“, sondern nur dann wenn an der Börse die Preise Gewinn optimierend niedrig sind. Darum geht es doch.
Hans Georg Sendt sagt; am 24 Aug um 22.58 Uhr.
-Bis 2010 wurde der EEG-Strom per Fahrplan (Quote) von den Netzbetreibern an die Stromlieferanten geliefert. Gut das dieser bürokratische Irrsinn abgeschaft wurde.
@ @ Hans Georg Sendt
So sehen das die Vertreter der konventionellen Stromwirtschaft, aber keiner der der Energiewende wohl gesonnen ist. Mit der Abschaffung des bürokratischen Irrsinns, begann nämlich die Diskriminierung des Ökostroms. Der wurde damals aus den Bilanzkreisen raus genommen und zum separaten vermarkten an die Börse verbannt. Dort fällt der seitdem als Überschuss an, und wird nur wieder in die Bilanzkreise aufgenommen wenn er sich selbst entwertet hat, und man lukrative Geschäfte damit machen kann.
Auf’s „lukrativ Geschäfte machen können“ kommt es aber an – für alle, sowohl die alten Dinos als auch die neuen Marktteilnehmer. Der Irrtum der Kommunisten ist ja der Glaube, dass man Defizite im Konsum durch Kredite ausgleichen könne. Das geht aber nur kurzfristig gut. Langfristig darf man nur Investitionen mit Krediten bezahlen, und auch nur dann, wenn die Abschreibungen geringer sein werden, als die „lukrativen Gewinne“.
Natürlich ist es ärgerlich, dass, wenn bei uns Wind und PV genug liefern, hier in Deutschland Kohlekraftwerke weiterlaufen, deren Überproduktion dann ins Ausland verkauft wird. Und es ist auch ärgerlich, dass, statt Speicher aufzubauen, unser Nachtstrom, wenn kein Wind weht, aus dem Ausland kommt, dort von Kern- und Kohlekraftwerken produziert. Aber das sind Übergangsprobleme. Auch unser benachbartes Ausland muss seine CO2-Emissionen reduzieren und wird gleichzeitig erneuerbare Erzeuger aufbauen. Spätestens dann werden wir ohne Speicher nicht mehr auskommen, und die werden dafür sorgen, dass der erneuerbare Strom auch an den Strombörsen genug Abnehmer finden wird.
Und der Betrieb von Speichern ist nur dann „lukrativ“ möglich, wenn es an der Börse zu Preisdifferenzen in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage kommt. Bei viel Angebot sinken die Preise, so dass die Speicher Strom billig einbunkern können, den sie dann, wenn das Angebot niedriger ist als die Nachfrage, teurer („lukrativ“) wieder an der gleichen Börse verkaufen können.
Klein Fritzchen fand es immer unmoralisch, dass Händler eine Marge auf ihre Einkaufspreise draufschlagen, die billig eingekaufte Ware also teurer weiterverkaufen. Das ist aber nicht unmoralisch sondern notwendig. Im Falle der Stromspeicher, weil Strom, den keiner haben will auch wenig wert ist, Strom zu Zeiten, wo wenig Erzeuger etwas liefern können aber mehr – Speicher erhöhen also den Wert des Stroms, den sie einspeichern, und das dürfen sie sich auch bezahlen lassen.
Und noch etwas: Wie „lukrativ“ die Geschäfte von EON, RWE und anderen waren, sieht man an der Entwicklung ihrer Börsenkurse 2010-2020: Eon – 67%, RWE -61%. Ein Dauerzustand kann das für die Unternehmen auch nicht sein. Entweder sie werden aus dem Markt ausscheiden oder doch noch lukrative Geschäftsfelder finden müssen.
JCW sagt:
Auf’s „lukrativ Geschäfte machen können“ kommt es aber an – für alle, sowohl die alten Dinos als auch die neuen Marktteilnehmer.
@ JCW
Da haben Sie ja Recht, aber doch nicht auf Kosten der Verbraucher, und dem Image der Gesamten Energiewende.
