Die SPD hat in den vergangenen Monaten mehrfach versucht, eine bundesweite Solarpflicht für Neubauten gesetzlich festzuschreiben. Der erste Versuch scheiterte im vergangenen Herbst im Zuge der EEG-Novelle am federführend verantwortlichen Bundeswirtschaftsministerium, ebenso der zweite Anlauf im Zuge des „Klimaschutz-Sofortprogramms 2022“ vor wenigen Monaten. Dennoch wird Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) das Thema nicht los, denn erst vor rund zwei Wochen erklärte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), dass er sich für eine bundesweite Solarpflicht in Berlin stark machen wolle, für die er im eigenen Bundesland bislang keine Regierungsmehrheit fand.
Altmaier äußerte sich bisher wenig zu einer Verpflichtung, Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen zu installieren. Mit dem aufziehenden Bundestagswahlkampf scheint sich dies nun aber zu ändern, zumal erst kürzlich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ankündigte, sich für eine bundesweite Photovoltaik-Pflicht in Berlin einsetzen zu wollen, nachdem er innerhalb seiner eigenen Regierung für ein solches Vorhaben keine Mehrheit fand. Altmaier erklärte der Nachrichtenagentur „dpa“: „Bei Privathäusern, zum Beispiel von kleinen Häuslebauern, müssen wir allerdings sehr darauf achten, dass die Bauvorhaben durch zusätzliche Kosten nicht unmöglich werden. Deshalb bin ich nicht unbedingt ein Freund einer Solarpflicht auf Dächern von Privathäusern.“
Zugleich räumt Altmaier aber ein, dass es mehr Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland brauche und er schlug anstelle einer Solarpflicht vor, auf Investitionsvorschüsse oder eine „Duldungspflicht“ zu setzen. „Deshalb bin ich dafür, dass wir mit Bund, Ländern und Gemeinden sehr schnell klären, dass auf allen neuen öffentlichen Gebäuden Solaranlagen, also entweder Photovoltaik oder Solarthermie, oder ein Mix aus beidem installiert werden.“ Auch Bestandsgebäude sollten so schnell wie möglich, spätestens bis 2028 nachgerüstet werden. Zudem könnte es eine ähnliche Regelung für gewerbliche Neubauten und große Mietwohnkomplexe geben.
„Im Falle der Duldungspflicht hätten Dritte, wie zum Beispiel die Kommune, die Möglichkeit, gegen eine angemessene Beteiligung des Eigentümers am Erlös, auf eigene Kosten Solaranlagen zu installieren. Beim Investitionsvorschuss würde die Anlage dem Hausbauer gehören, aber er würde den Vorschuss mit seinen Einnahmen aus der Photovoltaik-Anlage zu einem bestimmten Teil wieder zurückzahlen müssen“, erklärte Altmaier seine Vorstellungen. Auch diesen Wegen werde -anderes als bei einer Solarpflicht – nicht unangemessen in die private Investitionsfreiheit eingegriffen.
Ein anderes „heißes“ Wahlkampfthema könnte die EEG-Umlage werden. Altmaier brachte erneut eine Abschaffung ins Spiel. Dies würde den Einsatz von Wärmepumpen zur Gebäudeheizung wesentlich attraktiver machen und könne ein erster Schritt sein, um mehr Klimaschutz mit einem größeren sozialen Ausgleich zu verbinden. „Wir müssen sehr genau darauf achten, dass bei der Umsetzung unserer Klimaziele keine sozialen Schieflagen entstehen“, sagte Altmaier. Dem hielt der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz entgegen, dass seine Partei beim Strompreis ansetze, um eine soziale Klimapolitik zu erreichen. „Der Strompreis muss sinken, denn es soll ja attraktiv sein, auf sauberen Strom umzusteigen“, sagte Scholz der Nachrichtenagentur „dpa“.
Der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Martin Neumann, verwies darauf, dass die Liberalen sich schon seit Beginn der Legislaturperiode vor vier Jahren für eine „spürbare Reform der Steuern, Umlagen und Abgaben“ eingesetzt hätten, um den Strompreis auf ein „europäisches Mindestmaß“ zu senken. Entsprechend habe die FDP auch die Abschaffung der EEG-Umlage immer wieder gefordert. „„Offensichtlich hat bei der GroKo die Zeit der losen Wahlkampfversprechen Einzug gehalten. Was noch vor kurzem nicht zur Debatte stand, wird plötzlich zur Diskussion gestellt“, so Neumann weiter. Statt plumper Wahlgeschenke solle schnellstmöglich ein konkreter Fahrplan her.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Das ist offensichtlich alles Wahlkampfgetöse, bei dem man sich aussuchen kann, welcher Politiker seine Wähler glaubt am dreistesten an der Nase herumführen zu können.
Scholz: „Der Strompreis muss sinken, denn es soll ja attraktiv sein, auf sauberen Strom umzusteigen“. Will er Strom dauerhaft subventionieren? Zuzutrauen wäre es ihm, aber ich glaube, die Zeiten, wo man für so ein schwachsinniges Projekt Mehrheiten findet sind in Deutschland vorbei. Vielleicht in der Ukraine. Die gehen auf die Straße, wenn der subventionierte Strompreis angehoben werden soll.
