In Widdern in Baden-Württemberg entsteht derzeit eines der größten Hybrid-Kraftwerke aus Photovoltaik und Windkraft in Deutschland. Am Donnerstag sind die ersten Pfosten für den Solarpark in den Boden gerammt worden. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage mit knapp 9 Megawatt wird einen bestehenden Windpark aus 18 Anlagen ergänzen. Das Hybridkraftwerk kommt auf eine Gesamtleistung von bis zu 62 Megawatt, teilte das EPC-Unternehmen ZEAG Energie AG aus Heilbronn mit. Es erhielt den Auftrag für den Bau der Photovoltaik-Anlage von der Bürgerenergie Widdern GmbH & Co. KG. Gut 20.500 Solarmodule sollen in den nächsten Monaten installiert werden. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage werde dann an das bereits bestehende Umspannwerk des Windparks „Harthäuser Wald“ angebunden, hieß es weiter. Die Mittelspannungsstationen und die Übergabestation zum Umspannwerk im Windpark sowie die Zuwegung stünden bereits. Die Inbetriebnahme des Solarparks erfolge voraussichtlich Ende des Jahres und auch weitere Anlagen seien bereits geplant.
„Damit schaffen wir die Voraussetzungen für den größten interkommunalen Hybridpark für erneuerbare Energien Baden-Württembergs“, erklärte Franc Schütz, Vorstand der ZEAG Energie AG. „Denn hier werden einmal Sonne und Wind in einem Verbund miteinander einen wichtigen Beitrag der Region zur Energiewende leisten. Und damit das gelingt, davon sind wir fest überzeugt, müssen solche Anlagen im Konsens und unter Beteiligung der Bevölkerung errichtet werden.“ Über die bestehende Bürgerenergiegenossenschaft „Unteres Jagsttal“ könnten sich die Einwohner der Städte Widdern und Möckmühl sowie der Gemeinde Jagsttal, die bereits mit Anteilen am Windpark organisiert sind, jederzeit über die gesamte Betriebsdauer der Anlagen nun auch am neuen Solarpark beteiligen. „Ich halte dies für eine ideale Herangehensweise, die Energiezukunft direkt vor Ort aktiv mitzugestalten“, so Widderns Bürgermeister Kevin Kopf.
Doch es soll vor Ort nicht nur Solar- und Windstrom erzeugt werden. Er könnte direkt für die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden. So stehe ein Elektrolyseur von ZEAG aus dem Projekt „H2ORIZON“ auf dem nahegelegenen Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Mit ‚H2ORIZON‘ können wir in unmittelbarer räumlicher Nähe, an einem Netzknoten, ideal das physikalische Zusammenspiel von Wind, Sonne und Wasserstoffproduktion beleuchten und für verschiedene Anwendungszwecke zur Verfügung stellen,“ ergänzte Claus Flore, Leiter Projekt- und Anlagengeschäft der ZEAG und verantwortlich für das „H2ORIZON“ -Projekt.
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