Eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und dem Vertrieb von Batteriespeicher-Systemen haben die österreichische E-Battery Systems GmbH und Wechselrichter-Spezialist Stabl Energy, ein Spin-Off der Universität der Bundeswehr München und der TU München, vereinbart. Bereits im kommenden Jahr wollen die beiden Unternehmen weltweit ein eigenes Produkt anbieten und mehrere Megawattstunden Speicher installieren.
Wie E-Battery Systems am Donnerstag mitteilte, sieht das Unternehmen vor allem in Energiespeichern mit über 100 Kilowattstunden Kapazität einen Zukunftsmarkt. Solche Speicher könnten in Industrie und Gewerbe Lastspitzen abfangen und den Eigenverbrauch von Photovoltaik- Anlagen deutlich erhöhen. Ideal sei dafür der Einsatz von Second-Life-Modulen, etwa gebrauchten Batterien aus Elektroautos. Technisch sei deren Nutzung jedoch eine Herausforderung. Denn jedes gebrauchte Batteriemodul sei in einem anderen Zustand, habe eine andere Restkapazität und liefere eine etwas andere Spannung. Bisher sei es notwendig gewesen, die Module vor dem Zusammenschalten aufwändig in einen gleichwertigen Zustand zu bringen. Stabl Energy jedoch steuere bei seiner Wechselrichter-Technologie die Module softwarebasiert an und gleiche die Unterschiede aus, so dass diese viel ökonomischer kombiniert werden könnten. Auch den Ausfall eines Moduls könne die Software ausgleichen.
In den kommenden Monaten wollen die beiden Unternehmen gemeinsam am Bau des ersten Prototypen arbeiten und die Patente für die Entwicklungen sichern. Ab September soll die Zertifizierung erfolgen. Ab Anfang 2022 rechnen die Unternehmen mit einem Start auf dem europäischen Markt und einem raschen weltweiten Roll-out. Für das kommende Jahr ist demnach die Installation von einigen Megawattstunden Speicherkapazität geplant, mittelfristig wird das Potenzial auf mehrere Gigawattstunden geschätzt. E-Battery Systems verfügt eigenen Angaben zufolge bereits über einen Vertrag mit einem deutschen Automobilhersteller zur Lieferung gebrauchter Batterien, zudem gebe es Verhandlungen mit weiteren großen Autoherstellern. Das 2019 gegründete Unternehmen habe derzeit Aufträge von 50 Millionen Euro in seinen Büchern und erwarte in den kommenden Jahren ein enormes Wachstum.
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