Viele Menschen zweifeln, ob die Elektroautos denn wirklich so umweltfreundlich sind. In den letzten Jahren hat die Lobby der Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren mit großer Medienaufmachung viel Unsicherheit geschaffen, indem sie tatsächliche oder vermeintliche Umweltprobleme der Elektroautos und ihrer Batterien anprangerte. Lassen Sie sich nicht beirren und kaufen Sie dennoch ein Elektroauto. Betreiben Sie es bestenfalls mit selbstproduziertem oder eingekauftem Ökostrom, als dass Sie weiterhin regelmäßig zur Tankstelle fahren und Benzin oder Diesel aus Erdöl tanken.
Die weltweit größten Probleme verursacht die Nutzung von fossilen und atomaren Rohstoffen für die Energiegewinnung, allen voran Erdöl, aber genauso Kohle, Erdgas und auch Uran. Sie sind Verursacher für die immer schlimmer werdende Erdüberhitzung und die ungelösten Probleme der Atommüllentsorgung.
Um Erdöl für unsere Autos werden seit Jahrzehnten Kriege geführt, im Nahen Osten, in Libyen, im Sudan und anderswo. Erdöl und Erdgaseinnahmen dienen in großem Stil der Terrorfinanzierung und der Finanzierung autoritärer Regime zum Beispiel durch Saudi-Arabien, Iran, Libyen, Syrien. Havarierte Öltanker verseuchen immer wieder weite Küstenabschnitte und verursachen schlimmste Umweltkatastrophen.
Umweltverseuchungen und Wasserübernutzung gibt es auch in den Bergbauregionen von Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran, verbunden mit Dumpinglöhnen und Kinderarbeit.
Beenden Sie ihre persönliche Verantwortung als Mitverursacher aller der oben genannten Probleme des Erdöles und tanken Sie in Zukunft nur noch Solarstrom. Der „Rohstoff“ Solarstrahlung schafft keine Umweltprobleme, im Gegenteil er ist die Grundlage für das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen auf dem Planeten Erde.
Die Hauptkritik an Elektroautos und anderen Techniken, die Solarenergien nutzen ist die Tatsache, dass sie ebenfalls Rohstoffe benötigen. Doch auch alle fossilen und atomaren Technologien wie Verbrennungsautos oder Kohle-, Erdgas- oder Atomkraftwerke verschlingen beim Bau Unmengen an Materialien. Im Gegensatz zu solar betriebenen Technologien verschlingen die fossilen und atomaren während des Betriebs nochmal ungeheure Mengen an Rohstoffen, wie eben Erdöl, Erdgas, Kohle oder Uran. Das ist der entscheidende Unterschied der solaren Technologien zu den fossil/atomaren.
Einen typischer Beitrag ohne Einordnung der gesamten Probleme auch der Diesel- und Benzinautos finden Sie beispielsweise bei Phoenix. Einseitig werden die Elektroautos gebrandmarkt, von den viel größeren Problemen der fossilen Mobilität kein Wort.
Sollten Sie von der Propaganda der Verbrennungsmotorenlobby eingefangen sein und Zweifel an der Umweltfreundlichkeit von Elektroautos haben, zum Beispiel wegen Kinderarbeit bei der Gewinnung von Kobalt oder der Wassernutzung durch die Lithiumgewinnung in der chilenischen Atacama-Wüste, dann machen Sie sich kundig über die wahren Verhältnisse.
Eine hervorragende und fundierte Analyse dazu hat das Online-Magazin Europäische Energiewende verfasst. Dort können Sie lesen, dass nur circa acht Prozent der weltweiten Kobaltnutzung für die Batterien von Elektroautos verwendet wird. Kobalt findet sich dagegen in großem Stil als unverzichtbares Material für die Härtung von Metallen auch in Autos mit Verbrennungsmotoren, wie in Kurbelwellen, Pleuelstangen, Nockenwellen, Ventilsitzringen und Katalysatoren, aber auch in vielen anderen Anwendungen in der Chemie und anderen Teilen der Technikwelt, die wir alle nutzen, ohne uns auch nur einen Gedanken dazu zu verschwenden, wo denn das Kobalt dafür herkommt.
Dabei gibt es längst Entwicklungen von kobaltfreien Autobatterien, dagegen wird ein Verbrennungsmotorauto ohne Kobalt kaum seine technischen Anforderungen erfüllen können.
Auch die Wasserübernutzung durch Lithiumgewinnung für die Batterien der Elektroautos in der chilenischen Atacama-Wüste ist eine maßlose aufgebauschte Propagandafigur, um dem ökologischen Ruf des Elektroautos zu schaden.
