HPS Home Power Solutions und Wohnwerke haben eine Kooperation geschlossen. Dabei geht es um die serienmäßige Ausstattung von privaten Wohnhäusern mit dem wasserstoffbasierten Stromspeicher „Picea“. Diese sollen künftig unter der Marke „Neubauten“ vertrieben werden, wie die Unternehmen am Donnerstag erklärten. Der Bau eines Musterhauses sei in in Asperglen-Rudersberg bei Stuttgart geplant. Dieses solle die Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit des Systems dokumentieren.
Das System von HPS funktioniert auf Basis von Solarenergie und einer Power-to-Gas-Wasserstofftechnologie. Damit werde eine ganzjährig CO2-freie sowie unabhängige Stromversorgung für Ein- und Zweifamilienhäuser ermöglicht. Das System nutzt dabei auch die gesamte Prozesswärme der Energieerzeugung, -speicherung und -nutzung zur Reduktion des Wärmebedarfs des Hauses. Den Gesamtnutzungsgrad seines „Picea“-Systems gibt HPS mit rund 90 Prozent an. Zudem besitze es im vergleich zu verfügbaren Photovoltaik-Heimspeichern eine mehr als 100-fache Speicherfähigkeit.
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Ende vergangenen Jahres hatte das Berliner Unternehmen die Serienproduktion seines energieautarken Speichersystems gestartet. Vor wenigen Tagen verkündete HPS zudem eine Vertriebspartnerschaft für sein „Picea“-System mit Energieinsel.
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Und was kostet das?
Wirklich klasse, dass es so etwas inzwischen gibt – aber es fehlen schon noch ein paar Infos, denke ich.
– Preis (Neue Entwicklungen kosten naturgemäß einiges),
– Raumbedarf (wenn das Foto passt, füllt die Anlage einen 10m²-Raum, muss man erstmal übrig haben)
– laufende Kosten/Wartung Wasserstoff ist hochflüchtig, da wird das System penibel überwacht und regelmäßig gewartet werden müssen),
– Genehmigungsfähigkeit und -voraussetzungen (Wasserstoff und die damit verbundene Gefahr einer Knallgasexplosion – da werden diverse Behörden gefragt werden wollen)
ICH würde mir hier (also von rel. neutraler Seite) mal einen Vergleich realer, verfügbarer und einsetzbarer Anlagen nach den o.g. Punkten wünschen.
Das wäre dann PR und Product-Placement im allerbesten Sinne.
Mich würden weniger die Kaufkosten beunruhigen, als die Frage, wie lange überhaupt Service und Ersatzteile zu haben sein werden. Deshalb erschiene mir ein Leasingmodell fairer: Wenn es nicht mehr tut, und auch nicht mehr zum Laufen zu bringen ist, enden die Zahlungen.
Bei meinem 22 Jahre alten Opel liefert der Hersteller wichtige Ersatzteile nicht mehr, und Opel war zwar mal beinahe Pleite, aber immerhin gibt es ihn noch. Ich kann das Auto entweder verschrotten oder bin auf einen unsicheren Sekundärmarkt angewiesen. Und Heizungen sollen eigentlich noch länger halten. 60-100TEUR sind kein Spielgeld, das man so eben mal in den Sand setzen kann.
Außerdem: Wenn man ein vernünftig gedämmtes Haus baut, sind die Heizkosten so gering, dass sich eine teure Heizung noch weniger lohnt – meist ist es da günstiger, etwas zu betreiben, das niedrige Investitionskosten und vergleichsweise hohe Brennstoffkosten hat. Mein Passivhaus lässt sich beispielsweise zu etwa gleichen Kosten mit Direktstrom oder mit Flüssiggas heizen. Der Direktstrom ist zwar etwas teurer als das auch nicht gerade billige Flüssiggas, aber dafür spart man Gastherme, Flüssiggastank (mit recht teuren regelmäßigen Prüfpflichten) und Schornsteinfeger. Und das Wärmeleck Abgasrohr fehlt auch.
Zusätzlich zu der Info „Preis“ gehört also noch die Information, welcher Wärme- und Strombedarf damit gedeckt werden kann. Das „100-fache Speichervolumen“ geht von welchem Stromspeicher aus? 2 kWh? Oder 10? Typisches, haltloses Vertretergeschwätz, hier in der Tat etwas unkritisch wiedergegeben.
Lieber JWC, dem schließe ich mich absolut an!
