Nicht nur der Strombedarf, sondern der gesamte deutsche Energiebedarf ließe sich in 10 bis 15 Jahren ausschließlich mit erneuerbaren Energien decken. Dies ist die Kernbotschaft der am Mittwoch veröffentlichten Studie „100 Prozent erneuerbare Energien für Deutschland: Koordinierte Ausbauplanung notwendig“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. Auch in Europa könnten dann keine fossilen Energieträger oder Kernenergie eingesetzt werden. Voraussetzung dafür wäre jedoch eine deutliche Steigerung des Ausbautempos bei Photovoltaik und Windkraft. „100 Prozent erneuerbare Energien sind technisch möglich und ökonomisch effizient – und vor allem dringend nötig, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können“, sagt Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin. Sie hat gemeinsam mit den Energieökonomen Christian von Hirschhausen, Mario Kendziorski und Leonard Göke die Berechnungen vorgenommen.
Die Berliner Forscher haben zwei Szenarien untersucht – ein desintegriertes und ein integriertes. „Im ersten Fall werden nur die Erzeugungstechnologien sowie Speichertechnologien gesetzt; dies geschieht unter der Annahme, dass es keine Netzengpässe gibt. Dieses Verfahren repräsentiert grob den aktuellen Planungsprozess des Netzentwicklungsplans“, heißt es von den Wissenschaftlern. Da die Anlagen so gebaut würden, dass sie den höchstmöglichen Ertrag bringen, wäre eine größere Distanz zu den Verbrauchern eingepreist, aus der ein erhöhter Netzausbaubedarf entstehe. Beim integrierten Szenario seien dagegen die Investitionen in den Netzausbau und in die Erzeugungs- und Speicherkapazitäten gemeinsam betrachtet worden. Dadurch ergebe sich eine Abwägung zwischen dem höchsten Ertrag und den dafür notwendigen Netzausbaukosten. Bei beiden Szenarien lässt sich eine Komplettversorgung mit erneuerbaren Energien auf Stundenbasis berechnen, so die DIW-Forscher. Windkraft an Land und Photovoltaik wären die jeweils dominierenden Erzeugungsarten, wobei Offshore-Windkraft für das desintegrierte Szenario ebenfalls eine zentrale Rolle spielt und stärker zu Lasten neuer Photovoltaik-Anlagen ausgebaut würde als in der integrierten Variante, die eine verbrauchernahe Erzeugung vorsieht (siehe Grafik).
Nach Einschätzung des DIW Berlin führt das integrierte Szenario zu einem kostenoptimalen erneuerbarem Energiesystem. „Durch die gleichgewichtete Abwägung zwischen zusätzlichen Investitionen in Netzausbau, Photovoltaik-Anlagen oder Windanlagen, selbst wenn diese an Standorten mit niedrigeren Volllaststunden stehen, erfolgt ein erhöhter Zubau von Photovoltaik-Anlagen und Windanlagen, der auch mit der höheren Nachfrage übereinstimmt“, schreiben die Berliner Forscher. „Da in der Modellierung nicht nur der klassische Stromsektor, sondern auch die angrenzenden Sektoren, die künftig mehr Strom nachfragen, abgebildet werden, steigt der Wert der lokalen Erzeugung obendrein, da die zusätzliche Nachfrage aufgrund von Elektromobilität und Raumwärme direkt vor Ort anfällt.“ Zudem würde auch die Erzeugung von Wasserstoff eher regional erfolgen.
Für eine gesicherte Vollversorgung über das ganze Jahr hinweg sei zudem die Einbindung in das Verbundsystem mit den Nachbarländern von zentraler Bedeutung. In Zeiten von geringer Einspeisung der Photovoltaik- und Windkraftanlagen werde die Erzeugungsseite durch Batteriespeicher, Wasserstoffturbinen und Importen aus den Nachbarländern gestützt. In Zeiten hoher Erzeugung von Photovoltaik und Windkraft könnten dagegen die Batteriespeicher geladen, um einen Puffer zu schaffen. Im Falle einer Vollversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien geht das das Forscherteam davon aus, dass die Stromnachfrage durch die Elektrifizierung von Wärme- und Verkehrssektor stark steigen wird – angenommen wird eine Verdoppelung auf mehr als 1000 Terawattstunden gegenüber dem Vergleichsjahr 2018. Der gesamte Energieverbrauch würde sich hingegen auf gut 1200 Terawattstunden gegenüber 2018 – als er bei knapp 2600 Terawattstunden lag – mehr als halbieren.
„Durch die Berücksichtigung von Netzausbaukosten würde die regionale Gleichverteilung von Erzeugung und Verbrauch im Vergleich zu heute gestärkt werden“, erklärt Christian von Hirschhausen, DIW-Forschungsdirektor für internationale Infrastrukturpolitik und Industrieökonomie. „Es ist kein Naturgesetz, dass der Windstrom nur aus dem Norden kommen kann und von dort in den Süden transportiert werden muss. Das Potenzial für erneuerbare Energien ist in allen Regionen in Deutschland vorhanden, es wird bisher nur sehr ungleich genutzt“, so von Hirschhausen. Entsprechend müsste etwa die Windkraft an Land am stärksten in Süddeutschland ausgebaut werden. Insgesamt bedürfe es einer engeren Koordination zwischen EU, Bund und Ländern, um dem Ziel einer erneuerbaren Vollversorgung schnell näher zu kommen. Die 100-Prozent-Szenarien müssten stärker in die Planungen des Energiesystems einbezogen werden, etwa beim Netzentwicklungsplan oder der europäischen 10-Jahres-Entwicklungspläne. Diese sähen immer noch hohe Anteile von fossilen Kapazitäten wie Erdgasverstromung oder auf europäischer Ebene auch Kernkraft vor. „Das sind die Schatten einer Energiepolitik von gestern – nun müssen wir dringend auf Morgen umschalten“, so Kemfert abschließend.
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Wie viel GW Elektrolyseure sind geplant? Wie muss das Netz verstärkt werden? Was geschieht mit den teilweise gewaltigen Überschüssen im Sommer?