Lesen Sie auch bei der Europäischen Energiewende, wie relativ gering der (Salz-)Wasserverbrauch bei der Lithiumgewinnung in der Atacama-Wüste ist und was die wahren großen Wasserbräuche dort sind. Dabei kommt nur ein geringer Teil des Lithiums aus Chile, viel größere Mengen kommen aus dem Bergbau in Australien und anderen Ländern.
Doch lesen Sie die sehr interessanten Zusammenstellungen gerne selbst und geben Sie diese an Bekannte weiter, wenn wieder von den angeblich riesigen Umweltproblemen der Elektroautos erzählt wird und die gigantischen Probleme des Erdöls einfach ignoriert werden.
— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —
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Gerne kaufe ich mir ein Auto mit einem Elektromotor! Aber doch nicht mit einer Batterie! Warum nicht mit einer Brennstoffzelle und synthetischem Methanol? Oder Wasserstoff? Warum soll ich ständig eine gigantisch schwere Batterie durch die Gegend fahren, die bei jedem Beschleunigungsvorgang Energie mit verbraucht? Das Konzept wird sich nie durchsetzen. Und wenn doch? Dann ist das Stromnetz gar nicht in der Lage, den Bedarf zu decken. Dann gibt es nicht genug Ladesäulen. Und mir tun die Menschen und die Landschaften leid, die für diesen Lithium-Irrsinn vernichtet werden. Lithium ist keinen Deut besser als Öl. Der Artikel ist reine Ideologie, er überzeugt mich nicht.
Ein E-Auto mit Akku braucht ca 20kWh Energieauf 100km, ein E-Auto mit Wasserstofftank ca 50kWh auf 100km. Können Sie jetzt nochmal genau erklären worin Sie den Vorteil der H2-Variante sehen, in Bezug auf das höhere Gewicht des Akkus?
Wegen dem Gewicht? Soso
Toyota Mirai 1900kg (kein AWD)
Tesla Model 3 LR AWD 1860kg
Tesla Model 3 SR+ RWD 1611kg
Glückwunsch!
Zum Brennstoffzellenauto (das mit Wasserstoff fährt) geistern immer noch falsche oder zu wenige Informationen durch die Welt.
Das mit dem Gewicht wurde schon angesprochen. Zu ergänzen wäre, dass die 700 bar-Wasserstofftanks dickwandige Gasflaschen sein müssen (wegen des Drucks) und in solchen Autos viel Platz beanspruchen. So hat der neue Toyota Mirai II (5 Meter lang) einen Kofferraum mit nur 320 Liter Inhalt. Das ist kaum größer als im Polo.
Das mit der Energie ist zu ergänzen. Für die Herstellung von einem Kilogramm Wasserstoff braucht man im Elektrolyseverfahren 55 kWh und weitere 5-6 kWh um es mit über 700 bar in den Autotank zu pressen. Das reicht für knapp 100 km. Über 60 kWh also für 100 km, gegenüber knapp 20 kWh im Batterieelektrischen Auto. Ihre besorgte Frage: Wo soll bloß der ganze Strom herkommen für die Elektromobilität? muss sich als eher an die Freunde des Brennstoffzellen-/Wasserstoffautos richten.
Dass der Artikel keine Ideologie ist sondern im Gegenteil der Lügenpropaganda zu Lithium und Kobalt Fakten entgegenstellt, können Sie sehen wenn Sie sich die Mühe machen, die Links zu öffnen oder sich selbst aus neutralen Quellen zu informieren. Dann werden Sie auch sehen, dass keine Landschaften für Lithium verwüstet werden, weil sie entweder schon Wüste sind (Atacamawüste Chile, woher der kleinste Teil des Lithiums kommt), oder, wie 70% der Weltförderung, in Australien in Minen abgebaut werden. Die Statistiken zur Herkunft und Verwendung von beiden Materialien sind ja kein Geheimnis.
Für die Brennstoffzelle ist Wasserstoff erforderlich, der erst aus Strom erzeugt und dann aufwändig transportiert werden muß – im Ergebnis benötigt so ein Auto ein mehrfaches des Energieeinsatzes – und ebenfalls eine Batterie. Die wird zwar kleiner ausfallen, aber da Brennstoffzellen nicht dynamisch auf Last reagieren können, sind sie als Puffer unverzichtbar. Und nebenbei bemerkt ist die Brennstoffzellenleistung ein Kompromiß zwischen Dauerlast und Höchstlast, weswegen Brennstoffzellenautos am Berg schnell die Puste ausgeht (einfach mal den ÖAMTC Dauertest dazu googeln).