Sie wissen doch seit 2010 gilt als EEG Umlage die „Nummerische“ Differenz zwischen den Börsenpreisen und den Vergütungen der Anlagenbetreiber.
In der Praxis bedeutet das, je billiger sich die Versorger Strom beschaffen können, desto höhere EEG Umlage müssen ihre Kunden bezahlen. Dazu kommt, dass wir uns vorhalten lassen müssen, dass wir trotz Energiewende die Klimaziele nicht erfüllen, und die höchsten Strompreise in Europa hätten.
Die Zertifizierung der Grünstrommengen für KleineinspeiserInnen ist ja unglaublich aufwendig, meinen die BürokratInnen und deshalb wird die Bilanzierung der CO2-Bilanzen (europaweit) auch immer ehrlicher und die Kosten solidarisch (außerhalb der Gewinnerbranchen, z. B. Gesundheitsdienstleistungen) verteilt, durch die Neuerungen durch die Bundestagsnovellierungen des EEG (zum Nachteil der NormalbürgerInnen ohne Energiekonzernbeteiligungen und zum Vorteil der BranchenlobbyistInnen. Da muss man erstmal sortieren, als Kundin/Kunde, damit man weis, was man bekommt, langfristig.). Dumm, wer ehrlich und anständig blieb, typisch D., Heimat der KapitalistInnen und VerdreherInnen?
Ich muß es für mich nochmals orden.
Hans Diehl sagt, daß jede kWh der Erneuerbaren der als momentaner Überschuss produziert wird, eher an der Strombörse verhöckert wird oder werden muß, als die gute alte kWh der fossilen Dinosaurier, die als Grundabsicherung eingestuft wird und damit die EEG Zulage in die Höhe treibt.
Mhm; und wo sind die Gegenstimmen?
Die Vorfahrt für die Erneuerbaren Energieen, von allen politischen Parteien als richtig und ziehlführend beteuert, wurde in 2010 geändert.
Wer hat dieses unglaubliche Vorgehen zu verantworten? Altmeier?
Nur weil die fossilen Dinosaurier nicht (so schnell) regelbar wären, sind die Ernererbaren in die missliche Position gebracht worden, sich für deren zeitweise Überproduktion rechtfertigen und Abstrafen lassen zu müssen?
Welch ein Irrsinn in sich! Speicherung war 2010 kein Thema oder nicht denkbar?
Mit jedem PV-Dach, dass durch die neuerliche Diskussion neu belegt werden wird, treiben wir diesen Fakt der PV weiter in die Bedeutungslosigkeit; offensichtlich immernoch die Nachwirkung durch Influenzer der bis 2010 vorherrschenden Energieversorger mit Ihren Dinosaurier-Kraftwerken.
Solardach pflicht generell und überall, gerne.
Öffentliche Gebäude gerne als zwingende Vorreiter, ja, erforderlich und selbstredend.
Aber nicht unter dem Abrechnungsverhalten der bestehenden Verrechnungsmodalitäten.
Die PV und auch Windenergie legt sich mit jedem weiterem Ausbau selbst die Schlinge um den Hals.
Spätestens nach der Bundestagswahl gehört als eines der ersten Aktivitäten einer neuen Regierung diesen Irrsinn zu stoppen und eine Korrektur des Gesetzeswerkes mit Vorrang der Erneuerbaren auf den Weg zu bringen.
Thomas sagt.
Die Vorfahrt für die Erneuerbaren Energieen, von allen politischen Parteien als richtig und ziehlführend beteuert, wurde in 2010 geändert.
Wer hat dieses unglaubliche Vorgehen zu verantworten? Altmeier?
@ Thomas.
Zu nächst einmal finde ich erfreulich, dass Sie sich ruhig und sachlich, mit meinen Thesen beschäftigen, und unterdessen immer tiefer durchblicken, wo Sie denen ja anfänglich etwas skeptisch gegenüber gestanden hatten.