Fragen über Fragen…
Mmh, vielleicht sollten Sie einfach mal in den Bericht reinschauen, bevor Sie ihre Fragen stellen?
Antworten über Antworten …
Leider können brauchen sich diese Forscher nirgends verantworten wenn sie sich am Ende getäuscht haben.Schuld sind dann die Anderen.
Selbst wenn man völlig ignoriert, dass der Strom dann in gewaltigen Überschüssen anfällt, die unmöglich gespeichert werden können, wird das Ausland uns den nötigen Strom nicht liefern, denn den brauchen sie im Winter selbst.
Und selbst wenn man das jetzt angehen wollte, wäre es rein aus Mangel an Baukapazitäten und Handwerkern und den vielen selten Vögeln und Käfern gar nicht möglich, das alles zu bauen.
Und woher soll das Geld kommen? Der Strompreis ist der höchste der Welt, der Staat ist pleite, die Steuerbelastung irre und die Sozialsysteme werden immer mehr aufgebläht.
Die Überschrift, „DIW: 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung in Deutschland in 10 bis 15 Jahren möglich“, führt leider, wie so oft, in die Irre. Neben Strom wird noch andere Energie benötigt, sogar sehr viel mehr als Strom, auch klimaschädlich. Was ist damit, wird diese Energie auch in10 bis 15 Jahren erneuerbar? Gerade weil es um Flächen aber auch Menschen die diese Anlagen planen, bauen und betreiben viel Konkurrenz entstehen wird zwischen den verschiedenen Sektoren, sollten solche einseitige Überschriften nicht gewählt werden. Das Thema ist viel zu ernst und wichtig um es in seriösen Publikationen wegen kurzlebiger Schlagzeilen zu verramschen.
@Theo Kröper
Bitte auch lesen, was da steht…nicht nur die Überschrift.
Zitat: „Nicht nur der Strombedarf, sondern der gesamte deutsche Energiebedarf ließe sich in 10 bis 15 Jahren ausschließlich mit erneuerbaren Energien decken.“
Es sollte damit eindeutig klar sein, dass es hier eben auch um die Sektoren Wärme und Verkehr geht, was auch aus dem folgenden kalr hervorgeht.
Der BruttoSTROMverbrauch in Deutschland betrug laut de.Statista.com knap 544TWh. Im Artikel werden angegeben:
„Im Falle einer Vollversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien geht das das Forscherteam davon aus, dass die STROMnachfrage durch die Elektrifizierung von Wärme- und Verkehrssektor stark steigen wird – angenommen wird eine Verdoppelung auf mehr als 1000 Terawattstunden gegenüber dem Vergleichsjahr 2018“ (Anmerkung: laut Statista: 2018 knapp 569TWh)
@Günter Dehren
Genau das sind die Fragen, die sich die regierenden Politiker von der Wissenschaft beantworten lassen müssen. Das müssen sie aber auch wollen und die Möglichkeiten und ggf. Alternative auch nachfragen und dann entscheiden, wie sie es umsetzen wollen. Das scheint mir gerade eben nicht der Fall zu sein, weder dass nachgefragt wird, noch, dass man das ernsthaft umsetzen will!
@M. Schimpf
Da sie nach Kosten fragen: Gegenfrage:
Was kostet es denn, wenn wir demnächst 4 oder 5 mal im Jahr solche Ereignisse, wie jüngst in der Eifel haben? Vielleicht sind auch sie dann davon betroffen und verlieren ihr gesamtes Hab und Gut. Wird dann noch Geld für eine Wiederaufbauhilfe da sein?
Im Kreis Viersen (NRW) gab es vor wenigen Jahren einen Tornado (2018)! Die Einschläge kommen häufiger und werden härter, …merken sie was?
Was ist dann auf Dauer sinnvoller, eine Vielzahl von Toten in Kauf nehmen und den Wiederaufbau zerstörter Existenzen durchführen, solange bis das Geld wirklich alle ist, oder jetzt das vorhandene Geld in Prävention und Umbau der gesamten Energieversorgung stecken?
…man kann natürlich auch einfach sagen, das geht alles gar nicht, um ja nicht tun zu müssen und sich zurück lehnen zu können. Dann hinterlassen sie der nächsten Generation halt den Schlamassel …nach mir die Sintflut!
Diese Einstellung empfinde ich als zutiefst unsozial!
Die Berliner Forscher, die in dem Artikel erwähnt werden, würde ich gerne mal kennenlernen. Naturwissenschaft können die nicht studiert haben. Da ist weder eine Voraussetztung noch sonst eine Rechnung realistisch. Das schlimmste dabei wäre, wenn die Forscher oder die Autorin wirklich glauben, was sie da schreiben. Spannend wäre gewesen, wieviel Euro pro kWh der Strom dann kosten würde (mal abgesehen von der Realitätsferne des Szenrios). Den Preis könnten selbst die „Besserverdiener“ nicht mehr zahlen.
Tja, und ich kann darauf verzichten, Sie kennenzulernen. Wer kommentiert, ohne erkennbar den Inhalt des Wochenberichts gelesen zu haben, der disqualifiziert sich von selbst. Auch wenn Sie etwas anderes „glauben“ sollten.
Wer wissen will, wieviel Wahrheit in den Aussagen von Claudia Kentert steckt, gibt einfach in die Google Suche „Kemfert 2008 Benzinpreis“ ein, oder „Kemfert Strompreis 2011“. Es werden für 2020 Benzinpreise von 4 Euro bzw ein sinken der EEG Umlage auf 3,7 Cent für 2020 vorher gesagt… wer dieser Märchentante glaubt, ist schon verloren…
Wer wissen will, wer „Claudie Kentert“ sein soll oder was dieses mit dem Bericht zu tun hat… Antwort: Nix. Die EEG-Umlage läge übrigens heute bei ca. 3,7 Cent, wenn die Bundesregierung nicht mehrmals die Berechnungsarithmetik nachteilig verändert und so absichtlich in die Höhe getrieben hätte.
Wer Ihnen glaubt, der hat schon verloren.