Ein Auto mit „gigantisch schwerer“ Batterie ist unterm Strich ein paar hundert kg schwerer als ein Verbrenner, da ja die gesamte Verbrennermechanik entfällt. Ja das erfordert beim Beschleunigen mehr Energie, aber im Gegensatz zum Verbrenner kann ich diese Energie beim Bremsen aber wieder rekuperieren. So oder so, die Praxisverbräuche von rund 15kWh /100km, was dem Energiegehalt von rund 1,5l Bezin entspricht, sprechen ja für sich.
Dass der Strombedarf in Deutschland bei kompletter Umstellung auf BEV nur ca. 10-20% hochgehen würde, ist ebenfalls bekannt und leicht nachrechenbar. Und dies über einen Zeitraum von einigen Jahrzehnten. Wo soll da das Problem sein?
Es ist mir ehrlich gesagt unbegreiflich dass sich selbst auf einer Webseite wie dieser, wo man ein gewisses Interesse und Aufgeschlossenheit für Realität und Wissenschaft erwarten würde, Kommentare wie Ihrer finden, die unreflektiert Wort für Wort Polemik, Vorurteile und Lügen widergeben. Da kann man nur sagen, dass die fossilen Lobbys leider einen hervorragenden Propagandajob gemacht haben. Kein Wunder, man hat sich ja von der Tabaklobby alle schmutzigen Tricks abgeschaut.
Wo oder wie kauft man als Endverbraucher den bitte Solarstrom? Gibt es genug Solarstrom für alle? Kann ich meinen eigenen Solarstrom erzeugen ohne doppelt und dreifach mit Steuerabgaben belastet zu werden?
zum Beispiel bei der EWS (Energiewerke Schönau), Lichtblick, etc.. Allein der Bezug von EE bringt den Konventionellen die geringere Abnahme bzw. Verkaufserlöse. Bio-, Freilandeier und Legebatterien einfach zum Vergleich nehmen. Letztere wurden durch bewusstes einkaufen weniger.
Mit einer kleinen 600W Anlage kann man gut erste Erfahrungen sammeln bei geringer Investition und schnellen payback. Die Überzeugung und richtige Planung einer größeren Anlage folgt i.d.R. auf dem Fuß.
Also ich zahle auf meinen eigenen erzeugten Solarstrom zu Hause keine Steuern. Wenn man sich natürlich bei Bau die MwSt zurückerstatten lässt, kann das u.U. teurer werden und man hat die Steuerbelastung. Aber ansonsten? Welche Abgaben fallen denn noch an? EEG Umlage fällt ja jetzt auch erst ab >25kWp an.
Hugo R. sagt:
Der Artikel ist reine Ideologie, er überzeugt mich nicht.
@ Hugo R.
Muss er auch nicht unbedingt. Wenn man mit Neuheiten jeden einzelnen überzeugen wollte, würden wir heute noch mit Pferdekutschen fahren.
Wir fahren seit über 3 Jahren ein E-Auto, haben eine Tanksäule mit PV Strom vom eigenen Dach, und fahren 100 Km für weniger als 1,50 Euro. Wenn ich als Rentner vorm Haus auf meiner Bank sitze, ist das an manchen Tagen, wie an einem Info. Stand. Vor kurzem klingelten zwei Polizeibeamte an der Haustür, ich hab schon einen Schrecken bekommen. Glücklicherweise wollten sie sich nur über die Tanksäule informieren, die ihnen – wegen deren Beleuchtung – besonders nachts bei ihren Streifenfahrten auffallen würde. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft ( GEWOBAU ) in unserer Stadt, deren Gebäude alle mit PV belegt sind, installieren gerade auf ihren Parkplätzen Tanksäulen für ihre Mieter. Wenn ich zum Clobus einkaufen fahre, sind entgegen früherer Jahre, alle 4 Tanksäulen belegt. Ein Zeichen dafür, dass immer mehr von E-Autos überzeugt sind.
Siehe auch hier:
https://www.spiegel.de/auto/elektromobilitaet-deutschland-ueberholt-usa-bei-e-auto-neuzulassungen-a-70cc9f19-5904-4ffa-964a-75db553a41b5
Das ganze Pro und Kontra kann man bald nicht mehr hören. Die ganze Infrastruktur, und die Leistung der Akkus sind noch noch lange nicht so weit um in einem vernünftigen Zeitfenster von A nach B zu kommen. Denke dabei an Handelsreisende, Monteure, aber auch Urlauber.
Im Ferienort meines letztjährigen Urlaubes, gab es doch tatsächlich eine Ladesäule, welche ständig durch das gleiche Fahrzeug belegt war.
