Der Wiener Chansonnier Georg Kreisler machte vor gut fünfzig Jahren einen radikalen Vorschlag, um einer Taubenplage beizukommen: „Geh ma Tauben vergiften im Park“, heißt es in seinem wohl bekanntesten Song „Taubenvergiften (Frühlingslied)“. Rainer Sedlmaier aus Nauheim bei Frankfurt/Main hat da ein deutlich tierfreundlicheres Rezept – das dazu noch völlig legal ist: Um zu verhindern, dass Tauben unter der Photovoltaik-Anlage seines Sohnes nisten, hat er rund um das Gestell Bürstenraupen – ein geflochtener Draht, bei dem ringsherum Bürstenborsten heraus stehen, ähnlich wie bei einer Flaschenbürste – angebracht. Diese Bürsten werden üblicherweise in Dachrinnen verlegt, um das Ablagern von Laub zu verhindern und Marder abzuhalten. Für eine durchschnittlich große Anlage kostet das, die Bürsten günstig eingekauft, nur 100 bis 120 Euro, rechnet Sedlmaier vor. Bürstenraupen gibt es in Längen von mehreren Metern und sind im Internet bei verschiedenen Anbietern erhältlich.
Bei seiner eigenen Photovoltaik-Anlage sowie der seiner Nachbarn beobachtet Sedlmaier kein Tauben-Problem, da die Neigung der Dächer zwischen 35 und 45 Prozent liegt. Bei seinem Sohn sind es aber nur 20 Prozent – kein Problem für die Vögel. Dank der Bürstenraupen mit zwölf Zentimetern Durchmesser kommen die Tauben nun nicht mehr unter die Module. Sedlmaier rät dazu, gleich bei der Installation einen solchen Schutz anzubringen. Doch das sei auch nachträglich machbar. „Es ist nur aufwändiger“, erklärt er. Zudem empfiehlt er, die Bürsten nicht bis zum Anschlag, also an den Querträger, zu schieben, da so eine Fläche unter den Modulen freibleiben würde, auf der Tauben nisten könnten.
Brütende Tauben unter den Modulen sind vor allem deshalb problematisch, weil sie die Anlagen mit ihrem aggressiven Kot verunreinigen. „Junge Tauben spielen auch gerne an den Steckern und Kabel“, hat Sedlmaier beobachtet. Wenn sie dort einmal eingenistet haben, kommen sie gerne wieder – die Vögel sind gebietstreu. Und sie kommen oft wieder, da sie mehrmals im Jahr brüten.
Michael Mattstedt, Geschäftsführer des Unternehmens „Ökologische Solarreinigung“, weist darauf hin, dass die Bürsten perfekt in die Lücke zwischen Photovoltaik-Anlage und Dach eingepasst sein müssen, um eine Schutzwirkung zu entfalten. „Als Höhlenbrüter würde eine von Bürsten lückenhaft umschlossene Anlagen den Bedürfnissen der Tauben sogar entgegenkommen“, sagt Mattstedt. Er beboachtet für Süddeutschland, dass das Taubenproblem zunimmt. „Vor fünf Jahren hatten wir noch einzelne wenige Photovoltaik-Anlagen, die mit Tauben bevölkert waren. Das waren unglückliche Ausnahmen. Heute erreichen uns fast täglich verzweifelte Anrufe von Anlagenbetreibern quer durch den Süden Deutschlands. Die Besiedelung geht mitunter so schnell, dass die Tauben dieses Frühjahr bereits unter Anlagen brüten, die erst im letzten Herbst errichtet wurden“, schildert Mattstedt.
Bei akutem Befall hält Mattstedt eine massive Einhausung für die beste Option. Dazu eigneten sich Lochbleche oder spezielle tierschutzgerechte Taubenschutz-Produkte. Er weist darauf zudem hin, dass sich selbst Hersteller von professionellen Produkten zur Taubenabwehr, die nicht aus Metall bestehen, bedeckt halten mit Aussagen zur Wirksamkeit. Die Taubenabwehr gehört nicht zu den Leistungen von Mattstedts Unternehmen – Kundenanfragen werden provisionsfrei an spezialisierte Fachbetriebe weitergeleitet.
Anmerkung der Redaktion: Da uns zu diesem Thema viele Leserzuschriften erreichten, haben wir die News am 26., 27. und 28. Mai 2021 ergänzt.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Ist nichts Neues, bieten wir unseren Kunden schon seit Jahren an.
Wie schaut sowas aus? Welche Größe benötigt man und wie werden die Bürstenraupen befestigt?
Wir können aus Erfahrung vor diesen Bürsten nur warnen das ist das Wellnesscenter für die Tauben, die gelangen mit Leichtigkeit hinter die Bürsten und unter die Anlage, diese geben den Nestern halt die PV anlage ist schlecht hinterlüftet was zu Einbußen in der Stromproduktion fürt.