@Christian Sperling
Offensichtlich haben sie den Bericht nicht gelesen, sonst würden Sie wissen dass Claudia Kemfert die Autorin des Berichts ist. Lesen UND verstehen des Ursprungtextes sollte aber Basis sein, für Diskussionen…
Bitte einen Link oder einen Nachweis für Ihre Behauptung, der 3,7 Cent. Ich hoffe nicht dass Sie hier im Forum einfach gelogen haben!
Zitat Strom Report: „Ohne politischen Eingriff würde die EEG-Umlage laut Analyse des Thinktanks “Agora Energiewende” im Jahr 2021 auf 8,6 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Die Experten des EWI [Energiewirtschaftliche Institut] errechneten sogar einen sprunghaften Anstieg der EEG-Umlage auf bis zu 10 Cent, würden die Einnahmen aus der CO2-Abgabe verachlässigt werden.“
Ich denk e, es ist eindeutig, wer 2011 gelogen hat!
@ Thorsten M … Bitte hier keine Märchen erzählen:
1.) Die Google Suche „Kemfert 2008 Benzinpreis“ führt mich erstgereiht zu https://www.tagesspiegel.de/verbraucher/benzinpreis-schock-vier-euro-pro-liter-moeglich/1134458.html
Datum 2008-0104, Überschrift „Vier Euro pro Liter möglich“.
Auszug aus dem kurzen Artikel:
{„Sollte sich der Ölpreis verdoppeln – was nicht unwahrscheinlich ist – und der Dollarkurs normalisieren, würde der Liter Super vier Euro kosten“, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert der „Bild-Zeitung“.}
Selbst die gern verkürzende Bild-Zeitung unterschlug also nicht den doppelten Konjunktiv und die Bedingung für die Vorhersage von Frau Kemfert (andere „Experten“ verstecken ihre Grundbedingungen gern im Kleingedruckten). Und da der Ölpreis damals bei ca 90$ lag (verdoppelt: 180$), hatte und hat Frau Kemfert wahrscheinlich recht mit den möglichen 4 Euro fürs Benzin beim Ölpreis von 180$.
2) (Frau Kemfert hat 2011) „ein sinken der EEG Umlage auf 3,7 Cent für 2020 vorher gesagt“:
https://www.diw.de/de/diw_01.c.368320.de/themen_nachrichten/strompreise_anstieg_kuenftig_kaum_durch_den_ausbau_erneuerbarer_energien_getrieben.html
Wieso lag sie da so schlecht bei ihrer Prognose, besonders im Vergleich mit den von Ihnen unten zitierten 2021-Prognosen des Thinktanks “Agora Energiewende” und den Experten des EWI [Energiewirtschaftliche Institut]?
Vielleicht deswegen, weil eine 9-Jahres-Prognose schwieriger ist als eine 1-Jahres-Prognose ?
Vielleicht deswegen, weil die in ihrem 2011er-Report benannten rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht eingehalten wurden (das könnte man auch als politisches Versagen bezeichnen) ?
Sicher ist jedenfalls eines: Nicht nur ich und du und Frau Kemfert können sich irren mit ihren Vorhersagen, auch den Besten passiert das regelmässig -> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Reality_versus_IEA_predictions_-_annual_photovoltaic_additions_2002-2016.png
@Markus M
Im Gegensatz zu Kemfert erzähle ich KEINE Märchen.
Wenn man wie Kemfert keine Ahnung über die Zukunft hat, sollte man sie auch nicht vorhersagen, siehe Studie oben!
Die Anmerkung “ was nicht unwahrscheinlich ist“ haben Sie mal glatt überlesen?
Lieber Herr Thorsten M., Sie schrieben „Im Gegensatz zu Kemfert erzähle ich KEINE Märchen.“
Den Märchen-Vorwurf an Sie kann ich jetzt ja beruhigt zurückziehen, denn Sie behaupten ja ab jetzt nicht mehr, dass Frau Kemfert im Jahr 2008 einen Benzinpreis von 4 Euro fürs Jahr 2020 vorhergesagt hätte, sondern nurmehr, dass sie sich damals bei der Entwicklung des Ölpreises verschätzt hat, und Sie werden das künftig so wie ich richtig und vollständig zitieren: {„Sollte sich der Ölpreis verdoppeln – was nicht unwahrscheinlich ist – und der Dollarkurs normalisieren, würde der Liter Super vier Euro kosten“, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert der „Bild-Zeitung“.}; weiters werden Sie zur objektiven Information Ihrer lieben Leserschaft und zur Entlastung von Frau Kemfert hinzufügen, dass der Ölpreis damals dann tatsächlich innerhalb eines halben Jahres um gute 50% auf 147$ gestiegen ist, wenn auch nur kurzfristig.
Ausserdem schreiben Sie: „Die Anmerkung “ was nicht unwahrscheinlich ist“ haben Sie mal glatt überlesen?“
Haben Sie das wirklich geglaubt? Natürlich habe ich das nicht überlesen, und ich habe sogar überlegt, wie ich diesen Angriffspunkt clever raushalten könnte, aber Sie wissen es ja selbst: ehrlich währt am längsten, und Lügen haben kurze Beine.
@Thorsten M.
Im Prinzip ist der Gedankengang relativ einfach. 2009 lagen die Vergütungen aus dem EEG an die Anlagenbetreiber bei ca. 10,5 Mrd. Euro und die EEG-Umlage bei 1,33 cent/ kWh.
2021 liegen die Vergütungen ungefähr dreimal so hoch. Preisfrage: Wie hoch müsste demnach c.p. die EEG-Umlage 2021 sein? Antwort: ca. 4 cent/ kWh!
Dass sie da nicht liegt, ist der Veränderung einiger Parameter im EEG geschuldet, die nichts mit den eigentlichen Kosten zu tun haben.
Sie stört das vielleicht nicht, dass die „normalen“ Stromkunden und die Steuerzahler für diese Differenz aufkommen müssen?! Mich dagegen umso mehr. Denn dieses Geld geht nicht an die Anlagenbetreiber, sondern an die privilegierten Stromkunden und an die Stromvertriebe. Dass aber Dritte am EEG verdienen, die damit eigentlich nichts zu tun haben, war im ursprünglichen EEG nicht vorgesehen.
