BDEW fordert mindestens 150 Gigawatt Photovoltaik bis 2030

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„Riesiges Potenzial“ bescheinigt der BDEW der Photovoltaik: Sie sei neben der Windenergie „eine der zentralen Säulen der Energieversorgung von morgen“. In seiner am Donnerstag in Berlin vorgelegten Photovoltaik-Strategie fordert der Verband daher, bis 2030 die Ausbauziele von 100 auf mindestens 150 Gigawatt anzuheben. Das entspreche einem jährlichen Zubau von mindestens zehn Gigawatt, zudem sollten die Ausschreibungsvolumina für Dach- und Freiflächenanlagen auf jeweils mindestens fünf Gigawatt erhöht werden. Der BDEW begründet diese Strategie mit den neuen Klimazielen und dem gewachsenen Handlungsdruck für alle Sektoren.

In der Photovoltaik-Strategie schlägt der BDEW verschiedene Maßnahmen und Instrumente zur Beschleunigung des Photovoltaik-Zubaus vor. Demnach müsse es für Haushalte und Gewerbe attraktiver werden, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren – beispielsweise indem Anlagenbetreiber die Wahl haben, ob sie ihren Solarstrom selbst nutzen, an Dritte im Wohnquartier liefern oder an der Börse vermarkten. „Bürokratische Hemmschwellen für die Dachflächen-Photovoltaik müssen konsequent beseitigt werden“, so der BDEW. Zudem dürfe der Zubau nicht an fehlenden Flächen scheitern: Das Flächenpotenzial für Solarparks müsse erweitert und ausgeschöpft werden, einschließlich innovativer Konzepte wie schwimmende und Agri-Photovoltaik.

Die Broschüre thematisiert auch die Einbettung der Photovoltaik in das Energieversorgungssystem. „Langfristiges Ziel ist ein Energiemarkt, der eine direkte und indirekte Förderung oder Subventionen für Photovoltaik- und andere Erneuerbare-Energien-Anlagen überflüssig macht, indem hochattraktive Nutzungen der Photovoltaik ermöglicht werden“, so der BDEW. Als Beispiele nennt der Verband verbesserte Rahmenbedingungen für langfristige Stromabnahmeverträge (PPA) sowie ein differenziertes System für grüne und regionale Herkunftsnachweise. Bei Anlagen, bei denen die EEG-Förderung endet, müsse die „sonstige Direktvermarktung“ zum Regelfall werden, auch im Kombination mit Eigenversorgung – dafür müsse der Aufwand reduziert werden.

Eine Ausbaustrategie für die Photovoltaik muss dem BDEW zufolge aber auch die Netzinfrastruktur mitdenken. Die Netzbetreiber müssen demnach in die Lage versetzt werden, „sich mit bedarfsgerechtem Ausbau der Netzinfrastruktur und einer weiteren Digitalisierung im Netzbetrieb die neue Energiewelt möglich zu machen.“ Und Prosumer sollen sich demnach zukünftig möglichst netz- beziehungsweise systemdienlich verhalten, zum Beispiel durch die Nutzung von Batteriespeichern.

„Die Photovoltaik wird in allen Wertschöpfungsstufen enorm an Bedeutung gewinnen“, so der BDEW in seinem Strategiepapier. Die derzeitigen Rahmenbedingungen für die Photovoltaik bilden demnach diese Bedeutung bei Weitem noch nicht ab. Daher fordert der Verband „einen deutlichen Schub im Bereich der Photovoltaik – ambitioniert, zielorientiert und integriert in die Energieversorgung als Ganzes“. Der Ausbau der Photovoltaik müsse zu einem gesamtgesellschaftlichen Projekt werden.

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