Schaut selber das Video https://youtu.be/UPawKbb9FB4?si=Bwi1ASvX9K1VhccE
Hmmmm, das ist wirklich nichts neues – siehe auch Dachrinnenbürste.de – auch ich/wir bieten dies seit Jahren unseren Kunen entweder nachträglich oder direkt bei der Installation der pvAnlage an – was natürlich durch die „Substitutionen“ bei der Erstinstallation deutlich günstiger ist.
Der Zufall will es, daß der oben erwähnte Betreiber sogar einer unserer Kunden ist. Vermutlich habe ich dies in einem unserer vielen Telefonate mal erwähnt und er hat selbständig die Intitiative ergriffen und es entsprechend umgesetzt. Daß dies sogar eine „Pressemitteilung“ im pvMagazin wert ist finde ich allerdings sehr interressant…Dennoch – Gratulation an Familie Sedlmaier zur erfolgreichen „Problemlösung“…sonnige Grüße aus dem Sonnenwerk, Alexander Espenschied, inek Energie GmbH
Da wurde der Kunde leider falsch beraten.
… ich werde eine Querverlegung meiner PV-Module haben. Dabei wir der Abstand zwischen Ziegel und Unterseite PV-Modul ca. 21cm sein. Die Dachneigung beträgt 37°. Macht es Sinn hier PV-Bürsten dahinterzuklemmen?
Falls ja, welche könnte ich verwenden. Habe nur bis 19cm welche gefunden. Die würden ja rausrutschten.
mfg
Bernd
Nein, Bürsten sind nicht geeignet.
Die Unterlüftung der Anlage ist nicht gegeben.
Das mit den Bürsten ist der größte Fehler was man machen kann.
Luftströmungskanal unter der PV Anlage wird dadurch verhindert.
Bürsten verschieben sich durch Witterungseinflüsse.
Tauben finden auch durch die Bürsten einen Weg unter die PV-ANLAGE .
Es gibt besseres…z,b Solarpanelgitter von der Firma Sassmar oder Taubenabwehr Sassmann
Vorsicht bei Montage Taubenschutz!
Wir haben einen verstellbaren Edelstahl Taubenschutz bei einer 15KwP Anlage mit drei Strings und Glas/Glas Modulen verbaut. Dieser Schutz wurde in den Modulrahmen verschraubt. Das Gestell wurde mit 16mm Erdung an den vorhandenen Blitzschutz angebunden.
Als wir eine Isolationsmessung durchgeführt haben, ergab diese jeweils Messwerte von weniger als 0,05MOhm, bei allen Strings. Wir hatten hierfür keine Erklärung. Die beiden Fronius Wechselrichter starteten nicht.
Nach aufwendiger Fehlersuche wurde der Taubenschutz wieder abmontiert und siehe da, die Anlage läuft.
Kann sich dazu jemand fachlich äußern?
Fehler liegt an der Photovoltaikanlage, nicht am Taubenschutz
Sehr geehrter Herr Bauer W.,
in Rücksprache mit einem unserer Kooperationspartner aus dem Elektrohandwerk sollten Sie nun ohne Ihren Taubenschutz noch einmal alle Strings separat auf einen Isolationsfehler prüfen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben Sie durch Ihre „Erdung am Blitzschutz“ das Fehlerpotential auf die komplette Anlage übertragen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Mattstedt
Leider haben wir auch Probleme mit Tauben. Daher wollen wir eine Taubenabwehr installieren. Interessant, wie diese neue Methodik die Tauben abhält.
Wir haben auf unserem Bungalowdach eine PV Anlage auf Aufdachständern. Vor Kopf und seitlich haben wir diese mit Drahtgitter in schwarz gesichert. Das Drahtgitter haben wir bei Drahtexpress günstig gefunden. https://drahtexpress.de/kraptrap-volierendraht-drahtgitter-12-7-mm-masche-100-cm-breit-schwarz-ummantelt-120?number=27192
Es war relativ einfach anzubringen, da wir dies an den Seiten eingeklemmt haben und vorher mit einer Drahtschere auf die entsprechende Breite geschnitten haben.
Hier ist ein Video das zeigt was passieren kann wenn man Bürsten zur Taubenabwehr unter eine Pv Anlage installiert https://youtu.be/UPawKbb9FB4
Der Taubenschutz mit den Bürsten funktioniert nicht, man erreicht damit nur eine schlecht hinterlüftete PV Anlage einen Windschutzscheibe für die Tauben und die Nester bekommen einen zusätzlichen halt, hier ein Video dazu https://youtu.be/UPawKbb9FB4 oder https://taubenabwehr-einheit3.de/taubenabwehr-photovoltaik-buersten/
Wenn ihr ein gutes System Sucht schaut euch diesen Artikel an
https://taubenabwehr-einheit3.de/taubenabwehr-photovoltaik/