Einfach mal ein paar der u.a. Quellen googeln, und Sie kommen den Ursachen auf den Grund.
Diejenige, die ein Frau Kemfert hier diskreditierren haben vermutlich nicht den Hauch einer Ahnung, was es heisst, eine erfolgreiche Habilitation zu erreichen und welche umfassenden Fachkenntnisse man daurch nachweislich erworben hat.
Diese Ablenkungsmanöver hat es schon immer und wird es immer geben, wenn man keine Argumente hat. Es ist sicher sachlich richtig zu sagen, dass einmal getroffene Voraussagen bisher so nicht exakt eingtroffen sind (Spritpreis 4€). Wenn ich sie aber stattdessen frage, ob denn das Benzin eher billiger oder eher teurer geworde ist? Ich denke mit der Tendenz stimmt das schon ganz gut.
Herr Sperling hat übrigens völlg recht mit der EEG Umlage. Wer ständig die Rahmenbedingungen zu Ungunsten der Verbraucher ändert, und immer mehr energieintensive Unternehmen von der Zahlung der EEG Umlage ausnimmt, der lässt sich eben diesen Fehlbetrag durch den Deppen der Nation bezahlen – den nichtprivilegierten Steuerzahler!
Und die Masse der Steuerzahler verstehen die Zusammenhänge einfach nicht und plappern dann eifrig getreute Stammtischparolen nach.
Beschäftigt euch mit dem Thema! Es geht euch etwas an! Dann kann man sachlich über Fehlentwicklungen und Ursachen diskutieren. Andernfalls diskreditiert man sich halt selber.
@sirrocool
Keine Angst, Frau Kemfert diskreditiert sich längst selbst, mit ihren Märchen Aussagen!
Haha…“Es ist sicher sachlich richtig zu sagen, dass einmal getroffene Voraussagen bisher so nicht exakt eingtroffen sind (Spritpreis 4€)“
Mal um den Faktor 2,5 verrechnet…da hat die Frau Professorin vermutlich bei Mathe etwas gespart…
„Beschäftigt euch mit dem Thema!“
Genau das würde ich Ihnen Vorschlagen!
Zitat Strom Report:
„Ohne politischen Eingriff würde die EEG-Umlage laut Analyse des Thinktanks “Agora Energiewende” im Jahr 2021 auf 8,6 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Die Experten des EWI [Energiewirtschaftliche Institut] errechneten sogar einen sprunghaften Anstieg der EEG-Umlage auf bis zu 10 Cent, würden die Einnahmen aus der CO2-Abgabe vernachlässigt werden.“
Wer auch nur ein bisschen Ahnung hat, weiß dass die obige Studie von Frau Kemfert absoluter Blödsinn ist. Vom 6.1 bis 10.1.2021 (Quelle Fraunhofer ISE) hatten wir unter 5GW PV UND Windstrom Erzeugung. Bei 112 GW installierter Leistung. Da wird auch eine Verfünffachung von PV und Wind nichts bringen, denn dann kann man noch immer nur ein Drittel der erforderlichen Leistung deckeln. Und da hilft kein Batterie Speicher…zumal der Stromverbrauch massiv ansteigen wird, gerade im Winter, wenn die Wärmeversorgung auf Strom umgestellt ist. Das ist einfachste Mathematik, dürfen Sie gerne Widerlegen!
Wer beim Lösen der Probleme auf Stromimport setzt, aber heuchlerisch von 100% EE spricht, ist ein glatter Lügner!
@Thorsten M.
Sie verstehen offenbar nur das, was sie verstehen wollen und nennen Fakten, ohne den Zusammenhang auch wirklich zu begreifen.
Was ist denn der Grund hierfür?:
„Ohne politischen Eingriff würde die EEG-Umlage laut Analyse des Thinktanks “Agora Energiewende” im Jahr 2021 auf 8,6 Cent pro Kilowattstunde ansteigen.“
Was ist denn die EEG Umlage, wie setzt sie sich zusammen (stichwort Differenzkosten).
Warum wächst denn diese Umlage, während der Börsenpreis für EE Strom gleichzeitg fällt?
Natürlich greift die Politik hier ein und deckelt die Umlage. Weil sonst völlig offensichtlich wird, das man die Preisbildung durch die enstprechende Ermächtigungsverordnung 2010 völlig vermasselt hat und damit die nichtprivilegierten Stromverbraucher einseitig mit Mehrkosten belastet hat, die ohne dieses unsägliche Konstrukt mal gerade halb so groß geworden wären.
Schauen sie sich den Link von Herr Diehl endlich mal an und vestehen sie ihn!
Und ihre bahnbrechende Erkenntnis, dass im Winter weniger Sonne scheint ist ja echt ganz was Neues! Warum sprechen wir also von Erneuerbaren Energien und nicht ausschliesslich von Solarstrom?
Richtig, weil komischerweise dann, wenn die Sonne wenig scheint in unseren Breitengraden der Wind weht, sprich Windstrom den größten Teil der EE-Versorgung übernimmt.
Diese trivialen Weisheiten sind allerdings schon seit Dekaden bekannt.
Heißt leider nicht, das es auch jeder begreift!
Es kostet etwas Mühe die zusammenhänge zu verstehen!
Das hier hilft schonmal sehr gut weiter:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf
…und da sie allen Personen, die die 100’% EE Versorgung für möglich halten oben unterstellen, das diese Lügner wären (was sie übrigens auch eines fehelenden Anstandes überführt):
Für das in diesem Zusammenhang oft angeführte Thema ‚Dunkelflaute‘ und Stromimporte etc.
Damit haben sich tatsächlich schon schlaue Menschen beschäftigt. Auch das können sie nachlesen.
https://www.bundestag.de/resource/blob/627898/b65deea51fdb399e4b64f1182465658d/WD-5-167-18-pdf-data.pdf
@Ssirrocool
NEIN, Sie haben gerade hier im Forum wieder dreist gelogen.