Altmaier: „bringt eine Abschaffung der EEG-Umlage ins Spiel“. Bloß wie das finanziert werden soll, dafür scheint er keinen Plan zu haben. Sicher auch nicht als dauerhafte Steuersubvention!
Dabei gäbe es eine vernünftige Lösung: Die Vergangenheitskosten in der EEG-Umlage, mit der die hohen Einspeisevergütungen aus den vergangenen 20 Jahren bezahlt werden, trägt der Staat als zeitlich befristete Subvention. Für die Ausgaben, die der EEG-Fonds in Zukunft hat, muss man ihm auch Einnahmen verschaffen. Die CO2-Abgabe als alleinige Quelle wäre gefährlich, weil die Einnahmen daraus ja sinken sollen mit sinkender CO2-Emission. Deshalb müssen dem Fonds die Mehrerlöse zufließen, wenn der EEG-Strom sich an der Börse teurer verkaufen lässt, als es der garantierten Einspeisevergütung entspricht. Wenn Angebot und Nachfrage an der Börse im Durchschnitt im Gleichgewicht stehen, müssen die Einnahmen des Fonds dann auch seinen Ausgaben entsprechen. Nur bei einem durchschnittlichen Stromüberangebot werden die Einnahmen gegenüber den Ausgaben sinken. Dann muss man sich fragen, ob man wieder auf einen Ausgleich hinarbeitet, oder das Überangebot als Sicherheitsreserve, die dann von allen Stromverbrauchern zu tragen ist, behalten will. Da das Sicherheitsdenken in Deutschland sehr hoch ist, nehme ich an, dass man lieber auf der sicheren Seite wird bleiben wollen, und sich das dann etwas kosten lässt.
Ich stimme Ihnen zu. Genauso sollte man es machen.
1. Auslagerung der Vergangenheitskosten in einen Fonds, der langfristig aus Steuermitteln getilgt wird. Das kann dann auch über mehr als 20 Jahre geschehen.
2. Ab 2022 werden die EE nur noch über CfD gefördert. Das bedeutet Anlagenbetreiber bekommen in der Zukunft bei einer Förderung immer nur einen konstanten Preis. Börsenpreise, die über dem CfD-Preis liegen, sollen dann als Ausgleich für die Zeiten herhalten, in denen der Börsenpreis niedriger oder sogar negativ ist.
Das würde für einen gerechten Ausgleich sorgen, wäre gut kalkulierbar und würde zusätzlich die Förderkosten (wenn sie denn dann noch anfallen sollten) überschaubar lassen.
Eine solche Änderung müsste zwar die EU genehmigen (insbesondere die Auslagerung der Vergangenheitskosten in einen Fonds). Aber bei der Atomkraft hat sie einer ähnlichen Regelung auch zugestimmt. Die Chancen wären also nicht schlecht.
Ihr Vorschlag würde das Kernproblem, auch als EEG-Paradoxon bekannt, nicht entschärfen sondern weiter verschlimmern: Wenn wie bisher nur die Erneuerbaren zwangsweise über die Börse vermarktet werden, gehen die Preise dort absehbar in den Boden. Mehrerlöse wären also nicht zu erwarten. Wenn schon Zwangsvermarktung, dann sollten ALLE Stromarten darüber fließen, und schlagartig würde die Energiewende beschleunigt werden.
JCW sagt:
Dabei gäbe es eine vernünftige Lösung: Die Vergangenheitskosten in der EEG-Umlage, mit der die hohen Einspeisevergütungen aus den vergangenen 20 Jahren bezahlt werden, trägt der Staat als zeitlich befristete Subvention.
@ JCW
Die Vergangenheitskosten sind ein Mythos mit dem hier der Troll Klaus Grün mit seinen Pseudonymen schon versucht hat Stimmung zu machen.
Fakt ist, mit den damals hohen Vergütungen, ist ja auch der EE Zubau rapide angestiegen. Mit anderen Worten, es sind besonders viel billige Strommengen in den Prozeß eingeflossen, und somit ein erhöhter Einfluss des Preis dämpfende Merit Order Effektes entstanden..
Am Kosten/Nutzen Prinzip führt kein Weg vorbei,
Ich wiederhole :… Von maßgebenden Stellen kann man erfahren, dass ein Durchschnittshaushalt jährlich mit 220 bis 240 Euro durch die EEG Umlage belastet wird. Von gleichen Stellen wird empfohlen, zu den Strom Anbietern zu wechseln , die die gesunkenen Börsenpreise ( Merit Order Effekt ) an ihre Kunden weitergeben, weil man da bis zu 300 Euro im Jahr sparen könnte. Deutlicher wie am Verhältnis 240 Euro Kosten zu 300 Euro Nutzen, kann man die Situation nicht darstellen.
@les2005: Die Preise werden an der Börse nur so lange im Keller sein, wie Wind und PV mehr als benötigt liefern. Wenn die Erneuerbaren nicht genug liefern, muss der Strom aus Speichern (Batterie, H2, Hochtemperatur, …) kommen. Deren Grenzkosten liegen höher, als die durchschnittliche Einspeisevergütung. Also werden sich Einnahmen ergeben. Auch so lange noch fossile Kraftwerke im Markt sind (das werden aufgrund des Bedarfsprofils zunehmend fast nur noch Gas- und wenig Steinkohlekraftwerke sein), sind die Grenzkosten höher. Außerdem gibt es dann noch Einnahmen aus der CO2-Abgabe. Eine weitere interessante Einnahme wird sich daraus ergeben, dass bei Stromüberschuss die Speicher verpflichtet sein werden, für die nächste Stromlücke zu bunkern. Deshalb wird der Strompreis auch in den Überschussphasen nicht gleich auf Null sinken.