Für den reinen Privatgebrauch wird eine PV-Anlage mit ein oder zwei Dutzend KW/h Speicher sicher ausreichen. Mit ordentlicher Dämmung und eng gelegter Fußbodenheizung funktioniert das mit den Wärmepumpen ganz ausgezeichnet und dank niedriger Vorlauftemperaturen (enge Verlegung!) auch erstaunlich preiswert.
Mich interessiert eher die Zukunftsperspektive, in der neben dem Verbrauch des Hauses (wo die Heizung mittlerweile tatsächlich ein kleiner werdender Posten ist) auch noch solche Sachen wie Fahrzeuge und sonstige Außenanlagen „drin“ sein sollen.
Wenn sich Einspeisung nicht lohnt, sollte von der eigenerzeugten Energie auch möglichst wenig verloren gehen, damit man den zu erwartenden Flächen-Blackouts entspannt entgegen sehen kann. Wenn es um Autarkie geht, spielt dann die Speichergröße schon eine Rolle und irgendwann kommt dann halt der Punkt, an dem Wasserstoff weniger Platz und Geld braucht als Li-Ion-Akkus.
Die Frage ist nur: Wo liegt dieser Punkt unter Beachtung aller Faktoren?
Darüber würde ich mir von einer ausgewiesenen Fachpublikation doch mehr Info erwarten…
An wen kann man sich wenden um mehr darüber zu erfahren?
…einfachmal googeln ist doch nicht schwer 😉
https://www.cleanthinking.de/picea-energiezentrale-mit-brennstoffzelle-und-saisonspeicher/
https://www.homepowersolutions.de/produkt
-> 60 – 100T€
Von einem Artikel zum Thema würde ich erwarten, dass mehr Infos zur Verfügung gestellt werden. Dass man diese über Google finden kann, ist doch keine seriöse Antwort!
@Alfred Körberlein
Was ist denn bitte daran nicht seriös, auf die Seite de Herstellers zu verweisen? Zumal genau die wiederholt gestellte Frage nach dem Preis dort beantwortet wird.
Mein Hinweis auf die Links ist höchstens überflüssig, da man soviel (oder eher wenig) Medienkompetenz heute allgemein voraussetzten kann.
Zum Glück habe ich meine Meinung zu diesem System nicht kundgetan, sonst hätte ich am Ende gar einen veritablen Shitstorm geerntet!
(ok, ich übertreibe 🙂 )
Aber recht haben Sie mit der Erwartung bezüglich mehr Informationen zum System im obigen Artikel. Wenn diese schon so einfach im Netz zu finden und nachzulesen sind, kann man diese auch gleich mit angeben. Ich vermute mal, es sollte nicht gleich nach Werbung aussehen 😉
Ich verstehe hier einige Kommentare nicht. Wenn mich so ein System interessiert dann finde ich auf YouTube mindestens zehn Videos darüber. Das System kostet zwischen 60 und 90 000 Euro. Darin enthalten sind Wechselrichter, Batteriespeicher, Elektrolyseur, Brennstoffzelle und normale Industriegasflaschen, welche in Gitterboxen im Freien sicher gelagert werden. Eine Gasheizung ist wesentlich gefährlicher. Bei Energiesparhäusern ist kein Gas oder Strom Anschluss mehr nötig. Das System hat meines Wissens 10 Jahre Garantie und nach acht Jahren wird ein kostenloser Austausch der Membran Einheit durchgeführt. Es werden immer komplette Einschübe getauscht, was eine halbe Stunde Zeitaufwand bedeutet. Das System hier ohne Hintergrundwissen schlechtzureden, oder mit einem Opel zu vergleichen, finde ich geschmacklos. Wir sollten uns alle freuen so ein Start-up in Berlin zu haben. Das System ist zwar noch relativ teuer, aber das waren Elektroautos vor zehn Jahren auch. Eine Skalierung wird dieses System auch für den normalen Häuslebauer interessant machen. Es gibt auch sicherlich genügend Anwendungen, wo kein Stromanschluss vorhanden ist. Wer auf komplette Autarkie setzt und etwas Idealismus mitbringt, der ist hier nicht so falsch.