Die Fakten vom Fraunhofer ISE der tatsächlichen Einsppeisung widerlegen Sie. PV UND Wind war nicht vorhanden, über 5 Tage am Stück, ebenso Anfang Februar!
Ich weiß dass Faktenleugnen derzeit in ist, aber dann sollten Sie es schon geschickter machen!
Ihre priviligierten Stromverbraucher machen einen gerinen Beitrag aus, aber das wissen Sie, und bringen dazu auch keine Zahlen!
Ach ja, zum Bundestag. Ist das der, der gerade zugeben musste, dass er sich massiv beim künftigen Strombedarf verrechnet hat?
@Thorsten M.
Es wäre an der Zeit, dass sie mit ihren Pöbeleien aufhören, wenn sie ernst genommen werden möchten.
Zudem sollten sie nun wirklich mal zunächst etwas lesen und sich Wissen aneignen. Dass sie das nicht getan haben, sagt mir schon Ihre Angabe der 5 Tage, an denen im Februar weder Wind noch PV Strom in ausreichender Menge verfügbar waren. Laut dem Bundestagsbericht hätten sie nämlich entnehmen können, dass die sogenannte kalte Dunkelflaute in 2006 sogar 14 Tage bestanden hat. Das wäre ja Wasser auf ihre Mühlen gewesen. Aber wenn man das nicht liest, kann man es auch nicht verwenden.
Und das das verlinkte pdf ein Zusammenfassendes Informationsschreiben FÜR die Mitglieder des deutschen Bundestages ist, und nicht von diesen! Anhand des Berichtes können diese sich eine wissenschaftlich fundierte Basis zu dem Thema aneignen. Das ist ihnen also auch entgangen. Aber Hauptsache gegen die Regierung und diese als dumm darstellen, dass die ja den Strombedarf total falsch eingeschätzt haben – wobei ich ihre Einschätzung in der Sache hierzu tatsächlich teile – aber darum geht es ihnen offenbar gar nicht.
Mittlerweile haben sie den Lesern hier demonstriert, dass sie leider nicht mehr auf dem Kasten haben, als sich ein paar Fakten, gültig zum Zeitpunkt X anzueignen, und damit neunmalklug ihre Ansicht als Wahrheit verkaufen zu wollen. Zusätzlich bezichtigen sie andere unflätig der Lüge.
Es geht um 100% Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen. Sie sagen, das sei nicht möglich. Dem widerspreche ich mit Hinweis auf mehrfache Studien, die sagen, dass genau das geht. Siehe hier (Die Studie vom Fraunhofer ist bereits aus dem Jahre 2012, komisch das man es schon damals für absolut möglich hielt)
https://www.energywatchgroup.org/wp-content/uploads/EWG_Studie_2021_100EE-fuer-Deutschland-bis-2030.pdf
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/studie-100-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-deutschland.pdf
Zitat Kapitel 6 (da sie es ja eh nicht lesen):
„Die Bereitstellung von 100 % erneuerbaren Energien im Strom-und Wärmesektor Deutschlands ist technisch möglich und nach erfolgter Umstellung des Energiesystems sind die jährlichen Gesamtkosten nicht höherals die Kosten unserer heutigen Energieversorgung.“
Diese ist 2013 nochmals konkretisiert worden und geht zusätzlich auf den Mobilitätssektor ein:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/Fraunhofer-ISE_Energiesystem-Deutschland-2050.pdf
Auch die Stanford University unter Leitung von Prof. Mark Z. Jacobson kommt zum gleichen Ergebnis. Übrigens nicht nur für Deutschland, sondern für alle G7 Staaten!
Aber was wissen die schon. Thorsten M. weiß es ja besser und alle Anderen sind nur Lügner!
…schönes Leben noch.
…ein Letztes noch:
Zitat Thorsten M.:
„Ihre priviligierten Stromverbraucher machen einen gerinen Beitrag aus, aber das wissen Sie, und bringen dazu auch keine Zahlen!“
Nein das weiß ich nicht. Ich weiß leider das Gegenteil.
Hier bitteschön die Zahlen dazu aus diesem Magazin:
https://www.pv-magazine.de/2019/09/02/2156-unternehmen-wollen-2020-von-der-eeg-umlage-befreit-werden/
Aber da sie ja angeblich wissen, was ich weiß….und den Link wieder nicht lesen werden:
Damit wären dann 20%, also ein Fünftel des gesamtdeutschen Stromverbrauchs im Jahre 2020 (~120TWh) ihrer Ansicht nach ein „geringer Beitrag“. Macht ja auch nur schlappe 7,2Mrd € für 2020 bei 6ct/kWh EEG Umlage.
Jörn sagt:
Die Berliner Forscher, die in dem Artikel erwähnt werden, würde ich gerne mal kennenlernen.
Da ist weder eine Voraussetztung noch sonst eine Rechnung realistisch.
@ Jörn.
Bevor Sie beurteilen wollen was realistisch ist, erlaube ich mir Sie erst mal mit der Realität vertraut zumachen, von der Sie offensichtlich ein Stück weit entfernt sind.
Um zu Ihrer spannendsten Frage zu kommen, was der Strom in Zukunft kostet, möchte ich ihnen zunächst einmal die Gegenwart vor Augen führen. Wussten Sie, z.B dass wir heute schon mit den billigsten Strom in Europa hätten, wenn von der Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rechnung schicken die Verbraucher profitieren , und nicht andere damit Gewinne optimieren würden. Was Sie – entgegen der Autoren der Studie – sicher auch nicht wissen, je mehr Sonne und Wind die Großhandelspreise für Strom senken, desto mehr müssen die Verbraucher in Form der EEG Umlage für ihren Strom bezahlen.
Was — im Gegensatz zu Ihnen — die Forscher auch wissen, stellt der Ex Chef vom Fraunhofer Institut, mit Bild und Wort im folgenden Video dar.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Beschäftigen Sie sich mal mit dem was ich Ihnen, kurz zusammengefasst, geschrieben habe, und Sie werden mit etwas mehr Sachkenntnis in der Lage sein, die Prognosen der Forscher zu beurteilen.. Sollten Sie noch Fragen haben, oder meinen Ausführungen widersprechen wollen, können Sie sich ja melden.