Bei 100% Erneuerbar werden die Kosten der Erneuerbaren den durchschnittlichen Börsenstrompreis bestimmen, und damit könnte man durch richtiges Ausbalancieren der installierten Leistungen (Speicher und Erzeuger) erreichen, dass auch Einnahmen und Ausgaben des EEG-Fonds ausgeglichen sind. Ein Teil EEG-Umlage wird uns erhalten bleiben, weil aus dem Sicherheitsdenken heraus Überkapazitäten geschaffen werden. Aber diese Mehrkosten sind wir gewohnt. Fossil hatten wir auch immer erhebliche Überkapazitäten mit durchgefüttert.
Die Lösung mit dem EEG-Fonds werden wir wohl nicht so schnell aufgeben wegen der anderen Kostenstruktur der Erneuerbaren mit hohen Investitionskosten und niedrigen Grenzkosten. Bei den Fossilen war es einfacher, den Preis zu bestimmen, weil man sie nicht dauerhaft auf Null korrumpieren konnte. Da hätten die einfach die Produktion eingestellt um Angebot und Nachfrage in Balance zu bringen, was den Erneuerbaren halt nichts nützt. Der Festpreis für die Anlagenbetreiber senkt deren Risiko und damit die Kosten, und das kommt auch den Stromverbrauchern zu gute. Das Risiko wird vom EEG-Fonds übernommen, und für den ist es erstens im Mittel geringer und das verbleibende Restrisiko ist keines, weil er die Finanzierungsmöglichkeit über die EEG-Umlage behält.
@les2005, die zweite: Eines habe ich vergessen: Das Ausland. Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn es ähnliche Entwicklungen auch im Ausland gibt. Die Leitungskapazitäten dorthin sind zwar begrenzt, aber mit dieser Kapazität könnten sie hier natürlich die Preise niedrig halten, wenn dort weiter die nuklear-fossilen Leistungen vorgehalten werden. Deshalb ist natürlich auch eine Abstimmung innerhalb der EU, mit der Schweiz, Norwegen, UK, etc. notwendig.
Altmaier, oder sein Nachfolger müssen lediglich dafür sorgen, dass die EEG Umlage wieder nach dem Kosten/Nutzen Prinzip ermittelt wird, wie das bis 2010 der Ermächtigungsverordnung der Fall war, und das Problem ist gelöst.
Hier die Daten und Fakten nach denen das möglich ist.
Zu nächst einmal die Grafik „Zusammensetzung der EEG Umlage und Entwicklung der Einflussfaktoren“
https://strom-report.de/download/eeg-umlage-boersenpreis-industrierabatt/
Von der gegenwärtigen Umlage von 6,756 Cent benötigen wir gerade mal 42%, das macht 2,837, für die EE Vergütungen. Abzüglich, „Rückgang der Börsenpreise“ von 23% ( Merit Order Effekt ) – für die es ja keine Ausgaben gibt – bleiben noch 1,284 Cent .In diesen 1,284 Cent steckt noch der Merit Order Effekt von 4 Jahren ( Die Grafik ist von 2014 ) der nicht abgezogen, sondern sogar draufgeschlagen wurden, seit der Ermächtigungsverordnung 2010
Der Merit Order Effekt bei der Preisbildung wurde u.a. vom Fraunhofer Institut jährlich mit 0,5 bis 0,8 Cent/kWh ermittelt.
Rechnung 1,284 : 4 = 0,321, das bedeutet nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, würden die Kosten vom Nutzen „Überkompensiert“.
In der Praxis wird meine Kosten/Nutzen Rechnung monetär bestätigt. .
Von maßgebenden Stellen kann man erfahren, dass ein Durchschnittshaushalt jährlich mit 220 bis 240 Euro durch die EEG Umlage belastet wird. An gleichen Stellen wird empfohlen, zu den Strom Anbietern zu wechseln , die die gesunkenen Börsenpreise ( Merit Order Effekt ) an ihre Kunden weitergeben, weil man da bis zu 300 Euro im Jahr sparen könnte. Das Verhältnis 240 zu 300 macht die Überkompensierung der Kosten durch den Nutzen in meiner Rechnung deutlich.
Wie das mit der Umlage bis 2010 der Fall war, und ab 2010 von Lobbyisten verunstaltet wurde, zeigt der Ex Chef vom Fraunhofer Institut in dem bekannten Video.
Siehe hier:
Nachtrag:
Welches monetäre Potential da in Form des Merit Order Effektes schlummert, wurde mehrfach In verschiedenen Studien untersucht.
Hier z.B.
Zitat:…Durch den Merit Order Effekt hatte sich 2013 auf dem Großhandelsmarkt eine Preissenkung im Wert von 3,3 Mrd€ ergeben.