Solarworld hat auch noch kurz vor der Pleite seine Leistungsgarantie auf 25 Jahre erhöht, und was hat man heute davon? Meine Module laufen im 11. Jahr zum Glück noch störungsfrei und ertragreich, aber was ist, wenn sie vor Ende der Abschreibungs- und Preisgarantiephase den Geist aufgeben? Dann wird es für mich teuer, und alle Renditerechnungen sind Makulatur. Ich werde es mir leisten können, aber die PV-Anlage hat auch nur 1/7 dessen gekostet, was diese Wasserstoffanlage kostet. Technisch sicher faszinierend, und je eher etwas im kleinen Maßstab funktioniert, desto sicherer wird es auch im großen funktionieren. Wer also 60-90TEUR als Spielgeld hat, dem sei das Spielzeug gegönnt. Das Problem, das ich bei so etwas sehe: Es gibt immer fachunkundige Politiker, die sich einreden lassen, irgendetwas, das gut klingt, wäre jetzt die Lösung der Zukunft. Davon ist dieses System aber weit weg, und ich wage die Prognose: Es wird auch weit weg davon bleiben, weil es für 99% der Verbraucher zu teuer und zu komplex bleiben wird. Bis das auch der letzte eingesehen hat, wurde viel öffentliches und privates Geld schlecht alloziert.
Leider werden schon ,standardmäßig Artikel geschrieben ohne die wichtigsten Daten zu nennen.Kaufpreis: Kleinproduktion bzw. Großproduktion.
Betriebskosten,erzeugt nur Strom?
Bei 90%Wirkungsgrad muß praktisch ja auch durch die Abwärme die Raumheizung mit dabei sein.
Falls der Hersteller diese Angaben nicht stellt, würde ich das immer erwähnen,sonst fällt das auf den Journalist zurück.
Hallo Uwe Mörfelder.
Das hier fällt sicherlich auf den Journalisten zurück. Auf YouTube wird die Anlage durch den Hersteller sehr gut erklärt. Es werden auch Musterhäuser gezeigt, welche vollkommen autark sind. Hier gibt es sehr viel Artikel, welche schlecht recherchiert sind. Man beschränkt sich oft nicht einmal auf das Wesentliche. Ich habe ja in meinem oben stehenden Artikel geschrieben, dass die Anlage ohne Gas und Stromanschluss möglich ist. Das heißt, die Abwärme wird komplett im Haus genutzt.
Hallo JCW,
wenn ihr Opel schon 22 Jahre alt ist, dann sollten Sie vielleicht an ein Elektroauto denken. Wenn sie dann noch ihre Heizung mit Flüssiggas statt mit grünem Direktstrom beheizen, dann ist ihr CO2 Fußabdruck so groß, dass sie ihren Kindern und Enkeln eigentlich nicht mehr in die Augen schauen können. Sie können auch ihren Opel verschrotten und sich einen neuen Verbrenner kaufen. Glauben sie aber nicht, dass sie in fünf Jahren noch viel Geld dafür kriegen. Ob sie dann in 10 Jahren nach Ersatzteile für einen Verbrenner von Mercedes oder BMW bekommen steht in den Sternen. Ob es diese Firmen dann noch gibt möchte ich nicht mehr garantieren. Wasserstoff im Haus wird vielleicht eine Nische bleiben, aber die Forschung in alle Richtungen zu treiben, ist sicherlich sinnvoll. Ich habe ein YouTube Video von einem anderen System mit Wasserstoff in den Schweizer Bergen ohne Stromanschluss gesehen. Es ist eine große Berghütte welche komplett autark CO2 frei mit Strom und Heizung versorgt wird. Das ist nur ein Beispiel wo eine solche Wasserstoffanlage richtig Sinn macht.
Lieber Herr Gruber,
Sie haben etwas nicht verstanden: Es lohnt sich nicht, 10 oder 20% einzusparen und dafür auch noch viel Geld zu investieren. Viel Geld zu investieren lohnt sich nur, wenn man damit auch viel erreicht, und am meisten erreicht man, wenn man Energie gar nicht erst braucht. Dann wird es auch zunächst mal unerheblich, woher die Energie kommt, wenn man z.B. Dank eines Passivhauses nur 1/7 des Heizenergiebedarfs hat wie der deutsche Durchschnitt. Beim Auto ist es das gleiche: Wenn man wenig fährt (und ich komme mit einem von 2 Personen genutzten Auto auf 6-8000km/Jahr) dann produziere ich nur 1/4 so viel CO2 wie der Durchschnittsdeutsche und die Hälfte von dem, was der „fortschrittliche E-Auto-Fahrer“ braucht. Die meisten E-Autos in Deutschland sind wegen der geringen Reichweite Zweitwagen, die für tägliche Fahrten zur Arbeit oder zum Einkaufen genutzt werden. Wenig ökologisch, aber immer noch durch das Dienstwagenprivileg und Entfernungspauschale steuerlich gefördert, und seit neuestem auch noch durch die „Innovationsprämie“. Die Entfernungspauschale wird zwar verkehrsmittelunabhängig gewährt, der öffentliche Nahverkehr wäre aber völlig überlastet, wenn nicht die meisten mit dem Auto zur Arbeit fahren würden. Und eine höhere Miete, die man in Kauf nimmt, um einen kürzeren Arbeitsweg zu haben, kann man nicht von der Steuer absetzen. Ich habe massenhaft Kollegen, die eher das Gegenteil machen: Wenn sie eine Familie gründen, ziehen sie weg vom Arbeitsplatz, weil sie sich sagen, die höheren Fahrtkosten bezahlt ihnen der Steuervorteil, die hohen Mieten in Arbeitsplatznähe können sie sich aber nicht leisten.
