Insgesamt 90 Prozent der Haushalte in Deutschland halten die Energiewende für wichtig – ein etwas höherer Wert als im Vorjahr. Das zeigt das Energiewendebarometer der KfW-Bank, das sich auf eine im Dezember 2020 und im Januar 2021 durchgeführte repräsentative Meinungsumfrage stützt.
Wenn es allerdings ans Eingemachte geht, ist es mit der Zustimmung nicht mehr ganz so weit her: Gegenüber dem Vorjahr ist die Bereitschaft der Befragten, persönliche Einschnitte für die Energiewende hinzunehmen, gesunken. Auf einer Skala von 1 bis 10 liegt der Wert aktuell bei 6,1 – nach 6,5 im Jahr zuvor. Wenig überraschend beträgt der Wert bei Haushalten, die in Folge der Corona-Pandemie finanzielle Einbußen haben oder dies befürchten, mit 5,8 noch niedriger.
Batteriespeicher sind noch Nischenprodukte
Insgesamt 23 Prozent der Haushalte besitzen eine Technologie, die der Energiewende dient – also etwa eine Photovoltaik-Anlage, eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto. Im Vorjahr waren es 21 Prozent. Typische Merkmale dieser Haushalte: mittleres Alter, Einfamilienhauseigentümer, gut verdienend und aus ländlichen Regionen.
Eine Photovoltaik-Anlage besitzen 8 Prozent der Befragten, einen Batteriespeicher 2 Prozent, eine Solarthermie-Anlage 9 Prozent, eine Wärmepumpe 7 Prozent und eine Holzpelletheizung 5 Prozent. Zwei Prozent der Befragten sagen, dass sie innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Photovoltaik-Anlage installieren wollen, ein Prozent einen Batteriespeicher.
Energieeffizienz wird wichtiger
Das Barometer zeigt auch, dass sich die Bundesbürger mehr mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigen. Finanzieller Druck scheint dieser Entwicklung Rückenwind zu geben, interpretiert die KfW. So äußerten insbesondere diejenigen Haushalte ein gestiegenes Interesse an Energieeffizienz, die durch die Corona-Pandemie einen geringeren finanziellen Spielraum oder berufliche Sorgen haben. Mehr als jeder dritte Haushalt mit Sorgen um die berufliche Zukunft denke nun häufiger über Energieeffizienz nach als noch vor der Krise. Bei den Haushalten, die sich nicht existenziell von der Krise bedroht fühlen, liege der Anteil mit 18 Prozent nur etwa halb so hoch.
„Für das Gelingen der Energiewende sind unsere Befragungsergebnisse ein zweischneidiges Schwert“, sagt. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Einerseits spiegeln sie eindrücklich wider, wie tief Energiewende, Energieeffizienz und Klimaschutz inzwischen gesellschaftlich verankert sind. Andererseits lässt der hohe Anteil an Haushalten mit finanziellen und beruflichen Sorgen befürchten, dass die Möglichkeiten für bauliche Veränderungen am Haus oder etwa den Kauf eines Elektroautos in der Krise für viele Haushalte gesunken sind.“
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