Zehn Millionen Euro hatte Baden-Württemberg ab April für das neu aufgelegte Förderprogramm „Netzdienliche PV-Speicher“ zur Verfügung gestellt – theroretisch für die Jahre 2021 und 2022. Praktisch waren die Mittel bereits sechs Wochen später ausgeschöpft, wie pv magazine am Montag berichtet hatte. „Wir bezuschussen rund 4000 neue Photovoltaik-Speicher. Das ist ein beachtlicher Erfolg und ein Zugewinn für die Energiewende“, ergänzte Umweltministerin Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen) am Dienstag. Mit über 4000 Förderanträgen in nur sechs Wochen habe das Programm alle Erwartungen übertroffen. Ziel der Förderung waren Batteriespeicher in Verbindung mit einer neuen Photovoltaik-Anlage.
„Auch die zweite Auflage des Programms hat einen regelrechten Boom ausgelöst“, so die Umweltministerin. Es gebe in Baden-Württemberg offensichtlich eine große Bereitschaft seitens der Bürger, in die Energiewende zu investieren. Das sei ein großartiges Signal. Dass die Fördermittel des Programms bereits erschöpft seien, bezeichnete Walker als Kehrseite dieser Medaille. „Es ist leider so, dass wir keine Anträge mehr annehmen können und das Programm ausläuft. Wir sind gewissermaßen Opfer unseres eigenen Erfolgs“, so Walker. Aber das Ziel des Programms, die Energiewende zu fördern und nachhaltige Konjunkturanreize zu setzen, sei erreicht worden.
Die erste Runde des Förderprogramm hatte von März 2018 bis Juli 2019 stattgefunden, in dieser Zeit standen ebenfalls 10 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Nach Angaben des Umweltministeriums in Stuttgart wurden damals ebenfalls rund 4000 Vorhaben unterstützt. Der daraus erfolgte Zubau an Photovoltaik-Anlagen habe rund 50 Megawatt und bei Speichern eine Kapazität von etwa 31,5 Megawattstunden erreicht.
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Batteriespeicher sind in der Tat ein Mittel das Netz zu entlasten. Leider sind sie teuer (auch mit Förderung?), die Lebensdauer ungewiss und je nach Grösse der PV-Anlage wird die Grösse des Speichers nur eine kleine Menge speichern können. Wie auch bei meinem PV-Projekt in den Bündner Bergen. Macht im Moment einfach wenig Sinn (wenn ich den Wechselrichter darauf vorbereitet habe). Ärgerlich auch, dass Bidirektionales Laden bei E-Autos (noch) nicht möglich bzw. Wall Boxes dafür extrem teuer sind. Oder anders rum betrachtet: Auch ohne Förderung ist Photovoltaik inzwischen (in der Schweiz) knapp kostendeckend. Leider hinkt das Smart Grid dem Photovoltaik Boom hoffnungslos hinterher.
Es gab 200€/kWh + 500€ auf ne Wallbox, d.h. es haben jetzt 4000 Leute 10kWh Speicher + Wallbox beantragt und vorläufig genehmigt bekommen. Das ganze lief bei der L-Bank sehr einfach und wurde anfangs sogar vor Maßnahmenbeginn zugesichert.
Jede Wette, dass mehr Förderzusagen vergeben wurden, als später Projekte tatsächlich umgesetzt werden. Die zehn Millionen Euro werden also nicht komplett ausgegeben.
Eine derartige Förderung ist in meinen Augen weder fair verteilt noch in irgendeiner Hinsicht nachhaltig. Kunden warten vor der Förderung darauf, dass es losgeht und verschieben den Tag der Projektplanung. Weil es eine Förderung gibt, bauen sich Kunden mehr Speicher hin als oftmals notwendig. Auch die Wallboxen wurden reihenweise bestellt, selbst wenn noch kein eAuto geplant war, einfach weil sie aktuell vollkommen gratis hinzukommen – denn beide Förderungen auf Wallboxen ließen sich kombinieren: 900€ KfW + 500€ L-Bank.
Nach Ausschöpfen des Fördertopfes sind alle enttäuscht und warten wieder ewig auf den nächsten Topf bevor sie sich für eine sinnvoll dimensionierte Solaranlage zum aktuellen Zeitpunkt entscheiden. Was jeder ja tun sollte.
Von grünen Regierungen wünsche ich mir etwas mehr nachhaltige Struktur zu solchen Programmen.
Und ich wünsche mir ein nachträgliches Aufarbeiten aller nicht umgesetzten Projekte von bewilligten Anträgen, wodurch ja nochmals viel Geld zur Verfügung stehen wird. Die zehn Millionen Euro sind in dem aktuellen Szenario nicht annähernd vollständig ausgegeben!
Eine Frechheit! Wegen der Förderung extra einen grösseren Speicher bestellt. Nachdem ich erst alle benötigten Unterlagen von Hersteller, Monteur usw. zusamennen hatte (das hat etwas gedauert) lese ich das der Topf bereits nach nur 6 Wochen leer ist. Nun bleibe ich jetzt auf meine „Mehrkosten“ sitzen. Auch Stelle ich mir vor, dass von allen eingegangen Anträge, nicht alle gefördert werden. Somit wären 10mio nicht ausgeschöpft. Aber nun ist es zu spät – die Anlage wurde bestellt, wird montiert und bis es eine weitere Förderung gibt ist es zu spät. Da die Anlage bereits montiert ist. Es ist einfach unfair! 4000 Anlagen zu fördern bei einem Bauboom den wir gerade haben. Ich denke es wäre fair eine Aufstockung der Fördersumme, damit die die gerade leer ausgingen den ganzen Aufwand nicht um sonst hätten.
Guten Tag,
auch ich gehöre zu denen, die wenige Tage zu langsam waren und über das Prozedere verwundet sind.
Ich habe eine Frage zum Artikel. Zu Begin steht dort:
„Eine Verlängerung gibt es nicht.“
Woher kommt diese Information? Eine Quelle ist nicht angegeben.
Das ergibt sich aus der Aussage der Umweltministerin weiter unten im Text, wonach das Programm ausläuft.
Hallo,
Ich warte nun schon 4 Monate, nach Zusage, auf mein Geld.
Wenn so eine Förderung aussieht, dann gute Nacht.
Gruß