Und nun zu Ihrer Frage, wer hat das zu verantworten. Da würde ich die Politik etwas in Schutz nehmen, denn unser Versorgungssystem ist so komplex, und mit Sicherheitsvorkehrungen belastet, das den fachlichen Beratern alle Türen offenstehen. Versetzen Sie sich mal in einen Politiker dem bei solchen Entscheidungen im Hintergrund ständig mit einem möglichen Blackout gewunken wird. So war es dann wohl auch bei der bekannten Ermächtigungsverordnung.
Schauen Sie mal hier, unter Gründe für die Reform
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. INSM Zitat Ende.
Skeptisch wurde das damals schon betrachtet, diese Stimmen konnten leider keinen Einfluss gewinnen.
Schauen Sie mal hier.
http://www.jarass.com/home/de/energie/aufsaetze/382-neuer-eeg-ausgleichsmechanismus-kann-den-ausbau-der-erneuerbaren-energien-gefaehrden
http://www.jarass.com/home/de/energie/aufsaetze/382-neuer-eeg-ausgleichsmechanismus-kann-den-ausbau-der-erneuerbaren-energien-gefaehrden
http://www.jarass.com/Energie/C/eeg.pdf
„und eine Korrektur des Gesetzeswerkes“
Vorsicht mit FanatikerInnen oder Irrsinnigen, da sollte man nicht mit „Spatzen auf Kanonen“ schiessen.
Sie kennen Ihre InfluenzerInnen, deshalb wird Ihnen das Ausmass der TeilnehmerInnen, welche sich gerne beteiligen, bekannt sein.
Sie sind also auch InsiderIn und kritisieren Ihre eigene Branche, Glückwunsch zu dieser langatmigen Erkenntnis in Mitteleuropa, dem „Vorreiter“ (im Club) der Energiewendefördernden (in Wahrheit herrscht auch viel reaktionäres Gedankengut des 20.Jhd mit) und man muß staatliche Unterstützung (gesetzlich, politisch, gesellschaftlich, je moralisch und auch finanziell) auch länderbezogen und zeitbezogen in Europa sortieren, um auch dem Thema Gerechtigkeit gerecht zu werden?
Die Förderung öffentlicher Dächer mit zusätzlichen Steuermitteln scheint schon etwas unangemessen „dreist“ (nur 5Milliarden, 8,01Milliarden EEG-Zuschuss) gegenüber allen Stromverbraucherinnen und Stromverbrauchern (eingeordnet im Kontext der gegenwärtigen Gesetzeslage)?
(Motto: Der Nachbar Ihres Nachbarn ist auch mein Nachbar, und hoffentlich ein toleranter Religionskundiger)
(KommentaristInnen sind selbstverständlich Alle ehrbare InfluenzerInnen ohne Eigeninteressen)
@ Thomas.
Ergänzung zu Ihrer Frage wer hat das zu verantworten.
Ich habe damals den Referentenentwurf gelesen der zu Stellungnahmen veröffentlicht war.
Der war so wohlwollend formuliert, dass ein weniger mit der Sache vertrauter Politiker gar nicht auf nachteilige Gedanken kam. Da hieß es z.B in jedem zweiten Satz „Die Netzbetreiber werden „verpflichtet“. Das war die reinste „Verpflichtungsorgie“ warum sollte da ein unbedarfter Politiker Bedenken haben bei der Zustimmung. Der Gipfel der Dreistigkeit, wurde mir auch erst später in seiner Wirkung klar. Ich erinnere mich an den Satz, „Die Netzbetreiber werden verpflichtet den abgenommenen EEG Strom diskriminierungsfrei, zu Höchstpreisen am Spotmarkt der Strombörse zu vermarkten. Wie die Höchstpreise – genauer gesagt „Niedrigstpreise“ – am Spotmarkt nach dem Merit Order Prinzip entstehen, wenn der gesamte EEG Strom dort sozusagen zusätzlich als Überschuss ankommt, wusste mit Sicherheit keiner der darüber abstimmen musste. Bestätigt wurde mir das, als ich während eines Wahlkampfes bei uns in der Fußgängerzone, mit dem damaligen MdB der CDU für unserem Wahlkreis ins Gespräch kam. Der hatte gerade einige Tage vorher in unserer Lokalzeitung als Gastautor einen Artikel bezüglich der Energiewende geschrieben, bei dem sich mir beim Lesen die Nackenhaare stellten. Während einer lebhaften, in freundlicher Atmosphäre geführten Diskussion stellte sich heraus, dass seine Informationen die er in dem Zeitungsartikel zum Ausdruck gebracht hatte, ausschließlich von der Ruhrkohle AG stammten, wo er Mitglied im Aufsichtsrat war. Er bat mich damals, ob ich das, mit dem ich ihm hier widersprochen habe, mit Quellen dokumentiert, seinem Büro mal zukommen lassen könnte. Ich tat das mit einem umfangreichen Ordner, er bedankte sich anschließend mit einem persönlichen Schreiben,.