Im Übrigen gehe ich davon aus, dass ich der Umwelt weniger schade, wenn ich ein einmal gekauftes Auto so lange wie möglich nutze, statt wieder ein neues produzieren zu lassen, auch wenn das gelegentlich mit Zuverlässigkeits- und Verfügbarkeitseinbußen verbunden ist.
Insgesamt komme ich zusammen mit meiner Frau in meiner persönlichen CO2-Bilanz trotz Leben im EFH auf 50% des Wertes des Durchschnittsdeutschen (5t CO2/Jahr statt 11, CO2-Rechner des UBA), was absolut gesehen immer noch zu viel ist, aber relativ kann ich meinen Kindern und Eltern ganz gut ins Gesicht sehen. Meine Kinder meckern allenfalls, dass keines der Häuser, in denen sie heute leben, so komfortabel ist, wie das gut gedämmte Passivhaus, in dem sie in ihrer Kindheit leben durften. Auf die restlichen 5t CO2 habe ich wenig direkten Einfluss, weil das die Produktionsbedingungen des von uns benötigten Stroms und anderer Konsumgüter betrifft. Hier wird nur die weitere technische Entwicklung, Ausbau der EE-Anlagen, Speicher, etc. helfen. Ich investiere einen Teil meines Vermögens in Bürgerenergiegenossenschaften, die trotz magerer Renditen noch PV-Anlagen entwickeln, das würden sich manche vielleicht gedanklich als Negativemission anrechnen. Aber damit würde ich mir nur in die Tasche lügen. Immerhin gebe ich mein Geld aus ohne damit neue Emissionen anzustoßen.
Ganz im Geheimen hoffe ich ja immer noch darauf, dass einer der von Ihnen zur Disposition gestellten Autobauer ein offenes System zum Batterietausch entwickelt, das dann einen weltweiten Standard begründet, mit Hilfe dessen E-Autos fast die gleiche Alltagstauglichkeit erreichen wie Verbrenner, und gleichzeitig das Aufladen netzdienlich organisiert werden kann. Das halte ich für realistischer, als den Ladesäulenwald, der zur Zeit wohl manchen Menschen vorschwebt. Wenn mein alter Opel endgültig den Geist aufgibt, werde ich wohl der Käufer ihres angeblich wertlos gewordenen Verbrenners sein, und weiter von der Wechselbatterie träumen.
Lieber JCW,
Jetzt verstehe ich ihre Meinung besser. Die beste Energiewende ist sicherlich auch die Einsparung von Energie. Das sind sie aber leider vielleicht einer von 100, welche bereit sind sich zurückzunehmen und so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Für Wasserstoff im Haus gibt es trotz der sehr hohen Kosten sicherlich auch sinnvolle Anwendungen. Ob dann da die Autarkie oder das Legen von teueren Stromkabeln die Investition beeinflussen, sei dahingestellt. Das Angebot von rein elektrischen Fahrzeugen ist mittlerweile so groß, dass für jeden etwas dabei ist. Da sie nur 6 bis 8000 km im Jahr zurücklegen, sollte eine Reichweite von 300 km pro Ladung für sie doch ausreichen, und ein relativ preiswertes E-Auto zu fahren. Hersteller aus Fernost bieten auch schon Reichweiten von über 1000 km mit einer Akkuladung an. NIO aus China baut auch Akkuwechsel-Stationen für seine Fahrzeuge. Sie wollen jetzt auch in Europa verkaufen und fangen im E-Autoland Norwegen an. Ich glaube aber nicht das sich diese Wechselstationen durchsetzen. Ich habe mich für einen Hyundai Ioniq 5 zur Probefahrt angemeldet, da ich dieses Fahrzeug für das Beste E-Auto in der Preisklasse das VW ID 3 oder ID 4 halte und das zum gleichen Preis mit wesentlich besser Ausstattung. Das Auto fährt echte 350 bis 400 km bei 130 km Autobahngeschwindigkeit weit. Es hat wie Porsche ein 800 Volt System und lädt von 10 auf 80 % in 18 Minuten mit bis zu 250 Kilowatt. Dazu kann ich noch die Batterie des Fahrzeugs als Hausspeicher nutzen und