Solange sich daran nichts ändert und es für mich bezahlbar bleibt, werde ich vom Verbrenner nicht auf E wechseln.
K.H. Walter sagt.
Das ganze Pro und Kontra kann man bald nicht mehr hören. Die ganze Infrastruktur, und die Leistung der Akkus sind noch noch lange nicht so weit um in einem vernünftigen Zeitfenster von A nach B zu kommen. Denke dabei an Handelsreisende, Monteure, aber auch Urlauber.
@ K.H. Walter.
Da stimme ich Ihnen aus Erfahrung zu. Wir haben das E-Auto als Zweitwagen auf dem Grundstück stehen. Wenn mein Sohn als PV Gerichtsgutachter einen Ortstermin in größerer Entfernung, mit genauem Zeitfenster hat, fährt er mit unserem Verbrenner. Bei Urlaubsfahrten ist das anders, da kann man dem Streckenplan schon mal einen Pausenplan mit Tanken zuordnen, da hat man ja Zeit. Bei seiner ersten größeren Fahrt in 2018 war das noch mehr eine Fahrt ins Ungewisse, wie er im Folgenden berichtet.
Siehe hier:
https://photovoltaikbuero.de/pv-buero-blog/elektromobilitaet-in-deutschland-ein-erfahrungsbericht/
Nachtrag zu meinem Kommentar:
Unterdessen schreiben wir 2021, weitere Langstrecken ( Italien ) wurden bewältigt, und man konnte eine positive Entwicklung der Infrastruktur deutlich erkennen. Ach unsere Ladesäule ist installiert, die ZOE muss nicht mehr auf der Straße getankt werden.
Klar sind Handelsreisende, die täglich viele hundert km fahren, Wohnwagengespannfahrer etc noch nicht dran.
Aber selbst da – Monteure fahren i.d.R. nicht so weit, eine Elektrofirma in der Nähe hat schon von Sprinter auf Elektrovan umgestellt. Und mehr und mehr Firmen bieten heute schon Lademöglichkeiten für Besucher an, das wird zunehmen in dem Maß wie sich Elektromobilität ausbreitet. Dann kann auch der Handelsreisende locker seine Rückstrecke bewältigen.
Für die große Mehrheit der Autofahrer gibt es aber inzwischen bezahlbare Autos die locker 400km weit kommen, neuestes Beispiel Skoda Enyaq.
Sie schreiben „solange sich nichts ändert“ – es ändert sich aber gerade täglich, und in dramatischem Ausmaß. Günstiger fahren Sie elektrisch sowieso. Aber es wird natürlich immer diejenigen geben, die als letztes umsteigen, und sich dann ärgern dass ihnen kein Mensch mehr ihren alten Verbrenner abkaufen will.
Bei mir in der Nähe ist ein Pflegedienst zu Hause. Die sind morgens und abends unterwegs. Tagsüber stehen da immer 6 bis 7 Autos auf deren Parkplatz. Die könnten auch unter einem Carport an eine PV Anlage angeschlossen sein.
Der Otto normal Fahrer fährt durchschnittlich 40 Kilometer am Tag und das ist locker mit nem E-Auto drin 😉.
Aber mehr noch reizt uns nach wie vor der Fahrspaß mit unserem E-Auto (nem Zoe) …. wer darauf verzichtet und freiwillig mehr zahlt ist aus meiner Sicht selbst Schuld.
Einfach mal Probe fahren und Spaß haben…
Das gute Gefühl das energienetz Mittags durch die Abnahme von überschüssigen Solarstrom zu entlasten und ein Teil der Energiewende zu sein kommt noch dazu.
Wir haben im Übrigen keine eigene Wallbox oder Lademöglichleit Zuhause und kommen super klar! Und obendrein noch sehr günstig…
Aber Jedem das seine.
Dieser Artikel überzeugt mich in keiner Weise!
Wenn schon ein E-Fahrzeug angeschafft werden soll, so dürfte dies nur dort geschehen wo zum heutigen Zeitpunkt ein neuer Kleinwagen (also kein Mittelklasse- und oder Grosswagen) zur Anschaffung ansteht und zudem die Energie von der eigenen PV-Anlage kommt. Alles andere ist zur Zeit einfach ökologischer Unsinn.
Solange jedoch in Europa mit dem bidirektionalen Laden nicht vorwärtsgemacht wird, sehe ich einfach keinen Sinn, jetzt Geld in ein kleines E-Fahrzeug zu stecken, denn der wirkliche Vorteil eines E-Fahrzeuges kommt erst mit der bidirektionalen Ladetechnik zum Tragen..