Wie schon oben geschrieben, erinnere ich mich an einen der wenigen damaligen Skeptiker den Prof. Jarras von der Hochschule Rhein/Main
Siehe hier: Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Heft 10/2009, S. 26-29.
http://www.jarass.com/home/de/energie/aufsaetze/382-neuer-eeg-ausgleichsmechanismus-kann-den-ausbau-der-erneuerbaren-energien-gefaehrden
Abschließend noch mal zu Ihrer Frage wer hat das zu verantworten.
Da kommen meiner Meinung nach hauptsächlich die „Berater“ infrage.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Zum Thema „Meinungsbildung“ (oder modern: Influencer) kann man ergänzen
https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkrat#Zusammensetzung
„Das Bundesverfassungsgericht hat 2014 ein Urteil zur Staatsferne des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks gesprochen. Das Gericht erließ dabei ein „Gebot der Vielfaltsicherung“ bei der Besetzung der Rundfunkräte. Der „Anteil der staatlichen und staatsnahen Mitglieder“ wurde ausdrücklich auf höchstens ein Drittel der gesetzlichen Mitglieder des jeweiligen Gremiums begrenzt, um die Staatsferne sicherzustellen.“
(Ländersache)
Hans-Georg Sendt schreibt am 24. August um 22:58 Uhr
Die Börsenpreise sind so hoch wie seit Jahren nicht, deshalb ist auf dem EEG-Konto zur Zeit ein riesen Überschuss und die EEG-Umlage wird im nächsten Jahr sinken.
@ Hans-Georg Sendt.
Unter den gegebenen Bedingungen leider kein Grund zur Freude.
Nach den 10,8 Milliarden mit denen der Staat die EEG Umlage für 2021 im „Dunkeln“ gehalten hat, wird ein weiteres mal diese energiepolitische Volksverdummung mit der Umlage zutage treten. Denn die Strompreise werden trotzdem steigen, oder glauben Sie die gestiegenen Börsenpreise würden die Versorger übernehmen. Die seit 2011.. „gesunkenen“.. Börsenpreise haben sie übernommen, deswegen ist die Umlage „Paradoxerweise“ sogar noch gestiegen.
Der einzige Unterschied wird in der Begründung der Preiserhöhung liegen.
Während bei den sinkenden Börsenpreise die steigende EEG Umlage als Ursache genannt wurde, sind es nun die gestiegenen Börsenpreise. Einziger Lichtblick in dieser energiepolitischen „Dunkelkammer“ ist die Tatsache, dass die Erneuerbaren nicht mehr als Preistreiber genannt werden können.
Als verbrauchernahen Ansatz könnte die Bundesnetzagentur in Bonn eine Photovoltaikanlage am dortigen Gebäude installieren.
Die Dokumentation der Anmeldemodalitäten und die Kommunikation mit den erforderlichen öffentlichen Institutionen, Elektrizitätsversorgungsunternehmen und Netzbetreibern (für die passende Anlagengröße), jeweils als anonymisierte Vorgänge, würde sicherlich Interesse erhalten?