Selbst wenn die Umsetzung der dargestellten Szenarien möglich wäre und Deutschland bzw. die EU klimaneutral wären, würde sich dadurch der weltweite Co2 Ausstoß nicht reduzieren. Die Öl-und Gas produzierenden Länder würden die Preise senken und andere Länder würden die Kontingente der EU verbrennen. Häufig wird der Eindruck vermittelt, dass wir durch eine Klimaneutralität der EU die Klimaerwärmung stoppen könnten. Dieser Zug ist jedoch leider abgefahren. Realistischer und sinnvoller wäre es jedoch, dass wir uns auf die Folgen der Klimaerwärmung intensiv darauf vorbereiten.
@T. Jenner
Das ist genau wieder so ein Argument, das man bringt, wenn man ja nichts verändern will.
Wie ein bockiges Kind: “ bäääh, die anderen machen das aber auch nich….huuuhhuuuu“
Wir sehen doch, dass gerade das Gegenteil der fall ist!
Selbst die größten CO2 Emittenten, wie z.B China, bauen doch viel massiver Erneuerbare Energien zu, als wir das tun.
Siehe hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/01/06/jahresendrallye-katapultiert-photovoltaik-zubau-in-china-auf-40-gigawatt-2020/
2017 waren es 53GW nur PV! Dafür hat Deutschland mit seinenn Energiewendebremsern in der Regierung fast 20 Jahre gebraucht. Die Chinesen machen das in EINEM Jahr!!!!!
Dabei haben wir (Deutschland) diese Technologie entwickelt und marktreif gemacht. Wir haben demonstriert, dass es geht. Dass dann die Technologie und mit ihr viele Arbeitsplätze abgewandert sind ist leider wahr, aber auch ein anderes Thema.
Das bedeutet aber entgegen Ihrer obigen Behauptung, dass wir sehr wohl einen Unterschied machen können! -> q.e.d.
Selbst das billigste Öl wird man sich nicht mehr leiten können und wollen, wenn mal allen wirklich klar wird, was uns das kostet weiter CO2 (und weitetre Verunreinigungen) in unser aller Atemluft zu blasen. Fragen sie mal in der Eifel, in Kalifornien, in Australien etc. nach, was die wahren Kosten einer nicht umgesetzten Energiewende sind!
Es ist ja ganz vernünftig, auch davon auszugehen, dass der Brutto-Energie-Verbrauch sinken muss, von 2600 TWh/a im Jahr 2018 auf 1200 TWh/a. Aber es erscheint mir nicht realistisch, jedenfalls nicht innerhalb von „10 bis 15 Jahren“. Energieverbrauch für Urlaubsreisen und sonstige Unterhaltung könnte man – theoretisch – von einem auf den anderen Augenblick einsparen. Praktisch wird eine Regierung, die das versucht durchzusetzen, den Rückhalt der Mehrheit verlieren. Das würde aber gar nicht reichen. Es wäre weiter nötig, den Wärmeenergiebedarf des gesamten Gebäudebestands auf das technisch mögliche (Passivhausstandard oder etwas besser) zu reduzieren. Und das schafft man nicht in der angegebenen Zeit. Außerdem müsste man die Siedlungsstruktur ändern, damit weniger Pendler-Kilometer anfallen. Das könnte man nur initiieren, indem man den Anreiz Pendlerpauschale stark reduziert. Jedenfalls die Union plant genau das Gegenteil: Sie will die Pendlerpauschale an den CO2-Preis koppeln und damit die Attraktivität des Pendelns weiter erhöhen. Wenn sich dieses Schwachsinnsprojekt der Union verhindern lässt, so bleibt das Problem, dass eine Senkung der Pendlerpauschale politisch kaum durchsetzbar ist. Allenfalls das Einfrieren bei gleichzeitiger Entwertung durch Inflation und steigendem CO2-Preis könnte funktionieren. Aber die Unionsparteien werden den populistischen Wahlkampf suchen, wie einst der Bankrotteur Koch in Hessen, der die Mineralölsteuer zum Wahlkampfthema machte.
Schließlich müsste man die Wärmekraftkopplung fördern. Dazu braucht es eine Wärmeversorgung über Nah- und Fernwärmenetze. Auch etwas, das nicht von heute auf morgen zu schaffen ist.
Insgesamt wird der Transformationsprozess viel zu einfach dargestellt, und damit Erwartungen geweckt, die nicht eingehalten werden können. Ehrliche Politik sähe anders aus.
Ich persönlich halte nichts davon, sich eine derartige Blöße zu geben. Die meisten der in den Kommentaren oben genannten Einwände sind zwar genauso dämlich, wie die Behauptung, dass wir das in 10 bis 15 Jahren schaffen könnten. Aber die Gefahr ist, dass der unbedarfte Beobachter glaubt, nur das eine oder das andere könne wahr sein, und da die Modellrechnung des DIW offensichtlich völlig unrealistisch ist, müsste also die Gegenseite Recht haben.
Dabei liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte: Wir können die 100% Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zu erträglichen Preisen erreichen, ohne auf viel Lebensqualität verzichten zu müssen, aber es wird lang dauern, und wir müssen besser heute als morgen die Weichen in die richtige Richtung stellen. Und da reicht es nicht, nur genug Erzeuger, Speicher und Stromleitungen aufzustellen, sondern man muss auch allen Energieverbrauch, der nichts nutzt, also Wärmeverlust von Gebäuden, Abwärmeverluste von Wärmekraftwerken (H2-Verbrennung) und Pendelkilometer auf das absolute Mindestmaß drücken.
Die Aufgabe der Regierung ist es, durch die richtigen Anreize und Bestrafungen an den Punkten anzusetzen, wo der größte Nutzen und der geringste politische Widerstand sein wird. Beispielsweise ein Tempolimit wird viel politisches Porzellan zerschlagen und dabei nur wenig Energie einsparen. Damit ist das ein Projekt, mit dem man sich besser nicht unbeliebt macht. Wenn der CO2-Preis hoch genug ist, werden genug Menschen zu dem Schluss kommen, dass sie besser etwas langsamer fahren, um ihre Brieftasche zu schonen. Wenn man auf Straßenausbau verzichtet, wird auch der, dem das egal ist, nur selten schneller fahren können als die Mehrheit. Problem gelöst.