maximal 3,6 Kilowattstunden Strom aus dem Auto im Haus oder in der Natur oder auf dem Campingplatz verbrauchen. VW will als erster deutscher Autobauer dieses bidirektionale Laden in ein paar Jahren anbieten….. Ionity ist ein Ladesäulenanbieter, welcher mehrheitlich den deutschen Autobauern gehört. Deshalb verlangen sie auch 79 Cent pro Kilowatt für Autos welche nicht dem Verbund angehören. Damit will man den Verbrenner wieder attraktiver machen um die alten Stinker noch zu verkaufen und um jahrelange Versäumnisse bei der E-Mobilität zu kaschieren. Da kein deutscher Hersteller eine vernünftige Software auf die Beine stellt und jeder es mit seiner eigenen Suppe versucht, werden Tesla und mehrere Anbieter aus dem asiatischen Raum sich den Markt zumindest die nächsten 5 Jahre aufteilen. Ob dann ein paar deutsche Firmen über die Hälfte ihrer Arbeitnehmer auf die Straße schicken wird man sehen.
Nochmal zur Klarstellung: Ein Passivhaus stellt keinen Verzicht dar. Es ist im Gegenteil dank automatischer Lüftung mit vorgewärmter Luft, warmen Wänden und Fenstern ohne Zugerscheinungen und höherer Luftfeuchtigkeit auch im Winter besonders komfortabel. Und das zu vergleichsweise niedrigen Kosten.
Beim Auto haben Sie recht: Da verzichte ich auf etwas Komfort und setze mich für die Kurzstrecken zur Arbeit und zum Einkaufen, die die meisten mit Zweitwagen zurücklegen, lieber aufs Fahrrad. Das kommt der Fitness zwar zu gute, aber der innere Schweinehund muss doch sehr an die Kette gelegt werden. Meine Frau hat sich zum Einkaufen deshalb schon ein E-Bike zugelegt, das ich auch gelegentlich nutze. Ein Kompromiss … Das Auto nutze ich hauptsächlich für Langstrecken, in den Urlaub oder zu Verwandtenbesuchen, wo ich auch schon mal Möbel oder so (demnächst wieder den Stubenwagen für ein Neugeborenes) transportiere. Meine Kinder sind immer froh, wenn ich ihnen bei ihren Umzügen mit der alten überdimensionierten Familienkutsche helfen kann. Da genieße ich schon den Komfort des schnellen Tankens. Wenn ich das noch mit der Suche nach freien Ladesäulen und dem Warten auf Saft verbinden müsste, würde ich es wahrscheinlich gleich lassen. Gerade die Notwendigkeit zur Vorausplanung und die Erschwernis von Spontanität ist imho eine zu große Einschränkung. Wenn ich für eine große Fahrt ohnehin deutlich länger brauche, kann ich auch gleich die Bahn nehmen, die fährt auch mit Strom und ist dann komfortabler und nicht unzuverlässiger.
Worüber der schnellladende E-Auto-Fahrer lieber nicht nachdenkt, ist ja, wie der kurzfristig, ungeplant abgerufene Strom im Netz bereitgestellt wird: Das geht nur mit starken Netzen, in denen jederzeit verfügbare Wärmekraftwerke die Ladeverbrauchsspitzen und das nächtliche Nachladen abdecken können. Die in Deutschland verfügbaren Pumpspeicherkraftwerke schaffen das nämlich nicht, und Batteriespeicher sind dafür sehr teuer: Das verdoppelt die Speicherkosten nochmal, wenn man für jedes E-Auto einen stationären Batteriespeicher in fast der gleichen Größe dazu braucht, egal ob das jetzt ein Heimspeicher oder ein etwas effektiverer Netzspeicher ist. Die Wechselbatterien wären in dieser Hinsicht auch nicht billig, aber sie wären, was die Integration ins Netz angeht, die wirtschaftlichste Lösung und würden dabei noch Komfort wie Spontanität und schnelles Nachtanken bieten. Für die Kurzstreckenfahrer hätten sie den Vorteil, dass man nicht immer das ganze Batteriepaket für die Langstrecke mitschleppen muss. Das würde dann auch Energiesparen – ohne Komfortverlust.