Sofern solche Preissenkungen vollständig an die Stromverbraucher durchgereicht werden, stünden ihren Belastungen durch die EEG Umlage Entlastungen in einer Größenordnung von über 0,6 Ct/kWh gegenüber. Zitat Ende.
Oder hier
https://www.sfv.de/artikel/wind-_und_solarstrom_senken_den_strompreis_der_merit-order_effekt
Quantifizierung der Einsparungen
Für jede Stunde des Jahres ergeben sich andere Angebote und Nachfrageverhältnisse, unterschiedliche Börsenpreise und unterschiedliche Entlastungen durch die Einspeisung von Wind- und Solarstrom. Zur endgültigen Beurteilung, wie stark Wind- und Solarstrom den Strompreis entlasten, ist deshalb eine Untersuchung aller 8760 Stunden des Jahres erforderlich. Eine Untersuchung des IfnE (Ingenieurbüro für neue Energien) vom November 2007 im Auftrag des Bundesumweltministeriums ergab eine Senkung des Großhandelspreises durch alle Erneuerbaren Energien für das Jahr 2006 mit einem Volumen von bis zu 5 Mrd. Euro. Zieht man davon die gesamte Einspeisevergütung nach EEG für den Windstrom und alle anderen Erneuerbaren Energien ab, so ergibt sich immer noch eine Netto-Ersparnis von ca. 2 Mrd Euro. Zitat Ende.
Diese Tatsachen werden verdunkelt mit dem EEG Konto. Da heißt es nur, so „Wenig“ bekommen wir für den EEG Strom, und so „Viel“ müssen wir dafür vergüten. Die Differenz müssen die Verbraucher mit der Umlage ausgleichen. Dass der EEG Strom sich selbst an der Börse entwertet, bleibt dabei im Dunkeln. Für mich ist das EEG Konto eine System Waschmaschine. Besonders deutlich wurde das, als im vergangenen Jahr, der Saldo von Milliarden Überschuss, plötzlich in Milliarden minus umschlug ohne dass sich an den Vergütungen – für die das Konto ja gedacht ist – sich was erhöht hat. Das Gegenteil ist der Fall, ab 2021 sind die ersten und teuersten Anlagen aus der Förderung gefallen.
Ich stimme Ihnen zwar inhaltlich zu, aber ein Zurück zu der Zeit vor der Ausgleichsverordnung wird es sehr wahrscheinlich nicht geben. Der Zwang, dass die EE über die Strombörse vermarktet werden müssen, basiert zum größten Teil auf Vorgaben der EU. Allenfalls wäre es vielleicht möglich, weitere Vermarktungswege für das EEG zu öffnen (z.B. der Verkauf auf Termin und nicht nur day-ahead).
Man könnte die Nachteile der Ausgleichsverordnung für den Stromkunden aber auch anders auflösen, z.B. indem man den nicht-privilegierten Stromkunden das Recht einräumt, diesen auch zum Börsenwert beziehen zu können. (Im Moment ist so, dass sie nicht selten das doppelte bis dreifache des Börsenwerts des EEG-Stroms bezahlen.)
Und da der Anteil des EEG-Stroms bereits 2/3 des gesamten Strombezugs der nicht-privilegierten Stromkunden ausmacht (jedenfalls wird er von diesen bezahlt), müsste diese Regel auch für diesen Teil gelten. Nur bei dem restlichen Drittel hätte dann der Stromanbieter nur noch die Möglichkeit, höhere Preise zu verlangen. Das würde er dann auch sicher tun, aber es wäre viel schwieriger das den Stromkunden zu „verkaufen“. Denn jetzt könnte der Stromkunde erkennen und verstehen, dass der Strompreisanstieg nicht teureren EE geschuldet wäre, sondern dem Versuch der Stromanbieter, die eigene Handelsspanne zu erhöhen.
MfG
Herr Altmaier ist auch nicht unbedingt ein Freund des Klimaschutzes und der dezentralen Energieerzeugung. Die vorgeschlagene Duldungspflicht ist eine Nebelkerze. Gegen eine angemessene Beteiligung des Eigentümers am Erlös funktioniert nicht mehr wenn der von atmende Deckel die Vergütung von PV unter die Rentabilität drückt. Grund sind die viel zu niedrigen Ausbauziele im EEG, die allen andern Gesetzen widersprechen. Dass er die EEG Umlage abschaffen will passt ins Bild, mit sinkenden Preisen für Strom aus dem Netz werden Anreize zum Stromsparen und zur (preiswerten) dezentralen Erzeugung zugunsten der Lobby der Netzbetreiber geschreddert.
genau – warum einfach wenn’s auch umständlich geht. Wie soll denn eine Duldungspflicht in der Praxis aussehen? Das wäre ein bürokratisches Monster, das unendliche viele Klagen von Hauseigentürmern zur Folge hätte.
Der einfachste Weg, die Bedenken gegen eine zusätzliche, höhere Belastung von Häuslebauern (die ich absolut teile) auszuräumen, wäre die Gewährung von KfW-Krediten für diese Vorhaben. Die allermeisten privaten Bauherren sind in der Bauphase ja bis zum Anschlag finanziell belastet.