Das energiesparende Bauen muss dagegen gefördert werden, weil da noch viele Vorbehalte existieren, wie „im Passivhaus darf man das Fenster nicht öffnen“ oder ähnlichen Schmarrn. Zusätzlich gibt es immer noch handfeste Nachteile: Ich musste z.B. für die Grundfläche, die die Wärmedämmung meines Hauses überbaut, auch den Wasseranschlusspreis bezahlen. Das machte gegenüber einem konventionell gebauten Haus damals über 1000Euro aus. Den Gemeinderäten, die diesen Wasseranschlusspreis und seinen Berechnungsmodus festlegen, war das egal, weil sie zu doof waren, die Widersinnigkeit zu verstehen.
Und sage niemand, dass der Bund da nichts ausrichten könne: Natürlich kann der einen Rahmen setzen, in dem die Gemeinderäte ihr mangelndes Einsichtsvermögen dann austoben dürfen, ohne der Energiewende zu schaden.
@JCW
Sehr schöner Beitrag!
Leider stimme ich auch mit ihrer Einschätzung zum Verhalten der Politik überein, die augenscheinlich der Bevölkerung keinen reinen Wein einschenken will, da man dadurch Wählerstimmen riskiert.
Das ist aber genau das Fatale. Wir alle und unsere nachfolgenden Generationen werden aller Voraussicht nach den Preis für dieses Taktieren zahlen, wenn der EE Ausbau nicht massiv forciert wird. Wir müssen das irgendwie in den nächsten 10 bis 15 Jahren schaffen! Und es geht, es ist technisch und wirtschaftlich machbar, leider fehlt der Wille, zum Teil auf beiden Seiten. Sowohl in der Politik, als auch in der Bevölkerung.
Und mit den Sektoren Wärme und Verkehr, die bisher sträflich vernachlässigt wurden, ist es ja auch nicht getan, es betrift ja letztendlich unsere gesamt Art zu Wirtschaften. Denn ein weiter so wie bisher, und die Natur quasi als unerschöpfliches Förderband für Rohstoffe auszubeuten und zu glauben, das könne immer so weitergehen, wird uns auch noch auf hart die Füsse fallen.
Es wird letztlich wohl leider alles über den Preis geregelt werden müssen, für den aber kein politisch Verantwortlicher den Kopf hinhalten will. Am Ende dauert es dann zu lange, bis die notwendige Transformation geschafft wird.
Zu pessimistisch? Vielleicht.
Aber schön, dass auch sie offenbar daran Interesse haben, die ‚Stammtischkommentare‘ hier nicht unwidersprochen so stehen zu lassen. Diese verfangen nur allzu leicht.
Bei den Regelungsmechanismen, die dem Staat zur Verfügung stehen, muss man differenzieren: Bei etwas, was manche haben wollen, aber keiner haben muss, und der Zusammenhang zwischen Tun (oder Unterlassen) einfach ist, wie z.B. dem Autofahren mit hoher Geschwindigkeit, kann man das über den Preis machen.
Betrachtet man das Problem der Wärmedämmung von Mietwohnungen, dann spart da der Erbauer der Wohnung, die höheren Heizkosten hat dann sein Mieter. In einem solchen Fall geht es nur über entsprechende Verordnungen, die dem Eigentümer Pflichten auferlegen, denen sich die große Mehrheit bisher leider entzieht.
Auch beim Strom, der kein Nice-to-have ist, geht es nicht nur über den Preis. Kernkraftwerke muss man ausdrücklich verbieten. Für Kohlekraftwerke würde es reichen, sie durch einen Einspeisevorrang für Erneuerbare zu behindern, verbieten wäre gar nicht notwendig und dabei teuer, leider ist das der Weg, den die Bundesregierung (deren Vertreter sonst gerne über Verbotsparteien räsonieren) gewählt hat. Die Erneuerbaren schließlich muss man fördern, mit Einspeisevorrang, Kontrahierungszwang von Energieversorgern mit Produzenten jeder Größenordnung und manchmal, vor allem zur Markteinführung, auch mit Geld.
Wenn man den Preis zusätzlich braucht, um die Übernutzung eines in gemäßigter Menge unverzichtbaren Wirtschaftsguts zu verhindern, dann braucht es soziale Ausgleichsmaßnahmen, damit der akzeptierte und unvermeidbare Verbrauch weiterhin allen möglich ist, ohne dass damit das ohnehin knappe Budget überspannt wird. Das geht mit Schecks pro Kopf, Steuerfreibeträgen und Hartz 4-Aufstockungen. Eher quatschig sind Ideen, wie, es über eine Gutschrift auf den Krankenversicherungsbeitrag zu machen (weil ja jeder krankenversichert sein muss). Aber sonst fehlt jeder sachliche Zusammenhang, und damit auch für die schlichteren Gemüter die Fähigkeit, einen Zusammenhang längere Zeit zu erinnern.
JCW sagt:
Auch beim Strom, der kein Nice-to-have ist, geht es nicht nur über den Preis. Kernkraftwerke muss man ausdrücklich verbieten. Für Kohlekraftwerke würde es reichen, sie durch einen Einspeisevorrang für Erneuerbare zu behindern, verbieten wäre gar nicht notwendig
@ JCW
Womit wir wieder bei der guten alten Zeit wären, mit denen ich Ihnen hier mit meinen Wiederholungen auf die Nerven gehe.
Das was Sie fordern hatten wir nämlich schon einmal.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:..Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde.
Oder hier Zitat IWR
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Damals wurde schon der Grundstein für die viel zu hohen Abfindungen für die Stilllegung der Kohlekraftwerke gelegt.
Nach dem System bis 2010 , wären bei zunehmenden EE immer weniger Kohlestrom nachgefragt worden und die hätten kontinuierlich, unrentabel vom Netz genommen werden müssen.