Bidirektionales Laden, wie in Japan bereits Wirklichkeit, kommt in Europa frühestens 2024 zur Marktreife. Es ist für mich völlig unverständlich, ausser man will dadurch die Hausbatteriehersteller schützen, wieso diese Technologie in Europa nicht schneller vorangetrieben wird, löst diese doch das Problem der bezahlbaren Stromspeicherung im Eigenen Heim und zwar so, dass die viel zu teuren Hausbatterien mit den viel zu kleinen Kapazitäten gelöst wird und zudem die Anschaffung auch eines grösseren E-Fahrzeuges Sinn machen würde.
Schneeberger Jörg schrieb:
„Alles andere ist zur Zeit einfach ökologischer Unsinn.“
Nein, ist es nicht!
Wenn Sie heute ein eKFZ aus dem Netz laden, dann beträgt der EE Anteil daran >40% aus dem deutschen Strommix. Damit fahren Sie auf jeden Fall ökologischer, als 100% fossilen Treibstoff zu verbrennen (ok, von mir aus auch 95% fossil, ist ja sogenannter Biodiesel enthalten, ob das nun Sinn macht oder nicht).
Bidirektionales Laden wünsche ich mir auch. Das macht in Kombination mit PV absolut Sinn. Das wird aber den vielen Mietern, die keine PV haben, oder höchstens ein Balkonkraftwerk mit 600W, auch nicht helfen. Diese würden nur dann von bidirektionalem Laden profitieren können, wenn es einen gesetzlichen und technischen Rahmen für die netzdienliche Verwendung von KFZ Akkus gäbe. Da habe ich in D wenig Hoffnung, dass sich jemand in der Politik dieses Themas annimmt.
Aber mal abgesehen davon:
Verkehrswende funktioniert nicht mit dem 1:1 Austausch von Verbrennern durch eKFZ.
Mal überlegen: Warum zahlt man z.B. nicht lieber 1000€/a für Mobilität, ohne sich ein FKZ anzuschaffen, dass dann 30000€ kostet aber keine 30 Jahre hält? Das Auto steht 22Std/Tag rum, man baut noch ne teure Garage und verschwendet zusätzlichen Platz und Geld.
Zukunftsvision: Per App ein ekFZ ordern, in 5 Minuten steht es (autonom gefahren) vor der Türe und die Fahrt zum Einkaufen kann starten. Abrechnung per Handy oder Karte.
Hat den zusätzlichen Charme, dass geplante Obsoleszenzen und Auslegung auf geringe Lebensdauern wegfallen. Denn dann müssten die Miet-KFZ lange halten, um damit Gewinn machen zu können 😉
sirrocool: „Diese würden nur dann von bidirektionalem Laden profitieren können, wenn es einen gesetzlichen und technischen Rahmen für die netzdienliche Verwendung von KFZ Akkus gäbe. Da habe ich in D wenig Hoffnung, dass sich jemand in der Politik dieses Themas annimmt.“
Nein, die derzeitige Regierungnicht, das macht VW gerade. Deren Statement am Powerday: Wir rollen das Bidi-Laden in 2022 aus.
Da wird so manchem Altenergielobbyisten das Champusglas aus der Hand gefallen sein.
Danke für diesen kurzen prägnant zusammenfassenden Artikel mit belastbare Fakten.
Die Argumente von Eletktromobilitäts Skeptiker sind immer an den Haaren herbei gezogen. Entkräftet man das Argument der Ressourcen Effizienz, kommen die mit der Belastung der Stromnetze. Das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Dabei kann die Elektromobilität durch intelligentes laden zur Integration der erneuerbaren beitragen und durch bidirektionales Laden diese stabilisieren.
Ich fahre knapp ein halbes Jahr elektrisch, das macht viel mehr Spaß als mit einem Verbrenner und ist auch Langstrecken tauglich. Mehr als 400 km Reichweite, da deckt man schon mal 99% aller Strecken ab und dank EnBW ladekarte kann man überall schnell nachladen, wenn es mal über 400 km werden.
5 Sterne für den Artikel.
Ich fahre seit einem halben Jahr mit einem kleinen Stromer als Zweitwagen. Die 200km Reichweite sind völlig ausreichend für 95% der Fahrten. Wir werden wohl den Diesel auch elektrifizieren und mit der Bahn oder dem Mietwagen in Urlaub fahren. Alles andere ist schon wirtschaftlich Unsinn. Der Deutsch Michel muss halt die perfekte Goldstandard Lösung am Stammtisch 5 mal hören un sich überzeugen zu lassen statt zu denken oder auszuprobieren. Einen kleinen Stromer gibt’s für 100€ im leasing.