Christian sagt:
Ich stimme Ihnen zwar inhaltlich zu, aber ein Zurück zu der Zeit vor der Ausgleichsverordnung wird es sehr wahrscheinlich nicht geben. Der Zwang, dass die EE über die Strombörse vermarktet werden müssen, basiert zum größten Teil auf Vorgaben der EU. Allenfalls wäre es vielleicht möglich, weitere Vermarktungswege für das EEG zu öffnen (z.B. der Verkauf auf Termin und nicht nur day-ahead).
@ Christian.
Der Zwang, dass die EE über die Strombörse vermarktet werden müssen, ist eine rein deutsche Angelegenheit. Ich habe damals die verschiedenen Stellungnahmen zum Referentenentwurf der bekannten Ermächtigungsverordnung gelesen. Das Gegenteil ist der Fall. Die separate Vermarktung der EE an der Börse verstößt meiner Meinung nach sogar gegen EU Richtlinien. Die werden nämlich an der Börse diskriminiert, weil sie dort wegen ihrer „Null“ Grenzkosten die Börsenpreise senken, und sich dadurch selbst entwerten, mit all den negativen Folgen, wie z.B. steigende Umlage für die Verbraucher. Was die weiteren Vermarktungswege betrifft, von denen Sie Sprechen, die haben wir doch schon, aber leider am System vorbei zum Nachteil der Erneuerbaren. Offiziell „müssen“ die EE am Spotmarkt ( day-ahead ) vermarktet werden, und wie die Praxis tatsächlich aussieht, haben verschiedene Untersuchungen ergeben.
Siehe hier unter Ertragsoptimierung ab Seite 4
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Oder hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. …Zitat Ende.
Fazit: Offiziell müssen die EE am Spotmarkt verkauft, genauer gesagt verramscht werden. Wenn die sich dann selbst tief genug abgewertet haben, werden konventionelle Kraftwerke gedrosselt zugekauft, und Langzeitverträge am Terminmarkt zu festen Preisen damit bedient.
Sie sehen, wie man mit abgewertetem EEG Strom Geschäfte machen kann. Dazu kommt, dass das von den Verbrauchern finanziert wird. Die zahlen nämlich höhere Umlage wenn die Börsenpreise so niedrig sind. Energiepolitische Volksverdummung nenne ich das hier in meinen Kommentaren.
An diesen Stellen sucht leider keiner, wenn es darum geht die EEG Umlage zu reduzieren. Da sorgen Lobbyisten schon dafür, dass diese Kammer im Dunkeln bleibt.
Wer einigermaßen bei Verstand ist, muss doch zu der Erkenntnis kommen, dass es bei einem Neubau am günstigsten ist die Anlage gleich mit zu installieren.
Vom Baugerüst mit der notwendigen Absturzsicherung über einen Kran oder Dachaufzug und die vorhandene Zuwegung ist alles vorhanden. Bei einer nachträglichen Installation hat man hier immer zusätzliche Kosten.
Außerdem verringern sich die Stromkosten schon von Anfang an mindestens um ein Drittel, Geld das man besser in eine höhere Tilgung investieren sollte.
Bei uns erzeugen die Photovoltaikanlage und die Solarthermieanlage mehr als die Hälfte der verbrauchten Gesamt-Energie.
Was man da noch groß überlegen muss, kann ich nicht verstehen.
Einzig der bürokratische Aufwand, der bei der Installation einer solchen Anlage betrieben werden muss, muss beseitigt werden. Dann erübrigen sich auch die ganzen Diskussionen über Duldungspflicht, Solarpflicht und ähnlichen Firlefanz.
JCW sagt:
Die Lösung mit dem EEG-Fonds werden wir wohl nicht so schnell aufgeben wegen der anderen Kostenstruktur der Erneuerbaren mit hohen Investitionskosten und niedrigen Grenzkosten.
@ JCW
Wenn Sie so begeistert von dem EEG Fonds ( EEG Konto ) sind, müssten Sie doch auch erklären können, warum das Konto so abrupt von Milliarden Plus in Milliarden minus gefallen ist. Und was mit den 10,8 Milliarden Euro bezahlt worden ist, die der Staat zugeschossen hat, damit die Umlage nicht auf über 9 Cent hat steigen müssen.
Das EEG-Konto ist im Frühjahr 2020 sehr schnell ins Minus geraten, weil es an der Strombörse ein zeitlich befristetes starkes Übergewicht von Angebot über die Nachfrage gab. Das drückte den Börsenpreis vorübergehend und damit stieg der vom Fonds zu tragende Ausgleichsbedarf. Da die Dauer dieses Ungleichgewichts vor einem Jahr noch nicht absehbar war, machte die Regierung etwas, was ich schon lange gesagt hatte, dass es gemacht werden müsse: Der Staat übernahm einen Teil des Minus, um einen resultierenden Anstieg der EEG-Umlage weitgehend zu vermeiden. Rückblickend hat der Fonds wohl etwas viel bekommen, weil die Börsenpreise nicht lange im Keller blieben. Im Augenblick hat noch die Preisentwicklung auf den Märkten für fossile Rohstoffe (vor allem Gas), aber auch der Preis für CO2-Zertifikate einen großen Einfluss auf den Börsenstrompreis. Gerade der Preis der CO2-Zertifikate hängt sehr stark von Angebot und Nachfrage ab. Im Augenblick sinkt das Angebot politisch bedingt stark, was den Preis in die Höhe treibt. Die Politik hat also mehr Einfluss auf das Börsengeschehen, als wir das gemeinhin glauben. Außerdem scheinen einige Emittenten CO2-Zertifikate zu horten, um sie einlösen zu können, wenn die Kernkraftwerke vom Netz gehen. Dies führt zu Verwerfungen, wie sie im Börsenhandel öfter auftreten. Die Verwerfungen spiegeln sich dann gedämpft und zeitverzögert in der EEG-Umlage wieder.
