1,1 Milliarden Euro sollen in die Förderung von Agro-Photovoltaik-Anlagen fließen. Es ist ein Teil ihres 220 Milliarden Euro schweren Konjunkturprogramms für die Wirtschaft nach der Corona-Krise, wie die italienische Regierung bekanntgab. Der Plan sieht eine Installation von Agro-Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 2 Gigawatt vor, was nach Schätzungen der von Mario Draghi geführten Regierung ausreichen würde, um etwa 2500 Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr zu erzeugen.
Die Investition zielt darauf ab, „hybride Landwirtschaft-Energie-Produktionssysteme zu implementieren, die die Nutzung von Land, das der Landwirtschaft gewidmet ist, nicht beeinträchtigen, sondern zur ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Betriebe beitragen.“ Der Plan beinhaltet finanzielle Unterstützung für Monitoring-Aktivitäten, heißt es im Entwurf. Die Investitionshilfe zielt darauf ab, den landwirtschaftlichen Sektor wettbewerbsfähiger zu machen, indem die Kosten für die Energieversorgung gesenkt werden, die derzeit auf mehr als 20 Prozent der variablen Kosten geschätzt werden.
Der italienische Konjunkturfonds enthält zudem 2,2 Milliarden Euro für Energiegemeinschaften. „Diese Investition zielt darauf ab, die notwendigen Ressourcen für die Installation von etwa 2000 Megawatt neuer elektrischer Erzeugungskapazität zu sichern“, heißt es in dem Entwurf, wonach diese Mittel auch für Energiespeichersysteme verwendet werden könnten.
Am Dienstag hat das italienische Parlament den Plan genehmigt. Die Regierung wird ihn nun zur Genehmigung an die EU-Behörden weiterleiten. Die Europäische Kommission verlangt von den Mitgliedsstaaten, dass sie mindestens 37 Prozent der Zuschüsse und Darlehen aus dem Konjunkturprogramm „Next Generation EU“ für Projekte ausgeben, die ihre Klimaziele unterstützen. Italien ist der Hauptempfänger des 750 Milliarden Euro schweren Programms der EU. Es soll zwischen 2021 und 2026 insgesamt 191,5 Milliarden Euro an Darlehen und Zuschüssen erhalten.
Die Regierung will eine „internationale Industrie- und Wissensführerschaft“ in den am schnellsten wachsenden Übergangssektoren erreichen, indem sie in Italien ansässige Lieferketten investiert und die Abhängigkeit von importierten Technologien wie Photovoltaik, Wasserstoff-Elektrolyseure und Batterien reduziert. Das Mittelmeerland plant, 680 Millionen Euro in innovative Technologien für erneuerbare Energien, einschließlich Offshore-Anlagen, zu investieren. Um die Investitionen in erneuerbare Energien zu vervollständigen, werden weitere 1,92 Milliarden Euro für Biomethan bereitgestellt.
Insgesamt hat Italien beschlossen, 23,78 Milliarden Euro seiner EU-Hilfsgelder für erneuerbare Energien, Wasserstoff, intelligente Netze und Mobilität zu verwenden. Nach dem Entwurf des Covid 19-Konjunkturprogramms wird der größte Teil dieser Summe in den nachhaltigen Nahverkehr fließen (8,58 Milliarden Euro), gefolgt von Investitionen in erneuerbare Energien (5,9 Milliarden Euro), Energieinfrastruktur (4,11 Milliarden Euro) und Wasserstoff (3,19 Milliarden Euro). Als Teil der Gesamtinvestitionen von 59,33 Milliarden Euro in die Energiewende – und abgesehen von den oben genannten 23,78 Milliarden Euro – hat die italienische Regierung 15,22 Milliarden Euro für Energieeffizienz, 15,06 Milliarden Euro für Umweltschutzmaßnahmen und 5,27 Milliarden Euro für eine Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Landwirtschaft vorgesehen. (Sergio Matalucci)
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Oh weh, das wird so ausgehen, daß diese Mittel hauptsächlich südlich von Rom beantragt werden, man die Module dann allerdings in der Örtlichkeit nicht finden wird… oder alte.