Lieber Herr Diehl,
es ist ein Irrglaube, dass die alten Zeiten, mit 95% fossil und nuklear erzeugtem Strom gut gewesen seien. Die guten Zeiten kommen erst noch – mit 100% erneuerbar.
@ JCW
Ich rede doch hier gebetsmühlenartig von dem gute alten ..„System“.. von vor 2010, wo den Erneuerbaren noch gesetzlich einen vorrangigen, „Verbrauch“ garantiert war.
Mit diesem alten System wären wir wesentlich schneller zu 100% Erneuerbaren gekommen.
@ Thorsten
Sie kennen leider die Zusammenhänge nicht, und bezeichnen andere die besser mit der Materie vertraut als Märchenerzähler.
Nach dem Kosten/Nutzen Prinzip — wie das bis 2010 mal gehandhabt wurde — hätten wir gegenwärtig eine Umlage von weniger als „Null“
im Folgenden die Daten und Fakten dazu.
Siehe hier die Grafik „Zusammensetzung der EEG Umlage und Entwicklung der Einflussfaktoren“
https://strom-report.de/download/eeg-umlage-boersenpreis-industrierabatt/
Von der gegenwärtigen Umlage von 6,756 Cent benötigen wir gerade mal 42%, das macht 2,837, für die Vergütungen der Anlagenbetreiber.. Abzüglich, „Rückgang der Börsenpreise“ von 23% – für die es ja keine Ausgaben gibt – bleiben noch 1,284 Cent .In diesen 1,284 Cent steckt noch der Merit Order Effekt von 4 Jahren ( Die Grafik ist von 2014 ) der nicht abgezogen, sondern sogar draufgeschlagen wurde, seit der Ermächtigungsverordnung 2010
Der Merit Order Effekt bei der Preisbildung wurde u.a. vom Fraunhofer Institut jährlich mit 0,5 bis 0,8 Cent/kWh ermittelt.
Rechnung 1,284 : 4 = 0,321, das bedeutet nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, würden die Kosten vom Nutzen „Überkompensiert“.
Im Folgenden wird meine Rechnung indirekt bestätigt..
Von offiziellen Stellen kann man erfahren, dass ein Durchschnittshaushalt jährlich mit 220 bis 240 Euro durch die EEG Umlage belastet wird. Von gleichen Stellen wird empfohlen, zu den Strom Anbietern zu wechseln , die die gesunkenen Börsenpreise ( Merit Order Effekt ) an ihre Kunden weitergeben, weil man da bis zu 300 Euro im Jahr sparen könnte. Das Verhältnis 240 zu 300 macht die Überkompensierung in meiner Rechnung. deutlich.
Auf der Grafik im bekannten Video, vom Ex Chef des Fraunhofer Institutes würde die schwarze Umlagenkurve nicht von den gelben Vergütungsbalken steil nach oben, sondern nach unten gegen „Null“ laufen.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Beschäftigen Sie sich mal mit den von mir genannten Zahlen und Fakten. Wenn Sie Fragen haben, oder irgendwas von meiner Darstellung nicht verstanden haben, können Sie sich ja melden.
@ Thorsten.
Sirrocol und Markus haben Sie auf deren Beiträge geantwortet und so gar der Lüge bezichtigt.
Auf meinen Kommentar vom 23 Juli um 20.54 Uhr ist Ihnen offenbar nichts eingefallen.
Wundert mich auch nicht, wenn ich lese was Sie am 23 Juli um 14.11 Uhr geschrieben haben.
Zitat Thorsten….
Zitat Strom Report:
„Ohne politischen Eingriff würde die EEG-Umlage laut Analyse des Thinktanks “Agora Energiewende” im Jahr 2021 auf 8,6 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Die Experten des EWI [Energiewirtschaftliche Institut] errechneten sogar einen sprunghaften Anstieg der EEG-Umlage auf bis zu 10 Cent, würden die Einnahmen aus der CO2-Abgabe vernachlässigt werden.“
Zitat Ende.
Richtig…. der Staat stellte 10,8 Milliarden zur Verfügung damit die Umlage nicht auf 8,6 oder gar 10 Cent hat steigen müssen.
Sie wissen doch sicher, dass mit der Umlage die Vergütungen für die EE Anlagenbetreiber bezahlt werden sollen. Fakt ist, für 2021 hat kein Anlagenbetreiber auch nur einen Cent mehr bekommen. Im Gegenteil, die teuersten mit 50 Cent vergüteten Anlagen sind sogar noch aus der Förderung gefallen.
Nun meine Frage an Sie, wo sind die 10,8 Milliarden Euro hingeflossen, ???
Agora, die Sie zitieren stellt nur fest, dass die 10,8 Milliarden auf dem EEG Konto fehlen, aber für was sie benötigt wurden sagen die auch nicht. Ich denke bei Ihren akribischen Recherchen können Sie uns erklären was mit den Milliarden bezahlt wurde.
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort, wenn Sie denn hoffentlich kommt.
@Hans Diehl
Da kommt nichts mehr.
Wenn man es nicht gewohnt ist damit umzugehen, dass man ohne Beschimpfungen und mit Argumenten und Quellenangaben widerlegt wird, verdrückt man sich halt wieder.
Dabei hatte ich ihm oben (25.07. ab 20:30Uhr) noch 2 ‚Knochen‘ hingeworfen, auf die ich eine entsprechende Reaktion erwartet habe. Hat aber nicht angebissen.
@ sirrocool
Es ist höchst erfreulich, dass hier nun einige mehr unterwegs sind, die den Trollen paroli bieten. Als ich noch fast alleine mit dem Klaus Grün und seinen Pseudonymen hier zu tun hatte, trauten die sich noch öfter — wenn auch nur mit Polemik — aus den Büschen.
Es wäre unglaublich, wenn Deutschland tatsächlich in 15 Jahren ausschließlich erneuerbare Energien verwendet. Ich interessiere mich auch sehr zu diesem Thema. Ich werde mich demnächst an einen Experten für eine Energieberatung wenden, um meinen Stromverbrauch nachhaltig zu machen.