So etwas wie Corona wird sich so, wie wir das im Frühjahr 2020 gesehen haben, wohl nicht so bald wiederholen. Aber es können wieder andere Bedrohungen kommen, bei denen der Staat um schlimmeres zu verhindern vielleicht etwas überreagiert. Man kann nicht für alle Eventualitäten gerüstet sein. Man braucht allerdings intelligente Leute an den Schaltstellen, die auf unbekannte Herausforderungen richtig reagieren. Helmut Schmidt war so einer. Die Tendenz der Wähler, Menschen (wie bspw. Trump) zu wählen, die nicht schlauer als sie selbst sind, wird uns noch erhebliche Probleme machen.
Ich bin ein Fan des EEG-Fonds, wenn Sie so wollen, weil er einen Puffer bildet zwischen trägen Anlagenbetreibern, deren Investitisonsentscheidungen Nachwirkungen von mehr als 20 Jahren haben, und dem volatilen Tagesgeschäft an der Strombörse. Auch staatliche Zuschüsse können transparent über diesen Fonds abgewickelt werden, mit einer Angabe, welche Kosten dadurch abgedeckt werden. Die sogenannten „Vergangenheitskosten“ sind keine Nebelkerze, sondern eine Tatsache: In den vergangenen 21 Jahren wurden erheblich höhere Einspeisevergütungen für 20 Jahre garantiert, als dies heute gemacht wird. Diese Mehrkosten sind Vergangenheitskosten, weil sie nicht mehr anfallen in Ländern, die erst jetzt im großen Stile mit dem Aufbau von Erneuerbaren Anlagen anfangen. Die Vergangenheitskosten sind von der Menge her begrenzt und werden in 20 Jahren abgetragen sein. Vielleicht kommen nochmal neue hinzu, wenn wir große Programme zum Speicheraufbau brauchen. Ich nehme aber an, dass, wenn man die bisherige Förderung über Investitionskostenbeihilfen beibehält, diese nie zu der Höhe auflaufen werden, die wir bei den PV- und Windkraftwerken gesehen haben.
Die politische Willkür, ob der Staat die Vergangenheitskosten übernimmt, oder nicht, ist natürlich ärgerlich, aber wenn er diese Freiheit nutzt, um den EEG-Fonds zu stabilisieren, ist das ja auch nicht ganz falsch.
Langfristig muss der EEG-Fonds wie oben beschrieben weiterentwickelt werden, dass er Einnahmen generieren kann, die im Durchschnitt seinen Ausgaben entsprechen. Dazu wäre ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage erforderlich, das nicht so leicht zu erreichen ist, und immer wieder kurzfristigen Anfechtungen ausgesetzt sein wird. Deshalb wird es auch Möglichkeiten geben müssen, eventuelle Fehlbeträge im Fonds durch Instrumente wie EEG-Zulage oder staatliche Zuschüsse auszugleichen.
JCW sagt:
Langfristig muss der EEG-Fonds wie oben beschrieben weiterentwickelt werden, dass er Einnahmen generieren kann, die im Durchschnitt seinen Ausgaben entsprechen.
@ JCW
So lange die EE separat an der Börse verramscht werden müssen, werden sie keine Einnahmen generieren könne, die den Ausgaben entsprechen. Und deshalb wird immer ein Ausgleich, sprich Umlage nötig sein Womit wir wieder an einem Punkt wären, weshalb ich das EEG Konto Nebelkerze nenne. Da werden Einnahmen und Ausgaben gegenüber gestellt und dabei ..„vernebelt“.. dass die Einnahmen in Grenzen gehalten werden, weil sich die EE an der Börse erst selbst entwerten, bevor sie als Einnahmen auf dem Konto zu Buche schlagen.
Machen Sie sich über diese Tatsache mal Gedanken, und Sie werden zu neuen Erkenntnissen kommen.
JCW sagt:
Das EEG-Konto ist im Frühjahr 2020 sehr schnell ins Minus geraten, weil es an der Strombörse ein zeitlich befristetes starkes Übergewicht von Angebot über die Nachfrage gab. Das drückte den Börsenpreis vorübergehend und damit stieg der vom Fonds zu tragende Ausgleichsbedarf.
