EUPD Research: Photovoltaik-Dachanlagen bei sinkender EEG-Vergütung nur mit Speichern wirtschaftlich

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Zwischen Januar und Mai 2021 sind Photovoltaik-Anlagen mit 2448 Megawatt Gesamtleistung in Deutschland installiert worden. Dies ist eine Steigerung um ein Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum und sorgt wegen des „atmenden Deckels“ im EEG dafür, dass die Einspeisevergütung für Dachanlagen momentan um monatlich 1,8 Prozent sinkt. Seit Anfang 2020 habe dies zu einer Reduzierung der Tarife für Photovoltaik-Dachanlagen um 21 Prozent geführt, wie EUPD Research am Dienstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum haben sich die Kosten für Photovoltaik-Anlagen inklusive Installation deutlich erhöht. Aufgrund von Lieferengpässen wegen der Corona-Pandemie und auch knappen Installateurskapazitäten lagen die Preise für kleinere und mittlere Photovoltaik-Anlagen im zweiten Quartal nach Angaben der Bonner Analysten um 13 respektive 18 Prozent gegenüber Anfang 2020 erhöht. EUPD Research kritisiert dabei, dass der Mechanismus zur Absenkung der Vergütung nicht an die höheren Ausbauziele angepasst worden sei. „Es ist absolut unverständlich, wie einerseits die Politik mittlerweile selbst unbestritten die Notwendigkeit immer höherer Ausbauziele für die Photovoltaik propagiert, aber andererseits die dringend notwendige Anpassung des gesetzlichen Rahmens nicht umsetzt.“, erklärt Geschäftsführer Martin Ammon.

Bei Anlagengrößen ab neun Kilowatt sieht EUPD Research mittlerweile negative Renditen.

Grafik: EUPD Research

Die starke Absenkung der Einspeisetarife hat dazu geführt, dass für neue Photovoltaik-Anlagen im Juli nur noch 7,47 Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden. Nach Angaben von EUPD Research bedeutet dies bei einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr für eine 3-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage mit hohem Eigenverbrauch im Haushalt eine Rendite von knapp 3 Prozent. Da mit steigenden Anlagengrößen der Anteil des Eigenverbrauchs sinkt, sei eine 9-Kilowatt-Anlage mit den Tarifen im Juli nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. EUPD Research ermittelt für diesen Fall einen Verlust von 0,5 Prozent und bei einer 11-Kilowatt-Anlage liege die negative Rendite bei 1 Prozent.

Mit einem Heimspeicher könnten größere Dachanlagen wieder wirtschaftlich sein, allerdings muss sich dann auch der Stromverbrauch entsprechend erhöhen.

Grafik: EUPD Research

Angesichts steigender Moduleffizienzen ließen sich heutzutage jedoch auf den Dachflächen mit 70 Quadratmeter – was dem Durchschnitt bei einem Einfamilienhaus entspricht – gut Photovoltaik-Anlagen mit 15 Kilowatt installieren. Für deren wirtschaftlichen Betrieb müsste aber ein entsprechend hoher Stromverbrauch vorliegen, um einen möglichst hohen solaren Eigenverbrauch zu erreichen. „Die Wirtschaftlichkeitsberechnung einer 15-Kilowatt-Anlage in Verbindung mit einem 15-Kilowattstunden-Speicher legt hierbei offen, dass bereits bei einem jährlichen Stromverbrauch ab 10.000 Kilowattstunden trotz der niedrigen Einspeisevergütung eine Rendite von knapp 2 Prozent erzielt werden kann“, heißt es in der Analyse, die der Speicherhersteller E3/DC bei EUPD Research beauftragt hat.

 

Wegen der vielen auch kritischen Kommentare und um die Aussagen von EUPD-Research besser einzuschätzen, haben wir am 4.8.2021 einen Folgeartikel mit Erläuterungen zur Wirtschaftlichkeit einer 15-Kilowattanlage mit und ohne 15-Kilowattstunden-Batteriespeicher veröffentlicht.

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