Das COVID-19-Dashboard des Robert-Koch-Instituts ist erklärtes Vorbild: Ein Forscherteam der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher (FENES) der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg unter Leitung von Professor Michael Sterner entwickelt derzeit einen Wasserstoff-Atlas für Deutschland. Die interaktive, laufend aktualisierte Datenbank zeigt, wo im Lande welche Power-to-X-Anlagen installiert sind – und darüber hinaus, wie die Wertschöpfungsketten für grünen Wasserstoff regional beschaffen sind.
Der Atlas soll frei zugänglich sein. Bis Ende dieses Jahres ist vorgesehen, den Anlagenbestand abzubilden. Im nächsten Jahr wollen die Forscher dann die Wasserstoff- und PtX-Wertschöpfungsketten in Industrie und Verkehr in zahlreichen Pfaden hinzunehmen. In 2023 folgen die Wertschöpfungsketten für Gebäude und den Stromsektor. Dann sollen zudem alle Daten in Szenarien zusammengeführt werden. Im Projektverlauf wollen die Wissenschaftler auch eine englischsprachige Version des Atlas erstellen. Der Atlas baut auf einer seit 2012 von der FENES gepflegten Datenbank auf.
„Der Wasserstoffatlas bietet Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen auf regionaler Ebene einzuschätzen“, erklärt Sterner. „Damit bekommen sie ein flächendeckendes Instrument an die Hand, welches den Einstieg in konkrete technische Planungen erleichtert.“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit 700.000 Euro. Die Forscher kooperieren damit mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sowie Grafikdesignern und Webprogrammierern.
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