@JCW
Falsch… es gab kein Überangebot, wie Sie der Meinung sind, sondern die.. „Nachfrage“.. nach Strom ist wegen Corona merklich eingebrochen.. Und deswegen ist der Abstand zu den Vergütungen , der auszugleichen ist, größer geworden. Und somit tritt der faule Zauber einmal mehr zutage, mit der Frage, warum soll weniger Nachfrage nach Strom – über höhere Umlage – zu Lasten der Verbraucher gehen, oder im aktuellen Fall mit 10,8 Milliarden zu Lasten der Steuerzahler. Andere Unternehmen mussten doch weniger Nachfrage nach ihren Produkten wegen Corona auch selbst bewältigen. Die 10,8 Milliarden versanden irgendwo, bei der konventionellen Stromwirtschaft, rein gewaschen mit der Nebelkerze EEG Konto, und Sie fallen genau so drauf rein, wie offenbar die Politik. Für die EE Vergütungen, wozu die Umlage eigentlich vorgesehen ist, sind die 10,8 Milliarden jedenfalls nicht benötigt worden, es sei denn Sie könnten mir die Stelle nennen, wo sie angekommen sind, und was damit bezahlt wurde.
Berichtigung:
. „Nachfrage“.. nach Strom ist wegen Corona merklich eingebrochen.. Und deswegen ist der Abstand zu den Vergütungen , der auszugleichen ist, größer geworden.
Ist etwas unglücklich formuliert, soll heißen.
Nachfrage“.. nach Strom ist wegen Corona merklich eingebrochen.. Deswegen sind die Börsenpreise besonders gefallen, und die geringeren Einnahmen für EEG Strom, auf dem Konto, haben den Abstand zu den Vergütungen , der auszugleichen ist, extrem groß werden lassen.
Wenn Sie aus einem „Übergewicht von Angebot über die Nachfrage“ polemisch ein „Überangebot“ machen müssen, um weiter etwas zu kritteln zu haben, dann ist das doch bezeichnend. Beschäftigen Sie sich doch etwas mehr mit der Sache und der Zukunft statt mit zehn Jahre alten, liebevoll gepflegten Erkenntnissen, die längst überholt sind.
JCW
Da sind Sie aber nicht auf dem Laufenden. Sie werden nirgendwo was finden, wo von Strom Überangebot die Rede ist. Es heißt überall weniger Stromnachfrage, es sei denn Sie können eine andere Meldung bringen.
Hier die maßgebendste aller Quellen, von der Bundes Netz Agentur
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/20201015_EEGUmlage.html
Zitat:..Die Corona-Pandemie hat erheblichen zusätzlichen Finanzierungsbedarf ausgelöst, weil sowohl die Einnahmen aus der Umlage 2020 „…in Folge des gesunkenen Stromverbrauchs“…….…
Zitat Ende
Wenn Sie an meinen Beiträgen Polemik sehen, und unangebrachte Kritik, können Sie ja mal alles was ich hier geschrieben habe mit Daten und Fakten widerlegen.
Zum Beispiel erklären warum 10,8 Milliarden Staatshilfe nötig waren, damit die Umlage nicht um 3 Cent hat steigen müssen. Zur Erinnerung mit der Umlage sollen die Vergütungen bezahlt werden, und da hat keiner der Betreiber auch nur einen Cent mehr bekommen. Wo ist dieses Geld hingeflossen, auf diese Erklärung warte ich.
@ JCW
Um diese energiepolitische Volksverdummung noch deutlicher zu machen führen Sie sich mal das Folgende zu Gemüte.
Die weniger Einnahmen für EE Strom, die mit 10,8 Milliarden auf dem EEG Konto ausgeglichen werden mussten, machen sich für die konventionellen Erzeuger nur bis an die Börse monetär bemerkbar. wo die Preise entstehen. Ab der Börse, wo die Versorger kaufen und auf der Handelsebene zum Kunden bringen – Erzeuger sind auch Versorger – wird geringere Nachfrage wegen der niedrigeren Einkaufspreisen kompensiert. Oder haben Sie was davon gehört, dass in diesem Zusammenhang die Verbraucherpreise gesunken sind. Das Gegenteil wäre der Fall gewesen, die Umlage hätte um über 3 Cent steigen müssen, wenn der Staat nicht mit den 10,8 Milliarden eingesprungen wäre. Das war denen nun doch zu riskant, erklären zu müssen warum über 3 Cent, wo das doch immer nur 0.XX Cent waren, um die sich die Umlage verändert hatte.
Es ist Ihnen doch sicher aufgefallen, dass so geräuschlos und schnell, vom Staat noch zu keiner Zeit über 10 Milliarden locker gemacht wurden, ohne zu erwähnen, dass die Energiewende unbezahlbar sei. Die wollten natürlich keine schlafenden Löwen wecken, was ohne Zweifel bei 3 Cent Erhöhung der Umlage, der Fall gewesen wäre.
Ich bleibe dabei das EEG Konto ist eine „System Waschmaschine“
@allen Beteiligten, danke der reaktiven Diskussion; doch kommen wir so weiter?
Mit was handelt die Strombörse in Leipzig eigentlich? Engpässen in Produktion?
Wird da preislich unterschieden nach Sauberer Energie und deren mit Folgen für den Umweltschutz, Klimaerwärmung; nein?
Wer hat diesen Missstand zu verantworten?
Wer kann daraufhin mit seinen Erzeugungskapazitäten auf den Strompreis Einfluss nehmen?
AKWs und KKWs; und zukünftig?
Eventuell Speicherfürsten? Na gut!
Der Gedanke ein eher gerechteres System als das bestehende EEG aufzusetzen ist schon verführerisch!
Ansatz:
Jeder! Auch das produzierende Gewerbe hat sich ausnahmslos an einer solidarischen „Finanzierung“ zu beteiligen!
