Bernreuter Research: Solarsilizium-Produzenten aus China holen auf

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Geht es nach Bernreuter Research, steht der globale Markt für Solarsilizium vor einem Nachfrageschub und die Polysilizium-Industrie damit vor einer neuen Phase dynamischen Wachstums. Wie die jetzt veröffentlichte Rangliste der Top-Ten-Produzenten zeigt, wird dieses Wachstum vor allem in Asien stattfinden. Denn 2022 werden der Rangliste zufolge die vier größten Polysilizium-Hersteller der Welt ihren Sitz in China haben. Und die Wacker Chemie AG, die ab 2016 mehrere Jahre lang die globale Nummer eins war, wird Bernreuter zufolge den fünften Platz einnehmen.

Wie Bernreuter-Chef Jonannes Bernreuter erläuterte, ist Wacker Chemie aktuell der weltgrößte Hersteller von hochreinem Polysilizium für die Halbleiterindustrie. In diesem kleineren Segment sei das Unternehmen daran interessiert, weiter Marktanteile zu gewinnen, wolle im Bereich Solarsilizium jedoch lediglich Engpässe beseitigen. Schon 2020 habe Wacker seinen Spitzenplatz bei Solarsilizium an das chinesische Unternehmen Tongwei abgegeben. Ende 2021 wird Tongwei nach Bernreuter-Schätzungen eine Produktionskapazität von fast 200.000 Tonnen erreichen und diese 2023 wahrscheinlich auf 300.000 Tonnen ausbauen.

„Chinas Anteil am weltweiten Solarsilizium-Ausstoß wird in den nächsten Jahren auf 90 Prozent zusteuern“, so Bernreuter, der auch Autor des Polysilicon Market Outlook 2024 ist. Schon 2022 werden sich demnach drei weitere chinesische Produzenten auf den Plätzen hinter Tongwei etablieren: GCL-Poly, Daqo und Xinte Energy. Die Unternehmen betreiben Bernreuter zufolge Fabriken mit sehr billigem Strom aus Kohlekraftwerken in der uigurischen autonomen Region Xinjiang in Nordwestchina. Aus diesem Gebiet gebe es Berichte über den großflächigen Einsatz von Zwangsarbeit.

„Diese Berichte sollten ein Weckruf für westliche Regierungen sein“, so Bernreuter. Um nicht fast völlig von Solarprodukten aus China abhängig zu werden, müsse eine wirksame und längst überfällige Industriepolitik für eine nicht-chinesische Solar-Wertschöpfungskette umgesetzt werden, insbesondere für die Ingot- und Waferproduktion. Bernreuter weist darauf hin, dass beispielsweise kostengünstige und erneuerbare Wasserkraft im Nordwesten der USA, in Kanada, Norwegen und Malaysia die Chance biete, eine alternative Wertschöpfungskette ohne Zwangsarbeit und großen CO2-Fußabdruck anzutreiben.

 

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