1/4 der jährlichen Stromproduktion ist wg. der Wintermonate als regelbare Speichermasse zur Verfügung zu stellen und auch entsprechend mit zu vergüten!
Energiezusammenschlüsse von verschiedenen räumlich getrennten Produzenten sind an den Netzkosten auskömmlich zu beteiligen. Hamburg-München ist nicht gleichzusetzen!
Die Regierung setzt jährlich jeweils einen Preis für Strom-Vergütungs- und auch Verbrauchskosten fest.
Im jählichen Review werden die Bilazierungen ausgeglichen!
Eventuell könnten wir zu diesem Ansatz auch mal Unterstützung von wissenschaftlicher Seite dazu erfahren.
Danke
@Thomas
Es gibt mehrere Handelsarten, die beiden gebräuchlichsten, sind der langfristige Terminmarkt, und der kurzfristige Spotmarkt. Am Spotmarkt wurden in der Tat, wie mir bekannt ist, früher mal nur Engpässe, so etwa 6 bis 8%, gehandelt. Das hat sich geändert, seit dem die EE 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und zum separaten Vermarkten an die Börse verbannt wurden. Wenn man den Handel außerhalb des EEG wie z.B ..PPA Verträge abzieht, dürften beim gegenwärtigen Stand noch 30% oder mehr am Spotmarkt gehandelt werden.
Und da beginnen Ihre weiteren Bedenken, wo Sie sagen wird das preislich unterschieden für den Klimaschutz, „Nein“
Das Gegenteil ist der Fall. Je mehr EEG Strom an die Börse kommt, – die PV Pflicht lässt grüßen – desto mehr drückt er auf die Preise. Dazu kommt, dass am Spotmarkt der Börse alles zu Graustrom wird. Seit dem die EE zum „Verramschen“ an die Börse verbannt wurden, ist dort ein Eldorado für Schnäppchenjagd entstanden, das uns schon an den Rand von Blackouts geführt hat.
Ich erinnere an Schlagzeilen, wie z.B „Stromhändler brachten die Netze in Gefahr“ Naheliegende Ursache, und schon mit Verwarnungen geahndet, die Bilanzkreisverantwortlichen, die Tage vorher ihren Bedarf prognostizieren und Bestellen müssen, haben in der Hoffnung auf z.B. ein Sturmtief knapp kalkuliert um kurzfristig noch zuzuschlagen. Wenn das viele machen, und das Sturmtief nicht so stark ausfällt, geht das ans Eingemachte, sprich Netzsicherheit
In diesem Zusammenhang noch einmal zum EEG Konto, und der Grund, weshalb ich es als „Nebelkerze“ bezeichne.
Die Erlöse für den zu Schnäppchen abgewerteten EEG Strom, werden auf dem EEG Konto als Einnahmen den Ausgaben für die Vergütungen gegenüber gestellt, um die Umlage zu ermitteln. Für den unbedarften Betrachter, für den die Hintergründe „Vernebelt“ bleiben nichts ungewöhnliches.
Das heißt, je mehr der EEG Strom abgewertet wird, desto größer wird die Differenz zu den Vergütungen, und entsprechend höher die EEG Umlage.
@Hans Diehl, ja ja; alles gut!
Die Abwertung des PV- und Windstromes ist nicht das einzige Problem an dem praktizierten Strompreis/ Börse!
jedoch muß ich auf meine Eingangsfrage nochmals verweisen:
„Wird da preislich unterschieden nach sauberer Energie und deren Folgen für den Umweltschutz, Klimaerwärmung; nein?“
Die Börse wird keinen einzigen Jota zur Energiewende beitragen; in Gegenteil.
So langsam komme ich in den Bereich von Don Quichot, der vergeblich gegen Windflügeln agieren wollte…..
Aktuell Bundeshilfen für ein verkorkstes Beihilfeverfahren um den EEG Beitrag, der von Anfang an vergiftet war und ist.; und vor dem mehrfach in diesem Forum auch gewarnt wurde.
In Folge zusätzliche Einflußnahme der übermächtigen EU durch weitreichende diktierte Verrechnungsbedingungen abhängig von Anlagengrößen.
In ein paar Wochen werden bisherige Meiler (endlich) abgeschaltet, und die Verantwortlichen im Minesterium dröseln weiterhin in Klein-Klein an dem vermeitlichen Vergütungssatz für Erneuerbaren im Allgemeinen, obwohl aller wissenschaftliche Sachverstand seit geraumer Zeit sagt, das bisherige Zubauvolumen wird nicht reichen.
Wie soll ein funktionierende E-Energieversorgung nach 2022 mit Abschaltung der letzten Atommeiler aussehen? Auch ein Vorziehen der Abschaltung von KKWs, hoffentlich nicht nochmal mittels zus. Extravergütungen, wird die Versorgungssituation nicht unbedingt verbessern!
Wenn eine Energieversorgung nur mit Erneuerbaren erreicht werden soll, würde die schwäbische Hausfrau ersteinmal die Vorräte sichten und Recourcen sichern und zusammenzählen…..
Scheinbar gehört diese Qualifikation nicht zu den Einstellungsbedingungen für einen Beamten-Job im Wirtschaftsministerium.
Ich fass es nicht!.